Wahnsinn

glg

Neuer Knochen
Es ist schon Wahnsinn wie sich manche Leute ihren Tieren gegenüber verhalten. Ich bin total schockiert und möcht euch jetzt mal was von meinem Nachbarn erzählen. Er ist Jäger und hatte einen wunderschönen Schweißhundrüden. Als wir ins Nebenhaus eingezogen sind, war der Hund oft bei uns, da wir zwei Hündinnen haben und er bei uns das Rudel fand, dass ihm immer gefehlt hat. Beim Besitzer hing er meistens an der Kette und hatte kaum Kontakt zu den Menschen. Er ging mit uns gemeinsam spazieren und freute sich immer, wenn wir einen Ausflug mit dem Rad unternahmen. Er war wirklich ein liebes Tier, aber in unser Haus ließen wir ihn auch nie. Jedes mal, wenn er unser Auto sah und merkte, dass wir kamen, lief er sofort zu uns hinauf und blieb meistens auch die Nächte über bei uns. Er wilderte aber oft, wenn man mit ihm im Wald spazieren ging und besuchte angeblich auch hündinnen in den Nachbarsdörfern (nichtmehr seit wir da waren). Der Besitzer beschloss dann, den Hund zu kastrieren, das tat er selbst und verwendete dabei ein von einem anderen Jäger geliehenes Betäubungsmittel. Wir waren ziemlich schockiert, dass er das selbst tat. Der Besitzer dachte wohl, dass der Hund dann nichtmehr so oft bei uns wäre, aber er änderte sich nicht, weil er bei uns eben seine Zuneigung bekam. Die letzten Tage behielt er den hund dann ganz an der Kette. Er meinte, dass er keinen Hund bräuchte, der nie bei ihm ist, auf die Frage, was der hund denn den ganzen Tag tun sollte, meinte er, er könnte ja herumliegen und beim Haus bleiben. Als er dann mit ihm bei einem Teich war, lief der hund wieder weg und in den Wald. Als er zurückkam, kam er zu uns. Ich brachte den Hund dann zurück und band ihn an die Kette, da ich wusste, dass er nur schlimmer bestraft werden würde, wenn ich das nicht täte. Ich werde wohl nie die traurigen Augen vergessen, als ich ihn zurüchbrachte. Am selben Abend noch, nahm ihn der Besitzer zur Jagd mit und kam ohne ihn zurück, er hat ihn erschossen.
So ist es wohl eh besser für den Hund, als wenn er sein ganzes Leben an der Kette verbringen hätte müssen. Ich mache mir auch Vorwürfe, dass ich nichts dagegen tun konnte, aber ich erwartete wirklich nicht, dass jemand so grausam sein könnte. Ich verstehe solche Menschen nicht. Eigentlich ist der Mann ja wirklich nett, nur für Tiere hat er kein Mitgefühl. Es hat ihm sogar jemand angeboten, den Hund zu übernehmen.
Ich weiß, es bringt nix, jetzt darüber zu diskutieren, aber ich wollte die Geschichte einfach mal erzählen, weil ich wirklich total fertig bin.
Versteht ihr solche Menschen?
 
Hallo glg,

nicht einfach nur den Frust hier loslassen, sondern den Mann SOFORT anzeigen!!! Niemand darf ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund töten, auch der Jäger nicht seinen eigenen Hund - die Zeiten sind zum Glück vorbei! Wahrscheinlich wird er bei einer Verhandlung dann anführen, der Hund hätte mal wieder gewildert und er hätte ihn deswegen erschossen. Damit kommt er auch sicherlich durch, ABER:

1. ist der gute Mann damit schon mal aktenkundig geworden und weiß, dass er sich so schnell nicht wieder etwas zuschulden kommen lassen darf

2. kapiert er, dass er nicht tun und lassen kann was er will, sondern dass es Menschen in seiner unmittelbaren Umgebung gibt, die da nicht mitspielen

Ich weiß sehr wohl, dass es im Sinne guter Nachbarschaft - man will ja seine Ruhe und seinen Frieden haben - schwer ist, gegen einen direkten Nachbarn vorzugehen. Aber in diesem krassen Fall solltest Du Dir schon überlegen, ob es das Leben eines Tieres wert ist!!!

Schildere auch ruhig dem örtlichen Tierschutzverein die Dinge so, wie Du sie hier geschildert hast. Auch die werden dann ein Auge auf den Herrn haben.

Und nicht zuletzt kannst Du auch die örtliche Jagdaufsichtsbehörde informieren. Zwar ist ein solcher Umgang mit dem Hund in Jägerkreisen nichts Ungewöhnliches, aber es gibt auch unter den Jägern immer mehr, die eine andere Auffassung vertreten. Vor allem aber muss die Jägerschaft sowieso ständig gegen ihr relativ schlechtes Image in der Bevölkerung ankämpfen und ist daher nicht an Leuten in ihren Reihen interessiert, die dieses Image weiter verschlechtern.

Im übrigen kannst Du Deinem Nachbarn auch mal ausrichten, dass ein GUTER Jagdhund ein AUSGELASTETER Hund ist, der ständig im Training steht und in enger Beziehung zu seinem Hundeführer. Wo dies nicht gegeben ist, bringt der Hund keine gute Arbeit. So ist es schon im eigenen Interesse, sich um den Hund auch zu kümmern.

Wenn Du nichts unternimmst, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis sich dieser Mensch einen neuen Hund zulegt und das Übel von neuem beginnt.

Ich wünsche Dir Mut und Rückgrat, etwas gegen diesen Herrn zu unternehmen!

Inge + BC
 
Solche Leute gehören zumindest beim Tierschutzinspektor angezeigt und ausserdem gehört über diesen Sachverhalt der zuständige Landesjagdverband informiert, daneben auch die örtlichen Zeitungen.
 
Hi!

So ein Mensch kann nicht NETT sein!!! Er hat keinerlei Respekt gegenüber dem Leben und ich kann mir vorstellen, dass dieser Jäger auch nicht zögern würde, jeden anderen Hund sofort abzuknallen, der sich etwas außerhalb der Reichweite seines Besitzers begibt.

Du kannst dir auch sicher sein, dass sich dieser Mensch bei nächster Gelegenheit sofort wieder einen Hund anschafft, dem dann dasselbe Leben blüht.

Ich habe grundsätzlich eine tiefe Abneigung gegen Jäger, muss aber zugeben, dass ich auch schon solche getroffen habe, für die nicht nur das Wild, sondern auch ihr Hund sehr wichtig waren. Ein guter Jäger beschäftigt seinen Hund, übt mit ihm, fördert ihn, gibt ihm gegnügend Bewegung und hat eine enge Bindung. Dein Nachbar ist eine typischer Vertreter der anderen Kategorie und deswegen sollte man ihm das nicht einfach durchgehen lassen. Ich würde ein Protokoll verfassen und das dann schriftlich der Jagdaufsichtsbehörde vorlegen. So wird er vielleicht wenigstens abgemahnt.

lg
Bonsai
 
Hallo!
Ein Mensch, der so brutal mit Tieren umgeht kann nicht nett sein oder aber er hat 2 Gesichter!
Ich würde etwas unternehmen: zuständige Jagdbehörde davon unterrichten etc.
"Asche auf mein Haupt" - ich war in einer ähnlichen Situation, wie du jetzt, habe nichts gemacht und habe jetzt nach beinahe 15 Jahren noch immer ein schlechtes Gewissen, nichts unternommen zu haben.
Wir hatten damals eine Wochenendwohnung auf einem Bauernhof; Besitzer nach aussen hin total nett, beliebt bei allen im Dorf, Mitglied bei allen möglichen Vereinen, veranstaltete Familienrunden der Kath. Kirche in seiner Wohnung, Pfarrer ging ein und aus...
Die hatten einen Schäferhund, er durfte sich nur im Bereich des Hofes aufhalten, schlief im Heizkeller, bekam von der ganzen Familie einschl. der Kinder nur Fusstritte, wenn er sie freudig begrüsste, hatte nicht mal frisches Trinkwasser zur Verfügung, sondern deckte seinen Flüssigkeitsbedarf von der Brühe, die beim Misthaufen entstanden ist.
Wir sahen die Misstände, schwiegen aber, weil diese Vermieter doch überall so beliebt waren! Wir versuchten das Leid zu lindern, in dem wir den Hund fütterten, im Frischwasser zu trinken anboten etc.
Niemals in meinem Leben werde ich diesen Hund vergessen und schäme mich, damals so feige gewesen zu sein!
Helga
 
Schon klar, ich würd ihn auch gern anzeigen, leider hab ich damit doch einige Probleme. Erstens ist er unser direkter und praktisch einziger Nachbar und es wird nicht grad lustig, sollten wir es uns mit ihm verscherzen. Ich hätte in dem Fall auch Angst um unsere Hunde, weil er sich leicht an uns rächen könnte, indem er sie abknallt, wenn sie nicht ständig an der Leine sind und angeblich wildern. Außerdem bin ich relativ jung und meine Familie hält nichts davon, ihn anzuzeigen. Menschen gegenüber ist er ja wirklich "nett" nur bei Tieren empfindet er kein Mitgefühl. Einem früheren Hund hat er mal im erwachsenen Alter persönlich die Rute kupiert. Auch seine Familie ist sehr freundlich, sie haben zwar Mitleid mit den Tieren, können aber auch nix dagegen tun.
Ich hab auch die Befürchtung, dass er sich wieder einen Hund zulegen wird, aber wir werden jetzt klarstellen, das wir eine solche Haltung nichtmehr tolerieren werden.
Würden wir ihn anzeigen, würde er sicherlich erzählen, dass er seinen Hund beim wildern erschossen hat. Ich hab mir schon überlegt, jemanden als angeblich vorbeigekommener Spaziergänger zu beauftragen ihn anzuzeigen, als er seinen hund an der Kette hielt, so dass er nicht merkt, dass wir etwas mit der Anzeige zu tun haben. Aber dafür reichte die Zeit dann nicht mehr.
Ich hoffe ihr versteht meine Probleme ihn anzuzeigen.
mfg, Lisa
 
Wie kann dieser Mann nur so herzlos und grausam sein???Ich würde da nicht lange zögern, sondern diesen "Menschen" (wenn man das überhaupt noch sagen kann) sofort anzeigen!!!! Es gibt genug solcher Leute die ihre Hunde so behandeln aber wenn du ihn anzeigst is es wenigstens einer weniger!!!!!!!!

[Dieser Beitrag wurde von Trixi,Kira und Frauchen am 18. Juli 2001 editiert.]
 
Hallo Ihr Lieben,
das mit dem Anzeigen ist nicht so einfach.
Dazu benötigte man außerdem einen Außenstehenden, also z.B. einen Vertreter einer Tierschutzorganisation, sonst könnte es den eigenen Viecherln an den Kragen gehen.
Chancen hätte ich in Bezug auf das Betäubungsmittelgesetz und die Durchführung der Kastration gesehen, doch nun ist das corpus delicti beseitigt, außerdem hätte dies bestimmt auch nur eine Geldstrafe bewirkt und nicht den Entzug des Hundes.

Ein Jagdhund, der einen "Jagdunfall" erleidet, ist leider nicht erwähnens wert.
Traurig aber wahr, die Geschichte wird sich fortsetzen mit einem neuen Hund.
Ich kenne Tierschützer, die in einem ähnlich gelagerten Fall den Hund stahlen und ihre eigene private Existenz damit aufs Spiel gesetzt haben.
Doch, daß ein neuer Hund angeschafft wurde konnten sie auch nicht verhindern.
Ein Hund ist eben nur eine Sache. Das Tierschutzgesetz, leider kaum das Papier wert auf dem es steht.

Als Nachbar würde auch ich schäumen vor Wut und Hilflosigkeit, doch der Schutz meiner Hunde ginge dennoch vor.

traurige Grüße
Shiva
 
Hallo Ihr Lieben,
ich war jetzt leider für ein paar Wochen nicht zuhause, daher meine verspätete Antwort.
In den vergangenen Wochen hab ich auch so meine Erfahrung mit Jägern gemacht. Ich hatte nämlich über meine Uni die Ehre, beim Bartgeier-Wiederansiedelungs-Projekt in den Hohen Tauern mitzuarbeiten, und mußte in dieser Angelegenheit auch des Öfteren mit den ansässigen Jägern Kontakt aufnehmen. Zwar sind durchaus nicht alle in einen Topf zu werfen, aber großteils haben sie einfach kein Verständnis für Hunde. Da ich mein Hundsi während den Beobachtungsstunden vorm Spektiv auch frei laufen lies (schließlich wollte ich ihn nicht stundenlang angehängt herumliegen lassen), gab es natürlich ständig Probleme, obwohl meiner die Murmeltiere zwar verwundert angeschaut hat, aber sonst nichts unternahm. Jedenfalls hab ich mich dann mal bei einem Jäger erkundigt, wie das mit dem Erschießen von freilaufenden Hunden überhaupt aussieht. Folgende Info bezieht sich zwar nur auf das Bundesland Kärnten, aber ich hoffe mal, es wird überall ähnlich ablaufen: freilaufende Hunde in der Nähe des Besitzers dürfen NICHT erschossen werden, wenn doch, kann der Jäger wegen Körperverletzung angezeigt werden (weil die Gefahr besteht, daß ein Mensch getroffen wird). Hunde dürfen dann erschossen werden, wenn sie beim Hetzen oder Reissen beobachtet werden (Problem ist bloß, daß in solchen Fällen meist Aussage gegen Aussage steht). Sollte ein und derselbe Hund öfter streunend im Revier beobachtet werden und der Bezitzer bekannt sein, muß dieser vorher schriftlich verwarnt werden. Ich weiß, daß man als Hundebesitzer zwar trotzdem sehr schlechte Chancen im Kampf gegen Jäger hat, aber vielleicht ist diese Info doch etwas hilfreich. Außerdem muß ich schon dazu sagen, daß man auch als Hundebesitzer ein bißchen Rücksicht auf Wildtiere nehmen sollte und gerade in der Zeit, in der die Jungen geboren werden, den Hund im Wald vielleicht doch an die Leine nehmen.
Was diese konkrete Geschichte betrifft: versuche, alles zu tun, was in Deiner Macht steht - vielleicht kann man ja auch eine anonyme Anzeige erstatten. Das sollte nicht ungestraft bleiben!!
Tja, wieder einmal hat sich mein Vorurteil gegenüber Jägern bestätigt. Traurig!!!
Trotz allem liebe Grüße,
Manu
 
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