Hab da was gefunden :
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Zwölf Hunde aus Tierheim vermittelt
So viel Besucher hat das Tierschutzzentrum lange nicht mehr gesehen: Die kostenlose Vermittlungsaktion am Samstag, bei der künftige Herrchen und Frauchen weitere Kosten sparen konnten, lockte Tierfreunde aus ganz NRW. Bilanz: Sieben Hunde, davon vier so genannte "Kampfhunde" und drei Schäferhunde, wurden vermittelt, fünf sind reserviert.
Kein Parkplatz direkt amTierheim: alles belegt. Pkw mit Kennzeichen aus Duisburg, Ennepetal, Märkischer Kreis, Unna, Siegen... Es hatte sich herumgesprochen, dass es am Samstag etwas umsonst gab. Über 60 Hunde, davon allein 54 Staffords oder Stafford-Mix, hofften auf neue Menschen, die ihnen wieder ein Zuhause bieten würden. Und mit ihnen die Tierpfleger. "Drei habe ich bislang ´rausgegeben", zog Ralf Terlisten mittags Bilanz, während Kollege Reinhold Budde für einen weiteren vermittelten "Staff" Halsband, Leine und eine Ration Futter aus dem Tierheimbestand herauskramte.
All das für den jüngsten Vierbeiner im Tierschutzzentrum: Alexandra Heimann mit Sohn Pascal (6) hatte sich schon in den Vortagen in den schwarzen Welpen verliebt. Pünktlich um 10 Uhr war die schwangere Frau dann mit Lebensgefährte Andreas Schindler vor Ort, um den vierbeinigen Familienzuwachs in Empfang zu nehmen. Keine Minute zu früh, denn gerade der erst im Juni geborene Welpe hätte gleich mehrfach vermittelt werden können.
So hatten sich auch Inge und Uwe Kittel in ihn verguckt. Doch verärgert waren sie keineswegs. Inge Kittel: "Wir wünschen der Kleinen alles Glück, dass sie es gut hat." Schindler freute sich darüber, verriet, dass schon zwei andere Hunde daheim auf "Chiara" warten. Vorteil der Familie: Sie konnte bereits die notwendige Sachkunde nachweisen, hatte das polizeiliche Führunsgzeugnis parat. Also keine Arbeit für die Mitarbeiter des Ordnungsamtes.
Anders bei Gabriela Schnell aus Duisburg: "Für uns ist das der erste Hund überhaupt." Also "nachsitzen" bei Amtstierärztin Judith Hövel für den Sachkundenachweis. Die Schnells - wie alle anderen "Nachsitzer" - bekamen das Okay für einen Hund, der durch das Landeshundegesetz ob seiner Rasse als "Kampfhund" eingestuft wurde: "Wir haben uns für ,Anja´ entschieden, werden unseren Hund, einen Stafford, am Dienstag abholen."
200 Euro hätte die Vermittlung des Hundes die Schnells normalerweise inklusive Sachkundenachweis gekostet: Am Samstag zahlten sie nichts. Bekommen obendrein wie alle anderen Neu-Herrchen und -Frauchen die Erstausstattung für das Tier. Gezahlt werden zudem vom Tierschutzzentrum für ein Jahr u.a. Steuer, Haftpflichtversicherung, die Gebühren für die weiteren Tests, die sie nach einigen Monaten mit Hund absolvieren müssen. Letztendlich dürfte jeder um die 600 Euro gespart haben.
Tierpfleger Ralf Terlisten: "Wir hoffen nun, dass wir keine Rückläufer bekommen."
14.11.2004 Von Ellen Sarrazin