Na dann wollen wir mal

Meine Vorgaben für eine Pflegestelle sind mit Sicherheit sehr hoch gesteckt, was leider bei vielen Vereinen/Orgas nicht so ist.
1. Sollte die Pflegestelle sehr viel Basiswissen über das Verhalten von Hunden haben, Körpersprache, Lernverhalten usw.
2. Sollte sich die Pflegestelle wirklich im Klaren sein, was auf sie zukommen kann, wenn man z.B. einen ehem. Straßenhund aufnimmt. Die meisten dieser Hunde sind total verunsichert, wenn sie hier ankommen. Da ist Knurren oder Schnappen aus Unsicherheit noch das geringste Problem. Es kann auch sein, dass der Hund erst lernen muss, dass man sein Geschäft draußen macht, dass man dabei - im besten Fall - ein Brustgeschirr mit Halsband an zwei Leinen dranhat oder gleich ein Sicherheitsgeschirr besorgt (für mich wäre es Pflicht, dass ein Hund schon vom Verein/Orga mit so einem Geschirr übergeben wird, dann wäre es nicht so oft der Fall, dass ein Hund in Panik aus dem - zumeist schlecht sitzenden!!! - Geschirr schlüpft und dann gesucht wird und viele Hunde werden dabei auch zu Tode gehetzt oder kommen anderweitig zum Tode. Das muss nicht sein, wenn der Mensch ein wenig Hirn hat, welches ich aber bei vielen Vereinen/Orgas vermisse, Hauptsache dass der Hund untergebracht ist. Du kannst hier in meinen Beiträgen suchen, wie ich meine Sunny übernommen habe, da habe ich schrittweise von Ihrer Entwicklung berichtet:
http://www.wuff-online.com/forum/showthread.php?t=118236
3. Sollte man sich bewusst sein, dass ein Pflegehund auch Zeit benötigt und das nicht gerade wenig. Viele Hunde muss man erst richtig ins Leben führen, ihnen zeigen, wie es hier geht, was erlaub ist und was nicht. Und man braucht eine nie enden wollende Geduld und Ruhe.
4. Sollte man sich auch bewusst sein, dass der eigene Hund - auch wenn er andere Hunde mag - nicht glücklich sein könnte, dass da ein zweiter dauerhaft ist. Viele Hunde teilen den Besitzer nicht gerne mit einem zweiten, obwohl sie sonst Hundegesellschaft mögen. Meine Gina war so eine, die war ein richtiger "EinFrauHund", Besuch ist ok, auch mal über Nacht und so, doch die hat sichtlich aufgeatmet, wenn der Besuch wieder weg war.
5. Dass man ein Mitspracherecht bei Vermittlungen hat, was nicht immer so ist. Bei meiner Pflegehündin Ruby habe ich so einige Interessenten abgelehnt, vielfach so aus dem Bauch heraus und gut war es so. Ich denke, dass gewisse Vereine diese meine Entscheidungen nicht so hingenommen hätten, weil wenn der Pflegehund vermittelt ist, kann ja der nächste nachrücken.
6. Sollte man sich im Vorfeld gut über den jeweiligen Verein/Orga informieren und so viele Infos wie möglich einholen. Ich weiß so einiges, schreibe es aber nicht öffentlich, weil es welche gibt, die darauf nur warten und den Gefallen tue ich ihnen nicht
7. Sollten zwischen Pflegestelle und Verein auch die finanziellen Angelegenheiten den Hund betreffend geregelt sein und am Besten gibt es einen Pflegestellenvertrag. Ich finde das auch unumgänglich so, weil es Sicherheit für beide Parteien bietet, wenn man darin alles festhält, was vereinbart wurde. Ich habe mir damals, als ich vermittelt habe, einen Pflegestellenvertrag aufgesetzt und der war wasserdicht, denn nur damit habe ich es geschafft, einen Hund von einer Pflegestelle rausholen zu können.
Und zum Schluss noch... es war für mich eine tolle Erfahrung, Pflegestelle zu sein und es ist ein gutes Gefühl, einem Hund mit viel Wissen, noch mehr Geduld und Liebe, ins Leben zu helfen. Ja ich würde es wieder machen, allerdings nicht mehr, solange ich berufstätig bin.