Liebe Leserinnen und Leser!
Ich hab nun das gesamte Forum durchforstet, aber nichts wirklich verwertbares gefunden, vielleicht könnt ihr uns ja auf diese Weise helfen.
Wir haben, wie einige schon wissen, einen Rottweiler (kastriert, fast 3 Jahre), der im Großen und Ganzen ein sehr umgänglicher Hund ist.
Er liebt Menschen, begrüßt jeden Besuch sehr freundlich und genießt Streicheleinheiten auch von wildfremden Personen.
Hier gibts eigentlich nicht wirklich ein Problem.
Jedoch mit Artgenossen.
Unser Hund scheint beim Spazieren gehen in jedem Hund eine potentielle Gefahrenquelle (?) zu sehen, unabhängig von Rasse, Farbe, Größe, Alter oder Geschlecht des Hundes. Sobald er nur von der Ferne einen "Kollegen" sieht, macht er sich ganz groß, stellt die Haare im Nacken auf und streckt die Rute ganz gerade zurück, in einer Linie zum Rücken, kommt der andere auch nur ein bisschen zu nahe, endet es teilweise damit, dass ich einen 52kg Hund aufgebäumt und bellend an der Leine hängen hab.
Bei einer Konfrontation (sprich wenn der andere HH mit seinem Hund direkt an uns vorbei geht) artet das Geknurre dann auch mal in einer Rauferei aus, wo er zwar nicht zubeißt, aber offenbar die Rangordnung festmachen will indem er das Genick des anderen Hundes ins Maul nimmt und ihn so zu Boden drückt. Ich muss vielleicht dazu erwähnen, dass bei uns gemeindeweit Leinenpflicht besteht, was ja offenbar eine "Kampfaufforderung" für Hunde darstellt, wenn man sich so gegenüber steht.
Doch leider haben wir das Problem auch wenn er frei laufen darf. Meine Eltern haben eine kleine Hundepension und da haben wir es mal versucht unseren und einen sehr verträglichen Labrador laufen zu lassen. Doch wieder das selbe Procedere, bevor unserer mal zu laufen anfängt, stürmt er auf den anderen los und versucht ihn runterzudrücken und selbst wenn das geklärt ist, dreht er sich beim Laufen regelmäßig um und rennt ihn nochmal über den Haufen. Wenn Hunde normal spielen, sieht das irgendwie anders aus...
Das Problem beim Gassi gehen an der Leine hab ich bis jetzt so gelöst, dass ich ihn entweder mit Leckerlis abgelenkt hab oder ihn abgelegt hab.
Wir üben nun auch immer wieder mit dem vorhin erwähnten Labrador zusammen spazieren zu gehen, was größtenteils funktioniert, aber nur mit sehr viel Aufmerksamkeit und Sicherheitsabstand von 2 Meter, wirds enger, gehts wieder los...
Unser Hund hat leider bis jetzt noch nicht wirklich gute Erfahrung mit anderen Hunden gemacht, er ist mehrmals gebissen worden, einmal so schlimm, dass man ihm eine Drainage setzen musste, dass das Eiter abfließen kann. Andererseits hat er auch eine Zeit mit einer Rottweilerdame und einem Chihuahua-Buben zusammen gelebt, da gabs auch nix.
Die Hundetrainerin war absolut keine Hilfe in dem Belangen, sie hat selbst 2 Rottis, geht aber mit denen nicht Gassi, weil sie solchen Problemen wie wir sie haben aus dem Weg gehen will... Toll... -.-
Sie hat uns nur zu einem Stachler geraten.
Wir haben versucht uns einer Gassigruppe in der Nähe anzuschließen, aber leider keine gefunden. Und die anderen Hundebesitzer schütteln natürlich den Kopf bei sowas, gerade wenns um einen Rottweiler geht, der nicht so mit anderen Hunden kann, die sehen ihre eigenen Hunde schon in seinem Verdauungstrakt - ist eh nachvollziehbar, ich würde vielleicht genau so denken.
Wiederum das quasi gegenteilige Beispiel ist, wenn uns ein Mensch unterkommt. Da er mit Menschen immer nur gute Erfahrungen gemacht hat, will er jeden begrüßen und da isses natürlich doof, wenn er eine alte gebrechliche Oma anpeilt und auf sie losstartet, wie wir es letztens hatten. Die Dame hat vermutlich fast einen Herzinfarkt bekommen und ich nen Muskelkater in den Armen vom Gegenziehen.
Wobei dieses Verhalten in der Nacht wiederum ganz anders ist, vor ein paar Monaten wollte er fast einen Jogger fressen, der von hinten dahergekommen ist. Den haben wir leider auch nicht gehört, weil vor uns grad ein Auto eingeparkt hat, aber wieso schreckt es unseren Hund nicht einfach nur sondern versucht er gleich ihn ins Wadel zu zwicken?!
Ich wäre euch wirklich dankbar wenn ihr uns zumindest in einem dieser Punkte weiterhelfen könntet, damit der tägliche Spaziergang nicht mehr zu einer Anreihung von Herzkasperln bei anderen Menschen und Hunden wird und vielleicht habt ihr auch den einen oder anderen Tipp wie wir ihn besser an andere Hunde gewöhnen können...
Lg und DANKE im Voraus!