Hallo Nicoletta,
das mit den Abkürzungen ist durchaus eine Wissenschaft für sich, die sich manchen erst spät erschließt ...
Eine Rassehundeausstellung, die nach den Vorschriften der Internationalen kynologischen Vereinigung FCI durchgeführt wird, vergibt in den jeweiligen Klassen sogenannte Anwartschaften auf Schönheitschampionate. Das CAC ist die Anwartschaft auf den nationalen Titel, das CACIB die Anwartschaft auf den internationalen Championtitel. Die Vergabe dieser Titel ist ganz genau geregelt, nicht jede Ausstellung kann sie vergeben.
Je nach Rasse und Land gibt es nun weitere Vorschriften, die regeln, wie viele Anwartschaften ein Hund erworben haben muss, damit er den Titel eines (nationalen oder gar internationalen) Champions verliehen bekommt.
Das BOB (Best of Breed) bedeutet, dass ein Hund der beste aller ausgestellten Hunde seiner Rasse ist. Das ist natürlich ganz toll, für die Anwartschaft auf den Championtitel (CAC, CACIB) aber nicht notwendig.
Ganz kompliziert wird es bei Rassen, die als Gebrauchshunderassen gelten. Diese müssen, um den Titel eines Schönheitschampions zu erhalten, neben den Ausstellungserfolgen samt Anwartschaften auch eine entsprechende Gebrauchshundeprüfung ablegen. In Österreich ist das die Schutzhundeprüfung nach der Internationalen Prüfungsordnung (IPO), oder ein von der FCI anerkannte Rettungshundeprüfung. Leider gibt es kaum Vereine, die letztere anbieten, weil - und das macht Sinn - bei uns Rettungshunde für den Einsatz, und nicht als Sport ausgebildet werden.
Wenn es Dich interessiert, gehe doch mal auf die Website der FCI:
http://www.fci.be/home.asp?lang=de
Hier findest Du nähere Informationen, und alle Reglements.
Natürlich können Rassehunde nur dann an einem gemeinsamen Standard beurteilt werden, wenn sie reinrassig sind. Es geht dabei nicht so sehr um "ist der schön, gefällt mir!", sondern darum, wie nahe oder fern der ausgestellte Hund dem idealen Standard ist. Bei Mischlingen fehlt diese Vergleichbarkeit, weil es ja keinen Standard geben kann.
Dennoch gibt es bei etlichen Ausstellungen eigene Mischlingsbewerbe, in welchen - salopp gesagt - oftmals sogar die hübscheren Hunde zu finden sind.
Ein reinrassiger Hund wird - was die FCI betrifft - allein durch seine Papiere definiert. Das bedeutet, ein Hund kann noch so von edler Abkunft sein bis ins zehnte Glied, ohne Papiere ist er technisch gesehen ein Mischling, und darf bei Ausstellungen nicht starten. Das sollte man auch bei sogenannten "Hobbyzüchtern" bedenken, die "echt reinrassige" Welpen ohne Papiere zu stolzen Preisen anbieten.
Mit besten Grüßen,
Marcus