Wie ich zum meinen Zweithund kam
Seit mehr las einem Jahr teile ich mein zu Hause mit Amber (2,5 jährige Leonbergerhündin) die als Welpe von Züchter geholt habe und Argon (Doggenmix) der mir passiert ist. Die Entscheidung für einen Zweiten wurde mir eigentlich abgenommen. Ich muß ehrlicherweise sagen, dass mein Mann und ich immer schon gesagt haben, wenn wir dann das Haus mit dem großen Garten haben, dann nehmen wir uns einen zweiten Hund. Nun es kam ganz anders. Ich lernte Argon auf der Hundewiese kennen und als ich von seinem Schicksal (er war auf einen schlechten Pflegeplatz) erfuhr, wollte ich helfen und so kam er innerhalb einer Woche zu uns. Zu erst als Pflegehund, als dann endlich ein Platz in Aussicht war, war Argon schon ein integriertes Rudelmitglied und ich brachte es nicht mehr übers Herz ihn ziehen zu lassen.
Probleme mit dem Zusammenraufen der Hunde kenne ich überhaupt nicht. Auf der Hundewiese, wo sich Amber und Argon in dieser ersten Woche immer trafen, ignorierte sie in völlig. Ich hatte schon Angst, dass das Zusammenleben nicht klappen könnte. Aber als er das erste Mal mit nach Hause kam, war es um sie geschehen. Es war wie bei einem Kind, das sich schon immer ein Geschwisterchen gewünscht hatte. Sie forderte ihn immerzu zum Spielen auf und umsorgte ihn wie eine Mutter, sie schleckte seine Ohren und fast hatte ich das Gefühl sie führt ihn in die Küche wo ihr Futternapf steht und während er hastig und gierig das Futter verschlag, so sah sie mich herausfordern an, so als ob sie sagen wollte, sieh nur die hungrig unser Kleiner ist, nichts auf den Rippen, gib ihn noch was. Ich muss bis heute die beiden in verschieden Räumen füttern, nicht etwa, weil Amber ihr Futter verteidigt, sondern weil er es ihr wegfressen würde.
Was ich in diesem Zusammenhang erwähnen möchte sind die finanziellen Aspekte, das mehr an Futter (incl. Belohnungen, und die braucht man gerade am Anfang in rauen Mengen), TA, Hundesteuer (in Wien besonders) und die Hundeversicherung.
Alle Probleme, die wir hatten, waren eigentlich nur Argonprobleme. Ich war von Amber verwöhnt, wir hatten außer den üblichen Welpenkrankheiten keinerlei Problem mit ihr. Aber einem kranken, misshandelten und seelisch verletzten Tier ein neues zu Hause zu geben, ist eine Herauforderung. Er hatte bzw. hat noch HD, Hautprobleme, Halswirbelsäulenverletzungen (durch Schläge auf den Kopf?) vermehrten Harndrang, und seelische Wunden. Am Anfang waren die TA-kosten, trotz eines sehr entgegenkommenden TA sehr hoch (z.B: Harnanalysen, Hautbiopsien, Röntgen, alle Medikamente ). Er hatte Schmerzen, wenn Amber ihn beim Spielen irgendwie schlecht erwischte passierte es schon mal, dass er ganz schrecklich aufheulte und einen großen See produzierte. Manchmal jaulte er in der Nacht neben meinem Bett und als ich Licht machte, schlief er. Er jaulte im Schlaf. Ich musste ihn erst aufwecken und ihn beruhigen, fast schien es mir als ob er Alpträume hätte. Er hatte Angst vor allen länglichen Gegenständen, immer wenn mein Mann oder ich Brot schnitten, machte er sich vor Angst an, an zusammenkehren mit einem Besen war nicht zu denken und ein Regenschirm völlig undenkbar. Gut ich kann, wenn ich mit 2 Hunden an der Leine Gassi gehe sowieso keinen tragen. Er ging in keinen gekachelten Raum, erst mit viel Lob und einer Unmenge von Keksen konnte ich ihn von der Ungefährlichkeit unseres Badezimmers überzeugen. Was aber das schlimmste nach wie vor ist, dass er große Verlustängste hat, und an diesem Problem arbeiten wir nach wie vor. Er will nicht gerne alleine bleiben, trotzdem Amber da ist, hat er Angst dass wir nicht mehr nach Hause kommen und beschäftigt in dieser Zeit div. Haushaltsgegenständen. Es ist sicher viel besser geworden, aber es wird noch lange dauern bis es für keinen Stress mehr bedeutet, wenn wir in der Früh in die Arbeit gehen.
Ich liebe meine beiden sehr und würde mich immer wieder für beiden entscheiden, trotz der beschrieben Probleme (was nicht heißen muß das jeder Tierschutzhund Probleme verursacht) habe ich, aus meiner Sicht, die besten und tollsten Hunde und nicht zu vergessen, es ist immer ein 2. Hund zum spielen und tobben da, und das ist für uns Menschen oft viel besser als jedes Fernsehprogramm.