Nachtrag zum kopiertem:
Eine Heilung der FIP ist nach meinem Erkenntnisstand nicht möglich. Ich habe wohl gehört,dass einige Tierärzte Therapieversuche mit Immunsuppressiva (Medikamente die das körpereigene Abwehrsystem unterdrücken, z. B. Kortison) durchgeführt haben sollen. Über den Verlauf dieser Versuche und deren Ergebnisse ist mir aber nichts bekannt.
FIP - Feline Infektiöse Peritonitis
Eine Information des CFA Health Committees
Zusammengefasst von Dr. Susan Little September 1999
Zu den am wenigsten begreifbaren und noch immer rätselhaften felinen Viren gehört das Feline Coronavirus - jenes Virus, das für die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) verantwortlich ist. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass dies eine der am meisten gefürchtetsten Krankheiten in den Catteries ist. Viele Zuchten, die schon über mehrere Jahre bestehen, beginnen beim Thema FIP abzublocken. Trotz des Umstandes, dass diese Krankheit in der Cat Fancy kein Geheimnis ist, werden befallene Catteries falscherweise sofort gemieden und geächtet. Alle Züchter sollten sich bemühen, diese Krankheit zu begreifen und lernen, wie man sie bekämpft.
Während die erste Beschreibung (1963) der Felinen Infektiösen Peritonitis von Dr. Jean Holzworth stammt, gibt es Berichte von klinischen Fällen, die höchstwahrscheinlich FIP waren, seit etwa 1914. Obwohl wir seit langer Zeit dieses Virus kennen, wissen wir frustrierend wenig darüber. Jedenfalls wurden in den vergangenen 5 Jahren viele neue Forschungen begonnen, die nun langsam Licht in dieses allgegenwärtige feline Gesundheitsproblem bringen. Dieser Artikel soll einige der neueren Informationen aufzeigen und einige der alten Vorstellungen, wie sie in den verschiedenen Medien veröffentlicht wurden, entkräften.
Im Gegensatz zu anderen felinen Viren wirkt das Feline Coronavirus auf unterschiedliche Weise:
37766. Systemische Antikörper haben keine Schutzfunktion für die Katze und könnten eine Rolle bei der FIP selbst spielen
37767. Antikörper-Titer haben keine Aussagekraft für die Diagnose oder Prognose von FIP
37768. Eine Impfung ist erhältlich, aber es gibt keine einheitliche Meinung über die Wirksamkeit oder Sicherheit
Vorerst einige Bemerkungen zur Terminologie (Bedeutung der Worte und Abkürzungen):
·FIP ist der Ausdruck für die klinische Erkrankung, die mit einer Felinen Corona-Virus-Infektion in Zusammenhang gebracht wird.
·Die normal gutartige Form des Felinen Coronavirus wird als FECV (Felines Enteronales Coronavirus) bezeichnet.
·Wenn FECV zu einer krankheitsverursachenden Form mutiert, spricht man vom FIPV (Felines Infektiöses Peritonitis Virus).
·Im allgemeinen werden die Felinen Coronaviren als FcoV bezeichnet.
FECV ist ein sehr verbreitetes, hoch infektiöses Katzenvirus. Es gehört zur Familie der Coronaviren, deren Mitglieder auch andere Spezies infiziert (Menschen, Schweine, Rinder, Pferde, Vögel, Hunde). Die Mehrzahl der Katzen mit FECV (etwa 95 % oder mehr) bleiben gesund. Nur in einigen wenigen Fällen ist die FECV-Infektion das erste Glied in einer Kette von Ereignissen, die zu FIP führt. Das passiert deswegen, weil Coronaviren aus einer großen Zahl von Nukleotiden bestehen, dem genetischen Grundmaterial, und diese sehr zu Mutationen neigen. Während des Reproduktionsvorganges des Virusses passieren beim Kopieren dieser Nukleotiden immer wieder Fehler. Je mehr Nukleotiden, desto mehr Fehler sind möglich. Während die meisten dieser Fehler harmlos sind, ermöglichen einige dem FECV, die Krankheit auszulösen. Diese mutierten FECV-Arten werden FIPV genannt.
Jüngste Forschungen haben gezeigt, dass mutierte FECVs innerhalb einer Katze wachsen. Deshalb wissen wir jetzt, dass die große Mehrheit aller Katzen FIP nicht "fängt", sondern aus ihren mutierten FECV selbst entwickelt. Eine Übertragung der FIP von Katze zu Katze wird als selten betrachtet. Dieses Faktum hat dazu geführt, dass FIP-Forscher nunmehr sagen, eine an FIP erkrankte Katze stellt kein besonderes Gesundheitsrisiko für andere Katzen dar und muss daher nicht isoliert werden.
Es wurde angenommen, dass in Multi-Katzenhaushalten, wo FECV Eingang gefunden hat, ca. 80 - 90 % der Katzen infiziert sind. Speziell Catteries sind sehr wahrscheinlich FECV positiv, weil der Verkehr von Katzen und Kitten in und aus der Einrichtung üblich ist. Zum Vergleich dazu ist das Auftreten von FIP sehr gering. Im allgemeinen haben die meisten Catteries über die Jahre weit weniger als 10 % Verluste durch FIP erfahren. Es gibt nur ganz wenige Aufzeichnungen, wo eine scheinbare FIP-Epidemie in Zusammenhang mit einer höher als 10 %-igen Sterblichkeitsrate, gemessen über einen kurzen Zeitraum, gebracht wird. Ein möglicher Faktor in diesen Epidemien ist das Ausscheiden von bösartigen Viren, eine eher ungewöhnliche Situation. Meistens sind Verluste nur sporadisch und unvorhersehbar. Das gefährdete Alter für FIP-Verluste ist die Zeitspanne vom 6. Lebensmonat bis zum 2. Lebensjahr (mit der höchsten Auftretens-Rate im Alter von 10 Monaten). Eine altersbedingte Immunität gegen FIP erscheint möglich. Eine FIP-Übertragung von einer trächtigen Mutter auf ihre ungeborenen Kätzchen konnte bisher nicht bewiesen werden.
Was sind die Faktoren, die einen kleinen Prozentsatz der Katzen mit FECV zur Entwicklung von FIP prädisponieren? Derzeit sind Forschungen im Gange, um Antwort auf diese Frage zu bekommen, aber einige Fakten sind bereits klar erkennbar. Dr. Janet Foley und Dr. Niels Pedersen von der Universität von Kalifornien in Davis haben drei Grund-Risikofaktoren erkannt:
37781. Genetische Anfälligkeit
37782. Das Vorhandensein von chronischen Ausscheidern und
37783. Ein besonders hohes Katzenvorkommen, was die Verbreitung von FECV begünstigt.
Der Umstand bleibt, daß wir bei gesunden Katzen keine Möglichkeit haben, FIP festzustellen. Noch haben wir einen idiotensicheren Weg, FIP in einer kranken Katze zu diagnostizieren.
Was uns bleibt, ist eine Biopsie oder die Erkenntnisse nach einer Nekropsie. Erst kürzlich hat Dr. Andrew Sparkes und Coll. von der Universität in Bristol, England, vorgeschlagen, dass sich mit dem Kombinieren von verschiedenen Testresultaten (Globulinspiegel, Lymphozytenzahl), zusammen mit klinischen Erkenntnissen und dem Antikörper-Titer FIP mit einem gewissen Grad an Sicherheit feststellen oder ausschließen lässt. Trotzdem bleibt es dabei, daß ein negativer Antikörper-Titer FIP nicht ausschließt, noch gestattet ein positiver Titer die Diagnose FIP. Ein Vorteil der neuen, DNA-basierenden Tests könnte die Verwendung von Körperflüssigkeit sein, wie Flüssigkeiten aus Ansammlungen im Brust- oder Bauchraum einer kranken Katze. Wird das Virus in diesen Flüssigkeiten gefunden, bestätigt dies die vermutete Diagnose von FIP.
Bei ca. 14% der zur Sektion eingesandten Katzen findet sich als Krankheitsursache eine Feline Infektiöse Peritonitis (FIP). Die FIP ist damit zusammen mit der FeLV-Infektion eine der beiden häufigsten tödlichen Infektionskrankheiten unserer Hauskatzen. Ähnlich wie bei der FeLV-Infektion ist auch bei der FIP eine Infektion mit dem entsprechenden Coronavirus wesentlich häufiger als der Ausbruch der Krankheit. Die meisten infizierten Tiere können die Infektion beenden, ohne dass es zur praktisch immer tödlichen Krankheit "Feline Infektiöse Peritonitis" kommt.
Pathogenetisch gesehen handelt es sich um eine Immunkomplexerkrankung, die sich in Form einer Vaskulitis und Perivaskulitis äußert. Der natürliche Übertragungsweg ist nicht gesichert, jedoch geht man davon aus, dass das Virus meist im Bereich der Kopfschleimhäute oder des Magen-Darmtraktes eindringt, sich vermehrt und über infizierte Makrophagen im Körper verteilt.
Die Inkubationszeit der FIP ist sehr variabel, kann zumindest experimentell nur einige Tage betragen, liegt bei Jungtieren erfahrungsgemäß oft im Bereich von 2 bis 3 Wochen, kann sich jedoch vor allem bei älteren Katzen auch auf mehrere Monate belaufen. Ebenso ist bekannt, dass infizierte Tiere, bei denen die Krankheit nicht zum Ausbruch kommt, über Monate hinweg Träger und Ausscheider des Virus sein können.
Der Verlauf der Erkrankung ist sehr unterschiedlich. Er kann, vor allem bei nur wenigen Wochen alten Tieren, perakut bei gleichzeitig starker Exsudation in Körperhöhlen sein. Vor allem bei älteren Tieren kommt es jedoch häufig zu einem sich über Wochen hinziehenden, im Ausprägungsgrad der klinischen Symptome wechselnden Krankheitsbild.
Im Vorbericht der zur Sektion eingesandten Katzen werden meist wechselndes und therapieresistentes Fieber, Ikterus, erhöhte Leberwerte, mäßige Anämie, neurologische Symptome, Hyperproteinämie, Hypergammaglobulinämie und Hyperfibrinogenämie sowie Ergüsse in Körperhöhlen angegeben.