als erstes-hör auf die Hunde zu vergleichen, das bringt Dich nicht weiter. Was bei einem klappt, kann beim andern völlig sinnlos sein.
Ich vergleiche nur insofern, als ich mich daran klammere, dass wir dieses Problem in den Griff kriegen, weil unsere Julie auch so ein Problemhund war. Dass die beiden ziemlich verschieden sind und obendrein nicht jeder Hund gleich reagiert, ist mir auch klar.
2) wieso meinst Du dass-nur weil in der HuSchu Halsband verlangt wird, Ihr daheim kein BG verwenden dürft? Man trägt ja auch nicht die ganze Woche Trainingsgewand nur weil man 1x die Woche ins Fitnesscenter geht
Wieso sollte ich das meinen? In der HS wollen sie kein Brustgeschirr. Und ich nehme an, zum selber Üben finden sie es auch nicht optimal.
3) ich glaube es liegt ein grundlegender Irrtum vor zwischen dem was Ihr in der HuSchu als Leinenführigkeit trainiert und dem was Ihr erwartet.
In den allermeisten HuSchu ist die Leinenführigkeit die man dort lernt auf den Hundesport bezogen. Der Hund lernt mit Blickkontakt, knapp am Bein des Menschen zu gehen unter dem Kommando "Fuss". Das was Du möchtest ist ein Hund der das Ende der Leine kennt. Das sind zwei grundverschiedene Dinge. Das erste ist für einen Hund extrem anstrengend und kann und sollte man nicht mehr wie paar min. verlangen-für einen gemütlichen Spaziergang also völlig ungeeignet. Daher bringt Euch dieses Training für den Alltag wenig. Wurst oder Leinenruck-das Ziel ist verkehrt (es sein denn Ihr wollt nachher im Hundesport aktiv sein).
Damit hast du recht - ich will lediglich einen ENTSPANNTEN Hund an meiner Seite, ob der jetzt einen Meter VOR mir geht oder aber an meinem Bein klebt, ist mir völlig blunzn.
Aber WIE soll sie das sonst lernen??
4) angeleint gibts keine Hundekontakte. Jedenfalls so lange bis die Leinenführigkeit klappt. Wenn man Kindern radfahren beibringt zeigt man ihnen auch nicht als erstes wie man über eine Schanze springt. Sondern sie lernen über Tage/Wochen/Monate (je nach Begabung), erstmal Gleichgewicht halten. Eurer Hund muss ebenso erstmal sein Gespür schulen, alles weitere ist masslose Überforderung.
Und wenn das noch ein paar Monate dauert, bis sie sich ordentlich benimmt?
Dann hat sie die ganze Zeit keine Kontakte, oder wie?
Wir sind jetzt nicht täglich in der Hundezone. Und - sie ist ja bei vielen inzwischen friedlich und führt sich nicht auf.
Ich würde vorschlagen nehmt Geschirr und HB. Am HB trainiert ihr braves Leine-gehen. Dazu konsequent stehenbleiben sobald Zug auf der Leine ist. Erst wenn der Hund die Aufmerksamkeit auf Euch richtet gehts weiter. Kein Schimpfen, kein "gut zureden", kein Kommando. Einfach ruhig und geduldig. Lob (und wenn Ihr wollt Leckerchen) wenn Euch der Hund Aufmerksamkeit schenkt, sonst einfach still sein.
Das Geschirr verwendet Ihr wenn üben grad nicht geht. Daher immer beides am Hund, dann kann man umhängen wenn man merkt dass Hund (oder man selbst) grad nicht bei guter Konzentration ist. Anfangs auch nur kurze Strecken üben, später immer mehr. In schwierigen Situation Hund ans Geschirr und zügig durch/vorbei. Nicht schimpfen, kein Kommando.
Zu guter Letzt-überlegt Euren Tagesablauf zu ändern. So wie Du das beschreibst hat Euer Hund Spaß mit andern Hunden und Ihr seid das Transportvehikel dorthin. Warum also sollt der Hund nicht ziehen. Oder fährst Du nach Dienstschluss extra langsam heim?
Ihr müsst viel spannender werden. Übt Tricks oder UO, macht Suchspiele, nehmt ein Zerrspielzeug mit-schaut einfach was Euch und Hund Spass macht. Solang Igr aber Auslaufzone-toben lassen-heimgehen praktiziert seid Ihr no-na für Euren Hund nur der Klotz am Bein.
Ich wünsch Euch gute Nerven und viel Erfolg