Welpen noch beim Züchter -Erlebnisse der Welpen?

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GelöschtesMitglied16139

Guest
Hallo Foris,

mich interessiert was ein guter Züchter mit seinen Welpen so tut, oder tun soll bis zur Abgabe.

Ich meine damit nicht gesundheitlich, das ist eh klar.

Was erlebt ein Welpe bei einem guten Züchter bzgl. Sozialisation?

Danke:)
 
Hallo
Ich bin zwar kein Züchter aber ich kann dir sagen was mir zb wichtig wäre das der Welpe kennt wenn er einzieht:
- Alltagsgeräusche (Geschirr klimpern, Waschmaschine, Motorgeräusche, Hupen, Staubsauer...)
- Alltägliche Bewegungen (Besen, Staubsaugerfuss)
- Unterschiedliche Untergründe (Fliesen, Gras, Plastiksackerln, Kies...)
- Verschiedene Menschen/Kinder
- Auto/evt. Öffis fahren (natürlich erst relativ spät, im normalfall ist der Welpe vom Züchter schon 9-10 Wochen alt)
- evt. andere Tiere (Katzen,Hase...)
- evt. Wasser
mehr fällt mir so spontan nicht ein, gibt bestimmt noch unzählige Dinge die wichtig wären um den Welpen an positiv zu Prägen!
 
Was mir jetzt so einfallen würde:

- an Alltagsgegenstände gewöhnen (Staubsauger, Mixer, Türglocke,...)
- Kennenlernen von Kindern, fremden Menschen, einfach Menschen jeden Alters
- Kennenlernen von andren Hunden, Katzen (eventuell Kleintieren)
- Kennenlernen von Kinderwagen (eventuell Krüken, Rollstuhl)
- auf verschiedenen Untergründen gehen lassen (Wiese, Steine, Beton, Gitter,...)
- eventuell ne Geräusche CD abspielen lassen (Donner, Gewitter,...)
- Autofahren
- an Leine, Halsband, Brustgeschirr gewöhnen
- wenn die Welpis schon älter sind und trotzdem noch beim Züchter, mit "Fremden" mitschicken - einzeln!

Ich glaub das isses daweil mal so was mir auf die Schnelle einfällt :o
 
Wir haben gesaugt, gekehrt, aufgewaschen, Musik gehört, mit Metallschüsseln getscheppert, sind Autogefahren, an der Leine gegangen, die anderen Hunde bzw. die Mädels haben sie auch kennengelernt, Menschen sowieso von klein bis groß war alles dabei.
Untergründe sowieso, Schnee auch...mit Sommerwürfen kann man dann wohl auch nochmehr draussen machen.

Wobei ich einen Welpen jetzt nicht unbedingt überfordern würde.
Meist ziehen sie zwischen 8-10 Wochen aus, da hat man dann auch noch genug Zeit um alles zu festigen =)
 
Aus meiner Erfahrung heraus ist viel von all dem genetisch fixiert.

Ob mein späterer Hund im optischen und/oder akustischen Bereich sicher und belastbar ist bestimmen die Gene und weniger was er die ersten Wochen erlebt. Meine beiden Amis sind in der Garage groß geworden ohne großes Getue, es kam dreimal täglich jemand zum Spielen, Streicheln Füttern, das wars.

Beide Welpen kamen in eine sehr ungewohnte Umgebung (bei mir fährt die Strassenbahn am Haus vorbei), sahen zum ersten Mal LKWs und hörten auch zum ersten Mal Staubsauger etc etc etc.

Es war für sie NIE ein Problem!!!!!

Ein guter Züchter züchtet nur mit absolut wesensfesten Tieren - und da braucht man sich dann kaum Gedanken über Sozialisation machen. Eine sichere und souveräne Mutterhündin lehrt die Welpen alles was sie später brauchen und lehrt sie auch auf neue Situation ruhig und sicher zu reagieren.

Mir wäre ein Züchter der da so viel mit den Welpen in den ersten Wochen unternimmt mehr als nur suspekt. In der Natur würde sich der Welpe noch nicht mal wirklich von der Wurfhöhle wegbewegen und da soll ich den Welpen jeden Tag aufs neue mit irgendwas stressen?!

In meinen Augen wird genau dadurch viel kaputt gemacht und die Welpen viel zu früh überfordert. Auch wenn ein junger Welpe noch schwer Stress zeigen kann, haben sie diesen!!!!!!

Und komischerweise beobachte ich in meinen Kursen immer wieder dass gerade die Welpen die mit 10 Wochen schon alles was ihnen je später begegnen wird gesehen haben - die größten Probleme mit neuen Situationen haben und sehr extrem auf kleine Veränderungen in ihrer Umgebung reagieren.

LG
 
Fazit...es ist gar nicht so schlimm wenn Welpen im/am tiefsten bzw. ruhigsten Land aufwachsen (wo nur 3 Auto am Tag fahren) und dann in die Stadt ziehen...
 
Also ich halte es so: Weniger ist oft mehr! Wenn ich lese, was Züchter oft alles mit ihren Welpen in den 4 Wochen (zuvor machts wenig Sinn) alles tun, da wird mir schlecht! Das ist nicht mehr als Reizüberflutung.

Meine Welpen lernen all das kennen, was wohl überall Alltag ist! Inklusive Autofahren (irgendwie muss man ja zum TA kommen :D) Aber zu viel tamtam sehe ich persönlich als kontraproduktiv an!

Kischa: Nein sicher nicht! Meine drei Lappen sind alle abgeschieden aufgewachsen, überhaupt Tundra und Samur in der schwedischen bzw. finnischen Pampas! Und beide hatten überhaupt kein Problem mit irgendwas! Hab mich mit beiden in den Flieger gesetzt und gut wars!
 
Ich finde es auch ok, wenn Welpen nicht allzu überreizt werden. An Autos und Verkehr gewöhnen sie sich rasch, wenn man sie zusehen lässt, was da so auf Strassen passiert. Meine Hündin ist auch am Land aufgewachsen und langsam ins volle Leben integriert worden und hat es gut geschafft.

Und die kleine Lilly die ich jetzt habe, hatte sogar 12 Wochen lang nichts gesehen von ihrer Umwelt, nicht mal andere Hunde und nun läuft sie schon durch eine Fussgängerzone mit und geht locker durch Hundegruppen durch ohne Angst zu zeigen.

Wenn du Ruhe ausstrahlst und alles als normal empfindest, dann denkt sich der Welpe auch nichts Schlimmes dabei.
 
Gino kam aus dem Tierschutz, mit 9 Wochen...er hat glaub ich bis dorthin noch nicht viel von der grossen, weiten Welt gesehen, war ihm auch relativ wurscht :D
Anfangs hatte er Angst bei Autos, Traktoren etc., wir mussten ihm noch viel zeigen und lernen, war aber NIE ein Problem.
Heut mit 7 Monaten ist er ein ausgesprochen gut sozialisierter, freundlicher, offener und dennoch ruhiger Hund...aber das liegt glaub ich zum Großteil auch an seinem Wesen.

Persönlich finde ich es auch gut, wenn Welpis schon von kein auf gewisse Erfahrungen machen dürfen (Gino war z.B. mit 9 Wochen schon stubenreich - hat er im TSV gelernt :) aber notwendig ist es nicht, den Zwerg zu überfordern.
 
Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, was Pia alles genau macht, aber das war mir eigentlich auch gar nicht wichtig. Wir haben sie damals besucht und waren sofort angetan - von ihrer Kompetenz, der sauberen Zuchtstätte, den freundlichen erwachsenen Hunden und den quietschelebendigen, offensichtlich gesunden und zutraulichen Welpen, deswegen haben wir in diese Richtung auch gar nicht mehr groß nachgefragt.

Nanook jedenfalls hatte von Anfang an nie Probleme mit Untergründen, anderen Tieren (außer halt Rüden, seit er erwachsen ist), Geräuschen, Objekten, Autos, Verkehrsmitteln, Joggern, Radfahrern usw. - man kann ihn in die Stadt, auf Mittelalter-, Weinlese- & Kürbisfeste mitnehmen, durch den größten Rummel führen - das interessiert ihn alles nicht und er bleibt absolut cool und gelassen. Das Einzige was er nicht so mag ist, wenn ihn fremde Leute von jetzt auf gleich angrapschen wollen (wenn er ein bissl Zeit zum Kennenlernen hat, kein Problem), aber das haben wir selbst "vergeigt".

Letzten August war ich mit ihm beim Dreh zu einer Folge Soko Donau - fand im Kellergewölbe des Schloß Neugebäude in Simmering statt. Es war dunkel, Fackeln brannten, es gab ne Nebelmaschine, jede Menge Technik und viele fremde Leute, die teils doch recht hektisch herum wuselten - trotzdem Nanook sowas noch nie zuvor hatte, blieb er ruhig und hat super-brav mitgemacht und die gesamte Crew als seine Freunde betrachtet.

Was also Lärm, Menschenmassen, Geräusche, Objekte u.ä. betrifft, ist er absolut unproblematisch, obwohl er ja auch "vom tiefsten Land" kommt.
 
@Astrid - dein Nanook ist von dort (sorry habs irgendwie nicht registriert..)

Um da nicht missverstanden zu werden, es geht mir eher darum was ich richtig machen kann, nicht was andere falsch machen! Das ist für mich ein Haushoher Unterschied.

Ich fühle mich unsicher und schwitz ein wenig aufgrund meiner anstrengenden Vorerfahrung mit meinem ersten und einzigen Welpen, meiner Kischa.


Im ersten Jahr Dauerkrank, Magen und Darm, immer wieder die Augen etc.

Vom Tag ihrer ersten Autofahrt bis zum 2. Lebensjahr ins Auto gekotzt - es half keine Konditionierung, einfach nichts...

Wollte bis zum 5. Monat nicht wirklich raus gehen, daher wurde sie sehr spät Stubenrein.

Plötzliche Marmorstiegen Panik, ich brauchte 1,5 Jahre bis es wieder so halbwegs ging.

Ca. ab dem 2. Jahr den Rest ihres Lebens unverträglich mit Hündinnen und kastrierten Rüden.

Ich möchte keine Minute unserer 11 Jahre missen, wäre glücklich wenn ich sie heute noch bei mir hätte. Aber trotzdem möchte ich zukünftiges auch besser machen, bzw. bessser bescheid wissen. lg
 
Hallo!

Ich glaub viel macht unsere Haltung den Dingen gegenüber aus.
Bei Belka hatte ich mich vorher gut informiert und bin sehr ruhig an die Sache ran gegeangen. Hatte auch immer berater, wo ich nachfragen konnte. Sie war mein erster Hund.
Sie ist in einem Nebengebäude aufgezogen worden, gekannt hat sie ihre Mutter, die Geschwister, ev. noch eine andere Hündin von der Züchterin, Kinder und die Besucher. In den sehr ruhigen Garten durfte sie auch.
Aber Auto ist sie sicher mit mir das erste Mal gefahren und in der Wohnung war sie auch bei mir das erste Mal samt all den geräuschen.

Sie hatte vor manchen Dingen kurz angst und bellte sie an, aber nach einer Hinführung durch mich, war Ruhe.
Sie ist eine tolle ruhige Hündin geworden, die allem gegenüber offen und freundlich ist.

Meine 2., Daisy jetzt bald 15 Wochen alt, hab ich von einer Familie übernommen, die sie mir als total übergedreht und extrem lebhaft geschildert hat.
Sie war auch ein nervöser Hund am 1. Tag. Jetzt ist sie 3 Wochen bei mir, ein ruhiges süßes Welpenkind, dass nur durch ihre Welpentypischen 5 Minuten auffällt *gg*
Also ein ganz anderer Hund:-)

Was mir beweist, dass es ganz viel darauf ankommt was wir den Wuffels vermitteln, wenn wir nervös sind und unruhig, überträgt sich das auf den Hund.
Wenn wir ruhig und überlegt an die Sache ran gehen, ebenfalls.


lg Manu!
 
Macht ja nix. Ja, Nanook ist von Pia und Andreas Easy (die Nanooks Schwester ist) ebenfalls.

Ich kann dir nur erzählen, wie´s bei Nanook war und der war als Welpe wirklich unkompliziert. Als wir ihn bekamen hat er genau 1x reingepinkelt, danach nie wieder - er war quasi schon stubenrein. Krank war er eigentlich auch nie; Augen haben tw. ein bissi getränt, sonst nix. Autofahren hat er von Anfang an gemocht. Geräusche, Objekte, Verkehr usw. waren nie ein Problem, bei fremden Hunden war er Anfangs unsicher und durch einen nicht so optimalen Welpenkurs und fehler unsererseits haben wir das halt ein bissi vergeigt (Annäherung mit fremden Hunden muss langsam statt finden - Leine los und guck mal geht nicht; potente Rüden mag er nicht), aber das ist jetzt nix Tragisches, womit man nur schwer leben könnte. ;)
 
Grob gesagt glaube ich dass ein "gesundes" Mittelmass angebracht wäre. Ich habe auch meinen ersten Wurf diesen Sommer, und habe mir auch Gedanken gemacht.

Meine Welpen wachsen die erste Zeit in der Wphnung auf, mit allen Dingen die da halt so passieren...

Mit etwa 4 Wochen übersiedeln wir in ein haus, es gibt daher Autofahrt und Ortswechsel.... Mir reicht dass für die Welpen schon vollkommen aus!!!!

Ich denke weniger ist mehr, denn wir wissen ja auch nicht ob ein Welpe in diesem Alter nicht auch schnell Fehlverknüpfungen herstellt, oder sich gewisse Ängste und ein Unwohlsein mit gewissen Situationen genau da dann manifestieren.

Ich würde meine Welpen auch nicht "roh" draussen aufwachsen lassen, aber man muss auch keine Wissenschaft daraus machen ;)

LG
 
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