Welpe ohne Chip, Papiere, Impfung etc. übernehmen

caromay

Neuer Knochen
Hallo,
ich bin Ende der Woche wieder bei meiner Tante in Thüringen zu Besuch (ich selbst wohne in Berlin) und einer ihrer Nachbarn hat einen Hof welchen ich öfters wegen den Pferden dort besuche. Ich spiele schon länger mit dem Gedanken mir einen Hund zu holen (bin seit zwei Jahren fertig mit meinem Studium und arbeite hauptsächlich von Zuhause) und wollte eigentlich einen Welpen vom Züchter oder Tierschutz holen. Wie es sich nun so aber ergeben hat, hatte die Hündin auf dem Hof Welpen und ich habe mich als ich vor ca. einem Monat dort war in einen von denen verliebt. Angeblich waren die Welpen ungeplant, aber das glaube ich eigentlich auch. Sie werden nämlich nur für eine kleine Schutzgebühr abgegeben. Bitte keine Diskussion starten, dass es unverantwortlich ist. Das finde ich nämlich auch!

Ich habe mir das Ganze nochmal genau überlegt und falls der Welpe noch da ist, würde ich ihn gerne nehmen.
So nun aber zu meiner Frage und meinem Problem : Die Welpen sind schon fast 3 Monate alt aber weder geimpft, geschippt noch haben sie irgendwelche Papiere. Wie sieht das denn rechtlich aus, wenn ich zum Tierarzt gehe und das alles nachholen lasse falls ich den einen Welpen nehme. Könnte ich Ärger bekommen? Und geht das alles so einfach?

Ich würde das ganze dann gerne bei mir in Berlin machen und einfach den gleichen Tierarzt von Anfang an haben. Ich Hundesitte öfters und kenne dadurch relativ viele Tierärzte in der Nähe und habe auch 1-2 Favoriten.
Liebe Grüße
 
Am besten fragst du mal beim Tierarzt nach, der kann dir da am besten weiterhelfen und dir gleich eine Übersicht über Impfplan usw geben.
 
Der Welpe reist ja nicht aus dem Ausland ein. Innerhalb von D gibt es keine Impf-Pflicht für Hunde. Es wird lediglich "dringend empfohlen".
Papiere hätte er so oder so nur dann wenn er vom Züchter kommt.
Pflicht sind Anmeldung bei der Wohnsitz-Behörde, und Haftpflichtversicherung. Für die brauchst du den Chip.

Ich würde dir raten, den Welpen so rasch wie möglich impfen zu lassen - in Thüringen, bevor du dich mit ihm auf die Fahrt nach Berlin begibst. Denk daran dass der Infektionsdruck in Berlin ungleich höher ist als irgendwo am Lande. Wozu das Risiko eingehen dass der noch völlig ungeschützte Welpe sich schon beim ersten Gassi eine schwere Krankheit einfängt.
Den EU-Impfpass stellt jeder Tierarzt aus.

Und lass ihn chippen! Es passiert zu oft dass ein neuer Hund bei der Fahrt nach Hause an irgendeinem Rastplatz davon rennt... nur mit Chip kann er im Falle dass er gefunden wird identifiziert werden. Wobei - der Tierarzt setzt nur den Chip; in eine Datenbank eintragen musst du ihn selbst!

Die Nachfolge-Impfungen müssen dann in Berlin sein und dort kannst du ihn dann auch deinem Tierarzt vorstellen. Der wird auch nicht böse sein, wenn der Welpe seine Erst-Impfungen und EU-Impfpass und den Chip schon hat...
 
Ich fände es auch wichtig, den Welpen noch vor der Übersiedelung zu impfen.
Leider wird das nicht ausreichen, er braucht dann noch mindestens eine Impfung, um gut geschützt zu sein.
Vom Land in die Großstadt ist aber der Infektionsdruck wirklich hoch, und oft kommt da dann einiges zusammen. Umsiedelung, Stress, ganz andere Umwelt mit ganz anderen Krankheitskeimen…
Auf der anderen Seite ist die Zeit wichtig für gute Sozialisation.
Da muss man echt gut planen. Nicht viel auf der Straße laufen, keine großen Hundezonen.
Lieber 2 oder 3 (gesunde!) Hundefreunde finden, mit denen man sich in ruhigeren Gegenden trifft.

Rechtlich wird es wohl keine Schwierigkeiten geben😉
 
Sollte es ein Listenhund sein, wegen der Papiere, dann bitte sorgfältig erkundigen und nur im Sinne des Hundes handeln... ansonsten wurde hier schon alles geschrieben.. und Berlin ist so grün, wenn man nicht direkt in der Innenstadt wohnt, sehe ich da überhaupt keine Probleme... Wäre schön, wenn du dich noch mal meldest und berichten würdest.... Viel Erfolg bei allem...
 
Vielen Dank für die Antworten! Das erleichtert mich, ich dachte ich würde womöglich Ärger beim Tierarzt bekommen, wenn ich mit einem 3 Monate alten Welpen ohne nix ankomme. Hab meine Tante gebeten nachzufragen ob er noch da ist und das ist er zum Glück :)
Ein Listenhund ist es nicht. Ich überlege gerade, ob ich meiner Tante sage, dass sie den Welpen zum Tierarzt bringt damit er dort schon mal geimpft wird oder ich mache alles in Berlin und ziehe während der Welpe Impfungen etc bekommt zu meinen Eltern, die wohnen nämlich auch in Berlin und haben ein Haus mit Garten. Da würde sich der Welpe ja mit nichts anstecken wenn er bloß kurz in den Garten geht zum Gassi und sonst hauptsächlich zuhause ist.

Ich wohne nicht mitten in Berlin, ausreichend Grünflächen haben wir in der Nähe und es ist auch ruhig hier. Hundeparks und Begegnungen mit fremden Hunden sind nicht so meins. Hundesitte ja auch wie gesagt regulär zwei Hunde. Der Welpe würde dann erstmal nur die beiden als Hundefreunde bekommen da ich sie bereits kenne und gut einschätzen kann :)

Wenn alles geklappt hat stelle ich auch mal ein Bild von dem kleinen rein und berichte wie alles gelaufen ist.
 
Das hört sich alles super an.. mit den Papieren, das interessiert den Tierarzt überhaupt nicht.. ich habe immer Hunde ohne Papiere, sprich Impfungen etc angeschleppt. Dein tierarzt wird dir sagen, wss nötig ist.. Und isolieren musst du ihn auch nicht, das wird schon... alles Gute für dich und deinen Welpen...
 
Sprich noch mit deinem Tierarzt und bitte ihn um seine Meinung. Ein Tierarzt weiß am Besten wie es mit dem Infektionsdruck aussieht. Wenn er empfiehlt den Welpen so rasch wie möglich zu impfen, bevor du ihn mitnimmst - dann mach das.
Ansonsten sieht es ja sehr gut aus für das kleine Hundi.
 
Guter Vorschlag, besprich es möglichst vorher schon mit dem Tierarzt!

Nur Garten wäre auch nicht gut für den Kleinen. Er ist ja schon etwas älter, daher zählt jetzt jede Woche für die Sozialisierung besonders. Natürlich geht es auch später noch, aber leichter und einfacher ist es für alle Beteiligten, wenn er sich jetzt schon an seine Umwelt, in der er sich später auch bewegen soll, gewöhnen kann.

Daher ist es wichtig, einen guten Kompromiss zu finden zwischen Schutz vor Ansteckung und guter Sozialisierung.
Also schon raus, auch andere Hunde treffen, alles das in kleinen (!) Dosen machen, was der erwachsene Hund später auch machen soll, aber besonders "gefährliche" Orte anfangs noch ein wenig meiden.
 
Wichtig!

Ein Hund ohne Impfungen, der vom Land in eine größere Stadt kommt, muss in QUARANTÄNE - oder stirbt mit hoher Wahrscheinlichkeit.

Sollte gerade ein Parvo-Seuchenzug stattfinden, hat das Tier keine Chance!

Ich hatte einen Hund, dem die Grundimpfung raus geeitert ist. Und eine trächtige Hündin ohne Impfpass, die deshalb als "nicht geschützt gegen Parvo" galt.

Beide saßen in Heim-Quarantäne. Das ist ein bissi mühsamer als Covidquarantäne, weil man besondere Desinfektionsmittel braucht und weil alle Mitbewohner konsequent mitmachen müssen. Zum Pinkeln braucht man einen abgeschlossenen Garten oder man muss mit dem Auto in die Einschicht fahren.

Die Sozialisierung will daher gut geplant sein und der Besuch einer Hundeschule ist nicht möglich, bis der normale Impfschutz erreicht ist.

Und es ist NICHT möglich, einen Welpen während einer Parvo/Staupewelle vom Land (geringer Seuchendruck) in ein urbanes Umfeld (sehr hoher Seuchendruck) zu bringen.

Ihr ungeimpfter Hund ist nicht der einzige. Es gibt unzählige Impfphobiker im Inland, auch gezüchtet wird immer wieder mal "ganz natürlich, ohne Chemie". Sowohl Händler als auch "Tierschützer" schleppen Hunde mit fehlendem/nicht passendem Impfschutz ein. Dazu kommen die überhöhten, nicht bejagten Fuchsbestände, bei denen alle paar Jahre die Staupe durchrauscht.

Bei meinem neuesten Hund (während Pandemie) sagte der Tierarzt, passende Impfungen seien zwingend nötig, die Parvo würde so arg grassieren, dass die Quarantäne keine Option wäre.

Die Tante hat am Vortag der Abholung des Welpen aus Ungarn Fotos vom Impfpass verlangt, um die verwendeten Impfstoffe/Wurmmittel zu prüfen. Alle Parvokliniken überfüllt, sagte sie.

Bitte zahlen Sie keinen Cent für diesen Hund.

Ein Kaufpreis berechnet sich strengstens über die erbrachten Leistungen, diese sind in dem Fall unter Null. Schutzgebühr = Kaufpreis. Sie übernehmen das Risiko hoher Tierarztkosten, daher ist nur eine Schenkung gerechtfertigt. Es gibt keine "Schutzgebühr", Tier für Geld ist ein KAUF - und wenn es nur um einen Cent ginge, es ist ein Kauf. Wir bezahlen FAIRE Preise, ja - aber wir bezahlen keine Fantasiepreise für irgendwelche Scheiße wie Reinrassigkeit, Kastration, Farbe, Seltenheit, Papiere, angeblichen Schutz o.ä.

Lassen Sie sich nicht einreden, das Zahlen eines überhöhten Preises habe mit Tierschutz zu tun. Die ärgsten Vermehrer berappen irrationale Summen für Mißgeburten - und finden leider genug Idioten, die zahlen.

Mein erster Hund kostete 140 Euro (und das war noch zu viel!), die beiden nächsten waren gratis. Die junge Hündin 350 wegen sehr guter Aufzucht (mit korrekter Tierarztversorgung!) eines Landrasse-Wurfs. Versuchen Sie, stets den wahren Wert des NUTZTIERS Hund/Katze zu zahlen, rechnen Sie scharf - nur so bekämpfen Sie Händler und Vermehrer. (Die gibt es überall, regelmäßigst auch in Rasseclubs und im Tierschutz.) "Tierliebe" heißt, der Hund bleibt bei Ihnen, außer alle Stricke würden reißen - und selbst dann geben Sie ihn nur perfekt befundet ab.

Wenn das Schnutziputzi mit 16 Wochen einen grausigen Röntgenbefund abliefert, können Sie dann eine OP zahlen? Und das Puppyröntgen wäre bei einem Hoppalamix ohne nix schon sehr dringend anzuraten. Die Besitzerin knausert beim Impfen? Dann knausert die auch beim Futter - und das könnte Konsequenzen haben.

Nehmen Sie den Hund, wenn er Ihnen gefällt. Aber behalten Sie ihn dann auch. Sie müssen zahlen, die Versicherungen werden abwinken.

Ich könnte bei einem bestimmten Typ Schäferhund schwach werden. Impfungen für die Großstadt würde so ein Hund eher nicht haben, das ist bei ländlichen Arbeitshunden nicht üblich. Sie kommen ja normalerweise nicht in Städte und am Hof/im Forsthaus in der Pampa müssen sie nicht gegen Mondstaub geimpft sein. Das würde bedeuten, ich mache 6 Wochen Urlaub in einer landschaftlich schönen Gegend Ungarns (sehr, sehr viel Gegend) und der dortige Landtierarzt impft mir das Tier stadttauglich. Zuerst Impfschutz, dann Reise.

Der eigene Tierarzt, der allfällig den letzten Hund eingeschläfert hat, hilft in der Regel.
 
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