Angst - vielleicht hat jemand einen Rat ?

angie52

Super Knochen
Die Überschrift "Angst" ist vielleicht etwas irreführend, denn meine Lonna ist kein typischer Angsthund. Sie geht auf alle Menschen und Vierbeiner gerne zu.
Ist fröhlich, lustig, kontaktfreudig - machmal zu sehr, wenn es andere Hunde betrifft ......
Trotzdem hat sie jetzt Ängste, von denen ich nicht weiß, wie ich ihr die nehmen kann.
Schreckhafter als früher ist sie schon einige Zeit. Wenn sie z.B. bei einem lauten Geräusch erkennt, was es war, geht es wieder. Aber früher war ihr das egal. Beim letzten Tierarztbesuch im November habe ich das angesprochen, und er meinte, dass ev. Sakralenergetic helfen könnte.
Extrem ist es jetzt nach Silvester geworden. Für die Feuerwerke um Mitternacht waren wir ja gewappnet, aber davor und danach wusste man nie, wann es knallt, wenn man mit dem Hund rausgeht.
Der Stand ist jetzt so, dass wir vormittags unsere gewohnte Runde gehen können, aber am Nachmittag ist sie mir vor ein paar Tagen aus lauter Panik aus dem Halsband geschlüpft, am nächsten Tag aus dem BG (weil ich dachte, da kann sie mir nicht auskommen).... und sie bringt sich damit selbst in Gefahr, weil die mit Autos befahrene Straße für sie dann weniger gefährlich ist als "dieser" Weg.
Natürlich gehe ich jetzt am Nachmittag andere Wege mit ihr, und kommt's mir nicht mit zu wenig Vertrauen, usw. Das weiß ich selbst.
Aber hat jemand eine Idee, was ich jetzt machen kann? Diesen bestimmten von meiner Hündin am Nachmittag gefürchteten Weg möchte ich ja nicht aus Sturheit beibehalten, sondern ihr einfach helfen, dass sie dort keine Angst haben muss.
Noch dazu haben wir sie jetzt schon einige Male in Griechenland mitgehabt, und es war sehr schön - auch für sie, denke ich. Aber was mach ich, wenn sie dort plötzlich Panik bekommt? Und weg ist?
 
wenn ihr auf einen 4-beiner trefft, dem Lonna vertraut sprecht den HH an und geht dann gemeinsam die "Problemwege" ab.

Vielleicht lässt sich Lonna (und Du) ablenken und gewinnt so ihre Ruhe wieder zurück.

lg.Feline
 
ev. Notfalltropfen od. Bachblüten? Damit sie wieder etwas entspannter wird.

Meistens kann es auch helfen, wenn man darüber nachdenkt, ob man sich selbst auch verändert hat od. Ängste hat. Manches Mal übernimmt es der Hund.

Wäre wahrscheinlich gscheiter, wenn du die Leine am Halsband u. BG befestigst, damit in Zukunft nichts passieren kann.

Manches Mal ist es auch besser, den Weg wo sie sich erschreckt hat, längere Zeit mal nicht zu gehen.

Meine ist ein Gewohnheitstier u. wenn etwas anders ist, reagiert sie unsicher. Sie bekommt Bachblüten. Habe auch auspendeln lassen u. viel interessantes erfahren.
 
Wenn solches Verhalten sich so einschleicht, sollte man vielleicht auch mal die Schilddrüse anschauen lassen. Schreckhaftigkeit und Ängstlichkeit kann nämlich auch damit zusammen hängen.
 
wenn ihr auf einen 4-beiner trefft, dem Lonna vertraut sprecht den HH an und geht dann gemeinsam die "Problemwege" ab.

Vielleicht lässt sich Lonna (und Du) ablenken und gewinnt so ihre Ruhe wieder zurück.

lg.Feline
Daran habe ich auch schon gedacht und werde versuchen, etwas auszumachen.

Globuli bekommt sie jetzt, aber erst seit ca. 2 Wochen. Für Silvester waren wir ja vorbereitet, aber wenn bei den Spaziergängen herumgeknallt wird, kann man nichts planen. Hätte ich diese Auswirkungen geahnt, hätten wir schon im Dezember damit angefangen. Tja - hätte-wäre-wenn ...

Halsband und Brustgeschirr gleichzeitig habe ich auch versucht, um ihr zeigen zu können, dass sie "dort" keine Angst zu haben braucht, quasi sie zu ihrem "Glück" zu zwingen, habe aber dann trotzdem wegen ihrer Panik nachgeben müssen.

Sie ist erst 4 1/2 Jahre alt, also im besten Alter. Daran kann es nicht liegen, oder?

Das "Witzige" daran ist ja, dass sie in der Früh ohne "Widerrede" dort mit mir läuft, ich sie auch von der Leine lassen kann ohne Angst, dass sie in Panik heimrennt o.ä.
Aber am Nachmittag ist alles anders. Das eine der beiden Male, als sie mir rausgeschlüpft ist, habe ich sogar fremde Hilfe gebraucht - und zum Glück auch bekommen, was auch nicht so selbstverständlich ist, aber diese Leute haben mir GsD geglaubt, dass sie sie ohne Gefahr anlocken können. Mir hat sie damals nicht mehr vertraut, aber anderen Menschen geht sie sehr gerne neugierig zu.

@blue-emotion hormonelle Ursachen habe ich auch schon vermutet, dabei aber eher der Kastra die Schuld gegeben. Danke für den Tipp! Bin eh demnächst beim TA und werde das mit der Schilddrüse abklären lassen.

Dass Globuli einige Zeit brauchen, bis eine Wirkung eintritt, ist schon klar, aber ... kennt wer "nux vomica" D12 ? Soll u.a. gegen Stress helfen.
Und diese Sakralenergetik: hat da jemand Erfahrung?

Tja, und was mich betrifft: ich fühle mich schon öfters mal gestresst, aber nicht wegen ein paar Feuerwerkskörpern, auch wenn ich mich ärgere, wenn gedankenlose Leute blödsinnig herumknallen.
Es ist eher sehr entspannend, wenn mein Hund sich freut auf den gemeinsamen Spaziergang, wenn ich ihr die Leine zeige.
 
Halsband und Brustgeschirr gleichzeitig habe ich auch versucht, um ihr zeigen zu können, dass sie "dort" keine Angst zu haben braucht, quasi sie zu ihrem "Glück" zu zwingen, habe aber dann trotzdem wegen ihrer Panik nachgeben müssen.

An doppelte Sicherung hätte ich auch als erstes gedacht, aber nicht, um Lonna auf die für sie derzeit angsteinflößenden Wege zu zwingen, sondern einfach nur um sicher zu gehen, dass sie, wenn sie sich vor igendwas schreckt oder Angst kriegt (egal wo), dir nicht rausschlupfen und auf die Straße rennen kann.
Meine Maus war in ihrere Anfangszeit bei uns als Junghündin auch recht ängstlich, die konnte auch, wenn sie wo nicht hinwollte (weil ein frisch geputztes, blankes, spiegelndes Auto gruselig war) oder sich erschreckt hatte (fliegendes Plastiksacker), blitzartig den Rückwärtsgang einlegen und sich ausm Geschirr rauswurschteln. Da hatten wir leider ein paar blöde Situationen (zum Glück ist nie was passiert!), bis wir auf ein gut passendes Zugstophalsband umgestiegen sind, aus dem sie bei bestem Willen nicht rauskommt. Wie gesagt, nicht um sie zu irgendwas zu zwingen, sondern um sie zu schützen!

Zur Angst deiner Hündin kann ich leider nicht wirklich was Konstruktives sagen (bei unserer Maus war das einfach die jugendliche Unsicherheit, ist mit dem Erwachsenwerden viel besser geworden), das einzige was mir zu der Dunkelheit-Feuerwerk-Problematik einfällt wäre, die Angst-Wege erstmal nur in der Früh zu gehen, und Nachmittags woanders, so lange, bis es wieder so lange hell ist, dass ihr auch bei eurem Nachmittags-Spaziergang noch Tageslicht habt.
Hoffe jedenfalls das wird wieder und deine Lonna kann bald wieder alle ihre Spaziergänge genießen!!
 
das habe ich auch deshalb gemeint, wie es kleinwolf schon geschrieben hat, wegen Halsband u. BG, damit sie nicht rausschlüpfen u. abhauen kann.
 
Homöopatisch kann man gut helfen, wenn es das richtige Mittel ist. Dann wirkt es aber verhältnismäßig schnell. Wenn du das richtige finden willst musst du allerdings zu einem Homöopathen gehen. Denn die Globulie gibt man nicht so wie ein chemisches Medikament. Da muss man auch beachten wie und wann es schlechter wird, welcher Kostitutionstyp der Hund ist uvm.
 
Ja, hab eh verstanden, wie es gemeint war :)
Genau aus diesem Grund habe ich es ja so versucht, habe aber dann trotzdem mit ihr in die andere Richtung, die sie für gefahrlos hält, gehen müssen, denn weiterziehen wollte ich sie auf keinen Fall.
Hatte nur gehofft ... mit Leckerli vielleicht ... verfressen ist sie ja genug ...

Übrigens kommen wir gerade von unserem Vormittagsspaziergang zurück. Da geht sie anstandslos und entspannt dort, wo sie nachmittags Angst hat.
Ich werde es halt wirklich jetzt eine Zeit lang so beibehalten, dass wir am Nachmittag andere Wege gehen. Vielleicht braucht es nur etwas Zeit und Geduld.
Vor ein paar Tagen wollte sie nicht einmal in den Garten gehen, wenn es finster war, allein schon gar nicht. Das hat sich inzwischen gebessert. Wir werden sehen...
Danke jedenfalls für eure Tipps.:)

Edit: @fritzi66 deine Antwort habe ich erst nach meiner an tiger und kleinwolf gesehen, sorry
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Kam der Tipp mit Sicherheitsgeschirr schonmal? http://www.sientas.de/shop/ausbruchsichere-geschirre/45-pflegestellen-geschirr-.html
Wäre mein erster Tipp, anstatt Halsband an geschirr koppeln. Im Panikfall hängt Hund zwar dann im Halsband, ABER macht zusätzlich noch die Erfahrung, in der Panik aufgehängt zu sein und das finde ich kontraproduktiv.
Und sowieso erstmal körperliche Ursachen abklären.

Dann zur Angst, die in Panik umschlägt:
Ich habe bei solchen Hunden gute Erfahrungen damit gemacht, ihnen zu vermitteln, dass ich wahrnehme, wenn sie sich in einen Konflikt bewegen, den sie selber mit Flucht lösen wollen. Dabei geht es um das Wahnrehmen, was er Hund noch aushalten kann OHNE mit Flucht agieren zu müssen, OHNE diese eigenständige Entscheidung zur Rettung der Unversehrtheit treffen zu müssen und innerhalb genau dieser Reizlage arbeiten wir:
ICH nehme wahr und treffe aktiv die Entscheidung, NICHT näher in den Konflikt hinein zu gehen, sondern beschäftige den Hund in der Nähe, in der es ihm noch möglich ist, meiner Entscheidung zu vertrauen. Ich locke NICHT mit Leckerlie, aber da gibts viele Suchspiele, die den Hund dazu bringen, am Boden zu schnüffeln, zu suchen und somit auch in eine entspanntere Körperhaltung zu kommen.
Ich suche gezielt Situationen, von denen ich weiß, da wird der Hund unsicher, aber zwinge ihn keinesfalls das auszuhalten, sondern lasse ihn erleben, dass
1. ich immer die Entscheidung treffe, dass er nicht in Fluchtmodus, aber auch nicht Angriffsmodus schalten muss und
2. Ich lasse ihn erleben, dass ich sehr wohl die Umwelt wahrnehme und darauf bedacht bin, konfliktvermeidend zu agieren, anstatt uns in gefahr zu bringen
3. Da ich die Situation nicht vollkommen verlasse, sondern dem Hund die Möglichkeit gebe, sich auf positive Art mit mir zu beschäftigen, ohne seine Wahrnehmung bezüglich der angstauslösenden Situation/Objekt zu kappen, kann er mich als souverän, gelassen und vollkommen uninteressiert an dem Angstobjekt erleben...was zu einer vorteilhaften Stimmungsübertragung führt...........die ihm letztendlich ermöglicht, sich immer besser an mir zu orientieren, weil er mich als gelassenen Anfphrer erlebt, der immer die besten Entscheidungen trifft....denen er immer besser vertrauen lernt....bis er sich so sehr an mir orientiert, dass er sich nicht mehr selbständig an Angtsobjekten orientieren muss.

keine Ahnung, ob das verständlich oder nachvollziehbar war ;) aber es klappt wunderbar :D
 

Jetzt habe ich versehentlich einen Beitrag gemeldet statt zu antworten. ...:o

Was ich schreiben wollte: hat schon jemand ein Thundershirt erwähnt?


 
Hallo,


keine Ahnung, ob das verständlich oder nachvollziehbar war ;) aber es klappt wunderbar :D

:)Für mich schon, hab das genauso gehandhabt.

Damals, nach seinem Silvesterkrachererlebnis, wollte er, weil's auf einer Abendrunde in seiner Nähe ordentlich gekracht hat, diese nicht mehr gehen. 2, 3 Tage habe ich mit ihm umgedreht nach 3 Schritten, mit einem "ich weiß", dann hab ich sein Quietschi aus der Tasche gezogen, bevor er signalisiert hat, dass er nicht weitergehen will = 2 Schritte mehr, dann haben wir umgedreht...immer so weiter und irgendwann ist er mit dem "mit mir", das kennt er noch aus seiner Panikzeit...einfach weitergegangen und dann war's vorbei.
 
Hallo,

Kam der Tipp mit Sicherheitsgeschirr schonmal? http://www.sientas.de/shop/ausbruchsichere-geschirre/45-pflegestellen-geschirr-.html
Wäre mein erster Tipp, anstatt Halsband an geschirr koppeln. Im Panikfall hängt Hund zwar dann im Halsband, ABER macht zusätzlich noch die Erfahrung, in der Panik aufgehängt zu sein und das finde ich kontraproduktiv.
Und sowieso erstmal körperliche Ursachen abklären.

Dann zur Angst, die in Panik umschlägt:
Ich habe bei solchen Hunden gute Erfahrungen damit gemacht, ihnen zu vermitteln, dass ich wahrnehme, wenn sie sich in einen Konflikt bewegen, den sie selber mit Flucht lösen wollen. Dabei geht es um das Wahnrehmen, was er Hund noch aushalten kann OHNE mit Flucht agieren zu müssen, OHNE diese eigenständige Entscheidung zur Rettung der Unversehrtheit treffen zu müssen und innerhalb genau dieser Reizlage arbeiten wir:
ICH nehme wahr und treffe aktiv die Entscheidung, NICHT näher in den Konflikt hinein zu gehen, sondern beschäftige den Hund in der Nähe, in der es ihm noch möglich ist, meiner Entscheidung zu vertrauen. Ich locke NICHT mit Leckerlie, aber da gibts viele Suchspiele, die den Hund dazu bringen, am Boden zu schnüffeln, zu suchen und somit auch in eine entspanntere Körperhaltung zu kommen.
Ich suche gezielt Situationen, von denen ich weiß, da wird der Hund unsicher, aber zwinge ihn keinesfalls das auszuhalten, sondern lasse ihn erleben, dass
1. ich immer die Entscheidung treffe, dass er nicht in Fluchtmodus, aber auch nicht Angriffsmodus schalten muss und
2. Ich lasse ihn erleben, dass ich sehr wohl die Umwelt wahrnehme und darauf bedacht bin, konfliktvermeidend zu agieren, anstatt uns in gefahr zu bringen
3. Da ich die Situation nicht vollkommen verlasse, sondern dem Hund die Möglichkeit gebe, sich auf positive Art mit mir zu beschäftigen, ohne seine Wahrnehmung bezüglich der angstauslösenden Situation/Objekt zu kappen, kann er mich als souverän, gelassen und vollkommen uninteressiert an dem Angstobjekt erleben...was zu einer vorteilhaften Stimmungsübertragung führt...........die ihm letztendlich ermöglicht, sich immer besser an mir zu orientieren, weil er mich als gelassenen Anfphrer erlebt, der immer die besten Entscheidungen trifft....denen er immer besser vertrauen lernt....bis er sich so sehr an mir orientiert, dass er sich nicht mehr selbständig an Angtsobjekten orientieren muss.

keine Ahnung, ob das verständlich oder nachvollziehbar war ;) aber es klappt wunderbar :D
Ja, das ist verständlich. Für die Umsetzung in der Praxis muss ich mir etwas einfallen lassen ....
Noch eine kurze Frage dazu: unser Spaziergang führt an einem Flussdamm entlang. Flussaufwärts ist jetzt dieser "Angstweg", flussabwärts ist ok. Bis dorthin müssen wir ein kurzes Stück Straße entlang. Wenn ich jetzt mit ihr dorthin gehe, dann aber die Straße quere und den "ungefährlichen" Weg nehme - ist es z.B. so etwas, was du mit "die Situation suchen, nicht ganz verlassen, aber den Hund auch nicht aushalten lassen müssen" meinst?

Dieses Geschirr sieht wirklich ausbruchssicher aus. Das werde ich mir auf jeden Fall zulegen, damit nichts passiert.
Von so einem Thundershirt habe ich schon gehört, aber ich kann mir nicht vorstellen, ob das wirken kann.

Leider habe ich heute einen dummen Fehler gemacht. Hatte eigentlich vor, nur bis dorthin zu gehen, dann aber die andere Richtung einzuschlagen. An der Ecke hat ein Auto geparkt, das dort nie steht, was meine Lonna so abgelenkt und neugierig gemacht hat, dass sie daneben im Gras herumgeschnüffelt hat. Da hab ich mal abgewartet und die Leine lockergelassen, um zu sehen, was sie weiter macht. Sie ist tatsächlich weitergegangen, als wenn nichts wäre, und ich habe schon frohlockt ..... Leider gab es kurze Zeit später wieder ein Geräusch, das zwar kein Knallkörper und kein Schuss aus dem Wald war, aber ähnlich geklungen hat. Vielleicht ein Brett, das bei einer Baustelle runtergefallen ist .... egal ... jedenfalls war es wieder vorbei.
Es ist wirklich zu blöd, und ich könnte mich in den Hintern beißen.

Also - zurück an den Anfang und mehr Geduld ....

Beim Tierarzt sind wir übrigens am Mittwoch, wobei ich nicht glaube, dass es ein gesundheitliches Problem gibt, aber sicher ist sicher.
 
:eek: Jössas, das klingt ja wie wenn du meinen Yuma beschreiben würdest...

Als erstes würde ich diesen Weg völlig meiden, solange du dir nicht über das Warum im klaren bist. Es kann ganz schlimm ausgehen wenn du nach dem System "Versuch und Irrtum" handelst und deine Hündin findet nicht mehr raus aus der Angst.

Mir stellen sich da ein paar Fragen:

Seit wann ist sie vermehrt Geräusch empfindlich?

In welchen Situationen?

Ist etwas spezielles als Auslöser passiert?

Was ist Silvester gewesen (du hast in mehreren Threads Silvester erwähnt)?

Ist auf diesem (Angst)Weg etwas spezielles passiert oder was passiert während des Spaziergangs wenn sie sich fürchten anfängt?

Wie lange ist die Kastra aus?
 
nur aus reiner Neugier: Wie reagiert Lonna auf Rumpler in gewohnter Umgebung, den eigenen 4-Wänden ?
Da erschrickt sie schon auch kurz, aber wenn sie sieht, was los ist (etwas runter-/umgefallen o.ä.), hat sie kein Problem damit.
Vor Gewitter fürchtet sie sich, und wenn starker Wind offene Türen oder Fenster klappern lässt. Da hat sie aber einen Rückzugsort im Keller. (Oder ich mach einfach die Tür zu ;))
Der Lärm selbst ist es nicht, der ihr Angst macht. Wir wohnen gleich neben unserer Firma, wo es genug Arbeitslärm gibt, auch LKW's, die täglich etwas abladen .... da fällt mir Vieles ein, das pumpert, ihr aber nichts ausmacht.
Es ist eher das Unheimliche, wenn sie nicht weiß, woher ein Geräusch kommt.
 
:eek: Jössas, das klingt ja wie wenn du meinen Yuma beschreiben würdest...

Als erstes würde ich diesen Weg völlig meiden, solange du dir nicht über das Warum im klaren bist. Es kann ganz schlimm ausgehen wenn du nach dem System "Versuch und Irrtum" handelst und deine Hündin findet nicht mehr raus aus der Angst.
Das Warum weiß ich ja eigentlich. Es ist leider einige Male vor und auch nach Sylvester passiert, dass jemand gerade zu der Zeit, als wir am Nachmittag unterwegs waren, ein paar Raketen abgeschossen hat, einmal war es ein Schuss im Wald. Es war aber nie ganz in der Nähe, und getroffen hat sie so ein Ding auch nie. Dass sie sich da jetzt so reinsteigert, habe ich nicht geahnt.
Diesen Weg völlig meiden - also auch am Vormittag - möchte ich eigentlich nicht, da sie da gerne dort geht, Mauslöcher untersucht, Freunde trifft oder deren Spuren erschnüffelt. Da hoffe ich eher, dass sie dadurch und die Macht der Gewohnheit wieder in den normalen Rhythmus reinkommen kann.
Mir stellen sich da ein paar Fragen:

Seit wann ist sie vermehrt Geräusch empfindlich?
Geräuschempfindlich würde ich es nicht nennen. Denn wenn sie ein Geräusch zuordnen kann, macht es ihr nichts aus, und wenn es noch so laut ist.
Seit wann ist nicht so einfach zu sagen. Das kommt irgendwie schleichend. Angst vor Gewitter war schon immer da, hab ich aber nicht so tragisch genommen, denn es geht vielen Hunden so. Nur hat es sich leider verstärkt. Wenn ich länger darüber nachdenke, fallen mir schon noch ein paar Dinge ein, vor denen sie sich ein bisschen fürchtet. Im Finstern ist es ihr z.B. seit je her gar nicht ganz geheuer. Keine Ahnung, warum. Aber deswegen brennt bei uns - ohne dass ich da groß nachgedacht hätte - jede Nacht Licht auf der Terrasse, falls sie rausgehen will, und im Sommer kann sie ohnehin rein und raus, wie sie möchte.
In welchen Situationen?
Wie schon gesagt: Gewitter, starker Wind, Silvesterknallerei. Und jetzt eben schon, BEVOR irgendetwas passiert. Dieser Weg selbst ist ihr unheimlich - aber nur am Nachmittag ...
Ist etwas spezielles als Auslöser passiert?
Nix... gar nix ... außer dass es knallt, und sie nicht weiß, warum
Was ist Silvester gewesen (du hast in mehreren Threads Silvester erwähnt)?
Silvester hat sie recht gut überstanden. Wir waren zu Hause, alle Fenster zu, gemütlich gegessen und kein großes Trara darum gemacht. Ihr Zufluchtsort (=Keller) war offen. Davon hat sie zwar schon Gebrauch gemacht, ist aber freiwillig wieder erschienen - könnte ja bei Herrli vom Tisch was runterfallen ...
Silvester habe ich öfters erwähnt, weil ich ja wusste, dass ihr das nicht geheuer ist. Aber es ist eher die Zeit davor und danach schwierig.
Ist auf diesem (Angst)Weg etwas spezielles passiert oder was passiert während des Spaziergangs wenn sie sich fürchten anfängt?
Außer Gekrache ist dort nichts passiert. Wenn sie sich zu fürchten beginnt, will sie auf dem schnellsten Weg nach Hause oder zumindest weg von dort und ist nicht mehr ansprechbar. Dadurch ist es mir ja passiert, dass sie mir entschlüpft ist.
Wie lange ist die Kastra aus?
Kastriert wurde sie schon vor etwas mehr als 2 Jahren. Sollte sich also längst wieder alles eingependelt haben ...

Noch ganz kurz: es tut mir leid, dass meine Posts immer so lange werden. Aber ich möchte auch gerne alle liebgemeinten Ratschläge und Fragen, die mich auf Ideen bringen könnten, an die ich nicht selbst denke, beantworten.
 
Kleiner Fortschritt: momentan liegt Lonna draußen auf ihrer Gartenliege ... bis vor ein paar Tagen wollte sie ja abends nicht einmal mehr in den Garten gehen.
Bevor ich dann gleich schlafen gehe, werde ich sie hereinrufen, denn - bei aller Hundeliebe und trotz der fast frühlingshaften Temperaturen - offen lassen geht nicht.
Tja, immerhin ...
 
Es wäre interessant zu sehen, wie ihr Euch Beide verhaltet.
Eigentlich sollte sie ja Deine Nähe suchen, anstatt zu flüchten, wenn ihr etwas Angst macht.
Meine Hündin war vor 10 Jahren auch so ein Panikhund, aber von Anfang an, manchmal sehr extrem. Alles, was sich wie knallen anhörte, oder Metallklimpern , zB Schlüsselbund, Flaschenscheppern, Fehlzündungen von Autos und Mopeds usw.
Ich kann nicht genau sagen, außer, wie ich schon beschrieben habe, was nun ihr Vertrauen gebildet hat, sodass zwar die Ängste nicht ganz verschwunden sind, aber anstatt zu flüchten, pappt sie sich dann halt an mich dran, kann sich aber schnell auch wieder entspannen und von mir lösen.
Ebenso der Terrierpflegling. Der versuchte, wenn er nicht flüchten konnte, schreiend an mir hoch zu hüpfen und zwickte mich überall rein, wo er mich erwischte, falls wir nicht schnell genug das Weite suchten und er durchs Sicherheitsgeschirr an Flucht gehindert war. Bis zu einer gewissen Distanz zum Auslöser machte er sogar einen auf Attackeeee, aber wenns dann näher ging....nix wie weg da. Bei ihm warens mehr Sichtreize, wie zB Kran, Lastwagen, Angler mit Gerte usw., die Panik auslösten.
Der ist nun richtig cool geworden und falls ihn etwas ängstigt, sucht er nur noch einfach meine Nähe und gut isses.
Mit ihm hab ich mir sehr viel erarbeitet, indem ich lernte, ihn ganz genau zu lesen, ohne ihn für ihn bewusst zu beobachten und habe viel Unterordnung geübt, allerdings aussschließlich positiv, mit Clickertraining. Hat er dann angefangen, etwas unsicher zu werden, gabs Kommando zu mir ran und neben bleiben und viel Übung mit Spielunterbrechung, nahe dem reiz, wo er noch folgen konnte. Bei ihm kam das so an, dass er nun, wenn ihn etwas verunsichert, sofort Blickkontakt sucht und von selbst rankommt.
Der hatte auch kurz vor Silvester einen panischen Fluchtanfall, als wir neben einem Skaterplatz gingen, wo die Kids plötzlich anfingen zu böllern. Da hat er geschrieen, wollte weg, ging aber nicht, hüpfte an mir hoch, zwickte,war unansprechbar.
Ich hab dem einfach keinerlei Beachtung geschenkt und bin nur entspannt zügig weiter gegangen, während fleißig weiter geböllert wurde. Sobald er aber wieder in der Lage war, meine Nähe zu suchen, ohne austicken, wurde das bestätigt, indem einfach meine Hand mit Futter bewaffnet runterhing und er sich dran bedienen konnte. Nicht im Sinne von Locken mit Futter, sondern Futtertreiben nach Dildei. So haben wir uns dann im erträglichen Umkreis beschäftigt. Bis Silvester konnten wir dann den Weg wieder entspannt gehen und OH WUNDER, die Knallerei an Silvester hat er interessiert, aber unaufgeregt hinnehmen können.
Die Hündin, die auch in meiner Nähe trotzdem Zitter und Hechelanfälle hatte, die letzten Jahre an Silvester, bekam Tage zuvor Zylkene verabreicht. Heuer lag sie ohne Zittern und Hecheln neben mir, weigerte sich zwar, mit in den garten zu gehen, aber kein Panikanfall.
Tagelang wurde hier noch nachgeböllert und sie ging zwar nicht unbefangen Gassi, die Rute war nach Knallerei nicht locker getragen, aber sie konnte trotzdem schnüffeln, pinkeln, ein wenig spielen in meiner Nähe. Ich beachte diesen Zustand gar nicht weiter, schaue gar nicht auf sie sodass sie merken würde, dass ich ihrer Angst Beachtung schenke....nehme aber aus den Augenwinkeln immer mal wieder war, wie sie zusammenzuckt, schnell ihr Köpfchen zu mir dreht und dann einfach wieder weiter mitgeht.

Was ich für sehr wichtig und hilfreich finde, bei solchen verkrampften Angstpaketen:
Dass sie ausreichend Ausgleich haben, wobei sie unbefangen toben und rennen können, um den Stress abzubauen, mit ganz viel positivem , gemeinsamen Erleben. Wenn sie schon dauerhaft zu hoch im Stresspegel sind, kanns auch sinnvoll sein, wirklich eine Zeitlang alle Auslöser zu vermeiden, sonst sinkt die Reizschwelle immer weiter ab. Da ist gut, raus aus dem Teufelskreis und einfach ganz neue Sachen unternehmen, neue Orte aufsuchen, die keine Ängste auslösen und Übungen, Beschäftigungen machen, bei denen der Hund viele positive Erfolgserlebnisse sammeln kann.
Zur Not auch medikamentös unterstützen, wie zB Zylkene oder auch Adaptil usw. Vielleicht liegt auch durch die Fütterung ein Mangel vor, zB Magnesium, B-Vitamine, bestimmte Fettsäuren usw...

Ansonsten: wenns nicht besser wird, körperlich abgeklärt wurde, evtl. einen GUTEN Hundetrainer suchen. Oft sinds Kleinigkeiten in unserer Körpersprache und im Händling, mit denen wir unbewusst die Ängste verstärken.
 
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