Am Genick packen und schütteln

annas

Super Knochen
Meine Hündin stänkert gerne andere Hunde an, das sieht so aus, dass sie andere ankeift und sofort mit eingezogenem Schwanz zurückgeht, wenn der andere auch nur Notiz von ihr nimmt. Jetzt gibt es ganz grobe Probleme mit dem Retriever einer Verwandten. Der packt meine Hündin am Genick und schüttelt meinen 8 kg Hund sehr fest und wild knurrend. Erst auf mehrmalige Aufforderung durch die Besitzer lässt er wieder los. Wir trennen die Hunde nun nach Möglichkeit, trotzdem mache ich mir Sorgen wie weit der Retriever gehen würde, vor allem da mein zweiter Hund ein "Handtaschenhund" ist, den dieses Geschüttle wahrscheinlich umbringen würde, sollte es je dazu kommen. Wie gefährlich muss ich die Situation einschätzen?
 
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Meine Hündin stänkert gerne andere Hunde an, das sieht so aus, dass sie andere ankeift und sofort mit eingezogenem Schwanz zurückgeht, wenn der andere auch nur Notiz von ihr nimmt. Jetzt gibt es ganz grobe Probleme mit dem Retriever einer Verwandten. Der packt meine Hündin am Genick und schüttelt meinen 13 kg Hund sehr fest und wild knurrend. Erst auf mehrmalige Aufforderung durch die Besitzer lässt er wieder los. Wir trennen die Hunde nun nach Möglichkeit, trotzdem mache ich mir Sorgen wie weit der Retriever gehen würde, vor allem da mein zweiter Hund ein "Handtaschenhund" ist, den dieses Geschüttle wahrscheinlich umbringen würde, sollte es je dazu kommen. Wie gefährlich muss ich die Situation einschätzen?

äußerste vorsicht walten lassen- ev. tötungsabsicht vorhanden
 
Ein Hund, der andere Hunde am Genick schüttelt, ist entweder auf "Beschädigung" aus (je nach Heftigkeit und Stimmungslage), oder hat ein allgemeines Defizit in hundlichem Sozial/Spielverhalten, denn auch im wildesten Spiel ist Festhalten + Schütteln absolut verboten. Meine beiden jüngeren Border Terrier z.B. spielen auch sehr wild miteinander incl. wüstem Geknurre und andeuten von Schütteln - nur - das bleibt beim Andeuten (d.h. gepackt wird eher am Rücken und da auch nur mit weit offenem Maul).

Erzähl doch mal genauer, was da abläuft!

LG
Ulli
 
Ich war selbst nicht dabei, da ich die letzten drei Wochen auf Urlaub war und meine Hunde bei meiner Schwiegermutter im Burgenland waren. Meine Hündin Sindy sieht sich als "Mutter" meiner weitaus kleineren und jüngeren Hündin Sushi, außerdem dürfte sie den Garten und das Haus als ihr Revier betrachten. Außerdem keift sie so gut wie jeden Hund an, dessen sie gewahr wird. Kaum blickt der andere Hund sie an, zieht sie sich sofort zurück. Es kam noch nie zu irgendeinem Vorfall, da wir sie in Wien immer an der Leine haben. Im Burgenland war sie natürlich nicht angeleint.
Mein Schwager (ist nicht die Hauptbezugsperson der Retrieverhündin) kam auf Besuch und unsere Hunde bellten natürlich sofort alle an. Das tun sie immer, bisher reagierte der Retriever mit Zähnefletschen und gelegentlichem Hinfahren ohne zu beißen, ich habe das als Zurechtweisung eines lästigen hündischen Gefährten gesehen. Nach einer solchen Zurechtweisung gingen sich die Hunde die letzten Jahre aus dem Weg.
Dieses Mal aber packte die Retrieverhündin Sindy am Genick, hob sie hoch und schüttelte sie wie wild, knurrte furchtbar und die Situation muss äußerst bedrohlich gewirkt haben. Meine Hündin schrie und quietschte laut und mein Schwager und meine Schwiegermutter schrien sofort "Aus!" Erst nach mehrmaligen scharfen Befehlen meines Schwagers ließ der Retriever sehr ungern meinen Hund aus, der sofort ins obere Stockwerk flüchtete.
Bisswunden gab es keine, sie ist aber jetzt -3 Wochen nach dem Vorfall- immer noch schmerzempfindlich im Genick.
Wenige Tage später gab es einen ähnlichen Vorfall in etwas schwächerer Form und gestern, als meine Schwägerin hinaus kam wieder.
Die Hunde auseinanderzuhalten ist relativ einfach, wir sehen uns nur gelegentlich.
Ich versuche nur das Verhalten des Retrievers einzuschätzen. Reagiert ein gelassener. selbstbewusster Hund so? Bisher hatte ich den Eindruck sie sei sich ihrer Stärke und Überlegenheit bewusst und weist meine Hund eben zurecht, wenn sie sie hysterisch ankeifen.
Dazusagen muss ich vielleicht, dass der Retriever ziemlich unter Stress steht, da er mit 2 Kleinkindern und einem Neugeborenen zusammenlebt.
Ich würde mich freuen, wenn die Verhaltensexperten mich ein wenig aufklären und informieren würden, ich habe zwar schon ewig Hunde und lese seit Jahren hier im Forum, hab mich auch ein wenig in die Thematik eingelesen gestern, habe aber doch scheinbar wenig Ahnung:o.
 
Ein souveräner Hund reagiert eindeutig nicht so. Dass der Hund kindergestresst ist, ist nur mehr das bewusste Tröpfchen.

Dieser Konflikt schwelt sicher schon lange und ich kann Dir leider gar keine Hoffnungen machen, dass sich das jemals wieder bessert. Hündinnen, die sich nicht mehr leiden können, bleiben meistens unversöhnlich. Bring Deine Hündin einfach nicht mehr in diese Situation - einen besseren Rat kann ich Dir leider nicht geben...Hündinnenkämpfe können wirklich übel ausgehen, schau lieber, dass Du Deine zwei woanders unterbringen kannst, so unangenehm das wahrscheinlich ist.

LG
Ulli
 
Ich habe sie gestern gleich aus dem Burgenland abgeholt und wieder bei mir, d.h. ein Zusammentreffen der Hündinnen kann ich so gut wie verhindern.
Könnte der Retriever diese Aversion meiner Hündin gegenüber auf mich und vor allem auf meine Kinder übertragen, schließlich riechen wir ja nach Sindy?
Meine Kinder gehen dem Hund seit jeher aus dem Weg, da er meinen Sohn schon als Welpe ordentlich gezwickt hat, als der Hund dem Kind ein Spielzeug wegnehmen wollte. http://wuff-online.com/forum/showthread.php?t=19209&highlight=Welpe+zwickt+kind
 
Ich habe sie gestern gleich aus dem Burgenland abgeholt und wieder bei mir, d.h. ein Zusammentreffen der Hündinnen kann ich so gut wie verhindern.
Könnte der Retriever diese Aversion meiner Hündin gegenüber auf mich und vor allem auf meine Kinder übertragen, schließlich riechen wir ja nach Sindy?
Meine Kinder gehen dem Hund seit jeher aus dem Weg, da er meinen Sohn schon als Welpe ordentlich gezwickt hat, als der Hund dem Kind ein Spielzeug wegnehmen wollte. (Ich habe damals hier im Forum darüber geschrieben.)

Ich bin überzeugt davon, dass Deine Kinder wegen der Hundefeindschaft nichts zu befürchten haben, aber dem Hund aus dem Weg zu gehen ist angesichts seines derzeit stressigen Lebens sicher kein Fehler. Ich habe schon öfter die Erfahrung gemacht, dass sich Hunde, die sich untereinander nicht mögen, keinerlei Probleme mit dem Besitzer des "feindlichen" Hundes haben. Warum auch? Das, was Begegnungen eskalieren lässt, ist ja nicht der Geruch, sondern die (vielleicht zu intensive) körperliche Anwesenheit, die Angst um wichtige Ressourcen, das eigene Territorium, die Unruhe, die ein zusätzlicher Hund mitbringt usw.

Geh halt ohne Hunde auf Besuch und erklär Deinen Kindern, dass sie den Hund einfach in Ruhe lassen sollen (aber das hast Du ja eh schon getan)

Alles Gute :)
Ulli
 
Geh halt ohne Hunde auf Besuch und erklär Deinen Kindern, dass sie den Hund einfach in Ruhe lassen sollen (aber das hast Du ja eh schon getan)

Alles Gute :)
Ulli

So lief es sowieso schon die letzten Jahre ab, da diese Kläfferei von meinen unangenehm ist, sie trafen nur im Burgenland aufeinander. Danke dir jedenfalls für deine Antworten:).
 
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