zu stürmisch

Lilli

Medium Knochen
(Irgendwie fällt mir nie ein gscheiter Titel ein)

Folgendes Problem:Mein Hund, denn ich seit ca 4 Monaten ab, hat sich von einem Zappelphilipp in einen entspannten (zumindest 80%) Hund verwandelt. Er macht überall Riesenfortschritte und demnächst werden wir einen Huschu heimsuchen.
Aber bis dahin hätte ich gerne ein Kochrezept, wie ich ihm das extreme Hinstürmen auf alles und jedes abgewöhnen kann. Zumindest ein bisserl.

Jeder andere Hund, der etwas sieht, was ihn verunsichert, bleibt stehen oder rennt von mir aus auch weg. Meiner rennt im Schweinsgallopp volle Kanne darauf zu. Hätt er Hörner, ich würd ihn zum Stierkampf melden.
Ob das ein Auto ist, ein Müllsack, der sich wo verfangen hat, oder ein anderer Hund, er stürmt drauf los.

Autos und Müllsäcke kann ich abfangen, da er eh an der Leine ist. Er würd so gerne mit anderen Hunden spielen, das wär auch so wichtig für ihn. Manchmal kommt auch ein freundlicher Wuffel zu uns her und will ihn auffordern. Was macht meiner? Er freut sich einen Haxen aus und stürmt begeistert drauf los. Da er aber voll übertreibt, die Signale der anderen Hunde ingnoriert oder nicht wahrnimmt, bekommt er meist eine Abfuhr und das Spiel hat sich erledigt.
Dann ist er immer ganz traurig und weiß nicht, was los ist.

Kann ich da etwas mithelfen, oder brauch ich einfach mehr Geduld?
 
Alter und Vorgeschichte sind unbekannt. Laut TA kann er zwischen 2 und 6 Jahre alt sein. Seine letzte Station war die Tötungsstation in Ungarn. Seinen Zustand kannst du dir ungefähr vorstellen....Gotterbärmlich.
Bei uns ist er seit ca. 4 Monaten. Er ist vom TA sowas von durchgecheckt, gesund ist er.
Allerdings hatte er und hat teilweise noch immer motorische Defizite. Wird aber immer besser.
 
Aggressiv werden die wenigsten, sofern es Hundedamen sind. Bei Hundemännern ist er auch ned immer das Engerl. Sie lassen ihn halt ziemlich abfahren oder schauen ihn entgeistert an und gehen. Maximal dass mal einer ihn anspuckt. Es ist eher die Verwirrung, die sich breit macht.
Und bei ihm ist es ähnlich.
Wenn er dann mal einen Hund findet, der 2 min mit ihm spielt, hat er genug und geht. Wobei damit kann ich leben.

Zeit braucht er auf jeden Fall, aber jetzt ist das Wetter so schön, alle sind draußen, alle Hunde spielen miteinander und meiner ist das Kind, dass durch den Zaun schauen muss...sozusagen. Wenn es ihm egal wär...mir wärs dann auch wurscht. Aber er schaut dann immer so traurig und enttäuscht. Da tut er mir einfach leid.
 
Liebe Lilli,
ich hab leider keinen Rat für dich, bin kein Experte, wollte dir aber nur sagen, ich bin jetzt ganz gerührt vom Lesen, weil du so lieb von deinem Hund schreibst. Dass du dir Sorgen machst, weil er traurig ist und so... nein, echt, dein Hund hat ein Riesenglück dass er bei dir gelandet ist!!
 
Hi!

Also ich hab leider auch kein Rezept für dich. Aber ich habe auch so ein Exemplar ganz gleich wie deiner nur das bei Chiara noch dazu kommt, dass sie sich an der Leine aufführt wenn sie wo nicht hindarf speziell zu anderen Hunden. Auch sie ist so stürmisch das sie immer eine Abfuhr bekommt und die anderen oft auch aggressiv reagieren ( karer weise).
Im Rudel ist sie die beste. Bei Hunden wo ich sie langsam gewöhne dh. auf Entfernung dann spazierengehen alles an der Leine und erst wenn sie sich beruhigt hatt darf sie spielen. Ich suche mir auch immer sehr ruhige wesensfeste Hunde aus das klappt dann auch immer und sie hat mitlerweile schon einen Freundeskreis. Vielleicht kennst ja auch so einen passenden Hund und fragst mal ob der Besitzter bereit wäre zum langsam kennenlernen. Wenn dein Wuffi mal ein paar Freunde hat ist es nicht mehr so tragisch wenn er sonst zu schauen muss.

Wir machen auch noch so Impulskontrollübungen. Ich werfe Leckerlis und sie darf erst dann hin wenn ich es sage oder ich spiele mit ihrem Spielzeug (spielt nur mit einer Plüschente) und wenn sie in fahrt ist lass ich sie absitzen oder liegen und es geht erst weiter wenn ich das Spielzeug wieder freigebe. Auch das mit den Hunden dass sie erst hindarf wenn sie ruhig ist gehört dazu. Also du kannst alles nehmen was er gerne mag.

Meine Chiara war ca. ein Jahr im Tierheim und es ist ihr nicht besonders gut gegangen aber sie macht riesen Fortschritte.

Sehr wichtig ist auch viel Geduld. Wir haben Chiara seit ca 1,5 Jahr und ich hab auch erst seit ein paar Monaten das Gefühl das sie sich richtig wohlfühlt. Ins Hunderudel zwei Rüden hat sie sich gleich eingewöhnt.
lg Susi
 
Liebe Lilli,
ich hab leider keinen Rat für dich, bin kein Experte, wollte dir aber nur sagen, ich bin jetzt ganz gerührt vom Lesen, weil du so lieb von deinem Hund schreibst. Dass du dir Sorgen machst, weil er traurig ist und so... nein, echt, dein Hund hat ein Riesenglück dass er bei dir gelandet ist!!

Genau das hab ich mir auch gedacht. Wirklich schön, sowas zu lesen (auch wenn der Hund natürlich arm ist..)
Ich denk auch, dass er einfach noch Zeit braucht und ein paar robuste, freundliche Hunde zum "sprechenlernen"

LG
Ulli
 
Danke für die Blumen :), aber ich denke, jedem der sein Viehzeugs liebt, ist es wichtig.

Leider kenne ich in meiner unmittelbaren Umgebung keinen passenden Hund. Die bei uns in der Anlage sind entweder eher unverträgliche Rüden oder sehr klein (denen wär das nicht zumutbar, obwohl er auf kleine Hunde steht). Das einzige Hundemädel ist ein Grantscherm.
Ab und an treffen wir auf eine nette Hundedame, aber keine davon haben wir ein 2. Mal gesehen, so dass man sich mal was ausmachen könnte.

Dann kam ich auf die tolle Idee, ich fahr mit ihm zum Dechanthof und leih mir einen Hund. Hätte ich mein Hirn eingeschalten, wär mir eingefallen, warum das weniger gut klappt. Hunde, die die ganze Zeit eh unter Hunden sind und endlich mal raus dürfen, haben wenig Bedarf an einer wandelnden Stolperfalle, der bei jeder Unebenheit einen Salto schlägt und im Schneckentempo rennt. Eh klar, die wollen sausen, Hunde haben die genug um sich.

Aber vielleicht finden wir ja noch wem.
 
Alter und Vorgeschichte sind unbekannt. Laut TA kann er zwischen 2 und 6 Jahre alt sein. Seine letzte Station war die Tötungsstation in Ungarn. Seinen Zustand kannst du dir ungefähr vorstellen....Gotterbärmlich.
Bei uns ist er seit ca. 4 Monaten. Er ist vom TA sowas von durchgecheckt, gesund ist er.
Allerdings hatte er und hat teilweise noch immer motorische Defizite. Wird aber immer besser.


Das ist ein Staff oder? Da wird die Motorik wahrscheinlich nie 1a werden. :p :D

Hab genau das selbe daheim. Und ich denke, das gibt sich mit der Zeit. War bei Luca das erste halbe Jahr auch so. Er war kaum zu bremsen. Je regelmäßiger dann der Altag wurde desto ruhiger wurde Luca. Jetzt dreht er nur noch auf wenn Besuch kommt (und auch nicht mehr so extrem wie früher) oder wenn wir uns zum Spaziergang aufmachen. ;)
 
Hast das "Calming Signals Workbook" zuhause?
Ein Ansatz wäre ihn bei jedem Ansatz von Calming Signals zu loben und an der Leine immer schön im Bogen auf andere Hunde zugehen....
 
Hast das "Calming Signals Workbook" zuhause?
Ja, hab ich und ich bin eine wandelnde Knackwurst, weil das das einzige Leckerli ist, was er draußen nicht verweigert. Damit besteche ich auch fremde Hunde. Vielleicht sollte ich ihm die Wurst umhängen, damit wer mit ihm spielt..

Aber mit meinem kann ich keinen Bogen gehen, außer ich trag ihn. Der startet los und nur hin .. hin... hin. Nase am Boden und volle Kraft ins Geschirr. Spätestens da kann ich die Wurst selber essen.
Mädels finden das zu Anfang gar nicht sooo schlimm, aber nach ca. 10 Sekunden Spiel, fühlen sie sich genervt.

Außerdem sind seit 3 Tagen nur mehr Rüden auf der Straße, die Mädels hat offensichtlich der böse Watz gefressen.
 
Das selbe problem hab ich mit meinen Tequila ... :rolleyes:

nur das er auch beim spieln sehr stürmisch und brutal (find ich) is :o
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin draufgekommen, dass meiner von den Beschwichtigungsignalen wenig Ahnung hat. Er verwendet sie, aber wenn andere Hunde sie verwenden, ist er irritiert oder er ignoriert es. Worauf die anderen Hunde sauer sind.

Selbst verwendet er sie auch ein bisserl eigenartig. Zumindest kommt es mir so vor.
Beispiel: Ich stehe morgens verschlafen und planlos im Vorzimmer und überlege: Klo oder Bad. Hund kommt auf mich zu, drückt seine Nase auf mein Bein und beschwichtigt.
Ich sitze am Sofa, sehe fern, Hund springt zu mir rauf, drückt mir die Nase auf meine Nase und beschwichtigt.
Eigentlich könnte er auch fern bleiben und mir nicht so auf die Pelle rücken.
 
Hey! Das Patent auf Fehler korrigieren hab eigentlich ich hier!!!:)

Aber es is schon so: Wer Rächdschreihpfäller findet, darf sie behalten.
 
Bin draufgekommen, dass meiner von den Beschwichtigungsignalen wenig Ahnung hat. Er verwendet sie, aber wenn andere Hunde sie verwenden, ist er irritiert oder er ignoriert es. Worauf die anderen Hunde sauer sind.

Selbst verwendet er sie auch ein bisserl eigenartig. Zumindest kommt es mir so vor.
Beispiel: Ich stehe morgens verschlafen und planlos im Vorzimmer und überlege: Klo oder Bad. Hund kommt auf mich zu, drückt seine Nase auf mein Bein und beschwichtigt.
Ich sitze am Sofa, sehe fern, Hund springt zu mir rauf, drückt mir die Nase auf meine Nase und beschwichtigt.
Eigentlich könnte er auch fern bleiben und mir nicht so auf die Pelle rücken.

Das ist keine Beschwichtigung, das ist das typische "Staff-Küssen"! :D

Scherz
 
Woher weißt du das? Gib zu, du schaust immer bei mir rein.:D

Aber im Ernst, ganz zu Beginn war ich ned so gefasst drauf und hab mal seine Zunge bis zu den Mandeln gehabt. Ich hätt sie am liebsten desinfiziert.
 
Oben