Wenn ich das Rad der Zeit zurückdrehen könnte *seufz* hätte ich mir und meinem Sprössling so manche Dramen erspart, wenn ich ihn in die Mittelschule (ist ja sowas ähnliches wie Gesamtschule) und nicht ins Gymnasium geschickt hätte (wobei er die Noten fürs Gymnasium gehabt hat) aber den Sprung zwischen auch sehr talentierten Volksschülern und Gymnasium schaffen so manche nicht , weil da eine Lücke nicht nur lerntechnischer sondern auch sozialer Natur klafft die keiner schließt und mein Sprössling ist bei weitem nicht der einzige der diesen Sprung psychisch nicht geschafft hat , ich glaube eine Unterteilung mit 10 zu machen ist reichlich früh, zu früh für viele
Da hast du recht, allerdings wird sich daran durch die Gesamtschule nicht viel ändern. Das ist ein Problem, dass es zu wenig psychologische (und noch dazu gute) Unterstützung gibt. Die Hauptschul- bzw. noch weniger die AHS-Lehrer sind in der Hinsicht nicht ausreichend gut geschult.
Der Übertritt von der Volks- auf eine höhere Schule stellt für die Kinder eine extreme soziale und persönliche (in dem Alter finden einige wichtige Entwicklungsschritte statt, die aber recht kritisch sein können, so z.B. beginnt auch für Kinder Leistung immer mehr zu zählen, und noch etliches andere tut sich da) Herausforderung dar. Da kann viel passieren, wenn nicht fürsorglich damit umgegangen wird.
Von der Gesamtschule halte ich persönlich nichts. Denn an sich gibt es ja genau dieses "Levelsystem" schon, in der Hauptschule die verschiedenen Leistungsstufen, und es ist ja durchaus möglich, nach einer Hauptschule in eine AHS oder andere höher bildende Schule zu wechseln.
Die Probleme, warum das so wenige Jugendliche schaffen, liegen meiner Meinung nach nicht am System, sondern darin, wie mit dem System umgegangen wird. Das ganze ist aber v.a. ein gesellschaftliches Problem, welchen Stellenwert Leistung in einer Gesellschaft hat, und wie jedes Individuum wertgeschätzt wird, bzw. welche Kriterien für oder gegen Wertschätzung herangezogen werden.
Die eigentliche Problematik wird somit eigentlich nur in die Gesamtschule verschoben, aber nicht gelöst.
In Bezug auf Deutschland kann ich nur sagen, dass das Bildungsniveau (von der Tiefe und Vielseitigkeit des gelehrten Wissens) in Deutschland deutlich niedriger ist als das in Österreich, auch in den Gymnasien. Was natürlich nicht heißt, dass die Deutschen dumm sind, und die Österreicher gescheit, und sowohl in Ö als auch in D gibt große schulindividuelle und in D länderindividuelle Unterschiede.
In Bezug auf die Skandinavischen Länder, die kochen auch nur mit Wasser. In Skandinavien ist Bildung kulturell ganz anders integriert als bei uns. Die Einstellung zur Bildung in Skandinavien ist ganz anders als bei uns.
Das skandinavische System auf Ö umzustülpen würde eher ein Flop als ein Erfolg werden.