@Malinois/Helmut
Hallo Helmut,
zu Deiner Beruhigung: meine Persönlichkeit ist noch gut beieinander
Warum ist es für Dich ein Widerspruch, wenn man die VPG (oder - weil es Dir anscheinend lieber ist - die SchH-Ausbildung) gut findet, aber dennoch einige Teile kritisiert? Stehst Du allen Dingen im Leben ausschließlich positiv oder ausschließlich negativ gegenüber? Also extra für Dich die Erklärung:
VPG finde ich gut, weil sehr vielseitig. Dennoch gibt es Punkte, die ich nicht gutheiße - und das bezieht sich durchaus nicht nur auf Abt. C. Beispiel Fährte: warum ist Faseln und Kreiseln nicht erlaubt? Warum soll ein Hund nicht auch mit hoher Nase absichern? Wer jemals Hunde/Wildhunde/Wölfe bei der Suche beobachtet hat, der weiß, dass diese Verhaltensweisen zu ihrem natürlichen Suchverhalten gehören. Gerade das zeitweilige Abweichen von der Fährte wird mit der Adaption der Riechrezeptoren erklärt, die sich dadurch wieder "erholen" können und so eine sicherere Suche ermöglichen. Ich meine, Sinn und Zweck einer Fährtenausbildung sollte das sichere Suchen und Verweisen sein - nicht aber eine erzwungene, unnatürliche Form der Suche. Denn damit steht nicht mehr das Ergebnis, sondern die Art der Ausführung im Mittelpunkt. Wirkt auf mich wie die B-Note (für den "künstlerischen Wert") beim Eiskunstlaufen. Nur dass es sich bei der VPG doch wohl kaum um eine künstlerische Sportart handelt, wie etwa beim Dog-Dancing, oder?
Anderes Beispiel: die UO. Sie ist viel zu schematisiert, das gleicht eher dem Auswendiglernen eines Gedichts. Das stört mich übrigens auch schon an der BH. Hier würde ich mir viel mehr Flexibilität wünschen, erst dann kann man wirklich beurteilen, ob der Hund in der Hand des HF steht.
Und damit wären wir dann beim Schutzdienst. Was spricht dagegen, Revieren, Flucht, Stellen, Verbellen beizubehalten, aber den "finalen Zugriff" wegzulassen? Oder eben - wie ich schon geschrieben habe - selbigen nur noch auf ausdrückliches Kommando zuzulassen? Ich kann übrigens entgegen Deiner Antwort NICHT erkennen, dass zu diesem Vorschlag bereits Stellung genommen wurde. Ellens Behauptung, ich würde vorschlagen, den Hund anzureizen und dann den Ärmel vorzuenthalten, entbehrt jeder Grundlage, da ich so etwas NIE geschrieben habe. Und außer Ellen hat niemand etwas zu diesem Vorschlag geschrieben!
: Es ist unfassbar was man hier so zu lesen bekommt.
Inge schreibt: "Ich halte es für sehr problematisch, dass die PO vorschreibt, dass die Hunde von sich aus, also OHNE ausdrücklichen Befehl, in die Wehr gehen müssen."
Wo schreibt die PO sowas vor?:
Ach nein? Und als was bezeichnest Du es, wenn der Hund beim Kontern zugreifen soll? Geht da etwa IMMER ein Kommando voraus???
:Zum Glück sehen meine Hundis das als tolles Spiel an, aber ich kenne den einen oder anderen SchH, der da ganz anders drauf reagieren würde..."
Inge meint also, dass ein Hund, der SCHH macht da die Kinder zerfleischen würde, während ein Hund ohne Ausbildung sich freundlich zurückziehen würde.:
Nein, das meine ich ganz und gar nicht!!! Ich kenne VIELE gut(!!!) ausgebildete SchH, die ich jederzeit unbedenklich mit Kindern spielen lassen würde, und genauso - da stimme ich völlig mit Dir überein - viele Hunde ohne jegliche Ausbildung, denen ich nicht über den Weg trauen würde. Aber leider habe ich im Laufe der Jahre auch viele SchH kennenlernen müssen, vor denen man die Umwelt nur warnen kann. Der Grund war und ist stets derselbe: ein eigentlich nicht geeigneter Hund (kaum Beutetrieb, daher fast ausschließliche Ausbildung über die Wehr, dazu womöglich noch mit Wesensmängeln) in der Hand eines genauso wenig geeigneten Halters, der aber - über die Gründe mag sich jeder selber ein Urteil bilden - unbedingt einen SchH führen möchte, beide "ausgebildet" von Trainern, welche diese Bezeichnung nicht verdienen - und davon gibt es soviele wie Sand am Meer! - das Ergebnis ist ein Hund, der außerhalb des Platzes nie von der Leine darf, weil er völlig unberechenbar geworden ist. Und erzähl mir nicht, dass Du solche Exemplare nicht kennen würdest!
: Man könnte auch sagen, dass Agility für die Hunde schlecht ist, weil durch die Sprünge die Gelenke belastet werden. Dann sagt man dass man bekennender Anhänger des Agilitysports ist, dass aber die Sprünge aus dem Programm genommen gehören.:
Der Vergleich hinkt gewaltig, denn beim Agility kommt es nicht zur Konfrontation Mensch/Hund! Ich will aber trotzdem auf diesen Vergleich eingehen. Wenn im Agility z.B. Sprunghöhen vom Hund verlangt würden, welche die Gelenke tatsächlich über die Maßen belasten würden, so würde ich dies sehr wohl anprangern, nicht OBWOHL, sondern WEIL ich Anhängerin dieser Sportart bin. Ich bin z.B. auch gegen die sog. Mächtigkeitsspringen im Pferdesport, mag das normale Springreiten aber gerne. Wo also ist in Deinen Augen der Widerspruch? Man kann sehr wohl eine Sache befürworten, im Detail aber Kritik üben und Änderungen wünschen.
: Inge, ich würde Dir mal empfehlen eine klare Linie beizubehalten. Es leidet die Glaubwürdigkeit sehr stark darunter, wenn man derart widersprüchliche Aussagen macht.:
Widerspruch in meinen Aussagen? Wohl kaum! Widersprüchliches entdecke ich eher in den Aussagen jener, die behaupten, SchH-Sport zur artgerechten Beschäftigung ihres HUNDES zu betreiben, dann aber nicht davor zurückscheuen, von diesem Leistungen abzuverlangen, zu denen er u.U. gar nicht geeignet ist (nicht jeder Malinois ist der geborene SchH! - was spricht dagegen, dann statt dessen mit ihm Agility zu machen? Doch nur das eigene Ego...) und diese Leistungen zur Not mit Starkzwang zu erzwingen. In keiner anderen Hundesportart ist das TT nach wie vor so verbreitet wie im SchH-Sport. Das sagt mehr über die Anhänger dieser Sportart aus, als ihnen wohl lieb ist! Gleiches gilt für die Ausbildung über den Wehrtrieb. Was hat das alles mit sinnvoller Beschäftigung des Hundes zu tun, wenn man ihn zu Leistungen ZWINGT???
Keine Sorge, ich kenne auch gut ausgebildete SchH, habe ich ja weiter oben schon geschrieben. Die wurden AUSSCHLIEßLICH über positive Motivation ausgebildet. Und es wurde vor allem darauf geachtet, dass sie auch für diesen Sport geeignet sind. Wo nicht, hat sich der verantwortungsvolle HF, der seinen Hund wirklich liebt und nicht als Sportgerät betrachtet, eben umorientiert und ist z.B. nur auf FH oder Agility umgestiegen. Da wurde der Hund, weil er ein "Beutelutscher" ist, nicht einfach weggegeben. Ja, solche HF gibt es - und die sind es, die mir meine Einstellung zur VPG nicht gänzlich verdorben haben. Und zum Glück werden sie immer mehr. Aber noch gilt, dass ein Großteil der SchH-Sportler zu den zweifelhaften Ausbildungsmethoden steht - und das stimmt mich traurig!
Was Deine Bemerkungen zum Mondioring-Bereich betrifft, stimme ich Dir übrigens zu. Letztlich halte ich diese Form des SchH-Sports sogar für die bessere, obwohl die geforderte Leistung WEIT über der bei uns üblichen liegt. Aber hierbei ist alles nicht so schematisiert, es bedarf einer sehr viel differenzierteren Ausbildung als beim "normalen" SchH-Sport. Dennoch, ich bleibe dabei: warum muss ein Hund zubeißen???
: Man kann nicht eine Sportart deshalb verurteilen, weil es welche gibt, die diese Sportart nicht korrekt ausführen können.:
Stimmt! Und ich sehe das Problem auch weniger in der Sportart an sich, als vielmehr in der mangelnden Qualifikation der Ausbilder. Wo die Trainer wirklich gut sind, werden sie 1.) einen sehr gründlichen Veranlagungstest durchführen, BEVOR die Ausbildung beginnt, 2.) den Mumm haben, einem unbeherrschten, unfähigen HF auch mal die Meinung zu geigen und 3.) einem langsamen Aufbau des Trainings den Vorzug geben, auch wenn der Hund dann nicht schon mit 2 Jahren SchIII hat.
Alles klar?
Gruß
Inge + BC (immer noch eine ungeteilte Persönlichkeit
)
Hallo Helmut,
zu Deiner Beruhigung: meine Persönlichkeit ist noch gut beieinander

Warum ist es für Dich ein Widerspruch, wenn man die VPG (oder - weil es Dir anscheinend lieber ist - die SchH-Ausbildung) gut findet, aber dennoch einige Teile kritisiert? Stehst Du allen Dingen im Leben ausschließlich positiv oder ausschließlich negativ gegenüber? Also extra für Dich die Erklärung:
VPG finde ich gut, weil sehr vielseitig. Dennoch gibt es Punkte, die ich nicht gutheiße - und das bezieht sich durchaus nicht nur auf Abt. C. Beispiel Fährte: warum ist Faseln und Kreiseln nicht erlaubt? Warum soll ein Hund nicht auch mit hoher Nase absichern? Wer jemals Hunde/Wildhunde/Wölfe bei der Suche beobachtet hat, der weiß, dass diese Verhaltensweisen zu ihrem natürlichen Suchverhalten gehören. Gerade das zeitweilige Abweichen von der Fährte wird mit der Adaption der Riechrezeptoren erklärt, die sich dadurch wieder "erholen" können und so eine sicherere Suche ermöglichen. Ich meine, Sinn und Zweck einer Fährtenausbildung sollte das sichere Suchen und Verweisen sein - nicht aber eine erzwungene, unnatürliche Form der Suche. Denn damit steht nicht mehr das Ergebnis, sondern die Art der Ausführung im Mittelpunkt. Wirkt auf mich wie die B-Note (für den "künstlerischen Wert") beim Eiskunstlaufen. Nur dass es sich bei der VPG doch wohl kaum um eine künstlerische Sportart handelt, wie etwa beim Dog-Dancing, oder?
Anderes Beispiel: die UO. Sie ist viel zu schematisiert, das gleicht eher dem Auswendiglernen eines Gedichts. Das stört mich übrigens auch schon an der BH. Hier würde ich mir viel mehr Flexibilität wünschen, erst dann kann man wirklich beurteilen, ob der Hund in der Hand des HF steht.
Und damit wären wir dann beim Schutzdienst. Was spricht dagegen, Revieren, Flucht, Stellen, Verbellen beizubehalten, aber den "finalen Zugriff" wegzulassen? Oder eben - wie ich schon geschrieben habe - selbigen nur noch auf ausdrückliches Kommando zuzulassen? Ich kann übrigens entgegen Deiner Antwort NICHT erkennen, dass zu diesem Vorschlag bereits Stellung genommen wurde. Ellens Behauptung, ich würde vorschlagen, den Hund anzureizen und dann den Ärmel vorzuenthalten, entbehrt jeder Grundlage, da ich so etwas NIE geschrieben habe. Und außer Ellen hat niemand etwas zu diesem Vorschlag geschrieben!
: Es ist unfassbar was man hier so zu lesen bekommt.
Inge schreibt: "Ich halte es für sehr problematisch, dass die PO vorschreibt, dass die Hunde von sich aus, also OHNE ausdrücklichen Befehl, in die Wehr gehen müssen."
Wo schreibt die PO sowas vor?:
Ach nein? Und als was bezeichnest Du es, wenn der Hund beim Kontern zugreifen soll? Geht da etwa IMMER ein Kommando voraus???
:Zum Glück sehen meine Hundis das als tolles Spiel an, aber ich kenne den einen oder anderen SchH, der da ganz anders drauf reagieren würde..."
Inge meint also, dass ein Hund, der SCHH macht da die Kinder zerfleischen würde, während ein Hund ohne Ausbildung sich freundlich zurückziehen würde.:
Nein, das meine ich ganz und gar nicht!!! Ich kenne VIELE gut(!!!) ausgebildete SchH, die ich jederzeit unbedenklich mit Kindern spielen lassen würde, und genauso - da stimme ich völlig mit Dir überein - viele Hunde ohne jegliche Ausbildung, denen ich nicht über den Weg trauen würde. Aber leider habe ich im Laufe der Jahre auch viele SchH kennenlernen müssen, vor denen man die Umwelt nur warnen kann. Der Grund war und ist stets derselbe: ein eigentlich nicht geeigneter Hund (kaum Beutetrieb, daher fast ausschließliche Ausbildung über die Wehr, dazu womöglich noch mit Wesensmängeln) in der Hand eines genauso wenig geeigneten Halters, der aber - über die Gründe mag sich jeder selber ein Urteil bilden - unbedingt einen SchH führen möchte, beide "ausgebildet" von Trainern, welche diese Bezeichnung nicht verdienen - und davon gibt es soviele wie Sand am Meer! - das Ergebnis ist ein Hund, der außerhalb des Platzes nie von der Leine darf, weil er völlig unberechenbar geworden ist. Und erzähl mir nicht, dass Du solche Exemplare nicht kennen würdest!
: Man könnte auch sagen, dass Agility für die Hunde schlecht ist, weil durch die Sprünge die Gelenke belastet werden. Dann sagt man dass man bekennender Anhänger des Agilitysports ist, dass aber die Sprünge aus dem Programm genommen gehören.:
Der Vergleich hinkt gewaltig, denn beim Agility kommt es nicht zur Konfrontation Mensch/Hund! Ich will aber trotzdem auf diesen Vergleich eingehen. Wenn im Agility z.B. Sprunghöhen vom Hund verlangt würden, welche die Gelenke tatsächlich über die Maßen belasten würden, so würde ich dies sehr wohl anprangern, nicht OBWOHL, sondern WEIL ich Anhängerin dieser Sportart bin. Ich bin z.B. auch gegen die sog. Mächtigkeitsspringen im Pferdesport, mag das normale Springreiten aber gerne. Wo also ist in Deinen Augen der Widerspruch? Man kann sehr wohl eine Sache befürworten, im Detail aber Kritik üben und Änderungen wünschen.
: Inge, ich würde Dir mal empfehlen eine klare Linie beizubehalten. Es leidet die Glaubwürdigkeit sehr stark darunter, wenn man derart widersprüchliche Aussagen macht.:
Widerspruch in meinen Aussagen? Wohl kaum! Widersprüchliches entdecke ich eher in den Aussagen jener, die behaupten, SchH-Sport zur artgerechten Beschäftigung ihres HUNDES zu betreiben, dann aber nicht davor zurückscheuen, von diesem Leistungen abzuverlangen, zu denen er u.U. gar nicht geeignet ist (nicht jeder Malinois ist der geborene SchH! - was spricht dagegen, dann statt dessen mit ihm Agility zu machen? Doch nur das eigene Ego...) und diese Leistungen zur Not mit Starkzwang zu erzwingen. In keiner anderen Hundesportart ist das TT nach wie vor so verbreitet wie im SchH-Sport. Das sagt mehr über die Anhänger dieser Sportart aus, als ihnen wohl lieb ist! Gleiches gilt für die Ausbildung über den Wehrtrieb. Was hat das alles mit sinnvoller Beschäftigung des Hundes zu tun, wenn man ihn zu Leistungen ZWINGT???
Keine Sorge, ich kenne auch gut ausgebildete SchH, habe ich ja weiter oben schon geschrieben. Die wurden AUSSCHLIEßLICH über positive Motivation ausgebildet. Und es wurde vor allem darauf geachtet, dass sie auch für diesen Sport geeignet sind. Wo nicht, hat sich der verantwortungsvolle HF, der seinen Hund wirklich liebt und nicht als Sportgerät betrachtet, eben umorientiert und ist z.B. nur auf FH oder Agility umgestiegen. Da wurde der Hund, weil er ein "Beutelutscher" ist, nicht einfach weggegeben. Ja, solche HF gibt es - und die sind es, die mir meine Einstellung zur VPG nicht gänzlich verdorben haben. Und zum Glück werden sie immer mehr. Aber noch gilt, dass ein Großteil der SchH-Sportler zu den zweifelhaften Ausbildungsmethoden steht - und das stimmt mich traurig!
Was Deine Bemerkungen zum Mondioring-Bereich betrifft, stimme ich Dir übrigens zu. Letztlich halte ich diese Form des SchH-Sports sogar für die bessere, obwohl die geforderte Leistung WEIT über der bei uns üblichen liegt. Aber hierbei ist alles nicht so schematisiert, es bedarf einer sehr viel differenzierteren Ausbildung als beim "normalen" SchH-Sport. Dennoch, ich bleibe dabei: warum muss ein Hund zubeißen???
: Man kann nicht eine Sportart deshalb verurteilen, weil es welche gibt, die diese Sportart nicht korrekt ausführen können.:
Stimmt! Und ich sehe das Problem auch weniger in der Sportart an sich, als vielmehr in der mangelnden Qualifikation der Ausbilder. Wo die Trainer wirklich gut sind, werden sie 1.) einen sehr gründlichen Veranlagungstest durchführen, BEVOR die Ausbildung beginnt, 2.) den Mumm haben, einem unbeherrschten, unfähigen HF auch mal die Meinung zu geigen und 3.) einem langsamen Aufbau des Trainings den Vorzug geben, auch wenn der Hund dann nicht schon mit 2 Jahren SchIII hat.
Alles klar?
Gruß
Inge + BC (immer noch eine ungeteilte Persönlichkeit
