Verhalten und Biorhythmus ?

Hallo Bruja!

D.A.P. - Stecker haben wir - ich hatte gehofft, das könnte seine Zerstörungswut in der Wohnung etwas mildern, wenn er alleine bleiben muß. Hat aber nicht geholfen, er zerstört nach wie vor.
Die Abendfütterung habe ich gestern allerdings noch einmal eine Stunde vorverlegt (und auch die Menge etwas verringert) und das scheint sich günstig auszuwirken.
Liebe Grüße, Conny
 
Ja, ich wollte ja einmal berichten, wie es mit dem Problem, des - vor allem abendlichen - Überdrehens meines Hundes weiter geht.
Mein Hund ist zwar immer noch ziemlich aktiv und neigt zum Überdrehen, aber wir haben eine deutliche Verbesserung der Situation erreicht und darüber freue ich mich sehr. Das "Anspringen", das er zuvor so hartnäckig praktiziert hat, hat er sich abgewöhnt, er schläft auch untertags mehr und ist insgesamt etwas ruhiger.
Als wirksam haben sich folgende Maßnahmen erwiesen:
-Keine großen Futterportionen; ein voller Magen löst bei ihm seltsamerweise heftige Erregung aus. Wir füttern jetzt fast ausschließlich "über den Tag verteilt", im Rahmen von Suchspielen, mit verschiedenen Spielzeugen wie Futterball etc. und natürlich als Belohnung für erwünschtes Verhalten. Abends gibt es dann nur mehr eine Mini-Portion und die nicht zu spät.
-"Schmackhaft machen" seiner Liegeplätze; wenn er sich auf seine Decke legt und ruhig wird, gibt es jedes Mal ein ruhiges, verbales Lob; manchmal auch noch ein Futterstückchen dazu. Das hat dazu geführt, daß er sich untertags öfter als zuvor einmal auf die Decke legt und dann auch manchmal eine Runde schläft. Er hat jetzt insgesamt etwas mehr Schlaf und das scheint ihm gut zu tun.
-Beim Spazierengehen achte ich jetzt mehr darauf Gegenden wo viel Lärm und "Trubel" ist konsequent zu meiden; wir gehen jetzt auch insgesamt etwas weniger "Kilometer" unterbrechen dafür öfter für ein kurzes Suchspiel oder eine Gehorsamkeitsübung, bleiben bei für ihn interessanten Stellen länger stehen , damit er ausgiebig "schnüffeln" kann.
-Außerdem achte ich noch konsequenter als zuvor darauf, ihm wirklich immer "Führung" zu bieten, damit für ihn klar ist, daß er sich um nichts "zu kümmern und nichts zu regeln" braucht. Das bewährt sich vor allem bei den Spaziergängen nach Einbruch der Dunkelheit - wo er ja immer eher ängstlich und aufgeregt war - gut. Er beginnt anscheinend langsam darauf zu vertrauen, daß ich "die Gefahren der Finsternis" schon im Griff habe. Seine Körperhaltung bei der spät-abend-Runde ist jetzt deutlich entspannter.
-Das Anspringen konnte ich ihm abgewöhnen, indem ich jedes Mal beim ersten Ansatz dieses Verhaltens mit der Bemerkung "es reicht" ruhig den Raum verlassen habe - kurze Auszeit (2-3 min) also. Das hat er dann erstaunlich schnell verstanden. Ich hatte es ja zuvor schon mit "Auszeit" probiert gehabt, hatte dabei aber wohl den Fehler gemacht, die ersten 2-3 "Anspringversuche" mit "Nein" unterbinden zu wollen, bevor es zur Auszeit kam und das hat nichts gebracht. Auszeit muß offenbar beim ersten Ansatz des unerwünschten Verhaltens stattfinden, sonst bringt es (zumindest bei meinem Hund) nichts.
Ja insgesamt bin ich also mit der Entwicklung sehr zufrieden. Es gibt sicher noch jede Menge "zu tun" mit meinem Hund, aber solange Fortschritte zu erkennen sind, bin ich zufrieden und hoffnungsvoll.

Liebe Grüße, Conny

PS: Etwas ist mir noch sehr stark aufgefallen. Es ist ganz wichtig immer die eigene innere Einstellung zum eigenen Hund zu hinterfragen. Und da habe ich auch ein großes Problem bei mir selbst erkannt, an dem ich wohl noch intensiv arbeiten muß. Als ich ihn zu mir genommen habe, wollte ich natürlich wieder einen Hund haben - klar sonst nimmt man sich ja keinen. Aber die Entscheidung gerade ihn zu nehmen, ist wenn ich zu mir ehrlich bin, aus Mitleid gefallen. Er war der "Kümmerling" aus einem großen "Hoppala-Wurf". Gesundheitliche Probleme und mit 3 Monaten gut ein Viertel weniger Gewicht, als das nächst größere Geschwisterchen. So kam er also zu mir. Die Grundhaltung von Mitleid ist aber extrem schlecht für einen Hund. Mittlerweile ist er groß und kräftig und abgesehen von dem angeborenen Herzfehler, den er leider hat, auch gesund. Wenn es mir gelingt, daß Bild von dem "armen Kleinen" mit den dazugehörigen Gefühlen aus dem Kopf zu kriegen, wird denke ich auch einiges besser laufen.
 
hab den thread jetzt nur mal kurz überflogen, und weiß nicht, ob da schon jemand drauf eingegangen ist, aber der fette satz ist mir ins auge gestochen:

Auf die Decke schicken ist leider etwas, was auch untertags noch ziemlich schlecht klappt. Ich bin dabei es langsam aufzubauen - schick ihn also ca. 10 min. auf die Decke und geb ihn dann wieder frei - nur einschlafen tut er dabei nicht, er wartet nur gespannt, daß ich "frei" sag - und schon ist er wieder auf. Wenn ich mich zu ihm auf seine Decke setze, kann er schon entspannen, ich mach das oft so im Rahmen der "Körperpflege" - also ein bißchen Bürsten, Kraulen und Streicheln, die Pfoten anschauen etc.

wenn du's dir leicht(er) machen willst, würd ich den hund einfach aufs sofa lassen... da kann er ganz entspannt bei dir liegen ohne, dass du am boden sitzen musst ;)
 
Sorry - hab leider zu wenig Zeit um mir alles genau durchzulesen...falls es schon irgendwo geschrieben wurde, bitte einfach ignorieren ;)

Aus Erfahrung mit Bulli, Pit und Co. kann ich diese Tipps abgeben:

- Abendspaziergang vorverlegen und um die gewohnte Zeit nur KURZ zum lösen raus
- Licht dimmen, Fernsehapparat leiser drehen und weniger bewegen (schon eine gute Stunde vor der Schlafenszeit)
- wenn Hundi glaubt lustig sein zu müssen -> BOX!!!

Bulli und Co negen dazu, es so wie kleine Kinder zu machen -> "ich bin nicht müde!"
Sie können kurz vor dem umfallen richtig ungut werden und sich damit wieder selbst pushen.

Hoffe es hilft auch bei euch, bei mir funktioniert es bestens.

LG

Markus
 
Ich danke Euch noch einmal allen herzlich für die Tips und den Zuspruch.

@Bruja
Na ja, beeindruckend ist es wohl nicht wirklich. Immerhin habe ich jetzt Monate gebraucht um endlich einen Weg zu finden, daß er mich nicht mehr anspringt, wenn er aufgeregt ist. Aber jetzt funktioniert es wirklich, er ist - zumindest wenn untertags nichts "außergewöhnliches" passiert - merklich ruhiger und hat verstanden, daß ich das Anspringen nicht toleriere. Ich hab gewußt, daß ich mich mit ihm auf keinen ganz "einfachen" Hund einlasse, aber ich freu mich immer ganz riesig, wenn sich wieder etwas in die richtige Richtung bewegt.

@Pippilosa
Es gibt ein Sofa im Zimmer, auf das er darf (ansonsten halte ich die Liege- und Sitzmöbel "hundefrei"). Allerdings entspannt er sich auf dem Sofa nicht so gut wie auf seiner Decke - keine Ahnung warum. Aber mit der Decke klappt das jetzt gut, ich hab ihm noch eine alte Matratze druntergelegt und er scheint diesen "Komfort" zu genießen.

@Markus Pollak
Ja der Vergleich trifft es genau. Wie ein kleines, übermüdetes Kind, das mit aller Kraft gegen das Einschlafen kämpft, hat er sich benommen. Den Abendspaziergang habe ich in den letzten Wochen bereits vorverlegt und das bewährt sich tatsächlich. Das Licht zu dimmen, probiere ich auf jeden Fall gleich heute aus. Hundebox hatte ich noch nie eine, ich hätte dabei eigentlich die Befürchtung, daß sich die Katzen ständig, drin "rumtreiben" würden, die lieben ja alles "höhlenartige". Mein Hund mag es zwar, wenn sich die Katzen zu ihm auf seine Decke legen, aber bei einer Box wäre das doch etwas anderes .

Liebe Grüße, Conny
 
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