Wann ist es Zeit für den letzten Weg?

@Biggi
nach meinem ersten Hund vor 10 Jahren wollte ich auch erst mal so richtig um ihn trauern. Ich mußte ihn mit 20 Monaten einschläfern, weil er extrem dominant war und 2 x auf mich losgegangen ist. Ich war, als ich ihn mit 11 Monaten aus dem Tierheim holte, bereits die dritte. Auf beiden Plätzen vorher haben sie ihn nur geprügelt und dann Angst bekommen, als er sich wehrte.
Vom Linzer Tierheim wurde er mir (Langstockhaar-Schäfer, 75 Schulterhöhe) als Ersthund wärmstens empfohlen. Die Vorgeschichte haben sie verschwiegen. Der Hundekurs hat es auch nicht besser gemacht. Dort konnte ich keine Hilfe bekommen, außer: Gib ihm einmal ordentlich Gas, dann vergeht es ihm schon. Ich habe Verhaltenstherapeuten in der Schweiz kontaktiert, die mir alle bestätigten, eine Therapie würde kaum Erfolg haben. Die Gefahr wäre zu groß. Nach der 2. Beißattacke bin ich schweren Herzens mit ihm zum Tierarzt gegangen. Ich habe ihn bis zum Schluss gestreichelt. Er war mein Hund und konnte nichts dafür. Leider hatten wir keine Chance.
Meinem Gino trauere ich heute noch nach.
Meine Freundin hat mir am nächsten Tag (nach einer durchheulten Nacht) ein Inserat vorgelegt, der Züchter hatte 3 Monate alte Welpen. Mein Freund und ich sind hingefahren, nur um uns die Welpen anzusehen. Den erstbesten wollte ich nach meinem Gino sowieso nicht nehmen. Und dann bin ich mit dem erstbesten (Betonung auf "besten") nach Hause gekommen.
Für mich ist Muppel der Beweis, dass ich bei Gino nicht "versagt" habe. Es war für mich die schlimmste Vorstellung, die falsche Entscheidung getroffen zu haben, Gino nicht jede nur mögliche Chance geboten zu haben.
Inzwischen weiss ich, dass es unter diesen Umständen die einzige vernünftige Entscheidung war.
Reaktion einiger ältererer Pudel-Besitzerinnen: Jetzt hat sie den einen Hund weggegeben, weil er zu gross war und nimmt sich schon wieder einen, der so gross wird.
Reaktion Tierheim: Wir hätten den Hund auf einen Platz vergeben, wo man besser mit ihm zurechtkommt.
Das tat weh!
Nur inzwischen weiss ich es besser und lasse solche Aussagen an mir abgleiten.

lg
Helga II
 
Auch wir haben es nach Quantas Tod nicht lange ohne Hund ausgehalten.
Wir sind nach dem Tod in das sprichwörtliche "schwarze Loch" gefallen, mussten uns mit Phsychopharmaka einigermassen aufrecht halten, schon allein deswegen, weil unsere Umgebung, unsere Arbeitskollegen/innen nicht verstanden hätten; für die ist es "ja nur ein Hund" und wie kann man denn nur um ein Tier trauern.....
Und dann war es Zufall, Schicksal??? dass meine Freundin - die ich durch Quanta kennengelernt habe und die seit über 14 Jahre hindurch meine beste Freundin geworden ist - einen Wurf von meiner "2.liebsten Spanielhündin" hatte - den letzten Wurf dieser Hündin!
Wir bekamen eine der 3 Hündinnen, die sie eigentlich alle behalten wollte. Und - sie hat sich uns ausgesucht! Die ZÜchterin, die eigentlich alle 3 Mädchen behalten wollte ,war bis zuletzt unschlüssig, von welchem Welpen sie sich trennen wollte, weil sich alle drei ziemlich glichen.
Da hat sie die Mädels aus dem Welpenauslauf geholt, hingesetzt und eine davon ist sofort hergedüst, hat sich auf meinen Fuss gesetzt, mit ich in die Zehen gebissen - wir brauchten nimmer zu diskutieren!
Entgegen allen Ratschlägen (du musst dir eine andere Rasse nehmen, oder zumindest einen anderen Farbschlag, um nicht immer wieder zu vergleichen), ist die kleine Kiwi - obwohl auch eine rote Hündin, wie die Vorgängerin - ganz anders, ich komme gar nicht in Versuchung, irgendwelche Vergleiche zu ziehen.

Wir haben unsere Quanta geliebt, ihr das ganze Leben alles gegeben, was ein glückliches Hundeleben ausmacht, wir bereuen auch keine SEkunde, ihr trotz ihrer vielen Krankheiten, die sich zum Schluss entwickelnt haben - immer wieder eine Chance zu geben und wir werden immer noch traurig, wenn wir von ihr sprechen, obwohl wir uns jetzt gerne und oft besonders an die schönen und unbeschwerten Zeiten zurückerinnern.

Jetzt ist "September Sensation" - genannt "Kiwi" da, wickelt alle Menschen mit ihrem unbeschreiblichen Charme um die Pfote, ist ein richtiger Clown, über den wir viel lachen müssen und wir bemühen uns, ihr ein ebensolch schönes Dasein zu ermöglichen!
lg
Helga
 
Regenbogenbrücke

Also meine zwei sind gottseidank noch sehr jung und ich hoffe das mir der letzte Weg noch länger erspart bleibt.
Bei dem Vorgänger von der Cora - das war der Basco - wars sehr schlimm. Leider durfte ich nur eine kurze Zeit mit ihm verbringen - 14 Monate genau. Wir holten ihn mit 5 Jahren aus dem Tierheim. Er war sehr krank. Trotz Operation und Therapien konnte er nicht mehr gehen(das Rückenmark zersetzte sich komplett). Als er aufhörte zu fressen, nur mehr in seiner Hütte lag, am ganzen Körper zitterte wußte ich - es ist soweit. Ich konnte nicht mitfahren und ihn auf seinem letzten Weg begleiten.
Als ich mich von ihm verabschiedete stand er auf und ging mir entgegen. Als mein Mann mit ihm in die Ordination ging, legte er sich auf den Boden und stand nicht mehr auf. Es war als würde er sagen: Erlöst mich bitte. Wenn ich an diesen tollen Hund denke kommen mir heute noch die Tränen. Heute bereue ich das ich ihn auf seinem letzten Weg nicht begleitet habe. Wenns wieder mal so weit ist gehe ich sicher mit bis zum Ende.
Manchmal mach ich mir Vorwürfe das ich nicht mehr versucht habe, mehr Ärzte konsultiert habe, hätte ich damals von der Therapie die die Cora gehabt hat gewußt, vielleicht würde er heute noch leben.

Gelernt habe ich - nie aufgeben und alles versuchen!

Traurige Grüße
 
@ Helga II, das ist genau die richtige Reaktion, ganz einfach reden lassen. Die Leute haben immer was zu reden und wissen alles besser. Heuptsache, es war für DICH die richtige Entscheidung.

Liebe Grüße Biggi und Leni
 
@ biggi

also ich verstehe dich! ich glaube ich könnte mich auch nur durch einen neuen hund trösten. ich weiß, es kann nie ein ersatz sein für meine hunde, aber es stellt doch einen neue aufgabe dar, das einen nicht ganze zeit an den tod des lieblings denken lässt. immerhin kann man dann einem weiteren hund ein schönes leben bieten.
 
Hallo!

Also ich musste meinen Langhaar Schäfer im Dezember 2001 im Alter von 13 Jahren einschläfern lassen, da er nicht mehr gehen konnte. Er lag nur mehr da und konnte nicht mal mehr "Gassi gehen". Er hat immer versucht uns zu folgen, aber es ging nicht mehr. Für mich war das so schlimm und eines Tages kam der Tag an dem er gehen musste...

Der TA kam zu uns nach Hause und ich habe tagelang geheult wie ein Schloßhund, es war schrecklich.

Aber schon bald stand für uns fest, dass wir einen neuen Hund haben wollen. Er ersetzte zwar nicht unseren Blacky, aber er brachte neue Freude ins Haus (auch wenn man ihn manchmal würgen könnte ;) ) und wir haben ihn geanuso lieb. Hoffentlich beleibt er noch laaaaaange bei uns.

Leider zieh ich bald von zu Hause aus und muss meinen Apollo bei meinen Eltern lassen. Ich hoffe ich habe dann die Möglichkeit mir selbst einen Hund zu holen, weil ich nicht weiß, wie's ohne gehen soll!

LG Schnuffel
 
Abschied

Hab eure Beiträge gelesen u. Tränen in den AUgen. Muss an meine Saskia denken. Die hatte Knochenkrebs. Von der 1.Diagnose bis zu einer 2. eines anderen Tierarztes vergingen 4 Tage. In diesen 4 Tagen haben wir ABschied voneinander genommen. Für mich war asbolut klar, sollte es tatsächlich Knochenkrebs sein lasse ich sie keinen Tag länger leiden als nötig. Als ich die traurige Bestätigung bekam bini chsofort zu unserem Tierarzt und habe sie schweren Herzens erlösen lassen. Sie hat sich zu mir gelegt, mich angesehen, war ganz ruhig und ist eingeschlafen. Tage lang hab ich mich zu Hause eingeschlossen, mit niemandem gesprochen, bin nur mit meiner
Cindy spazieren gegangen. Ich weiss, dass ich nie wieder eine so tolle und soziale Hündin wie Saskia bekommen werde. Inzwischen habe ich zwei neue Hunde (gesamt 3) und jeder ist anders und das ist das schöne. es sind Lebenwesen und jeder hat seinen eigenen Charakter. So schwer ein Abschied auch immer ist, ich denke mir es ist immer auch eine neue Chance für einen anderen Vierbeiner. LG Manu u. Co
 
Mein treuer Freund

Hallo liebe Leute!

Das schlimmste Erlebnis was ich jemals hatte war auch mit meinem vorherigen Hund. Er hieß Blacky und war ein Rottweiler-Setter Mischling. Ich habe ihn mit 3 Jahren aus dem Tierheim geholt. Er war schon bei 3 Vorbesitzern. Die ersten haben ihm ein Messer in den Rücken gestoßen, die 2. die Zigeretten auf ihn ausgedämpft und die 3. haben ihm geschlagen.
Er war der beste Hund den ich mir je vorstellen habe können. Er lebte bei uns 11 Jahre lang - er blühte richtig auf und fühlte sich sauwohl. Auf bestimmte Typen von Menschen hatte er einen Hass, was man ihm aber nicht verübeln kann.
Zum Schluß starb er in meinen Armen - er machte einen tiefen Seufzer und war gestorben. Ich packte die Welt nicht mehr. Meine Eltern mussten mir damals einen Arzt holen weil ich nicht mal mehr richtig atmen konnte. Für mich brach die Welt zusammen und es gibt keinen Tag wo ich nicht an ihn denke.

Meine jetztige Maus (Rottweiler Alexa) hat mir ein wenig darüber hinweggeholfen doch ist er immer in meinem Herzen.

Alexa hätte auch eingeschläfert werden müssen, weil sie nicht bissig wurde und nicht so bullig. Sie wird jetzt auch schon 8 Jahre und fürchte mich schon immer mehr das irgendwann einmal auch ihr Tag kommen wird, aber ein wenig Zeit habe ich ja noch.


Liebe Grüße

Marion
 
Menschén sind manchmal .......

Hallo!

Alexa war bei einem Besitzer der so ein richtig typischer Kampfhundbesitzer war. Andauernd besoffen, wollte sie immer scharf abrichten. Nur ist sie nicht scharf geworden und die römische Rasse ist eben sehr zart und etwas kleiner. Manche glauben noch immer daß sie erst 8 monate ist, doch dann sehen sie schon ihre weißen Barthaare.

Er hat sich nicht mehr interessiert für den Hund und wollte in nur weg haben. Egal auf welche Weise. Das hat mir dann eine Nachbarin von ihm erzählt. mein Mann und ich haben ihm den Hund dann abgekauft und weil er schon in der Zwischenzeit 3 Monate in einer sogenannte Hundepension war (schrecklicher Zustand) haben wir die auch noch bezahlen können. Aber was solls. Wenn ihr den Blick sehen könntet mit dem die Maus euch ansieht.
sie war verwahrlost, abgemagert bis zum geht nicht mehr.
Sie hat weder platz, Fuß noch sonst irgendetwas gekonnt.

Den Besitzer haben wir dann angezeigt, gebracht hat es nichts.


Liebe Grüße

Marion
 
nochmal :mad: aber gut, dass ihr ihr helfen konntet!
dimmi hat auch graue haare an der schnauze, ist aber sicher noch ganz jung. komisch? eigentlich schon...
 
Alter!

Bei ihr merkt man jetzt schon ganz schön das sie älter wird. Manchmal hüpft sie wie ein junger Spund herum und dann, überhaupt wenn es so warm ist möchte sie am liebsten nur daheim bleiben. Und sie ist auch viel ruhiger geworden als früher.

Und das von heut auf morgen. Ist ganz schnell gegangen.:(
 
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