Hallo Bambi
Hast du noch Bedarf ?
Wenn du willst, lies:
Die ganze Sache ist schon ein Weilchen her, (der Hund ist inzwischen an Krebs gestorben) und ich hätte heute, mit wesentlich mehr Kompetenz, mich sicher anders verhalten und ich hoffe, dass ich jetzt nicht im nachhinein vom Forum was auf die Rübe kriege.
Also:
Mein Mann und ich wollten einen Hund. Einfach einen Hund, eine Gefährten, einen Freund, einen Begleiter, einen Lebensgefährten.
Da war der Wunsch, sonst haben wir uns keine Gedanken gemacht und sind, was uns am naheliegendsten und tierfreundlichsten erschien, in`s nächste Tierheim gegengen.
Und - da war der Max !
Er hat nicht gebellt wie die anderen und lag auch nicht einfach nur rum, sondern hat sich sofort an`s Gitter seines Geheges geschmust, konnte (durch eben dieses Gitter) nicht genug gekrault werden, hat mir die Hand abgeschleckt...
Unser Hund ! Auf den ersten Blick ! Hübsch war er auch noch.
Die Pfleger im Tierheim meinten, er wäre nicht einfach.
Das haben wir nicht geglaubt. Wir dachten, der arme Hund (ein 2 Jahre alter Scäfer Husky-Mix, vom Tierschutz aus Kellerhaltung befreit )
Wir dachten bei uns hat er`s gut, das wird schon.
Oh jeh.
Das wenigste war, dass er sich nicht am Halsband anfassen ließ, da hat er rumgeschnappt. Auch bei uns.
Beim bürsten genauso. Das wurde ETWAS besser durch langsam, langsam an`s Halsband fassen und sooo ist brav und jetzt ein Keks usw.
Was aber viel, viel schlimmer war: Katzen hat er
nicht nur gejagt sondern auch erwischt, geschüttelt und dadurch getötet. AN DER LEINE hat er es fertig gebracht ein Huhn zu killen. Andere Hunde ? Katastrophe ! Ohne Vorwarnung drauf und los, aber richtig, bis Blut floss.
Bei JEDEM Hund, auch bei Welpen, bei großen und bei Kleinen.
Als ich mich in der Hundeschule anmelden wollte, wollten sie uns nicht haben.
(Wegen der Gefahr für die anderen Hunde)
Von Einzeltraining hatte ich noch nie gehört, außerdem waren wir Studenten, hätten auch gar nicht das Geld dafür gehabt.
Ich habe ihn nur noch von der Leine gemacht wenn weit und breit nichts war.
Aber irgendwas war immer, wenn kein Hund oder keine Katze, dann eine Spur ( er blieb bis zu einer Stunde weg und kam völlig fertig und manchmal mit Blut am Maul wieder)
O Gott.
Leute die er nicht kannte hat er gebissen, wenn sie sich ihm zugewendet, ja nur angesprochen haben. Immer in`s Gesicht immer richtig, mit Blut und allem drum und dran.
Wir dachten immer noch, wir kriegen das hin, er muß es halt kennen lernen, die Welt, die Menschen und die Katzen und die anderen Tiere. Wir haben ihn überall mithin genommen und überall war`s das Gleiche. Ein
unauffälliger Hund unter`m Tisch, der Bank, im Bus oder sonst was. Aber wehe, jemand kümmert sich um ihn, spricht ihn an, will ihn gar streicheln....
Wie gesagt ohne Warnung, ohne knurren, einfach zugebissen.
Wir haben ihn sicher überfordert.
Alleine lassen, ging auch nicht, er hat innerhalb von Minuten ein ganzes Zimmer zerstört und danach geheult wie ein Wolf.
Also Hundesitter.
Finde mal einer einen Hundesitter für so einen Hund. Und in der Hundeschule wollten sie uns doch auch nicht... und wenn wir ihn dabei hatten war es eine einzige Zitterpartie ...und das schlechte Gewissen ihn in`s Tierheim zurück zu bringen....
Wir waren vollkommen fertig. Aber wirklich total und vollkommen.
6 Jahre lang.
Immer wieder gab es kleine Lichtblicke (heute hat er einen Hund ignoriert, heute kam er auf Kommando obwohl da hinten ein Graureiher saß) und große Rückschläge : gebissene Kinder, Blutbad im Fluß, wo Entenküken erste Schwimmversuche machten.
Dann bekam er Krebs und es ging ganz schnell.
Ich weiß nicht wie ich heute mit so einem Hund umgehen würde, vielleicht würde ich ihm nicht immer wieder so vertrauen, damit dann doch wieder was grauenhaftes passiert.
Es war schrecklich. Und ich habe ein absolutes Trauma, was Hunde aus schlechter Haltung angeht. Obwohl ich wunderbare Hunde kenne, die
schreckliches hinter sich haben.
Gruß Isi