Hallo!
Ich suche auf diesem Weg Leute deren Hund schon mal Menschen gebissen hat, zum Erfahrungsaustausch.
Hallo,
da muss ich mich wohl leider outen.

Mein Feli hat mittlerweile fünf mal "gebissen"/"geschnappt"
1) Feli (1 Jahr) schlief, meine kleine Schwester und ihre Freundin (11 Jahre) spielten und schlichen neben dem Hund herum... "Schlafende Hunde soll man nicht wecken." Feli ist aufgewacht, als die Freundin meiner Schwester gerade über ihn gebeugt war... Er hat sie mit einem Fangzahn am Bauch erwischt, war Gott sei Dank mehr ein Kratzer, Narbe blieb aber leider zurück...

Daraus resultierend, war Feli bei Besuch IMMER in meiner Nähe/Wirkungsbereich.
2) Ich wurde angegriffen. Feli hat geschnappt und anschließend gebissen, Blut ist geflossen - da kann ich nur sagen "Braver Hund". Moral: Ich such mir meine Freunde besser aus
3) Die Oma meines Ex. Sie sass am Tisch, Gehstock unterm Tisch. Feli war auf seinem Platz, ExSchwieMu in Spe ruft Feli, ich schick ihn wieder auf seinen Platz (wegen Oma) ESMiS und Ex reden auf mich ein, dass ich nicht so streng sein darf, er will nur nett sein... Mein Reden hat nicht gefruchtet, Feli unterm Tisch, Oma will streicheln... Jo

Oma musste ins Krankenhaus, wegen ihren blutverdünnenden Medikamenten, kamen die "Risse" in der Haut einfach nicht zum Stillstand. "Biss" war es kein richtiger... Mehr Abschürfungen, aber eben durch die Medis, sah das alles sehr böse aus. Moral: Sie haben mir geglaubt und Feli liegen lassen, dort wo er war.
4) Eine Freundin von mir. Feli stand zwischen uns - " Bussi, Bussi" ich will Feli grade wegschicken, da fasst sie runter um ihn zu streicheln

Moral: Ich muss den Hund einfach raushalten aus "engen" Situationen!
5) ÖAMTC - Auto wurde in die Höhe gehieft, ich stand mit Feli dazwischen, Mechanikerin meinte "Mei netter Hund, darf ich den streicheln?" ich: "Nein, lieber nicht, der beißt Fremde leider." - "Aber der schaut ja soooo nett" - "Schaun schon, beißt trotzdem." - "Ach gee?" Sie hat ihn nicht angefasst, bis ich zum Auto retour bin, mit dem Oberkörper reingeh, Karte holen und die Mechanikerin lautlos folgt (war gerade noch mit dem PC beschäftigt) und sich zu Feli runterbeugt und ihn anfasst - Ratsch!

Wieder zu wenig aufgepasst.
Allem in allem war kein "Biss" jemals ein richtiger Biss, also man sah nie mehr als ein "Zahn" am Menschen... Trotzdem...
Feli IMMER aus solchen Situationen raushalten, die eng oder auch nur entfernt bedrohlich für ihn sein könnten. Immer ein Auge auf ifhm haben. Auch "freiwilliges" Annähern von seiner Seite unterbinde ich, bzw. lenke ich IMMER so, dass Feli mindestens eine Ausweichmöglichkeit hat.
Phu... naja "gut" wäre übertrieben... Klar ist es ziemlich "dumm" und ein entspannter Alltag ist mit Feli halt leider nicht möglich, da ich immer vorsichtig sein muss, wo und wie Feli sich gerade verhält. Aber mittlerweile kenn ich ihn ja und schaff es sehr gut ihn aus solchen Situationen raus zu halten, wo es für ihn, mich und andere "gefährlich" werden könnte. Somit ist es eigentlich ok für uns. Natürlich sehr stressig, aber "so ist Feli nunmal" Er ist mein Hund, ich weiß darum Bescheid und deshalb passiert sowas auch nicht mehr. Augen und Ohren offen halten und Feli beschützen. Das ist meine Aufgabe und die weiß ich nun zu nehmen.
Ist es besser/schlechter geworden?
Viel besser!! Eben weil ich es weiß und vorbeugen kann.
s.o.
Habt ihr schonmal dran gedacht ihn einzuschläfern oder musste das schon jem. machen?
Ehrlich - ja. Besonders in der ersten Zeit, wo es sehr viele Attacken gab, aber es nur einmal "eskalierte". Teilweise war ich schon ziemlich verzweifelt. Meine Familie war ( bis auf zwei) auch immer davon überzeugt, dass dieser Hund eine "tickende Zeitbombe" war. Wir hatten alle keinerlei Hundeerfahrung und das war teilweise schon wirklich hart. Aber er ist noch da. Die vielen Attacken dazwischen konnte ich noch früh genug abwenden, aber Feli ist und vorallem war einfach eine gewisse Gefahr - in engen Situationen.
Also mein Milo ist ein 3-4 jähriger Rüde, ich hab ihn mit ca 6-10 Monaten bekommen und es war von Anfang an sehr schwierig!
Er knurrt fremde an und hat bis jetzt vier mal gebissen(zweimal floss Blut) einmal war ich dabei. (natürl. wird alles unternommen, dass das nicht mehr passiert!
Du warst nur einmal dabei

Wo war der Hund in anderen Situationen? Tschuldigung, das würde mich jetzt interessieren.
Ich hab zwei Kurse in einer Hundeschule gemacht und bin jetzt bei einer anderen, bei der ich mich aber auch nicht optimal aufgehoben fühle.
Vielleicht kann dir wer einen Tipp geben, welche Hudneschule mit "schwierigem Hund" zu empfehlen wäre?
Manchmal gehts besser, manchmal schlechter, ich liebe diesen Hund aber manchmal war ich schon sehr verzweifelt, hab mich immer mehr zurück gezogen und hatte keine Kraft mehr. Es ist einfach eine sooo große Verantwortung!!! Die einem NIEMAND abnehmen kann! Und diese Schulgefühle! Wie seht ihr das?
Phuuu... was ich wegen diesem "Vieh" schon Tränen vergossen habe... Diese Verzweiflung kenn ich nur zu gut. Schuldgefühle gegenüber allen "Opfern". An Kraft weiterzuarbeiten hat es mir sehr oft gefehlt. Ich habe darüber nachgedacht Feli abzugeben... Einfach ist etwas anderes. Zurückgezogen hab ich mich mit Feli auch sehr häufig. Freunde einladen ect.. tu ich nach wie vor noch nicht gerne, da ich einfach weiß, dass das sehr lange dauert um eine entspannte Situation werden zu können.
Ich habe GOTT SEI DANK ein befreundetes Paar, denen ich Feli ohne Bauchweh anvertraue. Sie kennt Feli seit ich ihn habe und hat einen äußerst, locker, strengen, autoritären, liebevollen Umgang mit ihm. Und "ihn" liebt Feli einfach total und komplett, mehr als mich, glaub ich

Natürlich beide berufstätig, aber wenn es geht, nehmen sie mir ihn gerne ab und ich muss mir keine Sorgen machen, weil er dort einfach sehr gut aufgehoben ist.
Ich hab sicher vier Jahre gebraucht um ohne Angst mich mit Feli bewegen zu können, obwohl ich da den Vorteil habe, dass Feli draussen zB erst gar nicht zu Leuten hingeht bzw. einfach geht, bevor es ihm zu viel wird. Vor Leuten, die ihn ängstigen bleibt er fern. Oder steht hinter mir. Draussen leg ich meine Hand für Feli ins Feuer, dass da nie was passieren wird. Aber in engen Situationen, IST er gefährlich.
Leider merkt er sich Menschen überhaupt nicht, die ersten 7 Personen die er bei mir kennen gelernt hat, die mag er , alle anderen sind Feinde! Mein Bruder kann bis heut (hab ihn seit Ende2005) nicht ungehindert bei der Haustür herein gehen ohne verbellt und angeknurrt zu werden. [/quote]
Witzigerweise "riecht" Feli Familie. Er hat mit keinem aus unserer Familie ein Problem, außer meinem Onkel und den mag ich auch nicht... Generell kann ich Feli mit den meisten Menschen "kompatibel" machen. Es dauert seine Zeit, aber wenn Feli jmd. kennengelernt hat, darf der Mensch auch alles bei ihm und Enge ist bei ihm nach 3-4 monatigem "Kennen" auch absolut kein Problem. Er braucht seine Zeit, aber wenn man ihm diese Zeit gibt, honoriert er es mit dem "Vertrauen" sich wie ein "normaler Hund" zu verhalten.
Mich würds sehr freuen ein paar HB kennenzulernen, die ähnliche Probleme haben um darüber zu reden, denn das tut verdammt gut
Das find ich auch.
Bei uns ist es zwar eigentlich schon "Vergangenheit", aber die Angst wird wohl immer mitschweben...
Feli ist kein "Unhund", auch nicht mutwillig bösartig, aggressiv oder sonstwas. Er ist nur eben "so wie er ist". Ich weiß es und schütze ihn vor solchen Situationen. Damit können wir sehr gut leben mittlerweile. Gott sei Dank. Und meiiistens ist unser Leben sehr entspannt mittlerweile.
Feli mag auch "generell" keine anderen Hunde.
So ist er. Er braucht sehr lange um jemandem zu vertrauen / jemanden zu mögen, aber wenn der Punkt mal überschritten ist, ist Feli ein traumhafter, clowniger Hund, der ein Herz wie miiiindestens ein Elefant hat. Und das Hirn dazu!
Trotzdem ist Feli mittlerweile ein ziemlich alltagstauglicher Hund, ich arbeite zwar (unterbewusst) ständig daran, dass das auch so bleibt. Aber wir haben uns eingespielt, Feli und ich reagieren meistens in Millisekunden aufeinander und so haben wir eigentlich ein relativ entspanntes Leben. (Relativ... Aufpassen und Arbeit ist ständig dabei, aber ich hab mich daran gewöhnt)
Eine Freundin, die eigentlich panische Angst vor Hunden hat, hat Feli mal auf den "Punkt" gebracht, wenn er jemanden mag, wenn man ihn kennt, braucht man nur in seine Augen schaun um GENAU zu wissen, was gerade in ihm los ist, und genauso reagiert er auch auf "Freunde".
Ja... ach ich liiiiiiebe diesen Hund! Obwohl er mich seeeehr häufig (immernoch) zur Verzweiflung treibt. Aber ich liebe ihn. So und jetzt darf er auf die Couch
LG
Julia