Anforderungen an einen Hundeverein

NickyB

Medium Knochen
Was erwartet ihr euch von einem Hundeverein?

Für mich ist ein Verein eine Gemeinschaft von Personen, die ein gemeinsamen Hobby oder Anliegen haben und den Verein gegründet haben, um die richtigen Voraussetzungen zu haben, ihren Interessen nachzugehen. Sei es Tennis spielen, Briefmarken sammeln oder Lebensmittel zu kontrollieren.

Bei einem Hundeverein ist dies die Ausbildung von Hunden zum Zweck Prüfungen abzulegen oder auch Turniere zu bestreiten. Ein meist positiver Nebeneffekt ist der, dass viel zum Verständnis im Umgang mit dem Hund beigetragen wird und dadurch auch der Alltag mit dem Hund erleichtert wird.

Jetzt meine etwas provokante Frage: Ist es die Aufgabe eines solchen Vereins Probleme verhaltensgestörter Hunde zu lösen? Ich vergleiche das mal mit einem Tennisverein. Ist es die Aufgabe des Tennisvereins die sozialen oder psychischen Problemen der Vereinsmitglieder zu lösen, oder geht es hierbei darum, mehr oder weniger talentiert Tennis zu spielen?

In letzter Zeit liest man in diversen Foren als Antwort auf Probleme immer wieder "Such dir eine gute Hundeschule!". Hier könnte man gleich mal differenzieren, ist "Verein" gleich "Schule"? Sollte man bei schwerwiegenden Problemen nicht eher einen privaten Spezialisten aufsuchen? So wie man zum Psychiater geht und nicht in einen Tennisverein, wenn man seelische Probleme hat (auch wenn ein Tennisverein vielleicht einen positiven Aspekt zur Bekämpfung der seelischen Probleme bieten könnte)?

Es würde mich einmal ganz grundlegend interessieren, wie eure Meinungen dazu sind. Es ist schon klar, dass in vielen Hundevereinen, Trainer vorhanden sind, die auf Grund ihrer Erfahrungen auch beim Umgang mit Problemhunden kompetent sind und auch sein sollten. Aber ist es wirklich die Aufgabe eines Hundevereins für diese Problemlösungen zuständig zu sein?
 
Das ist eine Interessante Frage,

Ich sage es kommt darauf an, ob es versucht wird Antworten auf die Probleme zu geben, oder ob man über die Probleme "hinweg" sieht oder gar sagt "mit diesen hund darfst du nicht zu uns"

soviele "Verhaltens - Trainer" gibt es ja nicht, da es immer noch nicht ein wirklicher Beruf ist.

Viele der Trainer haben eine weiterbildung, Seminare über div. Themen Absolviert, somit nehme ich stark an das dieser mir eine Antwort geben kann.
Ob ich damit nun was anfange ist eine andere Frage.

Einige Probleme tauchen auch während eines kurses auf, weil der Kurs eben zu hohe Anforderungen an den jeweiligen Besitzer mit Hund stellt.
Weil man in der Falschen Gruppe ist und ect.
 
Kommt - find ich - drauf an, wie man sich selbst definiert.

Stellt man den Hundesport in den Mittelpunkt - Erlernen einer Sportart wie Agility, Fährte, BS u.ä., die Freude am gemeinsamen Ausführen dieser Sportart mit dem Hund und Gleichgesinnten, ev. auch das Ziel zu Prüfungen und Turnieren anzutreten?

Ein harmonisches Miteinander im Alltag - Hundeführern zeigen, wie sie mit ihren Hunden kommunizieren können, wie sie ihnen etwas beibringen können, sie über die Grundlagen der Hundehaltung/-ausbildung & -erziehung aufklären, sie auf das Bild des Hundehalters in der Öffentlichkeit sensibilisieren, ihnen einzubläuen, wie wichtig rücksichtsvolles Verhalten ist, ihnen dabei helfen, aus dem Hund in einer für ihn fremden Welt einen angenehmen Begleiter machen?

Training mit "Problemhunden"? Wobei man da zuerst abstecken sollte, ab wann ein Hund als "Problemhund" einzustufen ist. Wer definiert "verhaltensgestört" wie?

Will man mehrere Bereiche umfassen und ein "Kompetenzzentrum" sein?

Bietet ein Verein Grundkurse wie zB. einen Anfänger-Kurs an, würde ich mir erwarten, dass dort Grundlagen erklärt werden, dass v.a. auch Alltagstraining und -handling im Mittelpunkt steht. Merke ich dann, dass es grob gesagt eigentlich nur auf eine BgH-Prüfung hinausläuft, dass ausser den dort verlangten Übungen wie Sitz, Platz, Fuß und Hier nichts gemacht wird, bin ich enttäuscht, denn das entspricht nicht den Erwartungen, die ein Anfänger an einen solchen Kurs hat. Wichtig auch da wieder die Frage: ab wann gilt ein Hund als verhaltensgestört? Wenn ein Trainer eines Grundkurses einen lediglich gestressten Hund als verhaltensgestört bezeichnet wirds... ups...
Will ich mich mit Alltagsproblemen als Hundeverein nicht befassen oder habe ich keine geeigneten Trainer für diese Bereiche sollte ich solche Kurse eben nicht anbieten.

Wichtig finde ich auch eine einheitliche Linie - ich kann nicht sagen: der ist gleicher als der und deshalb darf er Dinge, die die anderen nicht dürfen. Schon gar nicht, wenn sie irgendwo schriftlich festgehalten sind.

Ein Miteinander halte ich ebenfalls für extrem wichtig - dazu gehört, dass man auch anderes akzeptiert - sei´s jetzt andere Sportarten, Rassen usw. Gerade wenn man ein Hundesportverein ist, sollten sich die verschiedenen "Sportarten" eher ergänzen oder unterstützen und nicht gegenseitig geringschätzig voneinander reden.

Ich denke, es hat sich da einfach auch sehr viel weiter entwickelt, die Ansprüche sind anders geworden. Früher gabs keine große Auswahl an Hundesport - es haben halt ein paar wenige mit ihren "Gebrauchshunden" was gemacht; es waren die verschiedenen Rassen auch nicht so verbreitet. Früher hat man einen Hund ja auch selten als Begleiter gehabt, sondern eher weil der Hund einen Nutzen hatte wie Hof bewachen u.ä. Es war sicher nicht so üblich wie heute, dass man seinen Hund überall hin mitnimmt, also war es auch nicht so wichtig, dass der Hund mit den verschiedensten Reizen klar kommt und in möglichst vielen Situationen ruhig und gelassen bleibt. Und ich glaube nicht, dass es früher "draussen" (also außerhalb vom eigenen Grundstück) von Hunden so gewimmelt hat wie heute. Man konnte die Hunde einfacher von der Leine lassen wie heute, es gab nicht so viele hysterische Menschen und man hat auch nicht alle paar Minuten Artgenossen getroffen. Und wenn, dann habens die sich halt ausgemacht und wenn der "Rexi" ein Cut im Ohr hatte, wars halt so und wenn der bello gemobbt wurde, wars halt so. Weil man den Hund anders gesehen hat und vieles einfach noch nicht (besser) wusste.

Soweit mal meine ungeordneten Gedanken zu oder am Thema vorbei. :D ;)
 
Kommt - find ich - drauf an, wie man sich selbst definiert.

Stellt man den Hundesport in den Mittelpunkt - Erlernen einer Sportart wie Agility, Fährte, BS u.ä., die Freude am gemeinsamen Ausführen dieser Sportart mit dem Hund und Gleichgesinnten, ev. auch das Ziel zu Prüfungen und Turnieren anzutreten?

Ein harmonisches Miteinander im Alltag - Hundeführern zeigen, wie sie mit ihren Hunden kommunizieren können, wie sie ihnen etwas beibringen können, sie über die Grundlagen der Hundehaltung/-ausbildung & -erziehung aufklären, sie auf das Bild des Hundehalters in der Öffentlichkeit sensibilisieren, ihnen einzubläuen, wie wichtig rücksichtsvolles Verhalten ist, ihnen dabei helfen, aus dem Hund in einer für ihn fremden Welt einen angenehmen Begleiter machen?

Training mit "Problemhunden"? Wobei man da zuerst abstecken sollte, ab wann ein Hund als "Problemhund" einzustufen ist. Wer definiert "verhaltensgestört" wie?

Will man mehrere Bereiche umfassen und ein "Kompetenzzentrum" sein?

Bietet ein Verein Grundkurse wie zB. einen Anfänger-Kurs an, würde ich mir erwarten, dass dort Grundlagen erklärt werden, dass v.a. auch Alltagstraining und -handling im Mittelpunkt steht. Merke ich dann, dass es grob gesagt eigentlich nur auf eine BgH-Prüfung hinausläuft, dass ausser den dort verlangten Übungen wie Sitz, Platz, Fuß und Hier nichts gemacht wird, bin ich enttäuscht, denn das entspricht nicht den Erwartungen, die ein Anfänger an einen solchen Kurs hat. Wichtig auch da wieder die Frage: ab wann gilt ein Hund als verhaltensgestört? Wenn ein Trainer eines Grundkurses einen lediglich gestressten Hund als verhaltensgestört bezeichnet wirds... ups...
Will ich mich mit Alltagsproblemen als Hundeverein nicht befassen oder habe ich keine geeigneten Trainer für diese Bereiche sollte ich solche Kurse eben nicht anbieten.

Wichtig finde ich auch eine einheitliche Linie - ich kann nicht sagen: der ist gleicher als der und deshalb darf er Dinge, die die anderen nicht dürfen. Schon gar nicht, wenn sie irgendwo schriftlich festgehalten sind.

Ein Miteinander halte ich ebenfalls für extrem wichtig - dazu gehört, dass man auch anderes akzeptiert - sei´s jetzt andere Sportarten, Rassen usw. Gerade wenn man ein Hundesportverein ist, sollten sich die verschiedenen "Sportarten" eher ergänzen oder unterstützen und nicht gegenseitig geringschätzig voneinander reden.

Ich denke, es hat sich da einfach auch sehr viel weiter entwickelt, die Ansprüche sind anders geworden. Früher gabs keine große Auswahl an Hundesport - es haben halt ein paar wenige mit ihren "Gebrauchshunden" was gemacht; es waren die verschiedenen Rassen auch nicht so verbreitet. Früher hat man einen Hund ja auch selten als Begleiter gehabt, sondern eher weil der Hund einen Nutzen hatte wie Hof bewachen u.ä. Es war sicher nicht so üblich wie heute, dass man seinen Hund überall hin mitnimmt, also war es auch nicht so wichtig, dass der Hund mit den verschiedensten Reizen klar kommt und in möglichst vielen Situationen ruhig und gelassen bleibt. Und ich glaube nicht, dass es früher "draussen" (also außerhalb vom eigenen Grundstück) von Hunden so gewimmelt hat wie heute. Man konnte die Hunde einfacher von der Leine lassen wie heute, es gab nicht so viele hysterische Menschen und man hat auch nicht alle paar Minuten Artgenossen getroffen. Und wenn, dann habens die sich halt ausgemacht und wenn der "Rexi" ein Cut im Ohr hatte, wars halt so und wenn der bello gemobbt wurde, wars halt so. Weil man den Hund anders gesehen hat und vieles einfach noch nicht (besser) wusste.

Soweit mal meine ungeordneten Gedanken zu oder am Thema vorbei. :D ;)

du hast alles super geschrieben.
 
Moin,

ich denke auch, dass das der Verein selbst entscheiden muss, was er als seine Aufgaben ansieht. Meist ist es doch so, dass ein oder 2 Halter im Verein ein besonderes Interesse haben und die machen dann eben so eine Sparte auf. Das kann sich auch auf verhaltensgestörte Hunde (bzw. Halter :rolleyes:) beziehen.

Bei Hundeschulen ist es ähnlich. Hier würde ich aber in der Regel schon etwas mehr erwarten.

Tschüss

Jörg
 
Ich bin der Meinung auch ein Verein sollte wirklich klar deklarieren was seine Ziele sind - die Begleithundeprüfung oder Hunde alltagstauglich zu machen oder einfach nur "Spaß mit dem Hund"? Dann hätte ich mir einige nicht sehr angenehmen "Trainingseinheiten" erspart, den die Begleithundeprüfung ist mir wirklich schnurzpippegal.;) Ich denke, es geht etlichen Hundebesitzern so, es gibt aber vor allem im ländlichen Raum dann kaum Alternativen. Also mir fällt im Umkreis keine vereinsunabhängige Trainingsmöglichkeit ein - möge man mir verzeihen, sollte ich jemanden übersehen haben.

Ich persönlich trainiere lieber in einer unbahängigen Hundeschule, auch wenn mir das etwas teurer kommt. Meine Gründe dafür:

- Ich vertraue vorzugsweise Trainern, wo ich sicher gehen kann, dass diese auch auf Fortbildung gehen. Und diese Fortbildung kostet nun mal Geld, was sich natürlich im Endpreis einer Trainingseinheit wiederspiegelt.
- Lieber weniger Kursteilnehmer aber dafür sehr gute - fast individuelle - Betreuung.
- Ich hasse es irgendwo "Pflichtmitglied" zu sein, außer ich bin wirklich Feuer und Flamme bei diese Sache.

Ich kann nur von Vereinen und deren Trainings hier im Umkreis sprechen - und nein mit 12 bis 15 Hunden+Halter pro Trainer latsche ich sicher nicht mehr im Kreis - nie mehr - *grusel*! :o Würde mich freuen zu hören, dass nicht alle Vereine so drauf sind.:D

LG
Rosanna
 
Wobei sich Alltagstraining und Begleithundeprüfung nicht automatisch ausschließen müssen, wenn man es gscheit anlegt. Nur halte ich es für nicht zielführend, einen Anfänger oder jemanden, der mit seinem Hund Probleme im Alltag hat (ohne dass der Hund wirklich grobe Verhaltensaufälligkeiten aufweist - viele Problemchen sind ja ganz einfach hausgemacht und lassen sich durch Korrekturen am Hundeführer relativ leicht beheben) auf eine BgH hinzutrimmen, weil das einfach keinen Erfolg haben kann. Schlauer wäre es, zuerst an den Alltagsproblemen zu arbeiten - wenn der Hundeführer dann sieht: hoppala, was der da sagt, funktioniert ja wirklich und es macht sogar Spaß, mit dem Hund gemeinsam etwas zu erarbeiten, ist der Schritt Richtung Prüfung oder Hundesport ohnehin nicht mehr so weit, weil die Beziehung Hund-Halter, sowie Halter-Trainer stimmt und weil die Motivation und der Spaß geweckt wurde. Umgekehrt hingegen kann ich schon einiges kaputt machen. Wenn es hingegen nur darum gehen soll, Hundesport zu betreiben, an Prüfungen und Turnieren teil zu nehmen, dann sollte man das auch explizit erwähnen und sagen wir sind ein Hundesportverein und Worte wie Hundeausbildung und Hundeerziehung eher streichen, denn dabei denken viele an Erziehung für den Alltag.

Weiters ist es in Zeiten des Internets ja zum Glück auch nicht mehr so, dass die Hundehalter völlig unbedarft daher kommen. Viele haben sich selbst schon ein bissl informiert; der Trainer ist nicht wie früher eine Person zu der man aufsieht und von der man alles schlucken muss, und das ist auch gut so. Nur hat sich das offensichtlich noch nicht zu allen Trainern durchgesprochen.

Dennoch erwarte ich mir als zahlendes Vereinsmitglied (auch wenn die Trainer selbst für ihre Tätigkeit vielleicht kein Geld bekommen) Kompetenz und optimale Betreuung - individuelles Eingehen auf jedes einzelne Hund-Mensch Team und keine Massenabfertigung; dazu zählt auch, dass die optimalen Trainingsbedingungen geschaffen werden und das - wenn Probleme auftreten, denen ein Trainer aus welchem Grund auch immer nicht gewachsen ist, das auch offen ausgesprochen wird und nicht der Ehre oder des Geldes wegen, irgendwie herumgedoktort wird. Vielleicht sind heutzutage mehr gestresste Hunde als früher unterwegs, vielleicht hat man früher auch einfach nicht gewusst, dass auch Hunde Stress haben können, aber auf einem Platz wo 3 Gruppen a Hausnummer 15 Hunde pro Gruppe parallel trainieren können dann viele Hunde schnell mal "verhaltensgestört" wirken.

Als zahlendes Mitglied erwarte ich mir auch, dass nicht jeder Hinz und Kunz als Trainer am Platz steht; dass der Verein darauf schaut, wen er als Trainer einsetzt. Ein Tennisverein kann sichs auch nicht leisten, nur weil er gerade niemand passenden für den Kinderkurs hat, einen einzusetzen, der den Kindern mit Gewalt etwas reinprügeln will. Da sollte man lieber den Kurs vorerst streichen - auch wenn dadurch vielleicht das eine oder andere Mitglied abwandert, anstatt zu pfuschen. Qualität sollte immer noch vor Quantität gehen! Das beinhaltet auch, dass ich Interessenten wegschicke, wenn der Kurs sonst zu groß werden würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei sich Alltagstraining und Begleithundeprüfung nicht automatisch ausschließen müssen, wenn man es gscheit anlegt. Nur halte ich es für nicht zielführend, einen Anfänger oder jemanden, der mit seinem Hund Probleme im Alltag hat (ohne dass der Hund wirklich grobe Verhaltensaufälligkeiten aufweist - viele Problemchen sind ja ganz einfach hausgemacht und lassen sich durch Korrekturen am Hundeführer relativ leicht beheben) auf eine BgH hinzutrimmen, weil das einfach keinen Erfolg haben kann. Schlauer wäre es, zuerst an den Alltagsproblemen zu arbeiten - wenn der Hundeführer dann sieht: hoppala, was der da sagt, funktioniert ja wirklich und es macht sogar Spaß, mit dem Hund gemeinsam etwas zu erarbeiten, ist der Schritt Richtung Prüfung oder Hundesport ohnehin nicht mehr so weit, weil die Beziehung Hund-Halter, sowie Halter-Trainer stimmt und weil die Motivation und der Spaß geweckt wurde. Umgekehrt hingegen kann ich schon einiges kaputt machen. Wenn es hingegen nur darum gehen soll, Hundesport zu betreiben, an Prüfungen und Turnieren teil zu nehmen, dann sollte man das auch explizit erwähnen und sagen wir sind ein Hundesportverein und Worte wie Hundeausbildung und Hundeerziehung eher streichen, denn dabei denken viele an Erziehung für den Alltag.

Weiters ist es in Zeiten des Internets ja zum Glück auch nicht mehr so, dass die Hundehalter völlig unbedarft daher kommen. Viele haben sich selbst schon ein bissl informiert; der Trainer ist nicht wie früher eine Person zu der man aufsieht und von der man alles schlucken muss, und das ist auch gut so. Nur hat sich das offensichtlich noch nicht zu allen Trainern durchgesprochen.

Dennoch erwarte ich mir als zahlendes Vereinsmitglied (auch wenn die Trainer selbst für ihre Tätigkeit vielleicht kein Geld bekommen) Kompetenz und optimale Betreuung - individuelles Eingehen auf jedes einzelne Hund-Mensch Team und keine Massenabfertigung; dazu zählt auch, dass die optimalen Trainingsbedingungen geschaffen werden und das - wenn Probleme auftreten, denen ein Trainer aus welchem Grund auch immer nicht gewachsen ist, das auch offen ausgesprochen wird und nicht der Ehre oder des Geldes wegen, irgendwie herumgedoktort wird. Vielleicht sind heutzutage mehr gestresste Hunde als früher unterwegs, vielleicht hat man früher auch einfach nicht gewusst, dass auch Hunde Stress haben können, aber auf einem Platz wo 3 Gruppen a Hausnummer 15 Hunde pro Gruppe parallel trainieren können dann viele Hunde schnell mal "verhaltensgestört" wirken.

Als zahlendes Mitglied erwarte ich mir auch, dass nicht jeder Hinz und Kunz als Trainer am Platz steht; dass der Verein darauf schaut, wen er als Trainer einsetzt. Ein Tennisverein kann sichs auch nicht leisten, nur weil er gerade niemand passenden für den Kinderkurs hat, einen einzusetzen, der den Kindern mit Gewalt etwas reinprügeln will. Da sollte man lieber den Kurs vorerst streichen - auch wenn dadurch vielleicht das eine oder andere Mitglied abwandert, anstatt zu pfuschen. Qualität sollte immer noch vor Quantität gehen! Das beinhaltet auch, dass ich Interessenten wegschicke, wenn der Kurs sonst zu groß werden würde.

du hast mir aus dem herzen gesprochen - danke:)
lg. smoky
 
Weiters ist es in Zeiten des Internets ja zum Glück auch nicht mehr so, dass die Hundehalter völlig unbedarft daher kommen. Viele haben sich selbst schon ein bissl informiert; der Trainer ist nicht wie früher eine Person zu der man aufsieht und von der man alles schlucken muss, und das ist auch gut so. Nur hat sich das offensichtlich noch nicht zu allen Trainern durchgesprochen.
Als ich das erste mal in einem Hundeverein war - zugegebenermassen ist das schon sehr lange her - da gab es gar keine "offiziellen" Trainer und es gab auch keine Kurse. Und ich habe es auch gar nicht anders erwartet und war voll zufrieden.

Ich habe den erfahrenen Hundeführern bei ihrer Arbeit zugesehen und dann versucht, es mit meinem Hund ebenso zu machen. Wenn ich nicht weiter wusste, hab ich irgendwen von den "Profis" gefragt und Tipps bekommen.

Dem gegenüber hat sich der "Hundeverein von heute" schon sehr stark gewandelt und die Anforderungen sind wesentlich höher geworden.

Lustigerweise ist aber meine erste Erfahrung genau das, was ich persönlich mir von einem Hundeverein erwartet hätte und es hat mich (nach ein paar Jahren hundeplatzabstinenz) eher irritiert, dass es plötzlich Kurse gab und viele Mitglieder als "Kunden" gesehen werden. - wobei ungerechterweise andere Mitglieder als "Angestellte" gesehen werden. Möglicherweise ist das bei einem Tennisverein ebenso (ich habe da keinen Einblick).

Mir ganz persönlich hat die erste Variante einfach besser gefallen. Ich habe mich selbst mit dem Hund auseinandersetzen müssen. Ich habe mich selbst darum bemühen müssen, Informationen zu bekommen und keinen Trainer gehabt, der mir einfach vorgekaut hat, was ich zu tun habe. Ich habe durch das Zusehen beim Training der "Profis" viel gelernt - wie man was macht oder auch wie man etwas besser nicht macht.

Es gab dadurch auch viel mehr Gemeinschaft im Verein und es war selbstverständlich, dass ALLE mithelfen, wenn es etwas zu tun gab. Manchmal sehne ich mir diese alten Zeiten zurück (wenn auch nicht die damals gültigen Ausbildungsmethoden).
 
Was erwartet ihr euch von einem Hundeverein?

Ich perönlich gebe dir da vollkommen Recht. Wennn der Hund ein spezielles Verhaltensproblem hat, können - nach meiner Beurteilung der Sportvereine in der Umgebung - die Vereine nicht helfen. Ich kenne Sportvereine als reine "Leistungsbringer" und bin überzeugt, dass das einem solchen Hund nicht helfen kann. Bei reiner Unfolgsamkeit oder wenn sich der Hund nicht mit Artgenossen versteht, ist die Hundeschule sicher das Richtige. Wenn man Drill mag und Leistung vom Hund erwartet.

Persönlich empfehle ich jedem - auch ohne "Probleme" mit dem Hund - zu einem Privaten Trainer zu gehen. Dort kann viel genauer auf die Bedürfnisse der einzelnen Hunde eingegangen werden (ein Basset hat andere Vorlieben als ein Setter).
 
Ich kann nur von Vereinen und deren Trainings hier im Umkreis sprechen - und nein mit 12 bis 15 Hunden+Halter pro Trainer latsche ich sicher nicht mehr im Kreis - nie mehr - *grusel*! :o Würde mich freuen zu hören, dass nicht alle Vereine so drauf sind.:D

LG
Rosanna

Sry, in Vbg gehts auch so zu! Leistung, Leistung, Leistung.
 
Bei reiner Unfolgsamkeit oder wenn sich der Hund nicht mit Artgenossen versteht, ist die Hundeschule sicher das Richtige. Wenn man Drill mag und Leistung vom Hund erwartet.

Drill und Leistungsdruck hatte ich beim Verein. Richtiges Umgehen mit meiner Hündin habe ich erst in der Hundeschule gelernt - und zwar ohne Drill und Druck!:o

LG
Rosanna
 
Drill und Leistungsdruck hatte ich beim Verein. Richtiges Umgehen mit meiner Hündin habe ich erst in der Hundeschule gelernt - und zwar ohne Drill und Druck!:o

LG
Rosanna

Okay! Bei mir ist es das selbe! Die Hundeschulen, die es bei mir gibt sind Vereine - Mitgliedsbeitrag etc. Das "alternative" sind eher (auch nicht immer) die privaten Trainer...
 
Ich perönlich gebe dir da vollkommen Recht. Wennn der Hund ein spezielles Verhaltensproblem hat, können - nach meiner Beurteilung der Sportvereine in der Umgebung - die Vereine nicht helfen. Ich kenne Sportvereine als reine "Leistungsbringer" und bin überzeugt, dass das einem solchen Hund nicht helfen kann. Bei reiner Unfolgsamkeit oder wenn sich der Hund nicht mit Artgenossen versteht, ist die Hundeschule sicher das Richtige. Wenn man Drill mag und Leistung vom Hund erwartet.

Persönlich empfehle ich jedem - auch ohne "Probleme" mit dem Hund - zu einem Privaten Trainer zu gehen. Dort kann viel genauer auf die Bedürfnisse der einzelnen Hunde eingegangen werden (ein Basset hat andere Vorlieben als ein Setter).
all das geht aber auch in einem verein, nur: das management, die trainerausbildung, das herz und das hirn müssen passen;):)- also jene hundeschulen, die nicht leistungsbringer sind und trotzdem als verein geführt werden:)
 
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