Erfahrungsberichte Jack Russell Terrier gesucht

konkorde

Medium Knochen
Hallo!

Ich habe diesen Thread eröffnet, weil ich an Erfahrungsberichten von Jack(/Parson)-Russell-Terrier-Haltern interessiert bin. Ich bin schon seit längerem ein großer JRT-Fan und habe vor, daß mein nächster Hund ein JRT wird. Mein "Herbert" (siehe Signatur :D) ist zwar auch ein halber JRT, aber er gleicht generell mehr einer Katze als einem Hund, daher habe ich durch ihn nicht wirklich viele rassetypische Einblicke gewonnen. :)

Mich würde speziell interessieren, wie ihr eure JRT auslastet, wie viel ihr wirklich durchschnittlich pro Tag/Woche abseits des normalen Gassi-Gehens mit ihnen macht. Man liest im Internet ja vielerorts, JRT seien sinngemäß nicht "tot" zu kriegen, nach 3 Stunden Auslauf und Spielen würden sie schnell mal einen Happen essen, um sogleich dem HH zu signalisieren: "okay, und was mach ma jetzt?" ;) Allerdings denke ich, daß man sich erst recht einen total hibbeligen JRT heranzieht, wenn man ihm nicht auch mal signalisiert, daß jetzt Ruhe angezeigt ist oder?
 
Unser Rüssel ist quasi ein Second-Hand-Hund; gewisse Verhaltensweisen hat er also schon mitgebracht.

Draußen ist er sehr aufmerksam und immer bereit zu arbeiten. Er entfernt sich nie weit von uns und sucht immer Blickkontakt.
Er lernt sehr sehr schnell und ist mit Feuereifer dabei. Für Hundesport wäre er sicher super geeignet.

Leider gehört das Warten nicht zu seiner Stärke. Also im Cafe oder beim Essen ist er schon sehr genervt, weil ihm langweilig wird. Vermutlich ist das auch von Hund zu Hund unterschiedlich; so sind halt meine Erfahrungen.

Zu Hause ist er ein Goldstück. Wenn er entsprechend ausgelastet wird, spürt man ihn daheim überhaupt nicht. Er ist absolut ruhig und entspannt und döst meist in unserer Nähe.

Der Zwerg ist ein absoluter Schmuser und sucht immer Nähe und Körperkontakt. Das macht er aber nicht aufdringlich, im Sinne von Verfolgen oder so. Er ist einfach gern in der Nähe seiner Menschen und legt sich beim Schlafen immer ganz nah an uns.

Ich arbeite drei oder vier Tage die Woche. An diesen Tagen gehen wir rund zwei Stunden spazieren, ohne große Spiele oder Training.

An freien Tagen sind wir drei oder vier Stunden unterwegs; da gibts auch Spiele (er liebt es zu apportieren) und Training und die Hunde begleiten mich zu Freunden und Familie.

Daheim gibts einmal am Tag ein Intelligenzspiel, einen Kong, Leckerliball oder ähnliches.

Huschu geht leider nicht wegen meiner Arbeitszeiten. Wir waren aber früher Schule und er war sehr begeistert bei UO und Agility.

Insgesamt würde ich den Hund als sehr intelligent, lebendig, klug und verschmust bezeichnen.
Aber er muss konsequent erzogen werden, sonst wächst er einem schnell über den Kopf.

Leider haben Jackys oft Probleme mit den Knien. Unserer hat auch auf beiden Seiten Patellaluxation.

Wenn du noch Fragen hast, immer her damit :)
 
Ganz ehrlich....umso mehr ich mit meiner ParsonRussell Dame mache, umso mehr will sie am naechsten Tag. Sprich geht mein Vater 2 Tage hintereinander mit ihr Joggen will sie das am 3ten Tag auch. Ich glaube auch dass das das Problem vieler JRT-Halter ist. Sie meinen die Hunde bis zum umfallen auslasten zu muessen, weil sie wirklich fuer Alles mit Power zu haben sind, schlussendlich aber dann doch nicht umfallen ;)
Unser Tag heute:
Um 9 sind wir aufgestanden, besser ich, denn Hund bleibt noch liegen.
Nachdem ich gemuetlich gefruehstueckt habe bewegte sich die Dame dann mal nach unten und wir gingen Gassi(wirklich nur Gassi).Dann gehts wieder ins Haus, weil vor Mittag bewegt sich Madame, wenn nicht unbedingt notwendig nicht.
Irgendwann um Mittag sind war dann in den Wald etc. zum spazieren, da geben sie dann natuerlich Vollgas ;)-etwa 1/2 Stunde da ich danach noch was zu erledigen hatte (inkl. Labbi meiner Eltern und den StallJacki haben wir auch noch mitgenommen).
Am NM war sie alleine (mit Labbi und Kater)zuhause. Am Abend war sie noch mal mit meinem Vater Gassi und gerade vorher noch mit mir zur Kontrolle im Stall.
So eigentlich ueberhaupt nicht viel Programm fuer einen Russel, aber sie liegt zufrieden neben mir auf dem Sofa und schlaeft.
Das soll jetzt auch ueberhaupt nicht heissen dass ein Russel keine Arbeit macht und dass sie einfach sind. Ich bin mit ihr bei der Bergrettung und wir hatten diese Woche 2 Einsaetze also hat sie fuer diese Woche wirklich mehr als genug gearbeitet, aber sie waere genauso zufrieden wenn ich mit ihr jeden Tag nur 45min.-1 Stunde spazieren gehen wuerde (+Gassi) weil sie eben gelernt hat dass sich nicht alles nur um sich dreht, ausserdem hat einfach nicht jeder Zeit sich jeden Tag 2 bis 3 Stunden exclusiv mit dem Hund zu beschaeftigen.Und ein Hund der leicht zum Ueberdrehen neigt muss eben "lernen" Ruhe zu geben.
Vielleicht habe ich aber auch nur einen Russell light erwischt:)
Zur Erziehung: Konsequenz ist das A und O, die durchschauen dich in null komma nix wenn du es nicht ernst meinst ;)
Das sagt jetzt sicher jeder von seinem Hund, aber ich kenne wirklich keinen Hund der man so ansieht dass das Hirn rattert, sprich dass sie ueberlegt....soll ich jetzt zu Frauchen kommen oder nicht? soll ich jetzt diese Strasse oder diese Strasse abchecken(beim Mantrailing--> ist auch der Prueferin aufgefallen) und unser Labbi ist neben ihr wirklich doof (sorry).
Ausserdem ist sie fuer jeden Spass zu haben, sie passt ins Handgepaeck und wir waren sogar schon aufm Puiz Buin.
Natuerlich hat sie auch "schlechte" Seiten...sie schlaegt (wenn andere Hunde dabei sind) an, sie laesst sich nicht anzicken......
Ich bin zum Russell gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Ich wollte NIE einen kleinen Hund. Urspruenglich wollte ich einen Flat oder Setter. Dann habe ich in Stockholm die Astrid kennengelernt. Einen kleinen rauharigen Jackie;)Auf jeden Fall habe ich noch am selben Tag meine Zuechterin angerufen, die wie es der Zufall so wollte am vorhergegangenen Tag einen Wurf hatt:) (also genauso wie man es laut Hundeforen wohl nie machen sollte:))
Auf jeden Fall jammere ich oft, dass ich doch eine kleine Rakete wollte (wenn man sich so die ganzen Rassebeschreibungen anschaut;)) und bekommen habe ich eine Schlaftablette;)....die ich natuerlich fuer nichts in der Welt hergeben wuerde.
Nur her, wenn du Fragen hast.
 
Hab erst jetzt das mit der Katze gesehen.
Mein Freund meint immer dass unsere mehr Katze als Hund ist ;)
Nur dass sie nicht wasserscheu ist, aber das hat sie wahrscheinlich vom Labbi.
 
Danke euch beiden! :)

Hab erst jetzt das mit der Katze gesehen.
Mein Freund meint immer dass unsere mehr Katze als Hund ist ;)

Lustig, da scheint mein Hund doch mehr JRT an sich zu haben, als ich gedacht hatte ;)

Leider haben Jackys oft Probleme mit den Knien. Unserer hat auch auf beiden Seiten Patellaluxation.

Ah, das hat mein JRT/Dackel-Mix höchstwahrscheinlich auch (hinten links), er zieht daher hin und wieder das linke Hinterbein etwas nach, bis es sich wieder "einrenkt". Wurde euch da zur OP geraten, va wenn es beide Seiten betrifft oder ist das generell nicht so schlimm?

Wie verhält es sich eurer Erfahrung nach mit dem "Jagdtrieb"? Viele versuchen das anscheinend ja mit endlosem Ballspielen zu "kompensieren" und ziehen sich dann regelrechte Ball-Junkies heran...
 
Mir wurde von einer OP abgeraten. Ich soll so lange wie möglich abwarten.

Von sich aus sucht er keine Fährte. Allerdings würde es ihn sehr wohl reizen, wenn eine Katze oder ein Hase direkt unseren Weg kreuzt.
Wenn er angeleint ist, rennt er, was die Leine hergibt.
Im Freilauf kann ich ihn aber sehr gut abrufen. Also er geht rund zehn, zwanzig Meter nach vorne, macht einen auf dicken Max und kommt retour.

Er liebt Bälle und Stöcke abgöttisch. Wenn wir an einen Haufen Ästen vorbeigehen, wird er sich sicher einen rausholen. Und wir sprechen da nicht von einem Stock, sondern von einem richtigen Ast :rolleyes::D Je dicker oder länger, umso besser.
Den trägt er gerne ewig mit und schält ihn ab.
Natürlich werfen wir auch ab und zu, weil er es einfach liebt. Gesund is es ja nicht für die Knie, das ist mir leider bewusst. Aber wie gesagt, mit Maß und Ziel.
Allerdings stimmt es schon, dass er von selbst nicht aufhören würde. Also wenn er in dem "Wirf den Ball endlich"-Wahn drinnen ist, möchte er nicht aufhören. Daher gibts hier nur kurze Spielsequenzen und das wars dann auch.

Aktuell liegt der junge Mann noch im Bett und mützelt. Also von sich aus ist er überhaupt kein Hibbel (sofern man keinen draus macht).
 
Schnuffi04, wie alt ist denn dein Racker? "Second hand" heißt, du hast ihn von wem übernommen oder war er vorher im Tierheim? Danke für die ausführlichen Antworten :)
 
Ich habe 2 Parsons, Hündin 7J, Rüde 3J. Zu Hause total ruhig, bleiben am Platz wenn jemand kommt, dies ohne Gebell, erst auf Auforderung kommen sie begrüssen.
Draussen geht schon mehr die Post ab, gearbeitet wird in UO, Obedience, Agility und Fährte. Ist das Wetter mal schlecht, lieben sie auch Suchspiele zu Hause. Sie sind sicher keine Hunde für Couch Potatoes, aber ständig bespaßt müssen sie auch nicht werden. Dreht man diese Hunde ständig auf (ständiges Balli werfen etc.) kommen sie nie runter.
Bezüglich Erbkranheiten (Patella, etc.) darf nur mit Hunden, die ständig untersucht werden, gezüchtet werden, muss nachgewiesen werden.
Sie werden auch in der Therapiehundeausbildung gearbeitet, da sie meist ein sehr freundliches, gewinnendes Wesen haben.
Was dem Parson doch sehr im Blut liegt ist der Jagdtrieb, obwohl die Hündin aus einer Linie stammt, die nie zur Jagd verwendet wurde, unser Garten ist Mäuse und Maulwurffrei. Haben sie mal erfolgreich gejagt und Erfolg gehabt ist es sicher sehr schwer dies wieder rauszubekommen.
Beide gehen an der Schleppleine im Wald bzw. wildreichen Gebiet, würde ein Hase vor der Nase aufspringen hören und sehen sie nur mehr Beute:rolleyes:
Für uns sind sie die idealen Hunde, nicht zu groß und doch für unsere Outdoortätigkeiten (laufen, radfahren, wandern) super geeignet und meist agil bis ins hohe Alter.
 
Sie werden auch in der Therapiehundeausbildung gearbeitet, da sie meist ein sehr freundliches, gewinnendes Wesen haben.

Öh... und wann zeigen sie dieses sehr freundliche, gewinnende Wesen?

Jack Russel Terrier präsentieren sich mir im Alltag zu 90% als
- mit anderen Hunden unverträglich
- anscheinend schwer erziehbar (z.B. Gehorsam vor Katzen und Jagdwild)
- neigen zum Kläffen

Eine Dame in der Nachbarschaft hat schon den zweiten Parson Jack Russel. Der erste war absolut unverträglich mit Rüden (auch kastrierten) und starb mit knapp 5 Jahren an einer seltenen Krebsform.

Sein Nachfolger wurde sorgsamst ausgesucht und wird liebevollst erzogen. Jede Woche geht er in eine Hundeschule, die natürlich auch sorgsam ausgewählt wurde, schon vor der Ankunft des Welpen.
Mit 6 Monaten entwickelte der Hund eine Abneigung gegen Rüden und seither tobt er an der Leine. Dass er meinen Rüden gut kennt und mit ihm gespielt hat, ändert nichts daran.
Er wurde geschlechtsreif und aus war es mit dem freundlichen, gewinnenden Wesen.
 
Öh... und wann zeigen sie dieses sehr freundliche, gewinnende Wesen?

Jack Russel Terrier präsentieren sich mir im Alltag zu 90% als
- mit anderen Hunden unverträglich
- anscheinend schwer erziehbar (z.B. Gehorsam vor Katzen und Jagdwild)
- neigen zum Kläffen

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Täglich -in meiner unmittelbaren Umgebung - 3 Stück:D

mit allen Hunden verträglich

gut erzogen

bellen nie
 
Nach 10 Jahren Parson Russell Terrier und einigen grauen Haaren am Kopf :D weiß ich recht gut mit diesen quirligen Tieren umzugehen. Das allerwichtigste ist wohl, ihnen (am besten von Anfang an) Ruhe geben/entspannt sein zu vermitteln. Wenn ich wieder einen Russell aufnehme, werde ich die erste Zeit damit verbringen, seine Energielevel genauestens zu kontrollieren und ihn nur aufdrehen lassen, wenn ich das gerade möchte.
Mein Rüde ist auch verträglich, was mir immer wichtig war. Jetzt mit zunehmendem Alter wird er schon etwas grantig, aber alles im Rahmen. Generell kenne ich sehr viele verträgliche Russells. Ich kenne allerdings auch Leute mit Terrier, die schon die Erwartung haben, dass dieser nicht verträglich sein kann, dann wird das halt auch nix.
Bezüglich Jagdtrieb habe ich beobachtet, dass dieser doch sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Mein Rüde hat mittleren Jagdtrieb, durch Eingreifen in sein Energielevel kann ich ihn vom Jagen gut abhalten.
Wenn du noch Fragen hast, immer her damit :)

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Danke, Novio! Hast du deinen Parson von klein auf und vom Züchter bekommen?

Ich finde die Unterscheidung PRT/JRT übrigens wirklich mühsam. Ich dachte lange Zeit, daß der Jack einfach die niederläufige Variante und der Parson die hochbeinige darstellt, bis ich auf solche umfassenden Erklärungen gestoßen bin...
 
Herr Hund hat zumindest einen großen Teil Jack Russel in sich (Papa 100% JRT, Mama zur Hälfte).
Er ist zu 95% verträglich, bellt gar nicht (Nachbarn fragen mich manchmal, ob es Topolino überhaupt noch gibt, da sie ihn nie hören) und ist auch bei Katzen, Mardern, etc. abrufbar. Haarig wird's im Wald bei Wild, aber da hängt er an der Leine. :D
 
Also punkto Verträglichkeit sehe ich so viele Hunde in unserer Umgebend die keifend in der leine hängen (z.B. DSH, Border, Mischling etc.) wenn sie einem anderen Hund begegnen, das ist dann schön wenn meine bei Fuss "gelangweilt" an diesen vorbeigehen. Wenn Besuch kommt, sitzen beide auf ihrem Platz und es wird nicht gekeift. Es kommt nicht auf die Rasse sondern auf die Erziehung an. Meine Hündin mag auch nicht wenn ein fremder Hund auf sie losspringt oder ein "Sexprotz" sie ständig begatten will aber das ist legitim. Wenn wir jemanden treffen, der seinen Hund an der Leine hat oder sich ausweichend verhält, gehen meine beide Fuss oder werden an die Leine genommen, genauso erwarte ich es mir umgekehrt.
Das einzige was sicher nicht so ohne ist ist der Jagdtrieb, aber das haben sicher andere Jagdhundrassen auch in sich, dass muss ich wissen wenn ich diese Rasse aussuche.
Es stimmt schon man muss vielleicht ein wenig mehr Geduld und Konsequenz für die Erziehung aufbringen, der will to please ist bei anderen Rassen ausgeprägter :), wenn ich aber mit einem PRT die BGH 3 mit 96Pkten und Vorzüglich bestehe, kann bei der Erziehung nicht so viel falsch gelaufen sein:D
 
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