Hallo!
Ich kann mit euch nur übereinstimmen. Durch meine Arbeit bei der Tierrettung war ich ständig mit dem Elend konfrontiert, das durch unerwünschten Tiernachwuchs entsteht. Ich meine jetzt natürlich das Elend der Tiere. Wir hatten viele so nette Anrufe: "Wenn Sie das Vieh nicht abholen, lassen wir es erschiessen!". Das Linzer Tierheim ist für 40 Hunde ausgelegt und hat im Schnitt 3 x soviele unterzubringen. Wir haben Welpen, die samt ihren Müttern rausgeworfen wurden, bei Tierärzten zur Vermittlung unterbringen müssen. Da kann man einfach nur zum Befürworter von Kastration werden. Mein Rüde war bis vor kurzem unkastriert. Er hatte kein übertriebenes Dominanzverhalten, er war nie hinter den läufigen Mädels her. Vor 5 Jahren hat er beim Gassi-Gehen eine läufige Hündin getroffen, die alleine unterwegs war und ihm vor der Nase rumtanzte. Bevor ich merkte, was passiert, waren sie schon "in medias res". Ich habe den Besitzern der Hündin angeboten, die Abtreibungsspitzen bzw. die Hälfte der Kastration zu bezahlen (wird bis 3 Wochen nach dem Deckakt von Tierärzten gemacht). Die Besitzer meinten, das wäre alles unnatürlich.
Es war die 2. Läufigkeit. Bei der 1. Läufigkeit hatte sie 6 Junge abgefangen, von denen ein Leondinger Tierarzt nach der Geburt 4 mitnahm und "entsorgte". Das war "natürlich".
Mein Rüde hat 10 (!) Welpen produziert. Ich half bei der Vermittlung, soweit es ging. Die Hälfte der Welpen landete mit 9 Wochen im Tierheim, weil die Besitzer der Hündin mit der Vermittlung plötzlich überfordert waren. Von 10 haben inzwischen 5 den Platz zum 2. Mal gewechselt, 2 zum 3. Mal, einer wurde mit 5 Monaten eingeschläfert, weil er ein gebrochenes Bein hatte und die Operation zu teuer war.
Lara, die ich zum Vater dazunahm, wurde mit 5 1/2 Monaten (vor der 1. Läufigkeit) kastriert. Der Tierarzt hat etwas Gewebe der Gebärmutter dringelassen ("amerikanische OP-Methode lt. Tierarzt). Damit ist die Blase hinreichend gestützt und die hormonelle Entwicklung konnte abgeschlossen werden. Also kein Grund für eine einmalige Läufigkeit!
Meinen Rüden mußte ich vor 3 Monaten kastrieren lassen. Wie ich nicht wußte, ist die Häufigkeit von Prostata-Tumoren bei älteren Rüden sehr hoch (lt. Tierarzt ca. 80%). Sollte ich nach ihm noch einmal einen Rüden nehmen, habe ich sicher keine Bedenken wegen einer Kastration.
Ups - das war jetzt etwas viel. Ich hoffe, ich konnte trotzden meine Argumente rüberbringen.
Liebe Grüße
Helga II