was tun gegen Zecken?

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Manuela

Guest
Mein 10 Wochen alter Welpe bringt schon von so manchen Spaziergang einen Zecken mit nach Hause! Auch wenn ich sofort nach dem Spaziergang sein Fell anschaue finde ich 1 - 2 Tage später einen Zecken der sich schon angesaugt hat! 1. Wie entferne ich einen festgebissenen Zecken richtig? 2. Wie kann ich meinen Hund vor Zecken schützen ( es gibt sicher Zeckenhalsbänder zu kaufen, aber er trägt ja noch sein Erziehungsgeschirr und der Hund kann ja nicht 2 Halsbänder gleichzeitig tragen) und 3. Werden auch bei Tieren Krankheiten durch Zeckenbisse ausgelöst?
 
Hi Manuela!
1. Hunde können durch Zecken Borreliose, eine äusserst unangenehme und langwierig zu behandelnde Krankheit bekommen.
2. Ich hole mir Ampullen vom Tierarzt, die man dem Hund zwischen die Schulterblätter träufelt und habe eigentlich eigentlich keine Probs mehr mit den Zecken.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob es solche Ampullen auch für Welpen gibt; ich würde da den Tierarzt deiner Wahl fragen!
Liebe Grüße und viel Freude mit deinem Welpen!
Helga
 
Meine Hunde sind geimpft! Ich weis zwar nicht ob man das auch bei einem Welpen schon machen kann aber der Hund kann wenigstens keine Boreliose bekommen!!

[Dieser Beitrag wurde von Trixi,Kira und Frauchen am 20. Juli 2001 editiert.]
 
Hallo Manuela!
Du besorgst Dir in einer Apotheke oder im Zoofachgeschäft eine Zeckenzange mit der Du sehr leicht die Zecke entfernen kannst; du setzt die Zange dort an, wo sich der Zeck festgebissen hat und drehst ihn vorsichtig heraus.
 
Hi Manuela!

Ich würde einen Welpen nicht mit einem derart giftigen Mittel behandeln, weder mit dem beim Tierarzt erhältlichen Tropfen noch mit einem Zeckenhalsband. Beim Halsband hast du das Gift ständig da, wann immer du den Hund streichelst oder mit ihm schmust, gelangt etwas davon auf deine Haut.

Die Tropfen nimmt der Hund über die Haut auf, da sollte man ihn die ersten zwei Tage auch nicht unbedingt streicheln. Das Mittel hält gegen Zecken ca. drei Wochen (wenn er viel schwimmt zwei Wochen), gegen Flöhe ca. drei Monate. Ich habe aber schon von vielen Hundebesitzern gehört, dass ihren Hunden daraufhin beim Nacken das Fell ausgegangen ist, meine eigene Hündin hatte an der Stelle eine starke Rötung und Juckreiz. Zecken bekamen alle drei Hunde trotz des Mittels.
Unter anderem sollen diese Gifte, wenn häufig angewendet (was man ja häufig nennen kann, wenn man es alle drei Wochen verwenden muss), die Nieren schädigen können.

Ich gebe meinen Hunden nur mehr Knoblauch, jeden Tag (oder jeden zweiten Tag) eine kleine gepresste Zehe ins Futter.

Sie haben damit genauso viele oder wenige Zecken wie mit den Giftmitteln, momentan aber eher selten.

Einen andere wichtige Krankheit, die Hunde durch Zecken bekommen können, ist die Babesiose. Die kann für den Hund tödlich sein, ist bei uns aber noch nicht sehr verbreitet (sehr wohl aber in Ungarn).

Eine Impfung gegen Lyme-Borreliose halte ich für nicht sehr gut, da du dem Immunsystem deines Hundes mit jeder Impfung einen enormen Schock zufügst. Es stimmt nicht, dass er diese Krankheit nicht mehr bekommen kann, sondern es kann sogar sein, dass die Impfung die Krankheit erst auslöst.
Es existieren in unseren Breitengraden auch 3 bis 5 verschiedene Erreger der Lyme-Borreliose, der bei uns erhältliche Impfstoff ist jedoch nur gegen eine der drei Bakterienarten gerichtet.

Da hat die Pharmaindustrie nur wieder eine Möglichkeit gefunden, das große Geld zu machen.
Sollte dein Hund wirklich mal an Lyme-Borreliose erkranken (die Möglichkeit ist aber sehr gering, da ca. 95% aller Hunde dagegen resistent sind), ist es im Anfangsstadium relativ leicht mit Antiobiotika zu behandeln.

lg
Bonsai
 
Hi Manuela,
ich benutze , wie Bonsai, ebenfalls frischen Knoblauch im Futter und es funktioniert prima bei meinen ständig stöbernden Jagdhunden.

Für 25 kg Hund verwende ich eine Zehe/pro Tag.
Wieviel man für einen Welpen benötigt, weiß ich allerdings nicht.
Liebe Grüße
Shiva



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Hi Bonsai!
Erfreulich, wenn Deine Hunde, bzw. die Zecken in Eurer Gegend auf Knoblauch und Lavendel reagieren! Bei uns hat das nicht funktioniert! Hund hat schon 30 km gegen den Wind nach Knoblauch gerochen, das hat aber keinen Zeck gestört!
Wir verwenden das "Gift" zum Aufträufeln schon jahrelang, mein Hund wird jetzt 15 Jahre, hat keine Schwierigkeiten, nicht mit der Haut, nicht mit dem Fell und Gott sei Dank auch nicht mit den Nieren. Der TA meines Vertrauens hat mir das Mittel empfohlen und der ist bei Gott nicht drauf aus, nur Moneten zu machen!
Das mit 2 Tagen nicht berühren ist leicht übertrieben, 2 Stunden stimmen wohl eher!
Aber es ist gut, wenn es verschiedene Meinungen gibt, man lernt nie aus!
lg
Helga
 
Hi Helga!

Ich weiss nicht, ob unsere Zecken auf Knoblauch reagieren. Ich habe sicher alle, im Handel erhältlichen und vom Tierarzt empfohlenen Zeckenmittel ausprobiert und dennoch Zecken auf meinen Hunden gehabt.

Da dachte ich mir, warum viel Geld ausgeben, wenn sie sowieso nichts nützen und es mit Knoblauch probiert. Hie und da finde ich dennoch einen Zeck, den entferne ich dann gleich.

Ich glaube aber, dass die Zecken im Frühjahr besonders häufig und besonders aggressiv auftreten und die Hauptsaison der Zecken inzwischen schon vorüber ist. Was natürlich nicht heisst, dass es überhaupt keine mehr gibt. Ich habe inzwischen schon längere Zeit auf meinen Hunden keine mehr entdeckt.

Die Stellen im Fell der Hunde wo die Tropfen aufgetragen werden, waren mindestens 3 Tage lang fettig und feucht und da möchte ich dann lieber nicht hingreifen.
Im übrigen KÖNNEN jegliche medizinische oder schwach giftige Substanzen die Gesundheit gefährden, müssen aber nicht.

lg
Bonsai
 
Hallo Bonsai!
Da kannst Du recht haben, im Moment haben sich diese grauslichen Zecken wohl verkrochen und ich brauche derzeit meinen Hund auch nicht schützen. Im Frühjahr war's bei uns ganz arg; da hat ein Kind in einem Ausflugsgebiet vor der Stadt sage und schreibe 200 Zecken innerhalb kurzer Zeit erwischt. Im Krankenhaus haben sie 3 Stunden gebraucht, um alle zu entfernen.
lg und freuen wir uns über die zeckenarme Zeit!
Helga
 
Hi!

Die üblichen Spot-on-Zeckenmittel verhindern entgegen landläufiger Meinung NICHT, dass Zecken stechen! Ihre Wirkung ist eine andere: sobald die Zecke beginnt Blut zu saugen, nimmt sie auch das Gift auf, wodurch sie in kürzester Zeit abstirbt. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Übertragungrate von Borrelien mit der Saugzeit zunimmt, mit anderen Worte: je früher die Zecke entweder entfernt wird oder abstirbt, umso geringer die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung. Tote Zecken fallen in der Regel nicht sofort vom Hund ab, das kann etwas dauern. Es ist also NICHT so, dass die Spot-on-Mittel verhindern, dass sich Zecken auf dem Hund befinden, sie bewirke lediglich ein rasches Absterben der Zecke und vermindern damit die Infektionsgefahr.

Es ist daher ein Trugschluss zu glauben, diese Mittel wären unwirksam, weil man trotz der Anwendung Zecken auf dem Hund findet!

Die Wirkung von starken Geruchsmitteln wie Knoblauch u.ä. soll dagegen verhindern, dass die Zecke überhaupt erst den Hund "angeht". Leider ist die Wirkung alles andere als zuverlässig! Als unterstützende Maßnahme kann man es jedoch ruhig versuchen.

Was den "Schock" des Immunssystems bei einer Impfung angeht, so sollte man bedenken, dass jeder Organismus mit jedem einzelnen Atemzug zig Tausende von Krankheitserregern einatmet! Jeder gesunde(!) Organismus ist darauf eingestellt und bekämpft diese Eindringlinge durch Antikörper. In jedem lebenden Körper herrscht ein ununterbrochener Massenvernichtungskampf. Eine Impfung bewirkt letztlich nichts anderes - sie regt das Immunsystem an, die entsprechenden AK zu bilden, damit diese für den Fall einer "echten" Infektion schon sozusagen "Gewehr bei Fuß" stehen. Einen Schock bekommt das Immunsystem dadurch weiß Gott nicht! Richtig ist vielmehr, dass grundsätzlich nur gesunde Hunde geimpft werden sollten, denn ein geschwächter Organismus - dazu gehören auch falsch reagierende Immunssysteme, wie man sie z.B. bei allergisch veranlagten Hunden hat - kann tatsächlich mit einer Impfung Probleme bekommen.

Richtig ist zwar auch, dass Borreliose im Anfangsstadium recht leicht mit Antibiotika behandelt werden kann, das Problem ist bloß, dass die Infektion meistens nicht frühzeitig erkannt wird. Die beim Menschen auftretende typische ringförmige Hautrötung um die Bißstelle der Zecke ist beim Hund wegen des Fells nicht zu sehen. Oft Monate nach der Infektion treten dann z.B. Lahmheiten auf - wer kann sich dann noch erinnern, dass der Hund mal eine Zecke hatte? Nach so langer Zeit ist die Behandlung dann nicht immer erfolgreich. Somit sollte man in Gegenden, in denen viele Zecken die Erreger tragen, durchaus über eine Impfung nachdenken.

Inge
 
Hallo!
@Bonsai: das mit dem Knoblauch hab ich jetzt zum ersten Mal gehört, werd ich mal versuchen. Lavendel hilft auch?? bzw. wie muß das angewendet werden?
@Manuela (hallo, Namenskollegin): leider können Zecken etwas mehr Krankheiten als nur die Borreliose übertragen. Wie schon weiter unten erwähnt auch Babesiose, Ehrlichiose, und (das ist mittlerweile wissenschaftlich geprüft) auch FSME bei Hund und Pferd. Impfung gibt es bisher nur gegen die Borreliose, aber (wie auch schon erwähnt) ist sie leider nicht hundertprozent wirksam. Zeckenbekämpfung ist deshalb sicher besser, als zu impfen, und nichts gegen die Zecken zu tun. Das Fehlen des typischen Erythems bei den Haussäugetieren im Falle einer Borreliose-Infektion hat allerdings nichts damit zu tun, daß man es wegen dem Fell nicht sieht, sondern weil es nur beim Menschen in dieser Form vorkommt. Was die Spot-ons betrifft: natürlich ist es leider eine chemische Substanz, und kann Reaktionen auslösen - kommt allerdings bei MEDIZINISCHEN Präparaten fast nie vor. Vorsicht ist geboten bei Mittelchen aus dem Supermarkt, denn hier ist weder eine Wirksamkeit erwiesen noch sind Reaktionen auf die Inhaltsstoffe ausgeschlossen bzw. gar nicht erprobt.
Ich bin zwar ein Gegner der Borrelien-Impfung, das liegt aber an der schwachen Wirksamkeit des Impfstoffes und nicht daran, daß ich Impfung als Belastung fürs Immunsystem sehe. Sorry, klar ist es eine Belastung, daher sollte man eben nur gesunde Hunde impfen, bzw. die einzelnen Komponenten soweit vereinbar getrennt verabreichen. Das die Impfung das Krankheitsbild der Borreliose auslösen kann, ist so pauschal nicht richtig. Das ist nur der Fall, wenn das Tier bereits latenter Träger der Infektion ist, die durch eine Vaccine manifest wird oder ganz schlimme Störungen des Immunsystems vorliegen. In diesem Fall kann aber jegliche Impfung ein Problem darstellen.
So, ich hoffe, ein bißchen weitergeholfen zu haben.
Allen liebe Grüße und einen angenehmen, zeckenfreien Sommer,
Manu
 
Ach, dann soll man seinen Hund NICHT impfen lassen? Jetzt bin ich wirklich verwirrt. Mir wurde ewig erklärt, dass ich den Hund unbedingt impfen lassen muss! Hm, viel Geld für nix ...
Das mit dem Zeckenentfernen ist schon ein Ritual bei uns. Früher (bevor der Hund bei mir war) hats mir richtig gegraust vor Zecken. Mittlerweile ist es das normalste in der Welt, einen krabbelnden Zecken zu schnappen und zu "killen". Auch das Entfernen ist überhaupt keine Hexerei. Ich habe da eine (ein bissl teurere) Zeckenzange aus der Tierhandlung, damit geht das ratzfatz, dann begleitet mich mein Hundi immer auf die Toilette (fragt mich nicht warum, er bildet sich das einfach ein) und dann schaut er zu, wie der kleine Plagegeist in den Tiefen der Kanalisation verschwindet.
In der extremen Zeckenzeit im Frühjahr hatte ich von meinem Tierarzt ein Mittel (das, wie bereits angesprochen, im Nacken des Hundes eingeträufelt wird)und so lange dieses Mittel gewirkt hat, hatte mein Hund auch keinen Zeck.
 
Hi Manu!

Du hast es natürlich medizinisch korrekt ausgedrückt...ich bin halt doch nur ein Laie *gggg*.

Frage: Müsste man dann eigentlich nicht vor jeder Borreliose-Impfung einen Bluttest machen lassen, ob der Hund nicht bereits latenter Träger eines Virus ist?
Ok, diese Impfung wird nur im Winter verabreicht, aber so bis Oktober können Zecken schon vorkommen.
Wielange ist denn die Inkubationszeit bei Borreliose?
lg
Bonsai

P.S.: Ein Halsband, indem Kräuter eingenäht waren, habe ich auch mal ausprobiert, war schweineteuer, Wirkung gleich null.

[Dieser Beitrag wurde von Bonsai am 23. Juli 2001 editiert.]
 
Hi Bonsai!
Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich nicht weiß, wie lange die IKZ bei Borreliose ist (obwohl ich grade erst die Prüfung gemacht habe *schäm*), konnte es in meinen Unterlagen auch nicht finden. Aber wenn ich mich recht erinnere, einige Wochen (aber verlaß Dich nicht drauf - sobald ich es genau weiß, sag ich Dir Bescheid)
Natürlich wäre ein Bluttest vor jeder Impfung ideal - allerdings ein fast unbezahlbarer Spaß, davon abgesehen kann nicht genau abgeklärt werden, ob eine Infektion besteht oder die Antikörper aufgrund einer vergangenen, bekämpften Infektion gebildet wurden. Leider gibt es bei jeder Impfung ein gewisses Restrisiko, mittlerweile sind aber die Impfstoffe ziemlich sicher, daß eigentlich nur mehr ganz minimale Gefahr besteht. Und die Wahrscheinlichkeit, daß der Hund latent an einer Borreliose-Infektion erkrankt ist, ist ganz minimal. Daher keine Sorge bei der Impfung. Aber wie schon gesagt, die Wirksamkeit ist in diesem Fall leider (noch nicht) hundertprozentig gegeben, daher bin ich in Bezug auf Borreliose-Vacc. etwas skeptisch. Aber es sollte sich in nächster Zeit auf dem Sektor einiges tun, bis dahin sollte jeder selbst entscheiden. (natürlich danach auch noch *gg*)
Ich werd versuchen, mich noch etwas schlau zu machen und geb dann Bescheid,
Manu
 
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