Angst

Chiwest

Super Knochen
Hallo!
Ich habe schon seit meiner Jugend (schon lange vorbei) ein Angstproblem, einmal stärker, dann wieder weniger, doch in letzter Zeit ist es extrem. Besonders arg ist es, wenn ich mit meinem Chihuahua einem großen Hund begegne. Ich gerate total in Panik, stecke den Chi in meine Jacke und ergreife die Flucht. Und das, obwohl ich weiß, daß es keine richtige Hundehaltung ist, wenn ich meinem Hund keine Begegnung mit Artgenossen ermögliche (kleine Hunde treffen wir viel zu selten).
Auch wenn ich ohne Chi unterwegs bin, wechsle ich die Straßenseite, wenn mir jemand mit Hund auf dem Gehsteig entgegenkommt.
Außerdem leide ich unter Angst vor Ansteckung mit Krankheiten und Angst vor dem Autofahren. Derzeit ist es so arg, daß meine Ängste die Ehe belasten.
Da ich immer nur Hausfrau war (habe drei Kinder großgezogen), habe ich kein eigenes Einkommen, bin von meinem Mann abhängig und will diesen nicht mit Therapiekosten belasten.
Kann mir jemand raten, welche Möglichkeiten es außer Psycho-Therapie gibt?
LG Chiwest
 
Keine. Jedenfalls keine, die langfristig Sinn macht. Warum denkst Du, dass eine Therapie Deinen Mann finanziell belastet?? Bei einer Angsstörung zahlt die Krankenkasse die Therapie. Lass Dich am besten mal von Deinem Hausarzt beraten und eine Überweisung zum Therapeuten geben. Es mindert Deine Lebensqualität extrem, wenn Du nichts dagegen unternimmst, oder? Und ausserdem verstehe ich das Argument "Mann belasten, weil immer "nur" Hausfrau" überhaupt nicht. Ohne Dich und Deine Arbeit, hätte er keinen Beruf ausüben können, siehs mal so. Deine Arbeit zu Hause mit den Kindern und dem Haushalt ist genausoviel wert, wie seine.
 
hast du schon einmal mit deinem Hausarzt darüber gesprochen?

Getrau dich und lass dich beraten, welche Möglichkeiten du hast.

Du hast ein Recht auf Hilfe :)
 
Keine. Jedenfalls keine, die langfristig Sinn macht. Warum denkst Du, dass eine Therapie Deinen Mann finanziell belastet?? Bei einer Angsstörung zahlt die Krankenkasse die Therapie. Lass Dich am besten mal von Deinem Hausarzt beraten und eine Überweisung zum Therapeuten geben. Es mindert Deine Lebensqualität extrem, wenn Du nichts dagegen unternimmst, oder? Und ausserdem verstehe ich das Argument "Mann belasten, weil immer "nur" Hausfrau" überhaupt nicht. Ohne Dich und Deine Arbeit, hätte er keinen Beruf ausüben können, siehs mal so. Deine Arbeit zu Hause mit den Kindern und dem Haushalt ist genausoviel wert, wie seine.

Ich möchte mich Fussels anschließen.
Ich glaube außerdem, dass es deinen Mann eher belastet, wenn du in Angst lebst. Vertrau dich ihm an (falls er es noch nicht weiß) und sprich auch mit einem Arzt deines Vertrauens darüber, welche Möglichkeiten dir offenstehen.

Alles Gute!
Vera
 
Danke für die raschen Antworten.
Besuche beim Hausarzt schiebe ich immer so weit wie möglich hinaus, weil ich eben Angst habe, im Wartezimmer von anderen Patienten angesteckt zu werden.
Ich werde es aber versuchen, mich in der nächsten Woche dazu aufzuraffen. Aber es ist so verdammt schwer darüber zu reden!! Hier anonym zu schreiben, ist viel leichter! Gibt es jetzt wirklich schon Psychotherapie auf Krankenschein?
Als unsere schon erwachsene Tochter vor vielen Jahren Probleme hatte, mußten wir noch einen Großteil der Kosten selber bezahlen.
Ich will auch nicht den Verdacht aufkommen lassen, daß mein Mann mir nichts gönnt. Er bezahlt großzügig meine Hobbys und ganz selbstverständlich alle Kosten für den Hund. Manchmal eben so großzügig, daß ich ihn nicht noch mehr belasten will. Aber er scheint nicht zu begreifen, daß mein ängstliches Verhalten für mich nicht mehr steuerbar ist. Er findet es einfach nur dumm.
Danke für euer Mitgefühl
Chiwest
 
Danke für die raschen Antworten.
Besuche beim Hausarzt schiebe ich immer so weit wie möglich hinaus, weil ich eben Angst habe, im Wartezimmer von anderen Patienten angesteckt zu werden.
Ich werde es aber versuchen, mich in der nächsten Woche dazu aufzuraffen. Aber es ist so verdammt schwer darüber zu reden!! Hier anonym zu schreiben, ist viel leichter! Gibt es jetzt wirklich schon Psychotherapie auf Krankenschein?
Als unsere schon erwachsene Tochter vor vielen Jahren Probleme hatte, mußten wir noch einen Großteil der Kosten selber bezahlen.
Ich will auch nicht den Verdacht aufkommen lassen, daß mein Mann mir nichts gönnt. Er bezahlt großzügig meine Hobbys und ganz selbstverständlich alle Kosten für den Hund. Manchmal eben so großzügig, daß ich ihn nicht noch mehr belasten will. Aber er scheint nicht zu begreifen, daß mein ängstliches Verhalten für mich nicht mehr steuerbar ist. Er findet es einfach nur dumm.
Danke für euer Mitgefühl
Chiwest

Hallo, meine Liebe!

In meiner Familie (also bei meinen Eltern) ist in meiner Jugend eine vergleichbare, und doch andere Situation aufgetreten. Details spare ich jetzt aus (gerne PN), aber als meinem Vater bewusst wurde, dass dies ein Thema ist, das meine Mutter sehr belastet, hat er ihr jede Unterstützung zugesprochen, ohne auch nur einen Moment zu zögern.

Ich denke, wenn dein Mann erfährt, dass du Probleme hast, wird er dir sicher helfen wollen. Dass diese Situation für dich nicht mehr steuerbar ist - wie du es nennst - musst du ihm wirklich bewusst machen und mit ihm ganz offen und ehrlich besprechen.

Es mag dich einiges an Überwindung kosten, aber aus einer anderen Erfahrung heraus, kann ich dir sagen, dass du vielleicht sogar schon eine Erleichterung spüren wirst, wenn du nicht mehr gänzlich allein mit deiner Angst dastehst, sondern deinen Mann involvierst und um Hilfe bittest.

Vielleicht begleitet dich dein Mann zum Arzt, wenn du es möchtest und ihn fragst, oder vielleicht könnt ihr, wenn die Wartezeit beim Arzt dir nicht behagt, den Arzt nach Hause bitten, um das in Ruhe besprechen zu können.

Hast du eine Idee, wie dich dein Mann unterstützen kann - in alltäglichen Situationen? Hast du diese Ängste nur alleine (mit Hund), oder auch in Begleitung anderer Personen, zB. deines Mannes? Hast du konkrete Ängste, was die Ansteckung mit Krankheiten angeht?

Liebe Grüße,
Vera
 
Menschen, die selber solche Änste nie hatten, nehmen richtige Ängste oftanderer nicht ernst, können sie überhaupt nicht nachvollziehen. Auch Depressionen werden sehr oft von anderen mit: Reiß dich zusammen! kommentiert.
Es ist unbedingt notwendig, dass du einerseits einen Arzt aufsuchst und dass du andererseits ernsthaft mit deinem Mann redest. Vielleicht nimmst du ihn auch zum Arzt mit, denn vielleicht glaubt er dann einem Arzt, dass man mit solchen Gefühlen nicht "einfach so" umgehen kann.

Ich wünsch dir alles Gute!

LG, Tina
 
Ich weiß nicht, wie es in Ö ist, aber hier in D kannst Du sogar ohne Überweisung vom Hausarzt einen Therapeuten aufsuchen und natürlich immer und zu jeder Zeit die psychiatrische Ambulanz kontaktieren. Ein Anruf, ein Termin, ein Erstgespräch. Weißt Du, wieviele Menschen mit Angststörungen es gibt? Ganz, ganz viele! Du bist nicht allein damit und leider ist es auch ganz häufig so, dass diesen Menschen von Angehörigen und Bekannten gesagt wird, sie sollen sich "mal zusammenreißen" oder "nicht so anstellen". Das ist ignorant und dumm. Sowas ist kein Grund sich zu schämen und es zeigt Mut und Selbstverantwortung etwas dagegen zu unternehmen. Vielleicht magst Du hier mal reinsehen? http://www.psychic.de/forum/
 
ich bin aus Ö und mir wurde eine langjährige psychotherapie wegen panikattacken durch die krankenkasse bezahlt. ebenso meiner freundin und ich kenne eigentlich niemanden, dem es nicht bezahlt wurde. es handelt sich ja um eine krankheit, auch wenn sie von manchen leider immer noch belächelt wird....
 
ich bin aus Ö und mir wurde eine langjährige psychotherapie wegen panikattacken durch die krankenkasse bezahlt. ebenso meiner freundin und ich kenne eigentlich niemanden, dem es nicht bezahlt wurde. es handelt sich ja um eine krankheit, auch wenn sie von manchen leider immer noch belächelt wird....

meiner arbeitskollegin wurden auch mehrere therapien durch die krankenkasse bezahlt. diese therapien haben ihr sehr geholfen. sie hatte ein ähnliches problem. wenn es einem selber nicht betrifft redet man leichter, würde dir aber dringend raten dich zu überwinden und einen arzt aufzusuchen.
angst panik, soziale ängste und phobien zählen zu unfreiwilligen Wegbegleitern. es gibt viele menschen die davon betroffen sind. drücke dir die daumen damit du dich überwinden kannst um hilfe anzunehmen, damit du wieder ein normales leben ohne angst führen kannst
ganz liebe grüsse giacomo12
 
(nur ein kleines statement einwerf: die kassenplätze bei den psychologen sind aber leider, zumindest in wien, sehr begrenzt.. dh man hat mit langen wartezeiten zu rechnen, wenn man überhaupt noch einen erwischt der überhaupt kassenplätze anbietet..)

ich kann dir ein forum empfehlen.. bin dort selber vertreten, und es hat mir sehr geholfen...
http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-forum/
 
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Hallo!
Ich habe schon seit meiner Jugend (schon lange vorbei) ein Angstproblem, einmal stärker, dann wieder weniger, doch in letzter Zeit ist es extrem. Besonders arg ist es, wenn ich mit meinem Chihuahua einem großen Hund begegne. Ich gerate total in Panik, stecke den Chi in meine Jacke und ergreife die Flucht. Und das, obwohl ich weiß, daß es keine richtige Hundehaltung ist, wenn ich meinem Hund keine Begegnung mit Artgenossen ermögliche (kleine Hunde treffen wir viel zu selten).
Auch wenn ich ohne Chi unterwegs bin, wechsle ich die Straßenseite, wenn mir jemand mit Hund auf dem Gehsteig entgegenkommt.
Außerdem leide ich unter Angst vor Ansteckung mit Krankheiten und Angst vor dem Autofahren. Derzeit ist es so arg, daß meine Ängste die Ehe belasten.
Da ich immer nur Hausfrau war (habe drei Kinder großgezogen), habe ich kein eigenes Einkommen, bin von meinem Mann abhängig und will diesen nicht mit Therapiekosten belasten.
Kann mir jemand raten, welche Möglichkeiten es außer Psycho-Therapie gibt?
LG Chiwest


Ganz ehrlich? Keine.....ohne professionelle Hilfe ist es sehr schwer......wenn du an der Schilddruese erkrankst wuerdest du auch nicht auf die Idee kommen keinen Facharzt aufzusuchen. Das ist jetzt kein Vorwurf, aber Angstzustaende, zwanghaftes Verhalten etc. deuten auf eine psychische Erkrankung hin, die jedoch sehr wohl gut zu therapieren ist. Mit eben fachlich kompetenter Hilfe.

Die Krankenkasse zahlt sehr wohl auch Psychotherapien und es gibt Anlaufstellen die ihre Dienste auch kostenlos anbieten. Man muss sich leider durch telefonieren.......

Es ist nie ein Zeichen von Schwaeche kompetente Hilfe in Anspruch zu nehmen. In OE gibt es diese Moeglichkeiten (noch), auch fuer Menschen, die diese finanziellen Moeglichkeiten gegenwaertig nicht haben.

Edit: schliesse mich meinen Vorpostern an, du bist ganz sicher nicht alleine!! Es ist eine Krankheit, die immer mehr zunimmt, deshalb lass nicht zu, dass es dein Leben dermassen beherrscht. Mit der richtigen Unterstuetzung schaffst du das, warum solltest du das auch alleine durchmachen muessen?!
Wuensche dir alles Gute:)
 
ich schliesse mich danielas meinung an: ohne professionelle hilfe wirst du kaum deine ängste los werden :(
es stimmt nicht, dass man auf psychologische hilfe ewig warten muss. die krankenkasse übernimmt 75% der behandlungskosten.
ruf doch bitte an und erkundige dich.
ich würde schnellstens was dagegen tun, nicht dass deine phobien stärker werden.
alles gute!
 
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