Unverträglichkeit?

Die2

Super Knochen
Nach langem mal wieder hier, würde ich um Euer Schwarmwissen bitten:

Unser Youngster hat eine mysteriöse Unverträglichkeit (?). Schon als kleiner Welpe hat er plötzlich von jetzt auf gleich sein Futter nicht mehr vertragen. Extremer Durchfall, Erbrechen-es kam aus allen Rohren, nicht nur sprichwörtlich. Erst vermutete man Infekt, Parasiten, war ein langer Weg bis wir bemerkten-das Futter hat schuld.

Also gut auf was anderes umgestellt, wir hatten Rind in Verdacht, also single Protein Lamm. Klappt. Manche Leckerlies mit Geflügel gehen auch, andere zb gefriergetrocknete Hühnerherzen gar nicht. Auf Nassfutter reagiert er schnell mit Durchfall (selbst wenn die Zusammensetzung ähnlich oder ident zum TF ist). Und auch frisch geht fast gar nicht (auch gekocht nicht). Und ich verstehe nicht warum. Er hat jetzt jahrelang das selbe Trockenfutter bekommen, nur er konnte es nicht mehr sehen. Und ich kann ihn verstehen und hab ihm gut gemeint (wie immer leider das Gegenteil von gut :(), mal wieder vorsichtig versucht was frisches zukommen zu lassen. Hab langsam täglich eine kleine Menge Frisches zum TF gegeben. Hat paar Tage funktioniert. Hab die Menge gesteigert, auch alles gut. Gestern gab es dann eine Mahlzeit mit ca 75% Frischeanteil und nunja, seit Stunden sind wir dabei Durchfall und erbrochenes aufzuwischen. Dabei war es die gleiche Zusammensetzung wie die Tage zuvor.

Er hat auch eine Zeit lang Terra Canis Dosen vertragen, von jetzt auf gleich dann aber gar nicht mehr. Hab damals vermutet dass die wohl nicht 100% Sortenrein sind, weil er schon auf die winzigste Menge Rind heftig reagiert.

Ich würde so gern wissen woran es liegt und ob es irgendwas gibt dass er - abseits vom TF verträgt, leider enden die Versuche jedesmal gleich. Etwas das er paar Tage vertragen hat führt plötzlich zu Extremdurchfall (auch medikamentös kaum stillbar, ist als würde er tatsächlich alles "ausräumen").

Kennt das wer? Ideen was wir probieren könnten?

Klar, wenn es nicht anders geht bekommt er sein TF und fertig. Aber wenn ich dran denke dass er vermutlich die nächsten 10Jahre immer das gleiche fressen muss, tut er mir leid. Außerdem fehlen mir so sämtliche Möglichkeiten einer Schonkost/Diät im Krankheitsfall.... Und das Kapitel haben wir grad mit unserm Oldie, der eigentlich Nierendiät bräuchte, sie aber nicht verträgt.

Für Ideen sind wir dankbar.
 
Puh, ihr Armen, hab auch so ein ähnliches Exemplar daheim.
Welche Fleischsorten habt ihr schon durch?
Wir sind letztlich bei gekochtem Pferd gelandet, dazu gekochte Haferflocken oder Erdäpfel. Da musst du dann halt noch Vitamine und Calzium zufüttern. Gekochtes Gemüse geht bei uns auch nicht, hab ihr dann Cdvet Sensitiv untergemischt.
2x im Jahr gebe ich ihr Omnibiotic für den Darm, ist auch immer gut.
Bactisel hat ihr bei Durchfall auch immer geholfen
Ich würde aber, falls nicht schon passiert, eine Kotprobe einschicken um festzustellen wie es um die Darmbakterien steht, war bei uns ganz schlimm. Kaum gute, Hauptsächlich schlechte Bakterien.

Wie sieht es mit Fisch aus, Wild, Ziege, Kaninchen, bzw. was ihr an Fleisch noch nicht gefüttert habt, könnt ihr auch probieren. Allerdings, wenn es ihm tagelang schlecht geht ist probieren vielleicht nicht so ideal.

Ich wünsche euch alles Gute und viel Erfolg
 
Wenn in Wien/NÖ wohnhaft, dann zu Dr. Petritsch am Rennweg.

Sie kann am Schall zb. IBD (Inflammatory Bowel Disease) diagnostizieren. Tüchtige Frau, Spitzengerät.

Wenn empfohlen, danach Allergietest auf IG E/IG G -Reaktionen gegen diverse Futtermittel.

Und allenfalls eine Darmspiegelung mit Biopsie. Über die Biopsie stellt man fest, welche Zellen beteiligt sind. Danach richtet sich die Therapie.

NICHT herumprobieren, NICHT mit der Abwechslungsreich&Hochwertig-Scheiße Zeit vertrödeln. Ich hab das gemacht. Man lernt leider immer zu spät.

Fazit: Der gute Loki hat sich sukzessive auf ALLES sensibilisiert: Huhn, Pute, Ente, Lachs, Rind, Schwein, Ziege/Lamm, Hirsch, Pferd, Kaninchen, Soja, Gerste. Das ist jetzt alles streng verboten.

Er lebt seit Jahren von Anallergenic, Whimzees (vegan), Reiswaffeln und Obst. Und es geht ihm gut damit, Durchfälle sind selten geworden. Es gibt auch ein medikamentöses Prozedere, dass ihm zügig hilft. Er ist idealgewichtig und für sein Alter (12 Jahre) sehr fit.

(Gell, Dorfhunde fressen, was sie am leichtesten erwischen: Müll, Ratten, Scheiße und Leichen. Hunde brauchen weder Abwechslung noch Wagyu-Steaks.)

Auslöser dürfte bei Loki ein schlimmer Krallenabriss gewesen sein. Er hatte eine offene Wunde bis in den Zehenknochen und erhielt deshalb mit 8 Monaten postoperativ schwere Antibiotika. Seine Geschwister leiden nicht an diesem Problem. Die Frau Mama hat (mageres) Fleisch bis zum Tod vertragen.

In Folge fielen immer wieder hämolysierende E. coli und Klebsiellen bei den Kotuntersuchungen (wegen Durchfällen) auf. Statt Omnibiotic und Futterwechsel hätten wir sofort den vollen Diagnoseweg gehen müssen. Klebsiellen stehen neuerdings im Verdacht, im Zusammenhang mit bestimmten ABs bei Menschen Morbus Crohn auszulösen.

Ach ja: Meine junge Hündin hält Reiswaffeln für tolle Leckerli. Sie ist damit abgerichtet worden. Kein Fleisch, wenn der alte Hund in der Nähe ist und es vielleicht wegschnappt. Es ist nicht wichtig, was ein Hund bekommt - sondern dass es ihm entsprechend verkauft wird. (Ach wie menschlich.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für Euren Input.

Nun was er genau verträgt ist schwer auszumachen, da man durchwegs 2-3 Tage was dazufüttern kann das dann an Tag 4 plötzlich zur Explosion führt. Mehr als nur sprichwörtlich.

Sein TF, single protein Lamm geht. Ich kann auch mit ausreichend Umstellungszeit (ca 1 Woche langsam dazumischen) auf eine andere Marke single protein Lamm oder Huhn umsteigen. Nur kommt was Frisches dazu gibts leider schnell Totalausfall. Auch wenn das Lamm oder Huhn ist....

Einen alten Herrn, fast 14jährig, mit IBD hab ich hier. Das kennen wir und ja da probiert man nicht. Aber beim Youngster passt das nicht und ich bin erst noch bei - hörst Du Hufgetrappel denk an Pferde nicht an Zebras. Ja freilich könnte es das sein. Aber er verträgt handelsübliche TF. Sogar verschiedene Marken. Leckerli gehen auch, solange sortenrein.

Würde es ihm verdauungsseitig dauerhaft schlecht gehen hätten wir bereits mehr Diagnostik gemacht. Aber solange man sich an das Fütterungsregime hält ist alles gut. Und eines ist amtlich-IBD ist eine Autoimmunerkrankung die durch Stress noch schlimmer wird. Für meine Hunde (beide Sensibelchen) wäre eine Diagnostik in dem Umfang Extremstress. Daher, danke für den Tipp und sollte es schlechter werden muss ich ohnehin was tun. Aber solange er stabil sein Futter verträgt schlepp ich ihn nicht zu zig-Untersuchungen, IBD ist ja eine Ausschlußdiagnose.

Keine Sorge "rumprobieren" wie viele das tun - heute dies, morgen das - gibt es hier nicht. Ja ich teste schon an, aber dazwischen liegen Wochen bis Monate. Zuletzt hab ich ihn gut ein Jahr stabilisieren lassen. Andererseits muss man sagen-wie soll er eine robuste Darmflora aufbauen wenn er exakt immer die selben 2 Dinge bekommt? Das Mikrobiom im Darm lebt von der Ernährung, ist die einseitig ist es auch die Darmflora. Daher erlauben wir uns ab und zu schon den Versuch ihn hier etwas stabiler zu bekommen. Man kommt auch rasch in blöde Situation wenn Hund original 1 Futter verträgt (grade jetzt in Zeiten von Lieferschwierigkeiten).

Und ja ich vermenschliche wahrscheinlich, aber wenn ich den Napf runterstelle und Hund guckt lustlos rein, dreht sich weg und das 3 Tage in Folge, dann fühl ich mich damit auch nicht gut. Leben ist für mich mehr als Existenz.

Von daher werd ich immer wieder überlegen was wir hier optimieren könnten. Nicht kopflos-aber es nicht mal anzudenken ist keine Option.

Wenn noch wer Ideen hat, ähnliches kennt- bitte gerne- bin für jeden Denkanstoß dankbar.
 
Jede Krankheit wird durch Distress noch schlimmer. Die Frage ist, worin dieser Distress besteht.

IBD hat eine polygene genetische Basis, klar. Ähnlich wie bei Asthma oder auch Hüftdysplasie spielt aber die Umwelt bei der Entstehung eine weit größere Rolle. Es kann von Zwillingen einen erwischen und den anderen nicht.

Google doch bitte "Inflammatory Bowel Disease Diesel". Du solltest eventuell darauf achten, wo du deinen Hund (also mindestens den alten IBDler) schnuppern lässt.

Ich verhänge zb bei Schnee strikten Stubenarrest, bis diese extrem dreckige Scheiße zumindest von Gehwegen weg ist. Sollen in den Garten pinkeln. Auf keinen Fall wird in der Kalten Kotze gespielt. Die Bestandteile von Schnee drehen einem echt den Magen um. Diesel und Ruß sind noch das Harmloseste in Schnee.

Einen Indian Pariah mit Resistenz gegen Gangeswasser hab ich nicht, also bloß weg von solcher Brühe.


IBD entsteht durch ein gekipptes Mikrobiom im Darm. Ajka hatte diesbezüglich ideale Startbedingungen (Bauernhof), Loki hingegen schlechte (Stadt). Genauso ist es auch bei Menschen, Bauernhofkinder leiden seltener an autoimmunen Störungen.

Loki hatte seit 12 Monaten keinen Durchfall mehr. Gar keinen. Nicht mal bei seiner teuren Nummer mit dem Menschenkot hatte er nennenswerten Durchfall. Seit dem Moment, wo das DING vom Bauernhof sein Leben betrat, ist eine heilige Ruhe. Und er hatte Mega-Stress, er hat sich vor der Kleinen entsetzlich gefürchtet. Ein Bauernhof ist für ihn ein Ort voller Ungeheuer. Wir glauben, die Kleine hat neben den Gerüchen nach Vieh auch noch Fäkalkeime mitgebracht, die günstig für ihn waren. (Welpe ist bekanntlich nicht stubenrein.)

Auf die E.coli und die Klebsiellen achte ich. Nach der Panne mit dem Menschenkot waren wieder massiv Klebsiellen nachweisbar. (Aber der Kot sah völlig normal aus, er hatte nur Reflux und Magengeruch.) Das Labor empfahl ein spezielles Antibiotikum und seither ist alles paletti. Außer einer gewissen Dysbiose zur Zeit keine Klagen. Die Dysbiose kommt laut meinem Tierarzt vom Symbiotic, wir lassen es weg.

Loki hat genau die Mikrobiom-Veränderungen, die hier (für Menschen) beschrieben sind. Ich lasse recht regelmäßig bakteriologische Untersuchungen machen.


Das Foto ist von gestern, Ernährungszustand und Fellqualität sind gut zu sehen. Alter 12 Jahre, 4 Monate. Der Hund wird seit Jahren ohne Fleisch gefüttert.
 

Anhänge

  • 20220909_092123.jpg
    20220909_092123.jpg
    247,3 KB · Aufrufe: 5
Zuletzt bearbeitet:
Mir ging es mit Yuma genau gleich. 6 lange Jahre. Bis eine Ärztin in D endlich herausfand das seine Schilddrüse nicht richtig arbeitet (Subklinische SDU)
Nach einstellen der Schilddrüse war der ganze Spuk vorbei. Er hatte nie wieder ein Problem.
Vielleicht wäre das ein Ansatz
 
Oben