Angst und Nervosität

Jamies Mama

Super Knochen
hallo ihr lieben! vielleicht kann mit hier ja jemand einen rat geben, ich schildere mal kurz das problem:
vor ca. 6 monaten haben wir unseren jamie (dackelmix, 10 monate) aus einem ungarischen tierheim bekommen. er wurde dort mit wenigen wochen abgegeben, hat als in der welpenzeit weder menschen noch städtische umgebung oder sont was kennengelernt, nur andere hunde und seinen zwinger.
nun wohnt er mit uns in wien und ist einfach ein wahnsinnig ängstlicher, schreckhafter hund. zuhause ist er total verschmust, lieb, verspielt, macht blödsinn...wie ein normaler junger hund eben...und hat eine total enge bindung an mich und meinen freund. normal gassigehen und in der HuZo oder auch frei auf ner wiese laufen lassen geht mittlerweile gut, aber spaziergänge, wo was ungewöhnliches passiert (kindergartengruppe begegnet uns, wir müssen kurz auf was warten, unbekannte geräusche...) oder fremde situationen (besuch kommt, straßenbahnfahren etc.) sind jedoch für alle beteiligten immer sehr stressig. jamie zittert z.b. am ganzen körper, wenn wir vor einer ampel warten müssen oder wenn fremde menschen auf ihn zugehen, er ist ständig nervös und ich hab manchmal echt angst, dass er sich vor schreck von der leine losreißt und auf der straße unter ein auto kommt! ich hatte schon einige hunde und habe auch ahnung von hundeerziehung, aber so panisch wie er ist, ist er kaum ansprechbar und daher auch nicht lernfähig! also wie soll ich ihm da beibringen, dass ihm nichts böses passiert und dass er mich nicht im eilzugstempo um den block ziehen muss, nur weil hinter uns "böse" leute gehen?? er nimmt draußen nicht mal leckerli! daher haperts nun mächtig am fußgehen und allgemeiner spaziergehdisziplin, was natürlich für mich auch unangenehm ist, wenn wir ständig aneinander zerren und die leute schaun, als würd ich den hund quälen...zuhause hört er auf alle kommandos, macht sogar kunststückchen!
hab mir gedacht, ich such mir einen trainer, der nachsozialisierung macht, damit er einfach ein grundvertrauen aufbauen kann...hat da wer erfahrung damit??
außerdem gibts ja beruhigende kräuter, homöopathissche mittel usw. für hunde - ich will meinen hund nicht unter drogen setzen, aber ein bisschen beruhigung (so wie baldrian für menschen, das macht einen ja auch nicht high:rolleyes:) würde ihm sicher nicht schaden...auch hier würde ich mich über erfahrungen freuen!
hoffe, mir kann wer tipps geben...
glg a.
 
So sehr das verpönt ist, aber ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht: Wenn er so panisch ist, dass er gar nix mitkriegt und nur fliehen will, dann nimm ihn auf den Arm und zeig ihm die Welt von oben. DU bist seine Freundin, seine Schutzbeauftragte und musst ihm Sicherheit geben. In seiner Größe und noch dazu in Bewegung ist alles wohl ein bissl viel, aber von oben schaut die Welt oft ganz anders aus. Mach den Futtertest: Wenn ers auf Deinem Arm schafft, Futter anzunehmen, kannst Du ihn auch runter setzen und stehend alles nochmal anschauen.

LG
Ulli
 
Hallo!
Es ist natürlich schlimm wenn ein Hund in der Welpenzeit keine Möglichkeit hatte alles kennen zu lernen. Ich würde ihn auf gar keinen Fall auf den Arm nehmen, damit bestätigst Du nur seine Ängstlichkeit. Du musst ihm zeigen, dass Du die Situation im Griff hast und ihm Sicherheit vermitteln. Oft liegt es daran, dass man als Mensch auch schon sehr nervös u. ängstlich ist, weil man ja weiß was kommt, und das überträgt sich auf den Hund. Führe ihn langsam und in kleinen Schritten an Alltagssituationen heran. Nimm ein Brustgeschirr, da kann er sich nicht heraus winden und eine stabile, sichere Leine. Aus der Ferne ist es schwierig Tips zu geben. Am besten wäre eine Hundeschule die auch Alltagssituationen trainiert und nicht nur am Platz mit den Hunden arbeitet. Ich glaube Lucky Dogs in Wien macht so was, vielleicht auch AHA (Alternative Hundeausbildung) such mal im Netz und ruf dort an. Mit Hilfe eines erfahrenen Trainers ist es am einfachsten. Vielleicht kann auch Homöopathie helfen, aber das muss ein Fachmann entscheiden, es gibt auch TÄ die auf alternative Medizin spezialisiert sind, z.B. beim Magazin "Tierzuliebe" wird immer ein TA in Klosterneuburg vorgestellt der auch Homöopathie spezialisiert ist, ich hab den Namen leider vergessen, aber das kann man über den ORF erfragen.
LG Ingrid
 
Man kann einem Hund auch zeigen, dass man "die Situation im Griff" hat, indem man ihn aus der Gefahrenzone holt und eben hochhebt und Schutz bietet. Hunde, die panisch sind, reagieren nicht mehr normal und können auch die harmlosesten Begebenheiten nicht positiv verknüpfen. Natürlich muss man dran arbeiten, allerdings in Ruhe und anfangs mit großer Distanz. Während er panisch ist, lernt der Hund gar nix...

LG
Ulli
 
ich habe meinen Hund mit 1 1/2 Jahren bekommen, auch aus dem Tierheim, sie kannte NICHTS, keine Autos, keinen Regenschirm keine Menschenmengen usw.

Ich habe versucht ihre Angst zu ingnorieren, bin einfach weitergegangen und hab sie nicht angesehen wenn sie zb. vor einem Auto erschreckt ist.

Also das hat super geklappt, das einzige was NICHT funkt sind viele Menschen, da wird sie immer noch nervös und daher umgehe ich einfach Menschenmengen, gehe mit ihr in kein Einkaufszentrum.

Was sie auch gar nicht mag sind Schäferhunde jeder Art, egal ob Rüde oder Hündin und sogar kleine Welpen, da will sie einfach nicht spielen und keifft immer hin, ich denke sie hat mit Schäfern sehr schlechte Erfahrungen gemacht, sie war eine Streunerin in Rom.

Bei bestimmten Schlüsselanhänger Klingel Geräuschen tickt sie aus und bellt sich weg, ich will gar nicht wissen was damals alles passiert ist.

aber sonst klappt alles super, Kopf hoch das wird schon, alles eine Frage der Zeit :)
 
Ich hatte auch so eine Angst-Hündin. Unter anderem habe ich damals Bachblüten eingesetzt und ich denke, daß sie sehr wohl AUCH einen Beitrag zur Beruhigung in Angst-Situationen geleistet haben.
 
Orientiert er sich an anderen Hunden?
Falls ja, können wir wenn du magst mit Trixie und Jamie durch die Stadt fahren, vlt gibt sie ihm da etwas Sicherheit wenn er merkt, sie hat vor nix Angst?

LG
Eva
 
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