Hi!
Ich finde es schade, daß sich sowohl in WUFF wie auch hier im Forum die rigide Position durchsetzt, das Retten von Hunden aus Tötungsstationen wäre kontraproduktiv, weil man ja "hier" genug Probleme hätte.
Natürlich wird es hier immer unterschiedliche Ansichten geben, wie die Gewichtung der Hilfe vor Ort vs. dem Mitnehmen der (dort) hoffnungslosen Fälle, zu gestalten sei. Letztere Maßnahme aufgrund einiger Fälle als verantwortungslos abzutun und die involvierten Tierschützer pauschal als emotionsgesteuerte Inkompentenzler zu betrachten, befremdet allerdings.
Ungute Einzelfälle ala Animal Life auf alle in diesem Bereich Engagierten zu extrapolieren ist nämlich ähnlich objektiv und fair wie von einem Bißvorfall auf alle Hunde einer Rasse zu schließen.
Wer je in einem südosteuropäischen "Tierheim" (meist ein blanker Euphemismus für Tötungsstationen) war, weiß, wie dringend der Handlungsbedarf ist. Alte und kranke Hunde, die sich längst aufgegeben haben, liegen in zugigen Verschlägen im eigenen Kot, kleinere Hunde mit Bißverletzungen zeugen vom enormen Streß in den viel zu großen Rudeln. Und den meisten- ob Welpe oder gutmütiger Senior- schlägt früher oder später die Stunde....
Wie könnte man angesichts solcher Bilder dann wieder in sein kleines mitteleuropäisches Idyll zurückkehren ohne tätig zu werden? Man muß den Tierschutz zugunsten einer Administratoren-Mentalität zurückgestellt haben, wenn man in jeder vor einer Tötung geretteten Kreatur eine Bedrohung hiesiger Verhältnisse sieht.
Hiesige Verhältnisse die offenbar als so perfekt empfunden werden, daß man sich in einem "Muster-Tierschutzheim" gegen Bewerber mit absurd strengen und unflexiblen Vergabekritierien abschottet. Übertrifft die Zahl der abgelehnten Bewerber die Zahl der Adoptionen einmal um das x-fache und ist ein permanent übervolles Tierheim die Folge, wird man natürlich für Auslandstierschutz kein Verständnis mehr haben.
Unseren Tierheimhunden kompromißlos nur den Optimalplatz angedeihen lassen zu wollen, während wenige Kilometer entfernt täglich Dutzende Hunde verrecken, ist doch einfach schizoid. Außer man geht insgeheim davon aus, daß diese Hunde weniger leiden als "unsere" Hunde. Daß sie- insbesondere die Kleineren- bei uns gut vermittelt werden könnten, macht die Sache besonders tragisch.
Offenbar hat man in Deutschland eingesehen, daß Interessenten, die das Tierheim ohne Hund verlassen, meist zum Vermehrer ums Eck gehen- und damit der inländische Teufelskreis nur weiter angeheizt wird.
Das größte Tierheim Nordrhein-Westfahlens, Köln-Dellbrück, zeigen nämlich vor wie es auch gehen kann und konnte- neben der Hilfe vor Ort- in letzter Zeit Dutzende Hunde aus dem Massenauffanglager Pecs vermitteln. So trug man wesentlich zur Entlastung der dortigen Situation bei. Auch das Tierheim Leipzig bringt Hunde nach Deutschland- ebenso etliche kleinere Vereine und Initiativen. Im ungleich näher liegenden Österreich werden dagegen Katastrophenszenarien wie "Überflutung" und "Kollaps" bemüht.
Die Entscheidung Hunde mitzunehmen erfolgt dabei weder leichtsinning noch überschnell, sondern in Abwägung eigener Kapazitäten und in Abstimmung mit den Helfern vor Ort. Man muß nicht aus blinder Gefühlsduselei auf eine Rettung der gesamten Welt drängen, meist reicht rationales, planvolles Handeln ohne ideologische Scheuklappen eine akute Notlage zu lindern. Man muß nur wollen....
Beste Grüße
Gerald
Ich finde es schade, daß sich sowohl in WUFF wie auch hier im Forum die rigide Position durchsetzt, das Retten von Hunden aus Tötungsstationen wäre kontraproduktiv, weil man ja "hier" genug Probleme hätte.
Natürlich wird es hier immer unterschiedliche Ansichten geben, wie die Gewichtung der Hilfe vor Ort vs. dem Mitnehmen der (dort) hoffnungslosen Fälle, zu gestalten sei. Letztere Maßnahme aufgrund einiger Fälle als verantwortungslos abzutun und die involvierten Tierschützer pauschal als emotionsgesteuerte Inkompentenzler zu betrachten, befremdet allerdings.
Ungute Einzelfälle ala Animal Life auf alle in diesem Bereich Engagierten zu extrapolieren ist nämlich ähnlich objektiv und fair wie von einem Bißvorfall auf alle Hunde einer Rasse zu schließen.
Wer je in einem südosteuropäischen "Tierheim" (meist ein blanker Euphemismus für Tötungsstationen) war, weiß, wie dringend der Handlungsbedarf ist. Alte und kranke Hunde, die sich längst aufgegeben haben, liegen in zugigen Verschlägen im eigenen Kot, kleinere Hunde mit Bißverletzungen zeugen vom enormen Streß in den viel zu großen Rudeln. Und den meisten- ob Welpe oder gutmütiger Senior- schlägt früher oder später die Stunde....
Wie könnte man angesichts solcher Bilder dann wieder in sein kleines mitteleuropäisches Idyll zurückkehren ohne tätig zu werden? Man muß den Tierschutz zugunsten einer Administratoren-Mentalität zurückgestellt haben, wenn man in jeder vor einer Tötung geretteten Kreatur eine Bedrohung hiesiger Verhältnisse sieht.
Hiesige Verhältnisse die offenbar als so perfekt empfunden werden, daß man sich in einem "Muster-Tierschutzheim" gegen Bewerber mit absurd strengen und unflexiblen Vergabekritierien abschottet. Übertrifft die Zahl der abgelehnten Bewerber die Zahl der Adoptionen einmal um das x-fache und ist ein permanent übervolles Tierheim die Folge, wird man natürlich für Auslandstierschutz kein Verständnis mehr haben.
Unseren Tierheimhunden kompromißlos nur den Optimalplatz angedeihen lassen zu wollen, während wenige Kilometer entfernt täglich Dutzende Hunde verrecken, ist doch einfach schizoid. Außer man geht insgeheim davon aus, daß diese Hunde weniger leiden als "unsere" Hunde. Daß sie- insbesondere die Kleineren- bei uns gut vermittelt werden könnten, macht die Sache besonders tragisch.
Offenbar hat man in Deutschland eingesehen, daß Interessenten, die das Tierheim ohne Hund verlassen, meist zum Vermehrer ums Eck gehen- und damit der inländische Teufelskreis nur weiter angeheizt wird.
Das größte Tierheim Nordrhein-Westfahlens, Köln-Dellbrück, zeigen nämlich vor wie es auch gehen kann und konnte- neben der Hilfe vor Ort- in letzter Zeit Dutzende Hunde aus dem Massenauffanglager Pecs vermitteln. So trug man wesentlich zur Entlastung der dortigen Situation bei. Auch das Tierheim Leipzig bringt Hunde nach Deutschland- ebenso etliche kleinere Vereine und Initiativen. Im ungleich näher liegenden Österreich werden dagegen Katastrophenszenarien wie "Überflutung" und "Kollaps" bemüht.
Die Entscheidung Hunde mitzunehmen erfolgt dabei weder leichtsinning noch überschnell, sondern in Abwägung eigener Kapazitäten und in Abstimmung mit den Helfern vor Ort. Man muß nicht aus blinder Gefühlsduselei auf eine Rettung der gesamten Welt drängen, meist reicht rationales, planvolles Handeln ohne ideologische Scheuklappen eine akute Notlage zu lindern. Man muß nur wollen....
Beste Grüße
Gerald