Angst vor Fremden (Welpe)

salinoa2000 schrieb:
Ein Hund kann ein von Fremden verabreichtes Leckerli nicht zwangsläufig mit der Tatsache verknüpfen, dass er insgesamt vor Menschen keine Angst zu haben braucht.

Er kapiert vielleicht noch, dass er von dieser einen Person nichts zu befürchten hat, weil "lecker" - aber was ist mit dem Rest der Menschheit?
Korrekt! Deshalb ist es ja auch so wichtig, gerade im Welpenalter diesbezüglich so wenige Fehler wie nur möglich zu machen ... ;)


Dankebutton drücke!!!!

Mein Rüde ist angstagressiv gegenüber fremden Menschen. Und wenn ihn 100 Menschen ein Leckerli geben, mag er 100 Menschen mehr, aber der 101. ist wieder ein Fremder ;)

lg
Martina
 
Wenn ich aber seh, dass ihm was unangenehm wäre, sich Kinder oder Leute nähern, die keine Rücksicht auf ihn nehmen ( weils sie es nicht besser wissen oder auch nicht wollen), sag ich zu meinem Hund "Fuß" oder "Rum", also schau, dass ich zwischen Hund und Fremden stehe.
Schon klar - erfordert natürlich ständige (höhere) Aufmerksamkeit und, wie in deinem Fall, kommt hier zusätzlich d. Vorteil eines sehr gut erzogenen/trainierten Hundes voll zu Geltung.

st gerade heute im Türkenschanzpark passiert. Ältere Herr (anscheinend im Umgang mit Hunden sicher) redet mich und den Hund an, streckt ihm seitlich mit viel Abstand die Hand zum Schnüffeln hin. Meiner schnüffelt zuerst mit langem Hals und stellt sich dann näher zum Rückenkraulen.
Diese Situation war ja kontrolliert, sowohl von dir wie von dem "Kontakthersteller" - ich meinte Anfassversuche wo dies ohne Absehbarkeit u. erkennbare Intention seitens d. "Anfassers" von statten geht.

Kann man mit nem 70cm großen, schwarzen Hund vielleicht etwas einfacher vermeiden...:D
*g* Natürlich ist die Chance geringer aber ganz auszuschließen? Nicht wirklich!
 
Filou schrieb:
Dankebutton drücke!!!!

Mein Rüde ist angstagressiv gegenüber fremden Menschen. Und wenn ihn 100 Menschen ein Leckerli geben, mag er 100 Menschen mehr, aber der 101. ist wieder ein Fremder ;)

lg
Martina
Ich geh mal davon aus, dass dein Rüde bereits Erwachsen ist, deswegen gelten andere Vorraussetzungen - siehe meine Aussage bzgl. Sozialisierungsfenster; dass was b. Welpen an Sozialisierung, u.a. durch positive Assoziationen, versäumt wurde, läßt sich später gar nicht bzw. nur durch einen enormen, ungleichmäßig höheren Aufwand (nur teilweise) nachholen bzw. wieder gut machen.

Wie kam es zu diesem Verhalten?
 
usualsuspect schrieb:
Leuchtet noch immer nicht.

Selbst korrekt ausgeführt? Er kann doch zumindest eine positive Assoziation daraus gewinnen bzw. verknüpft im "schlechtesten" Fall das in dieser konkreten Situation v. d. "Fremden" nichts Negatives ausgegangen ist.

Selbst Wildtieren kann so etwas v. d., dem Menschen gegenüber angeborenen Scheu, genommen werden.

Dieses Vertrauen steht meiner Meinung nach nicht wirklich mit d. Versuch, d. positiven Konditionierung auf Fremde, in konkretem Zusammenhang UND kann sehr wohl gesondert trainiert und gefesstigt werden.

Ist ja schon mal besser als wenn er dieser Person überhaupt kein Vertrauen entgegenbringen würde, außerem muß man es durch Training generalisieren, da Hunde (siehe m. letztes Post.) dies schlecht tun bzw. können.

Es findet ja auch eine gewisse Desensibilisierung statt und somit wird auch das Übertragen (u. somit Generalisieren) auf andere Menschen einfacher.
Deine Theorie liest sich zwar schön ... ähm .. flüssig, ist aber von der Praxis ziemlich weit entfernt, jedenfalls was ängstliche Tiere betrifft. Ich würde dir sogar noch zustimmen, wenn du von wesensfesten bzw. nicht traumatisierten Welpen ausgingest.
Zur von dir angesprochenen Desensibilisierung: Wie stellst du dir die vor? Würdest du jedem Passanten ein Leckerli in die Hand drücken mit den Worten: "Bitte geben Sie das meinem Welpen, er hat Angst vor Menschen!"? :p
Stell dir vor, du hast einen traumatisierten Zwerg, wie Papuzaki ihn hat, der auf alles, was an ihm vorbei geht, hin schnappt!
Leckerli ohne Angst von Fremden annehmen zu lernen, funzt höchstens in für den Hund überschaubaren Situationen und bei einem ausgewählten Personenkreis (Besucher, Tierarzt, Trainer etc.).
Zuerst gehören Bindung und Vertrauen zum Besitzer gefestigt, nur dadurch gewinnt der Welpe/Junghund/erwachsene Hund an Sicherheit, und er wird (vielleicht) sein Misstrauen Fremden gegenüber ablegen - mit oder ohne Leckerli. ;)
 
usualsuspect schrieb:
Ich geh mal davon aus, dass dein Rüde bereits Erwachsen ist, deswegen gelten andere Vorraussetzungen - siehe meine Aussage bzgl. Sozialisierungsfenster; dass was b. Welpen an Sozialisierung, u.a. durch positive Assoziationen, versäumt wurde, läßt sich später gar nicht bzw. nur durch einen enormen, ungleichmäßig höheren Aufwand (nur teilweise) nachholen bzw. wieder gut machen.

Wie kam es zu diesem Verhalten?

Hallo,

mein Rüde ist jetzt 5 Jahre alt. Der Dankebutton war deswegen: es gibt einige Menschen die glauben das ich ihm durch konsequentes Leckerli geben von fremden die Angst/Unsicherheit generell nehmen kann. Habe ich lange versucht, leider nichts gebracht.

Das wissen wir leider nicht, heute können wir nur Vermutungen darüber anstellen. Aber wir haben sicher einige Fehler gemacht: erster Hund, die ersten Anzeichen nicht gesehen und dadurch falsch reagiert :(

Unser Vorteil ist das Aky ein großer schwarzer Hund ist, den mit Beisskorb und Leine eh niemand fremder angreifen will :D

lg
Martina
 
ist aber von der Praxis ziemlich weit entfernt, jedenfalls was ängstliche Tiere betrifft. Ich würde dir sogar noch zustimmen, wenn du von wesensfesten bzw. nicht traumatisierten Welpen ausgingest.
Wie gesagt mir fehlt sowohl die praktische wie auch d. theoretische Erfahrung (gibt es passende Literatur?) was d. Umgang m. traumatisierten bzw. extrem ängstlichen Welpen betrifft - ich habe bis jetzt nur "normal" ängstliche bzw. normale Welpen kennengerlernt bzw. hatte Umgang mit solchen.

Zur von dir angesprochenen Desensibilisierung: Wie stellst du dir die vor? Würdest du jedem Passanten ein Leckerli in die Hand drücken mit den Worten: "Bitte geben Sie das meinem Welpen, er hat Angst vor Menschen!"? :p
Teilweise ja - ich habe das zumindest so gemacht; ich habe zb. einfach einen Skater angesprochen ob er meinem Hund (damals Welpe) ein Leckerli gibt, weil ich gemerkt habe dass ihm d. Skater (besser gesagt das Skateboard m. Fahrer) suspekt war und er ängstlich reagiert hat.

Natürlich kann man das nicht ständig bzw. bei jedem machen, aber ich denke dass eine gewisse Häufigkeit möglich ist und dann zu einer Verhaltensbesserung (aufgrund positiver Assoziationen u. folgender Konditionierung) führt bzw. führen kann, zumal wie schon erwähnt, auch eine Desensibilisierung stattfindet u. Hunde doch, bedingt durch diese Anwendungsfrequenz, dann auch in d. Lage sind (zumindest teilweise) zu generalisieren.

Leckerli ohne Angst von Fremden annehmen zu lernen, funzt höchstens in für den Hund überschaubaren Situationen und bei einem ausgewählten Personenkreis (Besucher, Tierarzt, Trainer etc.).
Anfangs sicher - aber sobald sich das Verhalten bessert bzw. die Angst u. das Misstrauen nachläßt auch in weniger "gesicherten" u. überschaubaren Situationen möglich.

Zuerst gehören Bindung und Vertrauen zum Besitzer gefestigt, nur dadurch gewinnt der Welpe/Junghund/erwachsene Hund an Sicherheit,
Das stelle ich nicht im geringsten in Frage, vorallem als Grundlage für weitere Trainingsmethoden- u. möglichkeiten, aber ich glaube dass dies nach einer gewissen Zeit u. einer geschaffenen Vertrauensbasis dann weiterhin parallel verlaufen kann ABER für sich allein gesehen meiner Auffassung nach viel zu WENIG ist.

Ich lass mich aber gerne eines besseren belehren (sofern ich falsch liege), vorallem wenn dies auch von Trainern usw. bestätigt wird.

Es wäre interessant zu wissen ob die von dir/euch vertretene Theorie/Meinung auch in d. Praxis von Trainern usw. so gehandhabt wird bzw. auch literaturmäßig nachzulesen ist.
 
usualsuspect schrieb:
Teilweise ja - ich habe das zumindest so gemacht; ich habe zb. einfach einen Skater angesprochen ob er meinem Hund (damals Welpe) ein Leckerli gibt, weil ich gemerkt habe dass ihm d. Skater (besser gesagt das Skateboard m. Fahrer) suspekt war und er ängstlich reagiert hat.

Natürlich kann man das nicht ständig bzw. bei jedem machen, aber ich denke dass eine gewisse Häufigkeit möglich ist und dann zu einer Verhaltensbesserung (aufgrund positiver Assoziationen u. folgender Konditionierung) führt bzw. führen kann, zumal wie schon erwähnt, auch eine Desensibilisierung stattfindet u. Hunde doch, bedingt durch diese Anwendungsfrequenz, dann auch in d. Lage sind (zumindest teilweise) zu generalisieren.

Hallo.
Dazu möchte ich auch nochmal was sagen.

Ich bleibe dabei, dass es, auch bei *normal unsicheren* Welpen besser ist, zuerst zu trainieren, dass es Leckerchen bei Frauli/Herrli gibt, wenn ein Skater vorbei fährt.
Im konkreten Beispiel kann man den Skater dann bitten, in einem gewissen Abstand auf und ab zu fahren und man geht mit dem Hund näher ran.. Leckerchen... weiter weg... Leckerchen.. näher ran... Leckerchen... und wenn der Hund die Unsicherheit verliert und neugieriger wird, kann man näher heran gehen und evtl. einen Kontakt herstellen, bei dem der Skater den Hund dann auch anfasst.

Wichtig ist aber, dass der Hund in einem ABSTAND das *Ding* kennen lernen kann und auf ABSTAND das *Ding* von SEINEM MENSCHEN positiv belegt wird.

Ich bleibe dabei, das Leckerchen geben und nehmen von Fremden bringt JEDEN Hund in einen Konflikt, weil er innere Schwellen überwinden muss.
Manchem Hund fällt das leicht, anderen nicht.

Natürlich ist es richtig, dass man das, nach genügend Vertauensbindung und Vermittlung von *das ist ok*, mal näher ran gehen kann und die Hunde dann auch Leckerchen nehmen.

Aber ich bin absolut dagegen, dass als Tipp in einem öffentlichen Forum stehen bleibt, dass man fremdelnde Welpen von fremden Menschen füttern lassen soll, damit sie ihre Unsicherheit überwinden.
Das KANN (muss nicht) in die Hose gehen.


Liebe Grüße
Günni
 
Ich find eure Meinungen zum großen Teil gut-was davon 'mitnehme'? Dass ich in erster Linie so weiter mache wie bisher, d.h.Vertrauen aufzubauen zu meinem Welpen und ihm soviel wie möglich 'nette Menschen' näher zu bringen (mit oder ohne Leckerlis, das ist situationsbedingt) damit er lernt, dass ihm eigentlich kein Fremder was Böses will.

Ich denke, Atreju wird niemals ein Hund werden, der auf jeden und alles freundlich schwanzwedelnd zugeht (obwohl er das mittlerweile schon bei Vielen so macht), aber das muss er auch nicht.

Er soll nur ein aufgeschlossener und freundlicher Hund werden, der mit verschiedenen Situationen gelassen umgehen kann-mehr will ich gar nicht.

Und wir sind auf alle Fälle auf dem richtigen Weg, das sehe ich an kleinen Erfolgserlebnissen, die wir haben.
Natürlich gibt es auch Rückschläge wie z.B. gestern im Fressnapf hat er fremde Leute durch die Regale hindurch angeknurrt, aber als wir dann an ihnen direkt vorbeigegangen sind, war er zwar zurückhaltend aber nicht ängstlich.
Und so sehe ich und lerne ICH, dass ich meinen Hund mit einer großen Portion Sicherheit, die von mir ausgeht, und auf ihn übertragen wird, immer wieder durch solche-für ihn schwierigen Situationen-leiten werde.

Und je öfter er dieses 'Aha-Erlebnis' hat, dass ihm eigentlich keiner was tut und ihm auch nicht ein jeder Mensch Aufmerksamkeit schenkt, desto SICHERER wird er.
 
Das mit Leckerli geben hab ich mit meiner Schäferhündin gemacht die ich vor Sammy hatte.Ging voll in die Hose,denn sie nahm mit 6 Monaten Futter von jedem.
Mit 7 Monaten bekam sie eine VERGIFTETE Knackwurst zugestekt.
Der TA konnte sie nur knapp vom Tod retten.
Und es ist sehr schwer einem Erwachsenen Hund das nehmen von Fremden
wieder abzugewöhnen.
 
sammy10 schrieb:
Das mit Leckerli geben hab ich mit meiner Schäferhündin gemacht die ich vor Sammy hatte.Ging voll in die Hose,denn sie nahm mit 6 Monaten Futter von jedem.
Mit 7 Monaten bekam sie eine VERGIFTETE Knackwurst zugestekt.
Der TA konnte sie nur knapp vom Tod retten.
Und es ist sehr schwer einem Erwachsenen Hund das nehmen von Fremden
wieder abzugewöhnen.
Das ist natürlich echt schlimm, was mit deiner Hündin passiert ist:eek: !
Aber ich denke, man muss halt abwiegen, was in dem speziellen Fall zielführender ist. Ich find prinzipiell auch nicht gut, wenn mein Hund von Fremden was annimmt. Aber in unserem Fall wiederum 'erlaube' ich es ihm ja, etwas zu nehmen, bzw. ich ermutige ihn dazu.
Es ist ja nicht so, dass Atreju von allen fremden Menschen, die wir auf der Straße treffen einfach so Leckerli nimmt oder angeboten bekommt.
Ich gehe das ok. und er holt sich dann das Leckerli-wenn er will-wenn er nicht will, dann muss er es nicht. Aber zumindest sieht er, die Leute wollen mir nix Böses.
 
Falls es jemanden interessiert unsere "Kleine" macht recht gute Fortschritte ;), wenn auch kleine und langsam, aber immerhin. Einerseits in Richtung "ignorieren", wenn wir beim Spazierengehen auf andere Menschen treffen (zwar nicht alle, manche müssen schon genauer angeguckt werden, wenn sie die dann ganz irrtierend findet, dann bellt sie noch), meist geht sie, aber schon recht brav vorbei ohne irgendwie großartig zu reagieren.

Andererseits wird sie bei Fremden, die zu uns ins Haus/Garten kommen, immer neugieriger, weicht also nicht mehr gleich vorsichtshalber zurück, sondern wäre durchaus an Kontakt interessiert, nur traut sie sich halt nicht so schnell.

Habe das Gefühl, daß ihr unser alter Rüde diesbezüglich sehr hilft, sie sich also auch an dessen Reaktionen orientiert (der ist ansich - bis auf wenige Ausnahmen - eher ein "Jedermanns-Hund" - wenn man ihm nett kommt, allerdings gab es schon brenzlige Situationen - ich weiß, also daß er sehr wohl anders kann... und mich auf jeden Fall "beschützen" würde).

Ich würde so gerne wissen, was vorgefallen ist in der einen Woche, denn es muß zwischen der 7. und 8. Woche passiert sein, daß sie überhaupt so misstrauisch wurde, aber werde es wohl nie erfahren :( .

Wie geht´s den anderen "Angsthasen" wie Atreju usw. ?
 
Hallo

meine Afra ist bzw. war auch ein Angsthase. Sie hat sich eine Zeit vor allem und jedem gefürchtet.

Ihr vor Dingen die Angst zu nehmen war nicht schwer :) Schwerer ist es ihr die Angst vor den Menschen und Kindern zu nehmen.

Allerdings hat die Afra nie nach fremden Menschen geschnappt. Sie hat sich immer hinter mir versteckt und gebellt. Vor fremden Menschen hätte sie sich nie angreifen lassen. Es war auch nicht möglich, mit ihr nur in die Nähe von Fremden zu gehen. Sie hat sofort gebellt und gezittert. :(

Wir haben das so trainiert: Erst hab ich dran gearbeitet, dass sie mir wirklich vertraut. Wenn wir draußen Menschen getroffen haben, und sie reagierte ängstlich, bin ich mit ihr weitergegangen. Ohne Kommentar, ich hab nicht mir ihr geschimpft und nicht mit ihr gesprochen. Wenn sie vor Menschen ohne bellen vorbeigegangen ist, hat sie von mir ein Leckerchen bekommen. Sie wurde für positives Verhalten immer belohnt. Negatives hab ich immer ignoriert.

Kommt Besuch, wird sie von allen ignoriert. Sie kommt irgendwann von selbst zu ihnen hin. Dann können die sie sogar streicheln und sie freute sich und erst dann bekommt sie ein Leckerchen (vom Besuch). Ich hab es auch draußen so gemacht. Wenn ich mit wem spreche und sie sitzt ruhig daneben bekommt sie Futter. Ich achte immer drauf, dass sich keiner über sie beugt und sie auch nicht anspricht -> einfach ignorieren. Sie kann selbst entscheiden ob sie hingeht oder nicht.

Mittlerweile bellt sie keine Menschen mehr an, geht ohne Stress auch durch große Menschenmengen, selbst auf Hundeausstellungen hat sie keine Probleme mehr :) Sie lässt sich dort auch, ohne Angst, angreifen. :) Ich kann sie auch in Einkaufzentren mitnehmen und Hundeschule ist auch kein Problem mehr.

Bei Besuch reagiert sie teilweise noch ängstlich. Es gibt aber auch Tage wo sie hinläuft und sich freut. Draußen lässt sie sich nicht von allen angreifen, was sie aber auch nicht muss. Was für mich aber wichtig ist: ihre Angst wird immer weniger

Die Afra kommt von einer guten Züchterin. Wurde gut sozialisiert und an Menschen gewöhnt. Trotzdem muss was vorgefallen sein, was ich nicht so wahrgenommen habe (oder Züchterin), sonst wäre sie nicht so. Von nichts kommt nichts. :o

Auch wenn es nicht alle richtig finden, bei Afra hat es so, bis jetzt, gut funktioniert.
 
settergirl schrieb:
Hallo

meine Afra ist bzw. war auch ein Angsthase. Sie hat sich eine Zeit vor allem und jedem gefürchtet.

Ihr vor Dingen die Angst zu nehmen war nicht schwer :) Schwerer ist es ihr die Angst vor den Menschen und Kindern zu nehmen.

Allerdings hat die Afra nie nach fremden Menschen geschnappt. Sie hat sich immer hinter mir versteckt und gebellt. Vor fremden Menschen hätte sie sich nie angreifen lassen. Es war auch nicht möglich, mit ihr nur in die Nähe von Fremden zu gehen. Sie hat sofort gebellt und gezittert. :(

Wir haben das so trainiert: Erst hab ich dran gearbeitet, dass sie mir wirklich vertraut. Wenn wir draußen Menschen getroffen haben, und sie reagierte ängstlich, bin ich mit ihr weitergegangen. Ohne Kommentar, ich hab nicht mir ihr geschimpft und nicht mit ihr gesprochen. Wenn sie vor Menschen ohne bellen vorbeigegangen ist, hat sie von mir ein Leckerchen bekommen. Sie wurde für positives Verhalten immer belohnt. Negatives hab ich immer ignoriert.

Kommt Besuch, wird sie von allen ignoriert. Sie kommt irgendwann von selbst zu ihnen hin. Dann können die sie sogar streicheln und sie freute sich und erst dann bekommt sie ein Leckerchen (vom Besuch). Ich hab es auch draußen so gemacht. Wenn ich mit wem spreche und sie sitzt ruhig daneben bekommt sie Futter. Ich achte immer drauf, dass sich keiner über sie beugt und sie auch nicht anspricht -> einfach ignorieren. Sie kann selbst entscheiden ob sie hingeht oder nicht.

Mittlerweile bellt sie keine Menschen mehr an, geht ohne Stress auch durch große Menschenmengen, selbst auf Hundeausstellungen hat sie keine Probleme mehr :) Sie lässt sich dort auch, ohne Angst, angreifen. :) Ich kann sie auch in Einkaufzentren mitnehmen und Hundeschule ist auch kein Problem mehr.

Bei Besuch reagiert sie teilweise noch ängstlich. Es gibt aber auch Tage wo sie hinläuft und sich freut. Draußen lässt sie sich nicht von allen angreifen, was sie aber auch nicht muss. Was für mich aber wichtig ist: ihre Angst wird immer weniger

Die Afra kommt von einer guten Züchterin. Wurde gut sozialisiert und an Menschen gewöhnt. Trotzdem muss was vorgefallen sein, was ich nicht so wahrgenommen habe (oder Züchterin), sonst wäre sie nicht so. Von nichts kommt nichts. :o

Auch wenn es nicht alle richtig finden, bei Afra hat es so, bis jetzt, gut funktioniert.

Klingt ja aufbauend ;), denke/glaube/hoffe so ein Level werden wir auch erreichen.

Wie alt ist Afra, denn jetzt? Ist sie ein Setter?

Mag damit gar nix zu tun haben, aber liebe Bekannte hatten einen Engl. Setter, der war auch so ein Angsthase, auch beim Züchter alles bestens und ab dem Abholen ein "Nerverl"... Ist ihm, aber bis ins hohe Alter geblieben, daß er manche Menschen einfach nicht ausstehen konnte und einfach verbellt hat.

Heute war es wieder interessant: Wir waren Welpenkurs schnuppern, alles soweit okay, sie war anfangs sehr aufgeregt, allerdings waren wir die ersten, hatten also etwas Zeit um uns in Ruhe mit dem Platz vertraut zu machen. Sie hat die meisten Menschen ignoriert, eine sogar begrüsst, wenn auch zögerlich und dann ist eine Trainerin gekommen, die hat ihr gar nicht gefallen und wurde ärgstens verbellt. Leider habe ich noch kein Schema gefunden, nach was sie geht, daß sie manche solange beängstigend findet (wobei die Trainerin natürlich richtig reagiert hat mit Hocke und wegschauen etc.) - dann sind die anderen Welpen gekommen und dann war sie abgelenkt und die Trainerin plötzlich vergessen und dann auf Anhieb akzeptiert und dann waren sowieso alle okay.

Bei Kindern wird es auf jeden Fall täglich um vieles besser, die findet sie inzwischen scheinbar schon alle sehr anziehend und das ist mir ja besonders wichtig, da oft ein Haufen Kids bei uns unterwegs sind.

Schnappen tut unsere Jamie nur, wenn sie sehr bedrängt wird von Fremden und das Knurren übergangen wird und sie nicht mehr aus kann (sonst reagiert sie wie Deine Afra, also bellen und Haare aufstellen und bei mir verstecken), aber inzwischen sage ich sofort jedem der sie angreifen möchte "bitte nicht - entweder hinhocken und warten, ob sie von selber will - sonst nicht, weil bissig" - das funkt. Ist halt das Baby-Phänomen, daß sich manche Leute so drauf stürzen und ich gar nicht schnell genug reagieren konnte, aber wie gesagt, nun warne ich schon deutlichst vor.
 
Hallo

die Afra ist eine English Cocker Spanielhündin. Sie ist jetzt 10 Monate alt :)

Sie mag es nicht, wenn sie wer direkt anschaut, sie anspricht oder sich über sie beugt.

Der Welpenkurs war auch so eine Sache. Sie hatte Angst vor der Trainerin, vor den anderen Welpen und von den Menschen. :rolleyes: Ich hab mit ihr viel geübt und mich neben dem Welpenkurs mit anderen Welpenbesitzern getroffen. Das hat ihr viel geholfen. Sie ist mir im Welpenkurs auch nicht über Gitter gelaufen, über eine Brücke gegangen und auch nicht in ein Zelt rein. Hab ich auch alles mit ihr einzeln geübt. Da braucht man viele Nerven und extrem viel Geduld.

Heute ist ihr alles egal, sie läuft über Plastik, geht sogar über Gitterstiegen und ein Zelt ist auch kein Problem mehr. Sie spielt jetzt mit Hunden egal welche Größe.
 
settergirl schrieb:
Hallo

die Afra ist eine English Cocker Spanielhündin. Sie ist jetzt 10 Monate alt :)

Sie mag es nicht, wenn sie wer direkt anschaut, sie anspricht oder sich über sie beugt.

Der Welpenkurs war auch so eine Sache. Sie hatte Angst vor der Trainerin, vor den anderen Welpen und von den Menschen. :rolleyes: Ich hab mit ihr viel geübt und mich neben dem Welpenkurs mit anderen Welpenbesitzern getroffen. Das hat ihr viel geholfen. Sie ist mir im Welpenkurs auch nicht über Gitter gelaufen, über eine Brücke gegangen und auch nicht in ein Zelt rein. Hab ich auch alles mit ihr einzeln geübt. Da braucht man viele Nerven und extrem viel Geduld.

Heute ist ihr alles egal, sie läuft über Plastik, geht sogar über Gitterstiegen und ein Zelt ist auch kein Problem mehr. Sie spielt jetzt mit Hunden egal welche Größe.

Ist ja ein toller Erfolg in 8 ? Monaten!
 
@Lucky75-Deine Zeilen könnten exakt von mir kommen!

Ich kann bei Atreju auch kein 'Schema' entdecken, obwohl er 100%ig eines im Kopf hat-bei manchen Menschen geht er ganz entspannt und freundlich vorbei und um andere macht er einen riiiiesen Bogen-wobei ich eben nicht erkennen kann, dass es z.b.immer ältere Männer mit dunklem Gewand sind oder junge Mädels mit Stiefeln (nur so als Beispiel)-er muss irgendwas von der Körperhaltung des Menschen 'ablesen' können was ihn beunruhigt.

Wenn ich sehe, dass er wieder ansetzt einen Bogen um den Menschen zu machen, dann zieh ich ihn etwas her zu mir (sonst würd er ja auch auf der STraße marschieren) und ignoriere ihn, ich versuche, ganz entspannt an demjenigen vorbeizugehen-sollte er ganz problemlos vorbeigehen bei einem Menschen, dann kriegt er ein Lob und ein Leckerli.

Wenn Menschen auf uns zukommen, dann knurrt er, vorallem wenn sich jemand zu ihm runterbückt-ich gehe dann auch zu ihm in die Hocke, er sieht mich an und ich versuche dann,ihn davon zu überzeugen, dass dieser Mensch ihm ja nichts tut-ich habe bemerkt, dass Atreju schon großes Vertrauen zu mir aufgebaut hat, denn oftmals ist es so,-wenn Fraui sagt, es passiert nix und die Menschen sind lieb, dann hört er auch auf zu knurren und/oder nimmt sogar zögerlich ein Leckerli von dem besagten Menschen.
Ich denke, das Vertrauen wächst zwischen Atreju und mir und es wird sicherlich besser werden-aber ganz ablegen wird er das Geknurre wohl nicht-wir arbeiten daran, dass es 'im Rahmen' bleibt, dass zumindest Besuch nach einigen Minuten akzeptiert wird (mit der 'Ignorier-Methode':) ) und dass wir überall mit Atreju hingehen können, ohne dass er extremes Knurren zeigt (was ja jetzt auch schon etwas besser ist).

Auf alle Fälle ist er mit 'seinen' Menschen sehr lieb und das, was eine liebe Freundin zu mir sagte, stimmt wohl auch-Atreju ist ein sehr ehrlicher Mensch, er mag eben nicht jeden!
 
ES ist oft der Geruch, der die Hunde irritiert.
Meine Mausi ist jetzt im 8. Jahr, aber auch sie hat so bestimmte Leute, wo
sie leise grummelt, beim Vorbeigehen, obwohl sie ein sehr freundlicher Hund ist, die Menschen sehr gerne mag, bestimmte aber nicht, da gibt es auch kein erkennbares Schema :)

Allerdings kann es auch Überforderung bedeuten, so ein junger Hund muss sehr viel in kurzer
Zeit lernen, abzuschätzen was "gut" und was "böse" ist, braucht seine Zeit.
Gerade wenn sie von Menschen "bedrängt" werden ist es nicht verwunderlich, das es unheimlich
wird, kleine Kinder fangen dann an zu weinen...........der Hund bellt oder knurrt.

"Fremdeln" nennen wir es bei den Kleinkindern.
 
Filou schrieb:
Hallo,

mein Rüde ist jetzt 5 Jahre alt. Der Dankebutton war deswegen: es gibt einige Menschen die glauben das ich ihm durch konsequentes Leckerli geben von fremden die Angst/Unsicherheit generell nehmen kann. Habe ich lange versucht, leider nichts gebracht.


Generell nicht, aber bei Diabolo hat es schon was gebracht. Ok, grundsätzlich hat es wahrscheinlich insofern etwas gebracht, das mehrere Leute zu Besuch waren und sich "lieb" um ihn gekümmert haben. Im Sommer war er Besuch schon so gewöhnt das er sich am Schluß GEFREUT hat wenn wer mitgegangen ist. Und ich hab den Leuten auch immer gesagt das sie ihm was zum Fressen geben sollen, ganz einfach weil er total bestechlich ist und der andere Mensch dann automatisch zum suuuper Freund wird. Das ist allerdings nur ein "Baustein". War am Anfang auch notwendig, weil er eben doch sehr isoliert war ansonsten.

Allerdings kann man das NIE generell wegnehmen. Der kann 100 Leuten nix tun und beim 101. fahrt er wieder hin. Mit dem muß man leben und halt eben mit Leine und Beisskorb unterwegs sein.

Was bei ihm wichtig ist, das er sich "sicher" fühlt, ist körperlicher Kontakt. Es reicht wenn ich ihn direkt am Brustgeschirr halte sodaß er meine Hand spürt. Je sicherer er sich fühlt desto weniger geht er die Leute an.

Seh ich an seinen Augen/seiner Mimik das er unsicher wird, schnapp ich ihn mir, seh ich dann das er in einer Konfliktsituation ist und das Fass kurz vorm überlaufen ist, sag ich bestimmt und ruhig "Nein". Tut er nichts und wir können passieren wird er dicke gelobt.

So bin ich eigentlich ziemlich gut gefahren damit (zumindestens bei ihm). Versuchen ihm Sicherheit zu geben, ruhig aber bestimmt durch die Situation führen, bei gewünschtem Ignorieren viel loben.

Er muß nicht alle Menschen lieben, ich bin schon glücklich wenn jemand im Abstand von 2 bis 5 Metern (er hat leider keine Individualdistanz) vorbeigehen kann.
 
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