Hi Lucy,
naja - ich versetze mich bei solchen Dingen immer in die Lage des Hundes. Gesetzt der Fall der Hund geht z.B. nach 6 Stunden dösen im Haus Gassi und ich denke ich müsste mich - anstatt dass sich mein Hund erstmal ordentich lösen kann, ein paar Gerüche aufschnappen kann etc - mich erstmal gemütlich mit meiner Nachbarin unterhalten und wundere mich dann warum mein Hund nicht auf seinem Hintern sitzen bleibt - also sorry da fehlt mir halt das Verständnis...
Hunde sind nunmal von uns abhängig, ob es nun darum geht dass sie pinkeln können, rennen können, Kontakte zu Artgenossen haben können, Spass haben können etc...
Ich habe mir nicht ein Lebewesen mit Sinn und Verstand ins Haus geholt um weiterhin egoistisch meine Vorstellungen leben zu können - sondern ich habe ein sensitives Wesen an der Leine mit eigenen Bedürfnissen.
Ganz unabhängig jeglicher Erziehung - hat dieses Wesen das RECHT gewisse Bedürfnisse erfüllt zu bekommen im Rahmen dessen dass es niemanden gefährdet - und da akzeptiere ich manches sogenannte "Fehlverhalten" ohne Kommentar!
Manchen Hunden bleibt ja garnichts anderes übrig als sich in unseren Augen aufmüpfig und sich über uns stellend zu verhalten - wenn sie sonst garnicht zu einer Bedürfnisbefriedigung kommen bzw. wenn Mensch lediglich damit beschäftigt ist Bedürfnisse zu unterdrücken anstatt mit dem Hund nach Wegen zu suchen diese anderweitig zu erfüllen.
Wenn Hunde merken dass man ihnen und ihren Bedürfnissen gerecht wird - sind sie durchaus in der Lage, ganz ohne dies explizit einüben zu müssen - auch mein Plauderbedürfnis aus zu halten.
Wenn ich z.B. krank bin - liegen meine agilen Jagdhunde problemlos auch mal einen oder sogar zwei Tage mit mir im Bett und sind mit einer halben Stunde Gassi und ansonsten Gartengängen zufrieden - weil sie wissen dass es danach wieder ausgiebig weitergeht.
Oder wenn ich das eine oder andere Hundeseminar mitmache - meine Hunde sind IMMER dabei - und es ist für meine Mädels kein Problem sich stundenlang bewegungslos vor mich auf ihr Ventapad zu legen weil sie erstens vorher ausgiebig gelaufen sind und wissen dass sie auch anschließend wieder laufen dürfen. Da sind vier Stunden bewegungsloses liegen und dösen oder einfach andere Leute und Hunde beobachten kein Problem - selbst wenn um sie herum weitere 100 Menschen plus deren 150Hunde im Raum sind
Wir haben das vorher nie geübt - und es ist nicht nur ein Hund - ich mache das mit vieren auf ein Mal.
Ich denke es geht einfach darum wie man mit seinem Hund lebt. Es ist immer ein Geben und nehmen und nicht ein: wie bekomme ich am besten den Hund "klein" dass er zu jeder Gelegenheit hört und tut was ich will.
Sicher habe ich auch meine Problemchen - ich habe keine Superdogs - aber ich vermute mal dass meine Hunde eben auch ihre liebe Not mit mir haben. Ein wenig Kullanz auf beiden Seiten, wir sind schließlich zwei verschiedene Lebewesen, ist doch immer angebracht - lach!
Liebe Grüße
Hilde