agressiv - durch scheren ?

K

k.midas

Guest
ich bin besitzer eines 3jährigen königspudel.
seit ca. einen halben jahr habe ich probleme mit ihm. er knurrt mich an wenn ich ihn füttere, wenn ich mich neben ihn auf die bank setzte usw. nun erzählte mir ein guter bekannter das könne vom scheren kommen, da ich ihm dadurch seine dominanz wegschneide.
kann das stimmen ?
 
Hi!

Wenn er dich das nächste Mal anknurrt, würde ich ihn mal ganz schnell auf den Rücken schmeißen und ihn an der Kehle halten, bis er sich völlig entspannt hat.

Ich denke nicht, dass man ihm mit dem scheren die Dominanz wegschneidet, sondern dass der Kleine ein ziemliches Dominanzproblem hat...

lg
Bonsai
 
An Bonsai;

Aggression mit Aggression zu bekämpfen hat in der Vergangenheit kaum Probleme gelöst. Das dieser Hund Dominanz-Probleme mit seiner Besitzerin hat, ist nur unschwer zu erkennen, jedoch würde ich deinen Ratschlag nicht befürworten, da er nur auf Brutalität und der Macht des Stärkeren aufgebaut ist. Dominanz zeigt sich nicht nur im brutalen Umgang mit dem Hund. Ich würde dir anraten, sich mal mit Verhaltensforschung (Ethologie) zu beschäftigen.

mfg
Sticha Georg
Leiter des 1.Österreichischen Hundetherapiezentrum in Langenzersdorf
+436763594903
 
Bravo Georg,

ich kann Dir da nur voll beipflichten. Gewalt ist sicher kein Mittel um Dominanzprobleme zu lösen. Ich wünschte, es würden mehr so denken wie Du.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Sticha Georg:
Sticha Georg
Leiter des 1.Österreichischen Hundetherapiezentrum in Langenzersdorf
[/quote]

Dazu wollte ich Dich fragen, wie man Hundetherapeut wird. Ich interessiere mich nämlich auch dafür, suche aber noch nach einer Ausbildungsmöglichkeit. Welche Ausbildung (Studium) hast Du diesbezüglich gemacht? Was kannst Du als Ausbildungsweg zum Hundetherapeuten empfehlen?

lg
Moni
 
hallo,
frage: wie wird das in der natur geklärt wenn einer im rudel aufmuckt.
ich habe noch nie gesehen oder gehört das der rudelsführer da ruhig zuschaut!
eher das gegenteil das den aufmuckenten wieder seine grenzen gezeigt werden.
mfg rochy
 
Hi Herr Sticha!

Einen Hund auf den Rücken zu legen hat nicht im mindesten etwas mit Agression zu tun, sondern es geschieht schnell und völlig ruhig, aber auf jeden Fall bestimmt.

Ich habe so immer die Konflikte mit meinen zwei dominanteren Hunde gelöst und siehe da, es wirkt Wunder. Wann immer ein Kampf in früheren Jahren mit meinem Rüden darüber stattfand, wer wohl von uns beiden der Boss ist, habe ich ihm auf diese Weise ganz schnell klar gemacht, dass ich das bin.

Komischerweise ist er deswegen nicht verhaltensgestört geworden, sondern im Gegenteil ein sehr friedlicher Hund, der nicht nur mit jedem anderen Rüden auskommt, sondern mich auch nicht aus den Augen lässt und deswegen auch fast nie eine Leine braucht...

Da ich sehr viel über Wölfe und ihre Verhaltensweisen gelesen habe und auch Hunde untereinander beobachtet habe, kann ich dazu nur sagen, dass dies eine völlig natürliche Demonstration ist. Ein guter Leitwolf ist ruhig, geduldig und steht teilweise über den Dingen. Aber wenn einer seiner Rudelgenossen einen schweren Fehler macht, dann kommt die Korrektur schnell, stark und ganz eindeutig. Und die Korrektur ist die, dass das Rudelmitglied auf den Rücken gelegt wird und an der Kehle gepackt wird, bis er nachgibt und sich entspannt.

Damit ist die Rangordnung wieder hergestellt und alle sind zufrieden.

Wären sich alle Hundehalter darüber von Anfang an klar, dass ein Hund nun mal ein Tier und kein Mensch ist, der aus seiner Entwicklung vom Wolf heraus, nun mal seine eigene Sprache hat, dann gäbe es sicher wesentlich weniger Beißunfälle in den eigenen Familien und weniger verhaltensgestörte Hunde.

Mit freundlichen Grüßen
Bonsai (deren drei Hunde sicher nie ein Hundetherapiezentrum brauchen werden *ggg*)
 
an bulli und georg:
mich würde auch die richtige vorgangsweise in diesem fall interessieren. was würdet ihr tun?
klar ist, dass sofort die bank verboten wird. klar ist auch, dass es im idealfall gar nicht so weit kommt.
wie ordne ich aber den hund in diesem fall ethologisch richtig unter?
viele grüsse, chico
 
zurück zur frage von midas:
"dominanz wegscheren" klingt spannend - wie soll das funktionieren? das ist in meinen augen ziemlicher unsinn.
deine probleme fangen mit ziemlicher sicherheit ganz wo anders an: kann es sein, dass dein hund so ziemlich alles darf, was er gerne möchte? (auf der bank oder im bett liegen, folgen nur wenn es gerade genehm ist, ....) wer
(fr)isst zuerst - du oder dein hund? wie sieht die familien-situation aus? bist nur du betroffen oder auch andere? sind diese probleme plötzlich gekommen oder haben sie klein angefangen und sich dann im laufe der zeit gesteigert?
wenn du mit deinem hund ein rangordnungs-/dominanzproblem hast, solltest du einiges abstellen: DU sitzt auf der bank, nicht dein hund, DU gehst zuerst durch die türe, er hat zu warten, DU isst zuerst, DU bestimmst, wann gespielt oder geschmust wird. wende dich an eine gute hundeschule (leute, die dein problem ernst nehmen und nicht nur meinen: "der muss nur richtig hergenommen werden..."), die können dir sicherlich auch weiterhelfen.
viele grüße, chico
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von rochel:
wie wird das in der natur geklärt wenn einer im rudel aufmuckt.
ich habe noch nie gesehen oder gehört das der rudelsführer da ruhig zuschaut!
eher das gegenteil das den aufmuckenten wieder seine grenzen gezeigt werden.
[/quote]

Ja, das würde mich auch interessieren.
Im Wolfsrudel und auch unter Hunden ist es vielmehr so, dass aufmucken durch energisches Zurechtweisen auch unter körperlicher Einwirkung unterbunden wird. Erwünschtes Verhalten wird ignoriert. Ich habe jedenfalls nie bemerkt, dass ein Hund einen anderen Hund für etwas belohnt hat.
Vielleicht können die "Ethologen" hier mal was dazu sagen.

Grüße Helmut
 
hiho,

Bulli: Hundetherapeut kann sich bei uns in Deutschland jeder nennen, sowie kann auch jeder Hundeausbilder sein Titel nennen und was eigenes aufmachen. Einfach nen Gewerbe anmelden und los gehts. Nach Zertifikate fragt meißt niemand, nach Ausbildungen zu Therapeuten auch nicht. Einige "Ungelernte" machen Ausbildungen von anderen "Ungelernten" und geben denen dann ein nettes Papierchen mit, wo Hundetherapeut draufsteht. Muß nicht immer so sein, ist aber oftmals der Fall.
Wie das in Österreich der Fall ist, weiß ich nicht, würde mich aber auch mal interessieren.

Zum Dominanzproblem:
Die Tips von Chico sind vollkommen korrekt und sollten auch so umgesetzt werden.
Helfen kann auch noch, den Hund vor dem Fressen SITZ machen zu lassen und erst wenn Du es sagst, darf er an den Napf. In Spielerein mit Bällchen etc. zwischendurch Unterordnungsübungen einbauen, wie SITZ, PLATZ und FUß.
Ansonsten würde ich auch eine gute Hundeschule suchen, damit sich eine gute Hunde-Mensch-Beziehung ohne Dominanzprobleme entwickeln kann. Wenn Du in einer Familie wohnst, sollten auch alle anderen Familienmitglieder wie von Chico beschrieben, mit dem Hund umgehen, damit es dort zu keinen Problemen kommt.

liebe Grüße
pitterinchen


------------------
www.bull-and-terrier.com
 
Hallo Helmut, Bonsai und natürlich ALLE anderen.

Natürlich können manche welche ihre Hunde nur mittels Leinenruck und ähnlichen Mitteln ausbilden nicht verstehen, dass es anders geht. Ich würde schon gerne sehen wie ein 60 kg Mensch seinen 50 kg Hund, welcher AGGRESsIV ist, mittels Gewalt auf den Rücken legt.
Das es Wege gibt seine Dominanz ohne Gewalt an den Tag zu legen, bedeutet aber "Hirn" zu verwenden (behaupte jetzt nicht das einer von euch das nicht macht.) Die Beispiele SITZ und warten- dann erst fressen- zeigen, dass es auch anders geht. Warum das Stachelhalsband wenn auch Geduld und Konsequenz ans Ziel führt.

In diesem Sinne
Sticha Georg

An Moni: Vorlesungen an der Vet.Med bei Prof.Bubna-Littiz in Ethologie, Praxis in einem Therapiezentrum

[Dieser Beitrag wurde von Sticha Georg am 29. Oktober 2001 editiert.]
 
Lieber Herr Sticha!

Werden Sie doch bitte mal konkret! Also versetzen Sie sich bitte in k.midas Situation: Ihr Hund liegt (bereits) am Sofa und Sie wollen sich dazu setzen. Ihr Hund knurrt Sie an. WAS TUN SIE GENAU IN DIESEM MOMENT?

Und bitte keine Ausflüchte, daß es bei Ihnen gar nicht soweit kommen würde, daß können wohl 90 % der hier "Anwesenden" ruhigen Gewissens von sich behaupten...

Mit neugierigen Grüßen

angel
 
Sehr geehrter Herr Sticha!

Laut meinen Informationen zählt der Pudel zu den intelligentesten Rassen und wird ungefähr so an die 20 bis 25kg haben. Wieviel k.midas wiegt weiß ich leider nicht, bin mir jedoch sicher, dass sie kräftig genug ist, ihren Hund in dem Moment, wo er sie auf der Bank sitzend anknurrt, schnell auf den Rücken zu legen und ihn an der Kehle zu halten.

Nachdem dieser Rüde bereits ein Dominanzproblem hat, wäre ich nicht sehr klug, mich in dem Moment mit vor Angst schlotternden Knie davonzuschleichen und ihn später beim Fressen vorher hinsetzen zu lassen.

Ihre Ratschläge mögen gut sein, wenn jemand fragt, was zu tun ist, um solche Probleme überhaupt nicht aufkommen zu lassen, nicht aber wenn es ein akutes Problem ist, wo einfach nur mehr eine eindeutige Sprache verstanden wird.

Also nochmal, Herr Sticha: Was würden sie genau in dem Moment machen, wenn ein Hund, er 25kg, sie 60kg, auf der Bank sitzt und das Frauchen anknurrt?

Jetzt bin ich aber gespannt :-))

Gruß
Bonsai
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Sticha Georg:
An Moni: Vorlesungen an der Vet.Med bei Prof.Bubna-Littiz in Ethologie, Praxis in einem Therapiezentrum[/quote]

Aha, es reicht also Vorlesungen zu besuchen.
Braucht man da gar keine Prüfungen zu absolvieren?
Demnach wäre ich ja schon Wirtschaftsfachfrau und müßte eigentlich in einem Unternehmen einen Job als Managerin bekommen. Ich habe immerhin schon einige Vorlesungen an der Wirtschaftsuniversität besucht.

Moni
 
ich warte wirklich schon interessiert auf den weiteren verlauf dieses threads....
wink.gif


euer neugieriger chico
 
Ich war auch schon auf einem Management-Training....muß gleich zum Personalbüro gehen um mich als Manager zu bewerben. *reibschondiehändevorfreudeaufdiegehaltsverbesserung* :-)))

Bonsai
 
Ähamm... jetzt stehe ich etwas auf der Leitung: gilt in Österreich Hundeausbildner oder wie immer als Beruf und gibt es dazu eine staatlich anerkannte Prüfung?
Soweit ich gelesen habe, hat Georg auch nie gesagt, er sei Hundetherapeut, sondern nur er habe die Leitung eines solchen Zentrums und habe sich Wissen durch Vorlesungen und praktische Mitarbeit erworben!
Helga
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Bonsai:
Ich war auch schon auf einem Management-Training....muß gleich zum Personalbüro gehen um mich als Manager zu bewerben. *reibschondiehändevorfreudeaufdiegehaltsverbesserung* :-)))

Bonsai
[/quote]

Bei all dem Spaß, frag ich mich aber schon ernsthaft, ob es wirklich so einfach geht, dass man sich als Hundetherapeut selbstständig macht.
Ich gehe mal aus, dass Georg da schon ein entsprechendes Diplom hat. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er sonst so ohne weiteres eine entsprechende Gewerbeberechtigung bekommen hätte.
Schlißelich ist das eine verantwortungsvolle Tätigkeit.
Ein Freund von mir ist Hufschmied. Das kann man in etwa vergleichen, da er ja auch mit Tieren zu tun hat. Der braucht dafür eine Gewerbeberechtigung, wofür man einen mehrwöchigen Kurs an der Vet. Med. Uni besuchen muß, welcher mit einer Anschlußprüfung endet. Wenn man diese Prüfung nicht schafft, kriegt man keine Gewerbeberechtigung und wird auf die Pferdehufe nicht losgelassen.

Für Hundetherapeuten sollte es eigentlich ähnlich sein.

Grüße Helmut
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Helga:
Ähamm... jetzt stehe ich etwas auf der Leitung: gilt in Österreich Hundeausbildner oder wie immer als Beruf und gibt es dazu eine staatlich anerkannte Prüfung?[/quote]

Das ist mir auch nicht wirklich klar. Es gibt Hundevereine, wo ehrenamtliche Trainer arbeiten. Die werden vom Verein mehr oder weniger weitergebildet. Die machen das auch nicht als Beruf.
Es gibt aber auch Hundeschulen, die gewinnorientiert arbeiten. Die müssen ein Gewerbe anmelden und Steuern zahlen.
Zu welcher Kategorie das Therapiezentrum von Georg gehört, weiß ich nicht. Das müßte er selber beantworten.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Soweit ich gelesen habe, hat Georg auch nie gesagt, er sei Hundetherapeut, sondern nur er habe die Leitung eines solchen Zentrums und habe sich Wissen durch Vorlesungen und praktische Mitarbeit erworben!
[/quote]

Irgendwie muß man da aber schon eine Rückschluß ziehen dürfen. Wenn er sein Ausbildungszentrum Hundetherapiezentrum nennt, dann gehe ich davon aus, dass dort Hundetherapie gemacht wird. Entsprechend sollte man dort auch einen Hundetherapeuten vorfinden. Nachdem Georg dort der Leiter und auch der Trainer ist, kann man annehmen, dass er Hundetherapeut ist, oder dass er sich zumindest als solcher sieht.

Ein Therapiezentrum ohne Therapeuten ist kein Therapiezentrum sondern ein normaler Hundetrainingsplatz. Insofern darf man annehmen, dass Georg doch Hundetherapeut (wie immer er das auch gerworden sein mag) ist. Alles andere wäre Vortäuschung falscher Tatsachen, und das wollen wir hier niemanden unterstellen.

Wie würdest Du ein Therapiezentrum definieren, Helga?

Grüße Helmut
 
Oben