Unverträgliche Hunde wieder verträglich machen?

Meine Hunde sind nicht aus dem TH und ich hab sie von Welpen an.

Viel erlebt - jein - der Rüde war als Welpe Artgenossen gegenüber sehr unsicher - durch eine Welpengruppe die das Motto "die machen sich das schon untereinander aus" verfolgte, hat er gelernt, dass "Angriff" (groß machen, knurren, drüber fahren, ohne verletzen) die beste Verteidigung ist.

Die Hündin war als Welpe ein kleiner "Hoppla, da bin ich" - wurde mehrmals von erwachsenen Rüden gemobbt und mit 4 Monaten von einem gebissen und gefühlte ewig lange Zeit festgehalten (so lange und unglücklich, dass sich ihre Zunge bereits blau färbte, da sie keine Luft mehr bekam) - jedes einzelne Mal war sie bei mir und die fremden Rüden kamen zu uns, schnüffelten an ihr und unterbutterten sie dann, während deren Besitzer (alles keine Unbekannten) noch versicherten, dass "der mit Welpen eh kompatibel ist". :rolleyes:

Dass der Hundeführer dann zusätzlich durch Fehlverhalten das Problem noch verstärken kann, ist mit Sicherheit wahr - da ich auch nur ein Mensch und somit nicht 100%ig perfekt bin, für unterschiedliche Hunde mit verschiedenen Erfahrungen außerdem unterschiedliche "Methoden" angebracht sind, haben wir da sicherlich auch Fehler gemacht.

Das:

fühlt sich aber ehrlich gesagt grade wie ein Schlag ins Gesicht an... :mad:



Nö - je nach Rasse wurden Hunde sicher auch ein Stück darauf gezüchtet, "Einzelkämpfer" zu sein oder aber in größeren Gruppen mit anderen zusammen zu arbeiten. Und die meisten Hunde sind vom Wolf auch schon Ewigkeiten entfernt; aber auch beim Wolf kommt es vor, dass sich einzelne Individuen einem Rudel anschließen können. Allerdings nicht nach dem Motto: "Hoppla, da bin ich und jetzt habt mich alle lieb", sondern in einem längerwährenden Annäherungsprozess.

Besser gesehen - was meinst du damit? Es ist ja nicht so, dass meine austicken, sobald ein anderer Hund auf der Bildfläche erscheint. Sie wollen nur nicht von diesem belästigt werden. Ergo: solange er ihnen vom Leib bleibt, gibts keine Troubles. Aber ja, Leute mit sehr verträglichen Hunden habens in der heutigen Gesellschaft sicher einfacher - durch ein wenig mehr Rücksicht untereinander und Verständnis füreinander müsste das aber nicht so sein...

Und nein - nicht nur unverträgliche Hunde haben ab einem gewissen Alter nicht mehr das Bedürfnis mit jedem anderen zu spielen und auch nicht mit jedem verträgliche Hunde können andere kennen lernen und mögen lernen.



Das definitiv!

Ok, das die Gesellschaft intolerant ist, wissen wir:D...

Ich finde es spannend: Halter von verträglichen sagen: der andere ist gestört, und Halter unverträglich sagen: der andere ist gestört.

Das beide Hunde nicht "hundetypisch" sind, will keiner wissen.

Ich bin der Ansicht, dass Hunde, die gerne mit anderen spielen, auch spielen können, aber der Halter sollte entscheiden wann und mit wem dieser spielen darf, und auch normal an anderen vorbeigehen kann, ohne dass sein Hund hinbellt/hinzieht/...

Halter von Hunden, die nicht auf spielen bedacht sind, sollte ihren Hund so kontrollieren können (alle Halter überhaupt), dass sie vernünftig an anderen Hunden vorbeigehen können.

Da du ja extra meine Aussage zu zitieren versucht hast und sich deine Antwort somit offenbar auf mich bezieht, seh ich mich gezwungen, dies zu kommentieren:

Ich kann dir versichern, dass ich meine Hunde noch nie auf den Arm genommen und/oder getröstet habe (wär bei dieser Größe gar nicht möglich). Hundebegegnungen müssen absolut kein Drama sein - man kann ganz ruhig und unspektakulär aneinenader vorbei laufen, man kann gemeinsame Leinenspaziergänge machen und einander unter Beachtung einiger Dinge sogar mit direktem Kontakt kennen lernen. Aber man kann nicht: Leine los und schau ma mal praktizieren und man kann fremde Hunde nicht einfach herstürmen lassen. Nicht weil ich um meine beiden fürchte, sondern weil ich anderen Hunden unschöne Erfahrungen und meinen ein perfektionieren ihrer Strategien ersparen will.:o

Dass "unschöne Erfahrungen" überhaupt erst erwähnt werden müssen, liegt mitunter daran, dass Mithundehalter häufig gar kein Verständnis für "solche Hunde" haben. :rolleyes: Ein Hund, der nicht mit jedem anderen spielen oder zumindest Hallo sagen mag, ist abnormal und natürlich ist nur der HH Schuld, weil der hat ihn ja an der Leine und lässt ihn nicht zu den Artgenossen hin. Dass es - Meli hat das sehr schön aufgelistet - zig Gründe geben kann, warum ein Hund nicht heiss auf ein Kennenlernen ist, liegt oft weit über dem Tellerand solcher HH.
;)
Diese "Methode" sollte sowieso jeder praktizieren, denn damit kann man vielen Hunden auch Stress ersparen. Was ich gut finde, dass es noch Leute gibt, die auch einmal an andere denken. Du machtst dir auch Gedanken, was mit anderen Hunden sein kann und denkst vorraus, das finde ich gut.

Das stimmt leider. Viele haben kein Verständnis dafür. Ein Beispiel aus meinem Leben: Meine Hündin hatte einmal eine verletzte Schulter und deswegen auch Leinenzwang. Auf einmal kommt ein junger Spund um die Ecke geschossen und ich habe den Halter gebeten, den Hund anzuleinen bzw. zurückzurufen. Er meinte: Die kennen sich eh, ich soll mich nicht so anstellen. Der Hund ist also immer näher gekommen und ich habe ihn von meiner Hündin verdrängt. Und habe ihm gesagt, dass sie verletzt ist. Trotzdem hat es der Hund geschafft an mir vorbeizukommen und ist voll auf meine Hündin drauf (spiel absicht). Sie jaulte auf und hat den Fuß nicht mehr belastet. Ich habe mich "freundlich" bedankt und bin daraufhin wieder zum Ta. Aus der verstauchten Schulter wurde ein "anknackser".
 
Jetzt möchte ich aber nochmal auf meine Anfangsfrage zurückgreifen, die ich vielleicht nicht so formuliert habe:
Welche Methoden werden angewandt? Es gibt viel Ceasar Millan- Anhänger, der den Hunden eine letzte Chance gibt, aber auch umstrittene Methoden seinerseits.
Dann gibt es noch die Leckerli-Fraktion, die alles schlecht findet, was auch mal mit Schimpfen zu tun hat.
Ich glaube, dass man mit beiden Methoden in unserer Gegend nicht weiterkommt, denn einerseits sinds gegen Gewalt, aber einen Hund physisch unter Druck zu setzten zählt nicht dazu...:mad:. Aber mit nur Leckerli und butzi butzi kommt man auch nicht weiter. Leider wird Konsequenz und Stränge, oft mit Gewalt verbunden.
 
Ich find weder Halter von verträglichen, noch von unverträglichen Hunden gestört. Gestört finde ich, dass sich häufig nur mehr für sich selbst interessiert wird und manchen die Mitlebewesen einfach wurscht sind. Ein bissl Rücksicht hat noch nie geschadet. Ich finde, man sollte sich so verhalten, dass die eigene Freiheit nicht die der anderen einschränkt - der eigene Hund hat andere (Menschen, Hunde, Tiere) nicht zu belästigen und Punkt. Das beinhaltet, dass ich meinen freundlichen Hund nicht ungefragt zu jedem Hinz und Kunz laufen lasse, das beinhaltet aber genauso, dass ich mit einem Hund mit entsprechenden Problemen nicht erwarte, dass die ganze Welt auf mich Rücksicht nimmt.

Bezüglich der Methoden kann man einfach nicht pauschalisieren. Ich bin absolut kein Fan von "Gewalt", umgekehrt aber definitiv der Meinung, dass Hunde Regeln und Grenzen brauchen. Beim einen Hund gehts vielleicht tatsächlich nur mit Leckerli und alles lustig und fein (mein voriger Hund war so ein Sensibelchen - den hat ein leicht strenges Wort sofort in allem inne halten lassen), bei anderen braucht man durchaus mal Abbruchsignale, negative Körpersprache u.ä. Der eine benötigt mehr Konsequenz, beim anderen kann man vielleicht ein bissl nachlässiger sein. Wie man arbeitet, hängt mMn nicht nur vom Charakter des Hundes selbst ab, es hängt auch sehr von der Motivation des Hundes und nicht zuletzt vom Hundehalter ab. Die beste Methode nutzt genau gar nichts, wenn Mensch sie einfach nicht umsetzen kann.

Ich persönlich arbeite mit einer Mischung aus (v.a. Anfangs) Distanz, Bestätigung von erwünschtem Verhalten, Abbruchsignal, Gehorsam und v.a. - und das ist sicher das Schwierigste an der ganzen Sache - souveränem Verhalten meinerseits.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da du ja extra meine Aussage zu zitieren versucht hast und sich deine Antwort somit offenbar auf mich bezieht, seh ich mich gezwungen, dies zu kommentieren:

Ich kann dir versichern, dass ich meine Hunde noch nie auf den Arm genommen und/oder getröstet habe (wär bei dieser Größe gar nicht möglich). Hundebegegnungen müssen absolut kein Drama sein - man kann ganz ruhig und unspektakulär aneinenader vorbei laufen, man kann gemeinsame Leinenspaziergänge machen und einander unter Beachtung einiger Dinge sogar mit direktem Kontakt kennen lernen. Aber man kann nicht: Leine los und schau ma mal praktizieren und man kann fremde Hunde nicht einfach herstürmen lassen. Nicht weil ich um meine beiden fürchte, sondern weil ich anderen Hunden unschöne Erfahrungen und meinen ein perfektionieren ihrer Strategien ersparen will.:o

Dass "unschöne Erfahrungen" überhaupt erst erwähnt werden müssen, liegt mitunter daran, dass Mithundehalter häufig gar kein Verständnis für "solche Hunde" haben. :rolleyes: Ein Hund, der nicht mit jedem anderen spielen oder zumindest Hallo sagen mag, ist abnormal und natürlich ist nur der HH Schuld, weil der hat ihn ja an der Leine und lässt ihn nicht zu den Artgenossen hin. Dass es - Meli hat das sehr schön aufgelistet - zig Gründe geben kann, warum ein Hund nicht heiss auf ein Kennenlernen ist, liegt oft weit über dem Tellerand solcher HH.

***Ich hab Deine Aussage mit dem Schlag ins Gesicht so interpretiert, dass Du ziemlich betroffen bist/wärst, würde Dir jemand unterstellen, dass Deine Hund durch DICH, Deine möglichen "Fehlverhalten" unverträglich geworden wären.

Der Rest meines Postings war allgemein gemeint und ganz sicher nicht speziell auf Dich bezogen, zumal ich anhand schon einiger Postings von Dir den Eindruck habe, dass Du Deine Hunde, ihre Verhaltensweisen und auch mögliche Konfliktpunkte sehr gut im Auge und im Griff hast. Sorry, ich wollte Dir nicht auf den Schlips treten ... sondern die Argumentation kommentieren, dass die wenigsten HH zugeben wollen, dass auch sie nicht gerade wenig Schuld dran tragen, dass ihr Hund "unverträglich" mit Artgenossen wurde.;) Ich hoffe, Du verzeihst mir!?

Mein "K(r)ampf";) mit meinen Jungrüden läuft immer, neben einer generellen Erziehung dahingehend, dass ICH möglichst wenig Probleme mit dem Hund bekomme, darauf hinaus, diesen Junghund möglichst Artgenossen-freundlich zu "erhalten", damit auch ER ein leichtes Leben hat, nirgendwo aneckt, viel frei laufen kann und keine Troubles mit anderen Rüden hat. Deshalb bin ich sehr gewillt, dem Hund konsequent beizubringen, dass er anderen Hunden, speziell solchen, die eben NICHT spielen und NICHT belästigt werden wollen, ausweicht, sie in Ruhe lässt, auch ignoriert. Deshalb bin ICH immer sehr froh, wenn ich wieder ein Exemplar bekommen habe, das nicht ganz so viel mit anderen Artgenossen am Hut hat, dass er sich gezwungen sähe, gleich zu diesen hinzustürmen. Und ich bin sehr gern bereit, wenn ich sehe oder höre, dass ich meinen vor Begegnungen anleinen (oder zumindest weghalten und vorbeilotsen) möge, wenn es mir gelingt, selbst nicht dann blöd angepöbelt zu werden.

Und ja, Du hast Recht! Genauso scheint es mir ... weil es eben unschöne Begegnungen auch geben muss, - dass viele HH ihre eigenen Fehler immer nur bei den anderen sehen ... und meistens sind das auch noch HH, die wesentlich "wehrhaftere", stärkere Rabauken an der Leine haben, denen sie noch nicht einmal ordentlich Herr werden. Und die selbst noch am lautesten pöbeln und wüst schimpfen. Auch da lernt deren Hund enorm viel ... leider zumeist negatives! Meist ist es wirklich so "wie der Herr, so´s Gscherr".

liebe Grüße
Gini und Rodin
 
Ein bisschen schon - ja. Wie gesagt - als Mensch macht man Fehler; auch nach jahrelanger Hundeerfahrung wird man solche noch begehen und ja, wie sich der Hund verhält hängt sehr viel von seinem Hundeführer ab. Ganz sicher haben mein LG und ich uns immer wieder falsch oder zumindest wenig vorteilhaft verhalten (klar - nicht nur der Hund lernt aus gemachten Erfahrungen, sondern auch der Mensch und beeinflusst mit einer negativen Erwartungshaltung, oft unbewusst angespannter Körperhaltung und Stress dann zusätzlich) und es wird - trotz Bemühungen - auch in Zukunft immer wieder vorkommen, dass wir uns bei unliebsamen Begenungen nicht so souverän verhalten, wie es nötig wäre. Aber gerade in Punkto Chinua trifft mich so eine Aussage dann schon. Ganz einfach aus dem Grund, weil ich aufgrund der Erfahrungen mit Nanook und auch, weil man der Rasse nachsagt, keine "Gänseblümchen" zu sein, sehr bedacht darauf war, sie keine negativen Erfahrungen machen zu lassen und selbst locker zu bleiben; die Vorfälle (v.a. der wo sie gebissen wurde), aber einfach nicht zu verhindern waren und ihr Verhalten nachhaltig geprägt haben. ;) Aber Schwamm drüber. :)

...weil es eben unschöne Begegnungen auch geben muss, - dass viele HH ihre eigenen Fehler immer nur bei den anderen sehen ... Und die selbst noch am lautesten pöbeln und wüst schimpfen.

Gibts nicht nur bei HH - fällt mir z.B. auch bei Autofahrern immer wieder auf. :cool:
 
Ein bisschen schon - ja. Wie gesagt - als Mensch macht man Fehler; auch nach jahrelanger Hundeerfahrung wird man solche noch begehen und ja, wie sich der Hund verhält hängt sehr viel von seinem Hundeführer ab. Ganz sicher haben mein LG und ich uns immer wieder falsch oder zumindest wenig vorteilhaft verhalten (klar - nicht nur der Hund lernt aus gemachten Erfahrungen, sondern auch der Mensch und beeinflusst mit einer negativen Erwartungshaltung, oft unbewusst angespannter Körperhaltung und Stress dann zusätzlich) und es wird - trotz Bemühungen - auch in Zukunft immer wieder vorkommen, dass wir uns bei unliebsamen Begenungen nicht so souverän verhalten, wie es nötig wäre. Aber gerade in Punkto Chinua trifft mich so eine Aussage dann schon. Ganz einfach aus dem Grund, weil ich aufgrund der Erfahrungen mit Nanook und auch, weil man der Rasse nachsagt, keine "Gänseblümchen" zu sein, sehr bedacht darauf war, sie keine negativen Erfahrungen machen zu lassen und selbst locker zu bleiben; die Vorfälle (v.a. der wo sie gebissen wurde), aber einfach nicht zu verhindern waren und ihr Verhalten nachhaltig geprägt haben. ;) Aber Schwamm drüber. :)



Gibts nicht nur bei HH - fällt mir z.B. auch bei Autofahrern immer wieder auf. :cool:

***Ich hab ja geschrieben, dass es sehr vielen Menschen schwerfällt, "kritikfähig" zu sein und damit vernünftig zu agieren.

liebe Grüße
Gini & Rodin
 
Ich würde unterscheiden zwischen "unverträglich" und "Problematisch aus menschlicher Sicht"

Maya verlor ihren Platz mit der Begründung, sie sei unverträglich und teilweise sehr aggressiv gegen andere Hunde, deswegen im Laden ihres Vorbesitzers nicht mehr tragbar.

Sie ist nicht unverträglich. Sie hat ein tadelloses Verhalten gegenüber ihrem Nachwuchs gezeigt, sie kommuniziert mit ihrem verbliebenen Sohn sehr fein und ohne viel Geknurre, und sie versteht sie auch mit anderen Hunden - WENN Sympathie da ist. Auf Spielaufforderungen geht sie grundsätzlich nur bei ihren Kindern ein.

Eine fremde, dominante Hündin geht gar nicht. Zudringliche Rüden auch nicht. Blut ist noch nie geflossen, obwohl die Raufereien wild ausschauen können. Also ist Mayas Verhalten sichtlich auch da eigentlich normal, zumindest normal genug, dass Verletzungen vermieden werden.
Mit jungen Hündinnen oder gleichgültigen älteren gibts keine Probleme, und Rüden, die sich benehmen, sind willkommen.

Dass man sie zu einer Gesellschaftstigerin "resozialisieren" könnte, wage ich zu bezweifeln. Ich glaube auch nicht, dass sie als Welpe schlecht sozialisiert wurde.
Mit ihr hat man nur das Problem, dass in der Großstadt viel zu viele Hunde leben und dass viel zu viele HH der Meinung sind, ihr Hund soll mit seinesgleichen spielen - dann brauchen sie sich nicht mehr um ihn kümmern.
 
Jetzt fällt mir was ein:

Wie ist für euch der Begriff "unverträglich" bzw. "verträglich" definierte?

Laut Wörterbuch:D
unverträglich = streitsüchtig
verträglich = friedfertig
 
Das ist ein schweres thema. Jeder Hund der als unverträglich vom TH eingestuft wird - sind nicht alle gleich schwer unverträglich. Das TH geht aber in der Regel nunmal auf Nummer sicher.

Hi,

stimmt. Einer meiner Hunde wurde im Tierheim als unverträglich und nicht als Zweithund vermittelbar eingestuft - er ist sehr verträglich.

lg Nina
 
Ich habe keine Ahnung weshalb manche Hunde unverträglich sind und andere wieder nicht. Sicher liegts auch an den Erfahrungen im Leben des Hundes oder die Welpenprägezeit. Soll ja Modern sein "je jünger der Hund umso besser:rolleyes:"
Angeblich (ich weiß es nicht ob es simmt) kommt es ja auch an die Rasse des Hundes an.
Und dann machen unbedarfte HH viele Fehler in der Erziehung des heranwachsenden Hundes.
Ich mit eingeschlossen obwohl ich keinen Welpen hatte sondern einen pupertierenden, halbstarken und menschenscheuen Hund.
Ja ich wollte meinem Hund eine Freude machen und ging mit ihm auf die Wienerberger Huzo. Ließ ihn dort Laufen und Spass haben beim Laufen.

Eines Tages war er zu nah bei seinem ersten Feind und wurde aufs Kreuz gelegt. Seitdem hat er dieses Verhalten dann auch an Jüngeren Rüden an den Tag gelegt und ich konnte ab dem Zeitpunkt nicht mehr in die Wienerberger huzo gehen.

Total überfordert mit dem Leinegehen, wobei gehen dafür nicht das richtige Wort ist denn es war mehr ein Rumgezerre seitens des Hundes:o. 3 mal hatten wir dann Unschöne Leinenbegegnungen weil viele Hunde es nicht als Grenze sehen Angeleinte Hunde in Ruhe zu lassen.

Somit wurde mein Hund (für mich) als unverträglich eingestuft. Dann hab ich mir einen Trainer genommen und wir haben mal am Grundgehorsam gearbeitet. Aber mehr am Verfestigen, denn er konnte ja schon einiges.

Und als wir mit dem Trainig fertig waren, habe ich angefangen ihn wieder an andere hunde heranzuführen, denn ich wollte nicht immer ausweichen und spießrutenlaufen mit dem Hund. Also ging ich mit ihm an der Schlepp an Spazierwegen wo ich wusste daß wir Hunde treffen. Zuerst habe ich ihm die anderen Hunde an der Leine sozusagen "schöngefüttert" und auch ein Spiel daraus gemacht. Dann fragte ich andere HH ob sie ein Problem damit haben ob sie sich Schnüffeln dürfen. Die meisten haben ja gesagt und somit fing ich an, ihn an die Hunde heranzuführen, ihn schnüffeln zu lassen und habe ihn dabei genau beobachtet. Ist er Freundlich und Spielbereit oder eher Unsicher und Steif. War er Freundlich, ließ ich ihn noch ein paar Minuten Kommunizieren. Machte er sich eher Steif und Unsicher (kamm aufgestellt), ging ich mit ihm weiter und belohnte ihn für das Mitgehen ohne Pöbeln mit Leckerlie.

Auslassen konnte ich ihn ein Jahr lang nicht weil ich ihm nicht vertraute und er auch nicht immer zuverlässig abrufbar war wenn er das "Rennerte":Dhatte

Dann ging ich einmal mit einer Guten Bekannten und 2 ihrer Älteren Hundedamen einen 3 stunden Spaziergang wo ich ihn die ganze Zeit laufen ließ. Sie erklärte und zeigte es mir auch gleich was ich tun sollte wenn mein Hund nicht auf mich aufpasst. Das haben wir dann den ganzen Spaziergang über gemacht. Das ganze ist jetzt schon ein halbes Jahr her.

Jetzt gehe ich mit ihm fast jeden Tag in die Freilaufzone auf die Heubergstätten. Viel freies Gelände mit Kuppen und Ausweichmöglichkeiten. Abrufbar wenn er einen hund sieht ist er leider nur zu 95% (wir arbeiten daran).
Aber mein hund kommt sicher zu mir wenn er
a) einen an der leine gehenden hund sieht und
b) wenn er einen rüden nicht leiden kann.
Außer auf 1x da konnte er nicht kommen weil er von 2 Ridgebacks sozusagen gefesselt wurde. Da musste dann leider ich eingreifen weil deren Besitzer seiner Hunde nicht mächtig war. Heute traf ich sie wieder und machte gleich einen großen Bogen damit es nicht erneut zu dieser unschönen Situation kommt.

Ja es ist leichter mit einem verträglichen Hund. Es war auch anstrengend und viel Arbeit meinen Hund dahin zu bekommen wo wir jetzt sind. Ich bin stolz darauf;).
Ich möchte nicht wissen um wieviel schwerer es andere HH mit ihren unverträglichen Hunden haben:(.

Soviel zu meiner Situation, die ich Gsd rechtzeitig erkannt und daran gearbeitet habe.
 
So wie ich das rauslese sind die unverträglichen Hunde nur aus dem Th;):(

Nein im Ernst:
Die Hunde haben alle viel erlebt.

Wahrscheinlich traut sich keiner zugeben, dass der Hund durch den Halter unverträglich wurde...:D



Zusammengefasst kann man sagen:
Unverträgliche Hunde brauchen keine anderen Hunde und müssen nur lernen andere zu ignorieren.

Verträgliche Hunde benehmen sich nicht hundetypisch, sind aber in der
Gesellschaft besser gesehen.




Doch, ich trau mich das zugeben..
Und ich hab kein Problem damit es zuzugeben, da ich die Suppe danach selbst auslöffeln konnte.

Mittlerweile geht er bei anderen rüden vorbei, stänkert nicht und schaut nicht mal.
Sollte jedoch ein freilaufender Hund in den Radius von 50cm kommen, dann wuerde es krachen.
Wobei die freilaufenden Hunde immer wieder einen Schritt zurück verursachen..

Und es mich enorm viel nerven kostet, dem Halter gegenueber ruhig zu bleiben bei Aussagen wie
"der wü nur spün" :rolleyes:

Und nein, Cicero braucht keine anderen Hunde..
Er hat seine Freunde, darunter zwei rüden, mit denen er spielt..
 
So wie ich das rauslese sind die unverträglichen Hunde nur aus dem Th;):(

das stimmt so sicher nicht. ich habe 4 hunde aus dem th und nur der rüde ist mit anderen rüden "unverträglich"

unverträglich ist deswegen zwischen anführungszeichen, da er von sich aus nie einen hundekontakt hätte mit einem fremden hund. er braucht es einfach nicht und mag es auch nicht. er geht ohne leine an anderen rüden und hündinnen problemlos vorbei. auch wenns zum hundekontakt kommt mit fremden hunden, zeigt er sehr genau mittels körpersprache, dass er das nicht möchte und der fremde hund hat gute 30 sec zeit, um zu verschwinden.


als ich ihn bekam war er mit allen artgenossen unvertäglich. wir haben monatelang nichts anderes gemacht, als ihn am fahrrad auszupowern und uns dann in der praterhuzo ganz am rand hingesetzt (er logischerweise an der leine und mit mauli) haben und er ist nur dagesessen und hat beobachtet. dort hatten wir dann nach ein paar monaten auch die ersten positiven begegnungen mit hündinnen.

da er aber sehr wählerisch war und nur unsere katze zum spielen aufgefordert hatte, "bekam" er eine hündin im welpenalter.

durch sie wurde er hündinnenverträglich - mit mittlerweile fast jeder hündin.

da wir auch immer wieder pflegehunde haben, wird es immer besser. wir treffen auch immer wieder die selben hunde und auch wenn rüden dabei sind, gibt es mittlerweile keine probleme mehr, weil er sie in diesem rudel ignoriert - dauerte schon ein zeitl.

natürlich ist er nicht begeistert über neue pflegehunde, aber er weiß ganz genau, dass er zuhause fremde hunde nicht fressen darf. die neuen pflegehunde werden vorher auch nie mit ihm vergessellschaftet, da er draußen böser reagieren würde als im haus, daher nehm ich die pflegies im normalfall einfach mit, er bekommt nen mauli drauf und dann stell ich sie gemeinsam in den garten und beobachte. nach 5min ist meist alles wieder vorbei und er akzeptiert, dass ein neuer hund da ist.

er hasst z.:b golden retriever, die würde er wirklich gerne fressen, jedoch mit dem von meiner freundin funkts, obwohl sie nie kontakt machen, sie ignorieren sich. er kann sogar mit ihm im freilauf sein, aber es ist eben so als wäre der andere luft.

ich bin aber auch der meinung, dass er mit rüden nicht unbedingt verträglich sein muß und es passt mir so wie er ist, denn er kann sich benehmen.

kann er sich aber mal nicht benehmen, dann merkt er aber schon, dass dies nicht erwünscht ist. UND NEIN - ER WIRD NICHT GESCHLAGEN, aber es wird sehr laut hey gerufen, dann reißts ihn und das wars auch schon wieder. das ist sein abbruchssignal.

er hat aber auch eine sehr stark ausgeprägte körpersprache, also man merkt sehr früh, ob das ein "fixier- und fresskandidat" wäre und da achten wir drauf und können schon früh genug reagieren.

durch die ganzen pflegis, die ich auch bei anderen pflegestellen getroffen habe, habe ich aber den eindruck, dass man unverträgliche hunde zumindest ( auch wenns lange dauern kann) im eigenen rudel "verträglich" machen kann. die sind zuhause dann schon lammfromm, aber draußen würdens noch immer am liebsten alle fressen. bei uns hats zumindest so funktioniert, eben über beobachtung, ihm zeigen, dass von anderen keine gefahr droht und das so ein verhalten auch nicht erwünscht ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem ich alles gelesen habe....

Viele Hund hängen quasi in der Leine, wenn andere Hunde kommen, aber wieso machen sie das?

Haben sie kein Vertrauen zum Halter, dass ihnen nichts passiert?
Oder war der Halter nicht konsequent genug?
Oder hat der Hund noch nicht gelernt, dass er sich auf seinen Menschen verlassen kann?
 
v
on sparschweinchen :Viele Hund hängen quasi in der Leine, wenn andere Hunde kommen, aber wieso machen sie das?

Haben sie kein Vertrauen zum Halter, dass ihnen nichts passiert?
Oder war der Halter nicht konsequent genug?
Oder hat der Hund noch nicht gelernt, dass er sich auf seinen Menschen verlassen kann?

Villt auch weil sie schlechte erfahrungen mit anderen Hunden gemacht haben ,oder auch weil sie eine schlechte vergangenheit hatten bei ihrem vorherigen besitzter ,und das vertrauen fehlt und sie es erst wieder aufbauen müssen ,das braucht seine zeit .

LG chris :)
 
Nachdem ich alles gelesen habe....

Viele Hund hängen quasi in der Leine, wenn andere Hunde kommen, aber wieso machen sie das?

Haben sie kein Vertrauen zum Halter, dass ihnen nichts passiert?
Oder war der Halter nicht konsequent genug?
Oder hat der Hund noch nicht gelernt, dass er sich auf seinen Menschen verlassen kann?

Meine hängen in der Leine, wenn fremde, freilaufende Hunde zu uns gerannt kommen. Wieso? Weil solche Tut-Nixe mehrmals doch was getan haben. Und weil sie leider mehrmals erfahren mussten, dass Frauchen ihnen diese lästigen Artgenossen nicht vom Hals halten kann - insofern: ja, mangelndes Vertrauen. Und mit jedem neuen Tut-Nix, wo ich´s nicht schaffe, den HH "zu überzeugen", dass sein Hund jetzt sicher nicht meinen Hallo sagen muss und den ich auch nicht vertreiben kann, werden sie in ihrem Verhalten wieder bestätigt. Daher auch mein Zorn auf derartige HH...
 
Viele Hund hängen quasi in der Leine, wenn andere Hunde kommen, aber wieso machen sie das?

Haben sie kein Vertrauen zum Halter, dass ihnen nichts passiert?
Oder war der Halter nicht konsequent genug?
Oder hat der Hund noch nicht gelernt, dass er sich auf seinen Menschen verlassen kann?

Meine hängen in der Leine, wenn fremde, freilaufende Hunde zu uns gerannt kommen. Wieso? Weil solche Tut-Nixe mehrmals doch was getan haben. Und weil sie leider mehrmals erfahren mussten, dass Frauchen ihnen diese lästigen Artgenossen nicht vom Hals halten kann - insofern: ja, mangelndes Vertrauen. Und mit jedem neuen Tut-Nix, wo ich´s nicht schaffe, den HH "zu überzeugen", dass sein Hund jetzt sicher nicht meinen Hallo sagen muss und den ich auch nicht vertreiben kann, werden sie in ihrem Verhalten wieder bestätigt. Daher auch mein Zorn auf derartige HH...

Sehe das wie Astrid ,..
dazu kommt mitunter noch ein beschützerinstinkt gegenüber anderen rudelmitgliedern und dem halter !

Die intentionen sind manigfaltig ,
... ein unsicherer hund hat nach solchen "tunix überfällen" mitunter erkannt ,.. ich kann an der leine nicht flüchten, also attake ,... ohne leine würde er sich unterwerfen und/oder flüchten !

..ein selbstsicherer und dominater hund , der sonst andere gelassen sieht, bestraft einen "tunix überfall" mit eklatanter unterschreitung des persönlichen abstandes vielleicht heftiger als notwendig ! Bei langsamer ruhiger annäherung wäre garnix gewesen , so muss "vertrieben" werden !?

Manche Hunde wollen garkeinen sozialkontakt ausserhalb der meute , die haben genug mit "ihren" hunden und "seinen" menschen ,...

Generalisieren kannste da nicht , musste dir immer von fall zu fall ansehen was los ist !
 
Das Problem "Unverträglichkeit" ist so schon umfangreich genug um eine pauchale Antwort darauf zu geben, bei Tierheimhunden im speziellen ist es noch viel schwieriger.

Fakt ist: Ja man kann daran arbeiten, jedoch kommt es auf den Hund und die Art der Unverträglichkeit an wie und vorallem was man erreicht.

Meine beiden sind da ein gutes Beispiel:
Nero, war unverträglich aufgrund von Unsicherheit und schelchten erfahrungen mit fremden Hunden, m.M nach die leichtere Art der Unverträglichkeit, weil man es als Hundehalter leichter kompensieren kann.
Xena, ist zwar im Freilauf verträglich (an der Leine nicht...), aber hat schwere soziale Defizite, welche bei flaschem Umgang/Haltung schnell zu einem wirklich unverträglich bis aggresieven Hund führen könnten. Hier gestaltet es sich schon schwieriger, es bedarf geeigneter Sozialkontakte viel Gehorsam etc. etc.


Um auf Tierheime zurückzukommen:
Leider gibt es solche und solche, in einigen wird mit solchen Hunden gearbeitet, z.b. durch Betreungpaten oder Trainer im WTV, andere wiederum lasen die Hunde im Zwinger versumpern in der Hoffnung das irgendwann der richtige Mensch für ihn kommt.

Und leider aber doch: wenige, dennoch viel zuviele, "erlösen" den Verhaltensauffälligen Hund weil "unvermittelbar", sprich allein aus der eigenen Unfähigkeit mit Hunden umgehen zu können :(
 
Meine beiden sind da ein gutes Beispiel:
Nero, war unverträglich aufgrund von Unsicherheit und schelchten erfahrungen mit fremden Hunden, m.M nach die leichtere Art der Unverträglichkeit, weil man es als Hundehalter leichter kompensieren kann.
Xena, ist zwar im Freilauf verträglich (an der Leine nicht...), aber hat schwere soziale Defizite, welche bei flaschem Umgang/Haltung schnell zu einem wirklich unverträglich bis aggresieven Hund führen könnten. Hier gestaltet es sich schon schwieriger, es bedarf geeigneter Sozialkontakte viel Gehorsam etc. etc.

Wie hast du das genau trainiert?

Ich glaube, dass unsichere Hunde nicht nur flüchten würden, sondern sich Opfer suchen. Ich hatte einmal einen unsicheren Hund, der freilaufend rechtszeitig abrufbar war, wenn ein anderer Hund in Sicht gekommen ist. Auch wenn er weit weg war und den Hund vorher gesehen hat, habe ich ihn abrufen können. Dann wurde er angeleint und das "leise vorbeigehen" an der Leine geübt.
Aber das war die eine Seite, die andere war diese: Es gab ein/zwei Hunde, die immer wieder da sind, auf die er (leider) sofort drauf ging (also ich meine jetzt nicht beißen oder so, sondern er hat sie gejagt). Da half der beste Gehorsam nichts! Spannend war, dass die Opfer alle kleiner und selbstsicher waren. Traf er auf unsichere kleine Kläffer, ging er ganz normal ignorierend vorbei. Anscheinend hatte er erkannt, dass von denen keine Gefahr ausgehen wird. Aber wenn ein selbstsicherer kam, haben wir lange gekämpft um so weit im Training zu sein, auch bei denen vorbeizugehen...
 
Wie hast du das genau trainiert?

Bei Nero war es hauptsächlich Vertrauen in mich aufbauen, dass ich Situationen regle, und langsames heranführen an Sozialkontakte durch ausgesuchte positive Hundekontakte.
Bei Xena ists noch im werden, wie gesagt da ist Gehorsam (abrufbarkeit wenn die Situation kippt etc.) bisher der wichtigste Punkt und das abschätzen der fremden Hunde, ob Kontakt nur kurz, als positives "Hallo sagen" quasi, oder wenns charakterlich passt auch ein ausgelassenes Spiel.

Auch habe ich viel an mir selbst arbeiten müssen, um Ruhe zu bewahren, gelassen zu reagieren, einfach ein souveränes Vorbild für die Hunde zu sein.
 
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