Domestiziert sind unsere Hunde, der Verdauungstrakt wurde aber nicht mit domestiziert!
O doch, wurde er. Bei vielen Rassen selektierte früher man gute Futterverwerter, die von Abfällen leben und trotzdem Leistung bringen können. Heute gibt es dank der überlegten Rassezucht :roll: extreme Auswüchse wie z.B. Probleme bei der Verwertung von Purin, Missbildungen des Pankreas-Ausführgangs, Neigung zur Nahrungsmittel-Überempfindlichkeit etc.
Dieser Thread hier beweist, dass Hunde keine Wölfe sind. (Eigentlich müste man für diese Erkenntnis ja nur hinsehen, aber na ja...) Ein Wolf, der nur hypoallergenes Kängurufleisch verträgt, wird nicht sehr alt werden.
Getreide ermöglichte erst die Ernährung großer Menschenmengen und damit den Aufschwung einiger Zivilisationen. Und natürlich wurden/werden auch die Haustiere damit ernährt. Sie es durch direkte Verfütterung oder sei es über ein mit Getreide ernährtes Futtertier - Hunde erhalten jedenfalls ihr Getreide.
Der entspricht noch dem vom Wolf, und wahrscheinlich wäre es auch für uns gesünder wenn wir uns ein bisserl ursprünglicher ernähren würden, vielleicht gäbe es dann auch etwas weniger Zivilisationskrankheiten?
Ich habe mich intensiv mit einem jungsteinzeitlichen Fundort befasst und kann dir daher steinzeitliche Menüs übermitteln:
- bis zu 70% Fleisch von diversem Wild.
- Eintöpfe aus Getreide und Hülsenfrüchten. Mit Getreide sind die Weizensorten Einkorn und Emmer gemeint, außerdem der Roggen, der damals ein Beikraut in den Feldern war.
- Dazu diverses Unkraut.
Wenn du dich so ernähren möchtest, bitte tu es. Zieh aber in einen Pfahlbau, damit du auch die richtige körperliche Auslastung hast.
Ich trau mich wetten, dass du im Hochsommer nach 3 Wochen und im Winter nach 48 Stunden zu der Erkenntnis gelangst, dass sich moderne Menschen und Haustiere deutlich von ihren Vorfahren unterscheiden. Und dies, obwohl sie nach wie vor zur selben Spezies gehören.
Es ist auf jeden Fall so das man einen Hund ganz gut gänzlich ohne irgendein Getreide füttern kann, auch ist der Verdauungstrakt besser auf fleischliche Komponenten " eingestellt", und die weitaus meisten Allergien werden auch von Getreide hervorgerufen.
Ohne Getreide von mir aus, wenn jemand unbedingt will, aber auf keinen Fall ohne eine Kohlenhydratquelle. Wenn nur Fleisch und Gemüse gefüttert wird, muss der Körper des Hundes mit mehr schädlichen Stoffwechselendprodukten aus der Eiweißverdauung fertig werden.
Ich frage mich, wie viele der sogenannten Allergien vom Besitzer verschuldet sind. Ein Hund, der tatsächlich nur mehr getreidefrei gefütterte Beuteltiere verträgt, wäre eigentlich extrem lebensuntüchtig.
@Joghurt:
Persönlich würde ich eine vom Tierarzt verordnete Diät nicht ändern. Von Bakterien oder Hefen vergorene Produkte sollten eigentlich kein Teil einer Ausschlußdiät sein. Man kann auch auf die Zellbestandteile dieser Organismen allergisch sein.
Beim Fleisch würde ich unbedingt den täglichen Bedarf frisch kaufen. Kein aufgetautes Fleisch. Durch die Lagerung entstehen Abbaustoffe, die schaden können.
Ich ziehe mit Maya eine Abspeckdiät durch. Sie darf Pferd, Wild, mageres Geflügel und mageren Fisch haben.
Es ist derzeit überhaupt kein Problem, frisches Rehfleisch, ganze Fasanen und Hasen aufzutreiben. Ist doch Jagdsaison. Die Preise sind erträglich, entsprechen in etwa dem Pferdefleisch.
Meine Hündin erhält 250g Fleisch/Tag, das entspricht 55% der Gesamtration. Diese Menge ist bezahlbar, selbst wenn ich das Weibi verwöhne.
Hasen- und Kaninchenfleisch, Fasanen und Reh stellen für Maya zugleich eine hypoallergene Diät dar, da sie das noch nie bzw. sehr selten erhalten hat.
Die Gramm purzeln, der Hund ist sehr munter, sein Fell ist sehr schön. (Ich glaube, ich lasse mir auch so eine Gourmet-Diät verordnen.)