Ab wann bewirken negative Erfahrungen Verhaltensänderungen?

OLanger

Junior Knochen
Ich hätte eine Frage an das Forum: man hört immer wieder, dass Hunde die mal mit anderen Hunden verträglich waren, nach nur 1-2 negativen Erfahrungen mit anderen Hunden (z.B an der Leine von einem anderen Hund attackiert worden etc.) komplett unverträglich geworden sind.

1) Habt ihr selbst Erfahrungen dieser Art und wie sehen die aus?

2) Inwiefern glaubt ihr, dass das Alter des Hundes, der die negative Erfahrung gemacht hat, dabei eine Rolle spielt?

3) Ist es denen, deren Hund aufgrund negativer Erfahrungen unverträglich wurde, gelungen dieses Verhalten wieder auszulöschen? Und wenn ja, wie?

Viele Grüsse,

Oliver
 
Ich hätte eine Frage an das Forum: man hört immer wieder, dass Hunde die mal mit anderen Hunden verträglich waren, nach nur 1-2 negativen Erfahrungen mit anderen Hunden (z.B an der Leine von einem anderen Hund attackiert worden etc.) komplett unverträglich geworden sind.

1) Habt ihr selbst Erfahrungen dieser Art und wie sehen die aus? Deikoon hasst seit einem Angriff, wo ihm das Gesicht zerbissen wurde - GOLDEN RETRIEVER - seither hasst er nicht nur Goldies sondern ist auch unverträglich mit Rüden im Allgemeinen

2) Inwiefern glaubt ihr, dass das Alter des Hundes, der die negative Erfahrung gemacht hat, dabei eine Rolle spielt? Deikoon war damals 8 Monate alt :mad:, als ihn ein Dobi-Mix mit 3 Jahren das halbe Ohr abgebissen hat, hat er das besser weggesteckt :cool:

3) Ist es denen, deren Hund aufgrund negativer Erfahrungen unverträglich wurde, gelungen dieses Verhalten wieder auszulöschen? Und wenn ja, wie?
Deikoon bekam Einzelunterricht, wo er mit Goldies konfrontiert wurde und ansonsten wurde daran gearbeitet, dass er zumindest keinen Terror an der Leine macht, wenn ein anderer Hund an uns vorbei geht - er muß andere Hunde/Rüden nicht lieben oder spielen, aber fressen braucht er sie auch nicht

Heute ist ein normales vorbeigehen an der Leine möglich,kein Terror oder sonst was - wenn er frei läuft und es kommt ein fremder Hund, dann rufe ich ihn und leine ihn an, dann ist auch alles gut und es verläuft alles stressfrei - war aber insgesamt ca. 3 Jahre arbeit, wo es auch immer wieder Rückschläge gegeben hat (der Dobimix war nur einer davon, den hat er aber gut weggesteckt, weil er einfach älter und erfahrener war).
 
Ich hätte eine Frage an das Forum: man hört immer wieder, dass Hunde die mal mit anderen Hunden verträglich waren, nach nur 1-2 negativen Erfahrungen mit anderen Hunden (z.B an der Leine von einem anderen Hund attackiert worden etc.) komplett unverträglich geworden sind.

1) Habt ihr selbst Erfahrungen dieser Art und wie sehen die aus?

2) Inwiefern glaubt ihr, dass das Alter des Hundes, der die negative Erfahrung gemacht hat, dabei eine Rolle spielt?

3) Ist es denen, deren Hund aufgrund negativer Erfahrungen unverträglich wurde, gelungen dieses Verhalten wieder auszulöschen? Und wenn ja, wie?

Viele Grüsse,

Oliver

Hi!

Also mein Jack ist jetzt 4 Jahre alt und ich würde sagen zu 80% verträglich. Er stänkert hin und wieder und mobbt gerne schwächere Hunde. Wirklich schlimme Rauferein gab es Gott sei Dank noch nie. Einmal hat er ein ziemliches Loch abbgekommen, da war er aber unschuldig.

Ich führe seine Mobberei und das gelegentliche Stänkern sehr wohl auf seine Welpenzeit und die damals gemachten Erfahrungen zurück. Wir waren in einer Welpenschule, wo die Welpen bunt zusammen gemischt wurden. Er war einer der jüngsten und auch kleinsten und ist dementsprechend viel gejagt worden. Weiters waren wir damals ständig in Hundezonen, hatten Hundebesuch, usw. und auch da kams oft genug vor, dass Jack unberechtigt zusammen gestaucht wurde. Daraus hat er 1. gelernt immer so schnell wie möglich wegzulaufen und davon zu brausen und 2. schwächere und kleinere Hunde ebenso zu verfolgen.

Wirklich aufgefallen ist mir dieses Verhalten mit ca. 1 Jahr. Allerdings ist es natürlich schwer festzustellen, obs wirklich an den damaligen Erfahrungen lag oder einfach mit der Pubertät zusammen hing.

Heute kann Jack frei zu jedem Hund hinlaufen (es gibt ein paar rassespezifische Ausnahmen wie z.B.: Boxer, da hat er schlechte Erfahrungen gemacht) und meistens gehen wir problemlos weiter.

Er ist also aufgrund seiner früheren Erfahrungen nicht komplett unverträglich geworden, aber er ist doch sehr unsicher geworden und aus wenn er sich fürchtet fängt er zu stänkern an :o

Lg Cony
 
Mein Jasper war der verträglichste Hund,.....bis er 3x in der HUZO gebissen wurde,...die ersten beiden Male hat er recht gut weggesteckt, aber der letzte Vorfall hat ihn Angst-Agressiv gemacht...

dh. er ist nur mehr bedingt verträglich bei Rüden, ich trainieren aber mit ihm, bzw. gehen wir gezielt öfters mit mehreren Rüden spazieren, gar nicht viel Tamtam machen, nicht begrüssen, einfach neben einander gehen, wenn mein Zwerg checkt, die machen ihm eh nix, geht´s.

allerdings ist er ein Rassist, er mag keine Goldis, warum kann ich nicht sagen,...aber das wird auch schon, wir sind ja in einer Retrieverhuschu, naja und jeden Sonntag hat so ca. 30 Goldi um sich,....

l.G
Con
 
Ich glaube schlechte Erfahrungen können sich immer negativ auf das Verhalten des Hundes auswirken, egal wie alt er ist.

Ich hab bei meinem Chico penibel darauf geachtet (und tu es heute noch), dass er als Welpe und Junghund NUR mit anderen Hunden zusammenkommt und regelmäßig spielt, wo ich weiß, dass sie verträglich und gut sozialisiert sind, auf spontane Bekanntschaften bei Spaziergängen hab ich verzichtet, da war mir das Risiko zu groß. Mein Chico muss nicht mit jedem Hund spielen, der uns über den Weg läuft, schon gar nicht wenn ich den Hund nicht kenne.

Nichts desto trotz, kann man nie genug aufpassen, wir hatten einmal (da war Chico 5 Monate alt) eine negative Hundebegegnung. Chico ist so ein Hund der total freundlich und unvoreingenommen auf jeden Hund zugeht, der keinen Futter- oder Spielzeugneid kennt und der alles und jeden mag. Er hat mit der Nachbarhündin (Schäfermix) unserer ehemaligen Nachbarn gespielt (ich kenne die Leute, sie sagten ihre Hündin sei total lieb und verträglich). Da hat die Nachbarhündin einen Apfel in der Wiese gefunden, Chico ging in ihre Richtung, weil er schaun wollte, was sie da tolles gefunden hat und so schnell hab ich gar net schaun können, hat sich die Hündin auch schon in Chico´s Ohr verbissen und ihn nicht mehr losgelassen. Chico hatte zwei Löcher im Ohr und hat geblutet und gewinselt und wir sind dann sofort zum Tierarzt gedüst.

Das war mir eine Lehre und hat leider meine Schäferphobie (die ich vorher aus eigenen Erfahrungen schon hatte) leider noch verstärkt. Chico´s Verträglichkeit hat das Gott sei Dank keinen Abbruch getan, er mag nach wie vor noch alle Hunde, reagiert auf einige (keine Ahnung womit das zusammenhängt) aber sehr unterwürfig und bei einem unkastrierten Rüden hat er sich sogar mal leicht angepinkelt vor Angst als der ihn abschnuppern wollte.

Seitdem hab ich auf Hundebegegnungen, wo ich die Hunde und die Besitzer nicht gut kannte, verzichtet. Mir war das Risiko einfach zu groß.

Chico hatte (neben der Welpenspielstunde) in seinem 1. Lebensjahr genau 3 Hunde, die er regelmäßig getroffen hat und mit denen er gespielt hat (und auch heute noch regelmäßig spielt). Zwei Hunde waren ungefähr in seinem Alter, der Rüde meiner Freundin ist 2 Jahre älter (mir wars auch wichtig, dass er einen älteren, erwachsenen Hund hat, an dem er sich ein bisschen orientieren kann - von ihm hat er sich z.B. das Haxerl heben schnell abgeguckt).
 
Ich hätte eine Frage an das Forum: man hört immer wieder, dass Hunde die mal mit anderen Hunden verträglich waren, nach nur 1-2 negativen Erfahrungen mit anderen Hunden (z.B an der Leine von einem anderen Hund attackiert worden etc.) komplett unverträglich geworden sind.

1) Habt ihr selbst Erfahrungen dieser Art und wie sehen die aus?

2) Inwiefern glaubt ihr, dass das Alter des Hundes, der die negative Erfahrung gemacht hat, dabei eine Rolle spielt?

3) Ist es denen, deren Hund aufgrund negativer Erfahrungen unverträglich wurde, gelungen dieses Verhalten wieder auszulöschen? Und wenn ja, wie?

Viele Grüsse,

Oliver

Hallo Oliver,

zu dem Titel Deines threads: Jederzeit ! Da gibt es keinen bestimmten Zeitpunkt, ab dem negative Erfahrungen beim Hund etwas bewirken. Er speichert diese Erfahrung auf jeden Fall, es hängt nur von seinem sonstigen Wesen, Selbstbewusstsein usw. ab, was er dann daraus lernt.

Zu Deiner Frage 1): meine Hündin wurde mal von einer Staff-Hündin unvermittelt angegriffen, zum Glück gab es nur blaue Flecken. Da meine Hündin aber sonst immer nur positive Erfahrungen gemacht hat, und davon sehr viele (wir haben eine Tierpension und da kommt sie mit sehr vielen Hunden zusammen, sie hat aber auch schon viel Hundekontakt gehabt, als sie klein war) konnte sie nach einer Weile wieder unvoreingenommen auf Staff`s zugehen. Heute ist der Vorfall vergessen.

Zu Deiner Frage 2): Eine solche negative Erfahrung ist immer schlecht, egal welches Alter.

Zu Deiner Frage 3): Man kann nur versuchen, dem Hund wieder positive Hundebegegnungen zu ermöglichen, sodass er lernt, dass es auch solche gibt. Dafür gibt es Einzeltraining, zuerst mit viel Abstand, bis der Hund das gut aushält, dann immer näher usw. Dann gibt es sogenannte "social walks", d.h. gemeinsame Spaziergänge, wobei auch da zunächst grosser Abstand gehalten wird und nur, wenn die Hunde dabei entspannt bleiben können, kommt man sich näher.

Ganz wichtig ist dabei auch das Verhalten des Besitzers. Wenn der nämlich selbst verkrampft oder ängstlich ist bei Hundebegegnungen, wirkt sich das direkt auf seinen Hund aus. Also auch daran muss man arbeiten.

Lg
Birgit
 
Ich hätte eine Frage an das Forum: man hört immer wieder, dass Hunde die mal mit anderen Hunden verträglich waren, nach nur 1-2 negativen Erfahrungen mit anderen Hunden (z.B an der Leine von einem anderen Hund attackiert worden etc.) komplett unverträglich geworden sind.

1) Habt ihr selbst Erfahrungen dieser Art und wie sehen die aus?

2) Inwiefern glaubt ihr, dass das Alter des Hundes, der die negative Erfahrung gemacht hat, dabei eine Rolle spielt?

3) Ist es denen, deren Hund aufgrund negativer Erfahrungen unverträglich wurde, gelungen dieses Verhalten wieder auszulöschen? Und wenn ja, wie?

Viele Grüsse,

Oliver

Hallo Oliver,

zu 1)
Meine Hündin ist einmal von einer schokobraunen Labrador angegangen worden. Es ging um einen Stock um den sie sich gestritten haben. Ich habe die Besitzerin mehrmals aufgefordert die Hunde zu trennen bevor etwas passiert, doch die wollte nicht weil 'die spielen ja nur'. Ich bin weiter, der andere Hund hinterher. Dann wars zu spät. Passiert ist nichts, aber seit dem ist sie mit schokobraunen Labrador unverträglich wie ich vor knapp einer Woche feststellen musste. Sie ging einfach aus heiterem Himmel auf eine gleich aussehende Hündin los.

Zweites Beispiel: Bei mir in der Gegend gibts einen blonden Labrador Rüden, der ist Leinenraufer. Ich mache stets einen großen Bogen um ihm, doch er wettert uns schon von der Ferne zu und meine wettert dann mit (und das macht sie NUR bei diesem einen Hund).
Wenn er ohne Leine war, haben sich die beiden verstanden, man hat aber gesesehen das meine Hündin sehr angespannt war.
Eines Tages ists passiert das die beiden sich an der Leine getroffen haben. Alles ging sehr schnell, ich ging ums Hauseck hab nix gesehn und da stand er schon. Erst hat er nur geschnüffelt aber dann hat er losgelegt. Und zack, seit dem mag sie auch keine blonden Labrador mehr.

zu 2)
Meine Hündin ist etwa 1 1/2 Jahre alt und war bis vor kurzem mit allem umd jedem verträglich. Mir brichts jetzt fast das Herz, weil diese zwei so kurz aufeinander folgenden Ereignisse sie recht aus der Bahn geworfen haben.
Davor hatte sie nämlich einen riesen Spass mit anderen Hunden herum zu tollen, egal welchen Geschlechts, Aussehens und Alters. Ich denke also auch das es egal ist, wie alt der Hund ist.

zu 3)
Im Moment lass ich sie lieber nur mit dem Beisskorb frei, da es für sie und mich sicherer ist. Ansonsten gehe ich Hunden von denen ich weiss das sie gereizt reagieren wird, aus dem Weg, mache einen großen Bogen um sie aber ignoriere sie. Mit der Zeit wird sich dieser Bogen verkleinern und sie wird sich diesen Hundenm hoffentlich wieder annähern. Wir nehmen dafür auch die Hilfe eines Hundetrainers in Anspruch.

Was mich bei der Sache sehr sehr wütend macht, sind die Leute die ihren Hund einfach kopflos überall frei rum laufen lassen und auch nicht heran rufen wenn ein Hund an der Leine entgegen kommt. Erst vorgestern kam auf einmal aus dem nichts ein Labrador auf mich zu als mein Hund an der Leine war. Natürlich hat sie wieder geschimpft, ohne Leine wäre es sicher schlimmer ausgegangen, aber so wird mein Hund nie mehr verträglich werden...
 
meiner ist nur an der leine "komisch", aber auch erst seit er gebissen wurde.

ich arbeite daran, aber sobald ihn wieder einer anknurrt oder bellt ist alles wieder fürn hugo.. leider gibt es halt sehr viele hunde die an der leine bellen.

Ohne leine ist er problemlos verträglich mit ruhigeren hunden.

ich lass ihn aber auch nur mit gut sozialisierten hunden zusammen, denn wenn er bedrängt wird geht er in angriff über.
 
Meiner ist leider schon einige Male gebissen worden. Einmal z.B von einem weißen Zwerspitz (meiner hat 45 kg). Die folgenden Wochen hat er um jeden kleinen weißen Hund einen Bogen gemacht. Hat sich mit der Zeit und mit vielen netten Hundebegegnungen wieder total gelegt.

Obwohl er wie gesagt schon einige Male attackiert worden ist, ist er (6 Jahre, unkastriert) noch immer zu jedem Hund freundlich - wenn er frei läuft.

An der Leine motzt er auch schon mal den einen oder anderen Hund an. Wahrscheinlich weil er einmal - angeleint- von einem freilaufenden Hund gebissen worden ist. Er hat damals versucht, sich hinter meinem Mann zu verstecken (zurückbeißen tut er nicht) und da ist dann mein Mann auch noch von dem anderen Hund gebissen worden.

Seitdem läuft meiner nur noch frei. Wenn es verlangt wird, bekommt er halt ben Maulkorb rauf, das ist mir und ihm lieber als die Leine.

lg Ursl
 
Ich fürchte eine Faustregel gibts nicht ab wann ein Hund bei negativen Erfahrungen unverträglich wird - eine kann bereits zuviel sein. Es hängt mM auch davon ab wie diese Erfahrung ablief. Ich würde aber schon behaupten dass, je jünger der Hund ist (v.a. Junghund, Pupertät) eine solche Erfahrung mit höherer Wahrscheinlichkeit negatives Verhalten auslösen wird. Ziel sollte immer sein Beissvorfälle so weit geht zu vermeiden und wenn es schon zu einer unguten Situation kommt als HB eingreifen und gleichzeitig dem eigenen Hund Radius verschaffen so dass er entweder flüchten oder aber agieren kann.

Für eine "unheilbare Krankheit" halte ich einen Beissvorfall nicht - es ist dann halt Arbeit den Hund wieder zu desensibilisieren und gegenzukonditionieren.

Wichtig dabei - mM steckt oft ein HB einen Beissvorfall schwerer weg als der Hund. Und die Einstellung des HB ist schon ein wesentliches Kriterium dafür wie der Hund sich verhält. Also sollte man sich als betroffener HB darüber klar sein was der Vorfall in einem selbst ausgelöst hat .... manchmal kanns auch notwendig sein dass man sich selbst wieder desensibilisiert und gegenkonditioniert ....
 
Zum Glück war weder meine erste, noch meine zweite Hündin nach Beißvorfällen unverträglich mit anderen Hunden. Die erste wurde das erste mal von einer Schäferhündin gebissen, als sie an der Leine war, die andere nicht. Das ging so schnell, dass ich die Leine nicht mher rechtzeitig loslassen konnte. Agressiv wurde sie nicht, doch sie hatte anfangs panische Angst vor allen schäferähnlich aussehenden Hunden. Das 2.x wars die selbe Schäferhündin, beide im Freien ohne Leine. Meine war damals noch kein Jahr alt. Die Hündin sah meine, lief schnurstraks auf sie zu, ich rief meine ab, sie kam, doch bevor ich einschreiten konnte, lief sie in Panik davon. Die andere hinterher. So schnell Windis auch sein mögen, geraten sie in Panik, laufen sie blind, stürzen, laufen weiter, bis sie nicht mehr können, das geht im Panikzustand sehr schnell. Also legte sie sich flach auf den Boden, ich lief hin, brüllte wie am Spieß, zu spät. Wieder hat sie, diesmal auf meine liegende Hündin zugebissen. Bevor sie weiterbiß, trat ich sie. Da hielt sie inne, ich warf mich über meinen Hund, versuchte mit Armen und Beinen rudernd, Leine schleudernd, alles, um sie am Zubeißen zu hindern.
Frauchen? War irgendwo. Agressiv wurde meien trotzdem nicht, nur noch ängstlicher. Allerdings nur dieser Rasse/Mixe gegenüber. Sie war an sich sehr selbstbewusst, ein Einzelgänger, ignorierte alle Hunde, außer Windis. Eine Normalisierung schaffte ich bei ihr gegenüber Schäfis nicht. Und da denke ich, ist der Aufbau der Desensibilisierung gleich, wie bei Agression.

Meine 2 Hündin wurde bisher (und ich bete, es bleibt dabei!) 2x geschnappt, nicht gebissen. Was doch ein deutlicher Unterschied ist, wenn man auch mit einem Windi trotzdem zum TA zum Nähen muss.
Auch Kylie zeigt keinerlei agressives Verhalten, diesen Rassen, ja selbst diesen Hunden gegenüber. Nur Unsicherheit, aus dem Weg gehen.
Der PR Terrierien vom letzten Schnapper, geht sie nicht mal aus dem Weg! Unmittelbar nach Ta Versorgung, wollte sie sogar mit einem andren PR Terrier Rüden spielen:eek:. Sie nahms also gar nicht krumm oder ernst.

Was aber wirklich das Um und Auf ist, ist der HB selbst. Jeder reagiert natürlich ängstlich nach so einem Vorfall, unsicher. Im Prinzip wärs am besten, wenn ein anderer eine Zeit lang den Hund führt, der nicht bei dem Beißvorfall anwesend war, denn er überträgt relative Gelassenheit, was das wichtisgste ist. Bis der HB selbst seinen Schock überwunden hat und sicherer geworden ist.
Ein umgekehrtes Beispiel: der Hund meiner Schwester biß einen anderen Hund. Beide waren an der Leine. Beides Rüden. Seither reagiert sie (noch) unsicher(er), war er doch bisher schon rüdenunverträglich. Doch gabs nie einen Vorfall. Vor kurzer Zeit ging meine Schwester und unsere Mutter spazieren, Frau Mama, die sogut wie immer an das Gute im Hund glaubt, hielt ihn an der Leine. Es kam ein Rüde vorbei, Schwesterherz geriet in Panik, Frau Mama meinte, mönsch lass mal, es passiert nix, bleib locker.
Mutter hatte den Hund an der Leine, der grummelte, sie reagierte gar nicht drauf. Ging einfach weiter, ohne Tam Tam. siehe da, obwohl Schwesterherz Schweißausbrüche erlitt, Hund grummelte zwar weiter, doch das wars! Frau Mama strahlte wohl Gelassenheit aus, war nicht verkrampft. Mag sein, dass es Zufall war, ich glaubs nicht so ganz.

Mein Tip also, neben Trainer und langsamen Heranführen an die anderen Hunde, jemand anderen gehen lassen mit dem eigenen Hund, der nix mit den Vorfällen zu tun hatte, nicht dabei war. Sich selbst ein paar Schritte im Hintergrund aufhalten. Am besten solange, bis man selbst den Schock überwunden hat.
lg Heidi, wieder mal romanschreibend.
p.s. ein "ab wann..." gibts meiner Meinung nicht, den es kommt auf den Hund drauf an.
 
zu Frage 2 (ich hoffe es wurde nicht eh schon lang u. breit behandelt :o )

Es gibt ja best. Angstphasen im Leben eines Hundes. (ca 8Wochen; 4-5Mon.;9-10Mon. und 13-14Mon)
Und es ist tatäschlich so, dass meine Hündin alle "negativen" Begegnungen außerhalb dieser Phasen problemlos weggesteckt hat, während sie Angst vor einer speziellen Tervueren-hündin und im allg. Angst vor großen, schwarzen Jadghunden hat und das obwohl beide sie wirklich nur "angezickt" haben. Da ist nie was tragisches passiert, aber offensichtlich hat sie das in ihrer "Angstphase" trotzdem so aufgefasst.
(Sie hat auch nochimmer keinerlei Rassismus kleinen Hunden gegenüber entwickelt, obwohl sie relativ oft von bellenden Kleinhunden verfolgt wird )
 
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