Aggression

  • Ersteller Ersteller Sally+Lenni
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dimmi schrieb:
nö das ist normal. am anfang wird das alles noch durch die furcht und unsicherheit überdeckt - alles ist neu etc.
er beginnt jetzt, sich einzuleben und zeigt seinen charakter bzw verhaltensweisen, die durch das umzugstrauma überdeckt/verdrängt wurden.
dimmi hat erst nach 4 monaten mit dem verbellen angefangen.

sally, bitte vergiss den dominanzkrempel. das ist mal der erste schritt.

versetze dich in die lage des hundes. OHNE daran zu denken, welche wertvorstellungen du als mensch hast. für den hund ist das anspringen eine überlebensstrategie. er fühlt gesundheit und leben bedroht - sonst würde er nicht so reagieren!
vergiss bitte, dass er irgendjemanden dominieren will. ein hund der so unsicher ist uns aus verzweiflung andere angreift, darf nicht unterworfen etc werden.
er will schlicht überleben! er hat angst, dass es weh tut, wenn er die kontrolle verliert. du musst ihm zeigen, dass er dir vertrauen kann und dass du die aufgabe des führens übernimmst. du beschützt ihn vor den bösen männern.
aber das braucht auch viel zeit! das geht nicht von heute auf morgen!
mein hund und ich haben ca 6 monate gebraucht, bevor wir einen anfang eines vertrauensverhältnisses aufgebaut haben.

für den alltag: schimpf nicht mit ihm. wbetrafe ihn nicht und vermeide alles, was er als bestrafung empfinden könnte (schnelles wegziehen mit der leine z.b.)
wenn er mal wieder jemanden anspringt - nimm ihm ruhig (!) am geschirr (am besten am rückensteg) und erlöse ihn aus dieser situation. ja, richtig: erlöse ihn. bring ihn weg von der bedrohung und gehe sofort zur tagesordnung über.

ich kann dir erzählen, wie ich mit dimmi gearbeitet habe und wie ich immer noch arbeite. das sprengt aber im detail den rahmen dieses posts.

noch eine frage:
hat er schon mal gebissen?
hätte er schon mal gelegenheit gehabt (war er nah genug dafür an männern dran)?



Finde ich gut, was Dimmi geschrieben hat.
 
Hallo!

Ich kann Deine Situation gut nachvollziehen. Meinen Hund bekam ich im alter von 1 1/2 Jahren, er zeigte unter anderem auch dieses Verhalten.
Vielleicht kennst Du einen Mann, dem Du vertrauen kannst und der sich mit Hunden auskennt? Ihr könntet euch in einer nicht allzu hektischen Umgebung verabreden um zu üben. Das heißt der Mann ist schon dort und sitzt ruhig z.B. auf einer Wiese. (Sitzen, weil er dann für Deinen Hund weniger bedrohlich wirkt.) So hätte Dein Hund die Möglichkeit ihn zu beschnuppern, ohne sich durch Bewgungen bedroht zu fühlen. Es könnten dann zur Steigerung Leckerchen in die Nähe von dem Mann ausgelegt werden (Mann=positiv). Wenn er sich an diesen Mann gewöhnt hat muss der nächste her..., viellicht lernt Dein Hund dann seine Angst zu besiegen.
Falls das nicht klappen sollte, weil die Quelle der Angst zu tief verborgen sitzt, sind "Hier" "Fuß" und "Aus" Befehle, die Dein Hund auf jeden Fall beherrschen sollte. Versuche nicht nur das Problem zu beheben, denn das ist nicht immer möglich, sondern lerne auch damit so gut wie möglich umzugehen!

Grüße, Verena und Hugendubel
 
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