Westiehilfe
Neuer Knochen
Hallo,
wie einige evtl. schon mitbekommen haben, habe ich vergangene Woche 2 "ausgediente" Westierüden aus einer sogenannten Zucht in Niederbayern freigekauft.
Es fing mit einem Anruf einer Bekannten an.
Sie wohnt in Bayern und erzählte mir, dass in der Wurfzeitung wieder ein Westie aus einer Zucht zum Verkauf angeboten wurde; 1 Hündin ( 4 Jahre)
Sie rief (da sie auch im Tierschutz tätig ist ) unter anderem Namen bei der "Züchterin" an und erkundigte sich nach der Hündin.
Die Züchterin erzählte ihr, dass sie die Hündin verkaufen würde, da sie seit einiger Zeit versuchen würde sie belegen zu lassen und diese nicht aufnehmen würde. Es wurde ein Besichtigungstermin vereinbart, zu dem meine Bekannte ihren Mann mitgenommen hat.
Die Zustände, die dort herrschten, hat beiden die Sprache verschlagen. Sie haben Fotos von der Hündin gemacht eine Anzahlung geleistet und ausgemacht, dass sie die Hündin in 2 Tagen abholen kommen.
Die beiden haben auch erfahren, dass zwei Rüden, ausgediente Zuchtrüden, ebenfalls verkauft werden sollten. Beide hat sie ebenfalls gleich
fotografiert und mir die Fotos gemailt.
Dass wir die beiden Rüden auch rausholen müssen, war uns sofort klar, nur wohin mit 2 Rüden, die weder stubenrein sind, noch an der Leine laufen können, oder gar in einem Haus gelebt hätten.
Für die Hündin hatten wir schnell eine Pflegestelle gefunden und als sie zwei Tage später " gerettet " wurde, hat man sie am selben Tag- aufgrund ihres schlechten Allgemeinzustandes- einer befreundeten Tierärztin vorgestellt. Die Hündin war sehr schwach, hatte an der linken Körperseite eine Bisswunde, die stark eiterte und die am übernächsten Tag operiert werden musste, falls ihr Zustand dies dann zulassen würde.
Es wurden weiterhin schwere Verletzungen des Analbereichs und der Scheide festgestellt. Die Hündin litt unter einer schweren Gebärmutterentzündung und die Blutwerte waren miserabel.
Bis heute wurde die kleine Maus 2 mal operiert und ist auf dem Weg der Besserung. Die Pflegestelle hat sie so in ihr Herz geschlossen, dass sie sie nicht mehr hergeben. Hut ab, vor solchen lieben Menschen, die einem schwerkranken Hund ein neues Zuhause geben, wo die Kosten nicht abzusehen sind.
Aber, dann hatten wir ja noch die Rüden, die dort raus mussten !
Also habe ich bei der Züchterin angerufen und gesagt ich würde sie in der nächsten Woche abholen, sie solle sie bitte reservieren.
Und : was ich sonst nie im Leben machen würde, ich habe bzgl. des Preises gehandelt und das Schlimmste für mich : die Frau hat sich darauf eingelassen !!!
Sabine, Reini und ich haben Menschen gefunden, die gesagt haben, ok, wir nehmen einen dieser Hunde.
Mein Mann und unsere beiden Hunde wollten sich montags in aller Frühe auf den Weg ins 680 km entfernte Bayern machen, um die Hunde zu retten, als Sonntag Nachmittag das Telefon klingelte und uns mitgeteilt wurde, dass Anzeige gegen diese Züchterin erstattet würde und wir uns beeilen sollten, da sonst die Hunde beschlagnahmt würden.
Wir wollten eigentlich Montag nach Bayern fahren, ein paar Tage Urlaub machen und am Freitag die Rüden abholen und in Richtung neues Zuhause für die Hunde.
Es msste eine Möglichkeit gefunden werden, die Hunde von Montag bis Freitag in einer Pension unterzubringen.
Mit viel Glück haben wir die auch gefunden.
Also sind wir Montag zu dieser Zuchtstätte gefahren und ich habe mit einem ganz dicken Klos im Hals und Tränen in den Augen die zwei Westierüden dort freigekauft. Die Verhältnisse waren mehr als miserabel. Sie lebten in nicht überdachten Betonkäfigen, mit ein bisschen Stroheinstreu und einer klitzekleinen Hundehütte. Überall Kot und der Gestank war bestialisch. Die Hunde waren sehr verstört und hatten nur Angst. Sie waren voller Zecken, Flöhe und ihre Körper waren übersät mit Bisswunden. Ein Bild des Jammers. Die Hunde sind nur geduckt geschlichen und es war natürlich unmöglich, die beiden an der Leine dort hinauszuführen. Ich habe sie ganz vorsichtig auf den Arm genommen und hinaus ins Auto getragen. Wir haben sie dann in die Pension gebracht, wo sie wohl das erste Mal in ihrem Leben Gras unter den Pfötchen gefühlt haben. Sie sind anfangs ganz langsam über den weichen Untergrund gegangen. In der Pension haben wir sie erstversorgt, Zecken entfernt, mit Flohschutz eingesprüht und die Wunden behandelt.
Als wir sie am Freitag abgeholt haben, kamen sie uns schon auf dem Gras entgegengelaufen und haben sich ständig gewälzt. Ein tolles Bild.
Den einen Rüden habe wir dann nach HOF an die tschechische Grenze gebracht und sind dann weiter nach Neuss gefahren, wo wir nachts gegen 1.20 Uhr und nach 16 Std. bei der neuen Familie eingetroffen
sind und natürlich schon erwartet wurden. Es war bei der neuen Familie und dem Rüden, der jetzt Sam heißt , Liebe auf den ersten Blick.
Um 3.20 Uhr sind wir dann stehend k.o in unsere Betten gefallen.
Wir sind in diesen 5 Tagen Bayern, 2600 km für Westies gefahren, saßen insgesamt 33 Stunden im Auto und haben einige hundert Euro für Benzin ausgegeben, aber als wir die beiden Rüden
in der "Freiheit" erlebt, gesehen und gemerkt haben, wie
lieb und vertrauenswürdig die beiden zu Menschen - und auch zu anderen Hunden sind- wussten wir, wofür wir dies geleistet haben.
Ich habe regelmäßig Kontakt zu den neuen Besitzern von Sam und ich bin sehr froh, dass wir Sam dieses neue Leben ermöglicht haben.
Natürlich versuchen wir, dass die " Züchterin " in Niederbayern nicht ungeschoren davonkommt, aber ob wir damit Erfolg haben werden .....,
wir bleiben am Ball !!!
Bilder von den beiden Rüden könnt ihr übrigens auf unserer HP unter Happy End sehen .
Herzlicher Gruß
Das Westiehilfe-Team
www.westiehilfe.de
wie einige evtl. schon mitbekommen haben, habe ich vergangene Woche 2 "ausgediente" Westierüden aus einer sogenannten Zucht in Niederbayern freigekauft.
Es fing mit einem Anruf einer Bekannten an.
Sie wohnt in Bayern und erzählte mir, dass in der Wurfzeitung wieder ein Westie aus einer Zucht zum Verkauf angeboten wurde; 1 Hündin ( 4 Jahre)
Sie rief (da sie auch im Tierschutz tätig ist ) unter anderem Namen bei der "Züchterin" an und erkundigte sich nach der Hündin.
Die Züchterin erzählte ihr, dass sie die Hündin verkaufen würde, da sie seit einiger Zeit versuchen würde sie belegen zu lassen und diese nicht aufnehmen würde. Es wurde ein Besichtigungstermin vereinbart, zu dem meine Bekannte ihren Mann mitgenommen hat.
Die Zustände, die dort herrschten, hat beiden die Sprache verschlagen. Sie haben Fotos von der Hündin gemacht eine Anzahlung geleistet und ausgemacht, dass sie die Hündin in 2 Tagen abholen kommen.
Die beiden haben auch erfahren, dass zwei Rüden, ausgediente Zuchtrüden, ebenfalls verkauft werden sollten. Beide hat sie ebenfalls gleich
fotografiert und mir die Fotos gemailt.
Dass wir die beiden Rüden auch rausholen müssen, war uns sofort klar, nur wohin mit 2 Rüden, die weder stubenrein sind, noch an der Leine laufen können, oder gar in einem Haus gelebt hätten.
Für die Hündin hatten wir schnell eine Pflegestelle gefunden und als sie zwei Tage später " gerettet " wurde, hat man sie am selben Tag- aufgrund ihres schlechten Allgemeinzustandes- einer befreundeten Tierärztin vorgestellt. Die Hündin war sehr schwach, hatte an der linken Körperseite eine Bisswunde, die stark eiterte und die am übernächsten Tag operiert werden musste, falls ihr Zustand dies dann zulassen würde.
Es wurden weiterhin schwere Verletzungen des Analbereichs und der Scheide festgestellt. Die Hündin litt unter einer schweren Gebärmutterentzündung und die Blutwerte waren miserabel.
Bis heute wurde die kleine Maus 2 mal operiert und ist auf dem Weg der Besserung. Die Pflegestelle hat sie so in ihr Herz geschlossen, dass sie sie nicht mehr hergeben. Hut ab, vor solchen lieben Menschen, die einem schwerkranken Hund ein neues Zuhause geben, wo die Kosten nicht abzusehen sind.
Aber, dann hatten wir ja noch die Rüden, die dort raus mussten !
Also habe ich bei der Züchterin angerufen und gesagt ich würde sie in der nächsten Woche abholen, sie solle sie bitte reservieren.
Und : was ich sonst nie im Leben machen würde, ich habe bzgl. des Preises gehandelt und das Schlimmste für mich : die Frau hat sich darauf eingelassen !!!
Sabine, Reini und ich haben Menschen gefunden, die gesagt haben, ok, wir nehmen einen dieser Hunde.
Mein Mann und unsere beiden Hunde wollten sich montags in aller Frühe auf den Weg ins 680 km entfernte Bayern machen, um die Hunde zu retten, als Sonntag Nachmittag das Telefon klingelte und uns mitgeteilt wurde, dass Anzeige gegen diese Züchterin erstattet würde und wir uns beeilen sollten, da sonst die Hunde beschlagnahmt würden.
Wir wollten eigentlich Montag nach Bayern fahren, ein paar Tage Urlaub machen und am Freitag die Rüden abholen und in Richtung neues Zuhause für die Hunde.
Es msste eine Möglichkeit gefunden werden, die Hunde von Montag bis Freitag in einer Pension unterzubringen.
Mit viel Glück haben wir die auch gefunden.
Also sind wir Montag zu dieser Zuchtstätte gefahren und ich habe mit einem ganz dicken Klos im Hals und Tränen in den Augen die zwei Westierüden dort freigekauft. Die Verhältnisse waren mehr als miserabel. Sie lebten in nicht überdachten Betonkäfigen, mit ein bisschen Stroheinstreu und einer klitzekleinen Hundehütte. Überall Kot und der Gestank war bestialisch. Die Hunde waren sehr verstört und hatten nur Angst. Sie waren voller Zecken, Flöhe und ihre Körper waren übersät mit Bisswunden. Ein Bild des Jammers. Die Hunde sind nur geduckt geschlichen und es war natürlich unmöglich, die beiden an der Leine dort hinauszuführen. Ich habe sie ganz vorsichtig auf den Arm genommen und hinaus ins Auto getragen. Wir haben sie dann in die Pension gebracht, wo sie wohl das erste Mal in ihrem Leben Gras unter den Pfötchen gefühlt haben. Sie sind anfangs ganz langsam über den weichen Untergrund gegangen. In der Pension haben wir sie erstversorgt, Zecken entfernt, mit Flohschutz eingesprüht und die Wunden behandelt.
Als wir sie am Freitag abgeholt haben, kamen sie uns schon auf dem Gras entgegengelaufen und haben sich ständig gewälzt. Ein tolles Bild.
Den einen Rüden habe wir dann nach HOF an die tschechische Grenze gebracht und sind dann weiter nach Neuss gefahren, wo wir nachts gegen 1.20 Uhr und nach 16 Std. bei der neuen Familie eingetroffen
sind und natürlich schon erwartet wurden. Es war bei der neuen Familie und dem Rüden, der jetzt Sam heißt , Liebe auf den ersten Blick.
Um 3.20 Uhr sind wir dann stehend k.o in unsere Betten gefallen.
Wir sind in diesen 5 Tagen Bayern, 2600 km für Westies gefahren, saßen insgesamt 33 Stunden im Auto und haben einige hundert Euro für Benzin ausgegeben, aber als wir die beiden Rüden
in der "Freiheit" erlebt, gesehen und gemerkt haben, wie
lieb und vertrauenswürdig die beiden zu Menschen - und auch zu anderen Hunden sind- wussten wir, wofür wir dies geleistet haben.
Ich habe regelmäßig Kontakt zu den neuen Besitzern von Sam und ich bin sehr froh, dass wir Sam dieses neue Leben ermöglicht haben.
Natürlich versuchen wir, dass die " Züchterin " in Niederbayern nicht ungeschoren davonkommt, aber ob wir damit Erfolg haben werden .....,
wir bleiben am Ball !!!
Bilder von den beiden Rüden könnt ihr übrigens auf unserer HP unter Happy End sehen .
Herzlicher Gruß
Das Westiehilfe-Team
www.westiehilfe.de