Verhaltensänderung nach Hormonimplantat

Hallo Sonnenala,

Deine Erstfrage allein gelesen habend, Folgendes:

Da Dein Hund angstaggressiv ist (Status: "Ich fühle mich als Individuum nichtig, ängstlich und bedroht)

würde eine (chemische oder aber auch definitive) Kastration das verschlimmern! (Status: "Aus mir als Individuum wurde nun auch noch ein gänzlich Neutrum gemacht").

Meine Meinung, da selbst an meinem ersten Hund aufs Herzzerreissendste erlebt. Wurde dadurch heftig geläutert.

LG!
 
Wenn du einen Test machen möchtest, dann nur so, also mit Chip!
Da - wenn der Hund angstaggressiv ist, immer dann, wenn er Angst hat, Cortisol ausgeschüttet wird und Testosteron der Gegenspieler von Cortisol ist (und daher den Cortisolspiegel wieder runterdrückt), wär es kontraproduktiv, ihn dann kastrieren zu lassen. (gibt im Wuff schon einen diesbezüglichen Artikel)
Wenn du ihm also durch eine Kastration den Testosteronspiegel runtersetzt, gibt's nichts mehr, was das Cortisol runterdrückt.
Also Vorsicht!

Wenn Stress als Ursache für die Angst-Aggression wahrscheinlich ist, bzw. wenn der Stresslevel hoch ist, wegen der Angst-Aggression und somit ein Teufelskreis entstanden ist, dann hilft Serotonin beim Abbau der Stresshormone und damit der Hund besser zur Ruhe kommen kann.

Serotonin Aufbau kann man unter anderem mittels Ernährung unterstützen. Teils durch Tryptophanreiche Ernährung, teils durch Erhöhung des Kohlenhydratanteils im Futter (und damit zusammenhängende Insulin Ausschüttung, die die Antagonisten des Tryptophan um Aufnahme ins Gehirn z.B. Tyrosin etwas bremst). Die wissenschaftliche Studie von "di Napoli" hat ergeben, dass sich Aggressionsprobleme in kurze Zeit verbessern liessen, mit eine Ernährungsumstellung in dieser Richtung. Teils verschreiben Fachtierärzte für Verhaltenstherapie auch das 5 HTP - was die Zwischenstufe ist zwischen Tryptophan und Serotonin. Für die ideale Verwertung des Tryptophan, ist teils auch eine Supplementierung mit B-Vitamine (B6 und B12) auch notwendig.

Bei Angst-Aggression, ist eine Kastration meist nicht die Lösung.

Stressabbau (Antistress Programm - wovon Ernährung nur ein Teil ist), kann bei der Lösung des Problems helfen. Man wird allerdings vermutlich auch Gegenkonditionieren und/oder Desensibilisieren müssen, um das Problem vollkommen zu lösen.

LG Vivien.
 
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