Unklarheiten bei der Erziehung

Wanderpeter

Anfänger Knochen
Hallo,

wir haben seit einer Woche einen Spitz Welpen (9 Wochen) und wir haben viel Freude und Spaß mit ihr(trotz Schlafmangel durch nächtliches Gassigehn usw. ).
Nach eifrigem Lesen einiger Bücher zum Thema Hunde, Welpen, Erziehung usw. (schon als Vorbereitung auf unsere Lea) sind uns dann doch Widersprüche zwischen den Büchern aufgefallen. Besonders in Erziehungsfragen sind sich da nicht alle Autoren ganz einig. Das hat uns dann doch etwas verunsichert, da wir es ja doch möglichst richtig machen wollen und Lea zwar doch die Rudelrangfole beibringen wollen, sie aber doch nicht zuviel demütigen wollen.

Ein paar Beispiele dazu:

-Schnauzengriff: Im einen Buch verhaßt im anderen hochgelobt.
-Nackengriff: Im einen Buch als totschütteln beschrieben, im anderen ideales Erziehungsmittel
-Der Hund darf nicht auf erhöhte Liegeplatze / Der Hund darf liegen wo er will
-Der Hund darf nicht als erster durch die Türe / Der Hund soll als erster durch dir Türe.

Meine Frage dazu:

Könnt Ihr uns einen Autor, bzw. ein Buch empfehlen, nachdem man sich richten kann? (Sowas wie eine allgemein gültige Hunde-Erziehungs-Bibel; So einen Stein der Weisen wird's zwar nicht geben, aber vielleicht kommt ein Buch dem ziehmlich nahe)
Oder habt Ihr dazu Tips für uns?

Vielen Dank

Peter
 
Ich glaube nicht, dass es zum Thema Hundeerziehung sowas wie eine allgemein gültige Hunde-Erziehungs-Bibel gibt.
Hunde sind Lebewesen und jedes Lebewesen ist ein Unikat und erfordert deshalb ein eigenes Verhalten und einen anderen Umgang.

Ich persönlich hab kein Problem mit einem Schnauzengriff, wende ihn auch selber an. Man muss halt wissen wie und wann. Seine Schnauze sollst du ihm dabei natürlich nicht zerquetschen, auch soll er nicht unter Schmerzen Winseln. Es geht da eher um eine psychologische Wirkung als um den Schmerz.

Ob dein Hund auf deinem Sofa liegen darf musst du selbst wissen und entscheiden. Kann man jetzt nicht verallgemeinern ob das gut ist oder nicht. Ich persönlich wills nicht, wenn du kein Problem damit hast ist es auch in Ordnung.

Wegen Haustüre ist es das Selbe. Ich will nicht, dass mein Hund zuerst reingeht. Ich bin hier der "Herr im Haus" und er ist in der Rangordnung unter mir. Also gehe ich auch zuerst. Er macht derweil Sitz vor der Türe während ich aufsperre und reingehe und folgt mir dann entweder auf Hand oder Rufzeichen nach.

Sei dir sicher, dass du hier und auch überall anders viele unterschiedliche Meinungen zum Thema Hundeerziehung hören wirst.
 
Ich würde alles was mit Gewalt zu tun hat, ausschließen!!!!

Das ist ein Hundebaby!

Es sollte genau umgekehrt funktionieren.

Ein gezieltes NEIN, ein Ignorieren sollte ausreichen.

Ablenken, Leckerlies und positive Motivation, den Spieltrieb fördern!

Und wenn sich dein Welpe schon in irgendetwas "reinsteigert", dann kannst ihn sehr wohl berühren, angreifen aber niemals schütteln, beuteln oder so.

Ich bin auch ein Gegner vom Schnauzengriff.
Denn nur derjenige, der wirklich damit umgehen kann, sollte dies tun und der hats dann nicht notwendig.

Es geht anders!

Und ich hab jetzt selbst ein 16 Wochen altes Früchtchen daheim, welches nur mit viel Liebe, Leckerlies und Motivation und viel viel Spielen erzogen wird.

Und genauso hab ich es bei meinem Rüden gemacht, der nach wievor sehr herzeigbar und wohl erzogen ist.
Aber halt kein Hund für den Sport, sondern ein gesellschaftsfähiger Familienhund, der immer und überall dabei ist.
Nochwas:
Wenn dein Hund auf der Couch liegt, dann müßt ihr euch das überlegen ob ihr das so wollt. Aber dieser Platz wird dann halt auch eurem Welpen und später dem erwachsenen Hund gehören. Und Schlafplatz ist Schlafplatz, dort sollte er seine Ruhe haben dürfen.

Ob der Hund als erstes bei der Türe raus geht, ist eine alte Geschichte. Ich geh bei unseren Hunden eigentlich immer zuerst raus, aber nur deswegen, weil ich vor den Hunden die Umgebung sehen kann und eventuell eine Gefahr abwenden kann.

LG
Susanne
 
Zuletzt bearbeitet:
Wanderpeter schrieb:
Hallo,

wir haben seit einer Woche einen Spitz Welpen (9 Wochen) und wir haben viel Freude und Spaß mit ihr(trotz Schlafmangel durch nächtliches Gassigehn usw. ).
Nach eifrigem Lesen einiger Bücher zum Thema Hunde, Welpen, Erziehung usw. (schon als Vorbereitung auf unsere Lea) sind uns dann doch Widersprüche zwischen den Büchern aufgefallen. Besonders in Erziehungsfragen sind sich da nicht alle Autoren ganz einig. Das hat uns dann doch etwas verunsichert, da wir es ja doch möglichst richtig machen wollen und Lea zwar doch die Rudelrangfole beibringen wollen, sie aber doch nicht zuviel demütigen wollen.

Ein paar Beispiele dazu:

-Schnauzengriff: Im einen Buch verhaßt im anderen hochgelobt.
-Nackengriff: Im einen Buch als totschütteln beschrieben, im anderen ideales Erziehungsmittel
-Der Hund darf nicht auf erhöhte Liegeplatze / Der Hund darf liegen wo er will
-Der Hund darf nicht als erster durch die Türe / Der Hund soll als erster durch dir Türe.

Meine Frage dazu:

Könnt Ihr uns einen Autor, bzw. ein Buch empfehlen, nachdem man sich richten kann? (Sowas wie eine allgemein gültige Hunde-Erziehungs-Bibel; So einen Stein der Weisen wird's zwar nicht geben, aber vielleicht kommt ein Buch dem ziehmlich nahe)
Oder habt Ihr dazu Tips für uns?

Vielen Dank

Peter
versuche, dir möglichst viele bücher von clarissa v. reinhardt "einzuziehen"
dann bist du auf einem guten und richtigen weg- besuche möglichst viele seminare v. c. v. r. / turid rugaas/ celina del amo- es gibt viele gute hundeleute- und besuche eine gute hundeschule
alles gute mit deinem baby
 
Hallo Wanderpeter.

Was liegt dir denn mehr? Wenn du mal in dich reinhorchst?
Mit Schnauzgriff und Schütteln oder ohne?

Wenn du eine innere Ablehnung gegen solcherlei *Zurechtweisungen* hast, dann bleib dabei und lass es sein.
Egal, was in irgendwelchen Büchern steht.

Normalerweise läuft es so, dass die *Erziehung* der Kleinen erst dann beginnt, wenn die Welpen irgend etwas tun, was die Menschen nicht gern sehen oder nicht wollen... fang einfach etwas früher an.
Zeigt eurem Zwerg, was richtig ist! Mit Geduld, Motivation, Leckerchen, Spiel, was auch immer.

Je weniger körperliche Einwirkung du benutzt, umso mehr wird der Hund dir später vertrauen (die meisten körperlichen Einwirkungen werden von den Menschen zum falschen Zeitpunkt und in der falschen Intensität gesetzt).

Lieber von vornherein zeigen, was richtig ist und ignorieren (wenn es möglich ist) oder mit einem verbalen Abbruchkommando belegen, was falsch ist.

Später heißt es sonst: Der Hund zieht an der Leine.
Für mich heißt das: Er muss lernen an lockerer Leine zu gehen!

Verstehst du den Unterschied, den ich meine?

Je früher man damit anfängt, sich Gedanken dazu zu machen, was der Hund tun soll/kann, was erwünscht ist... umso eher kann man das in geordnete Bahnen lenken!

Viel Spaß mit den Zwerg
Günni
 
Ich denke auch, dass jeder Hund ein eigenes Wesen für sich ist und es dafür keine allgemeinen Erziehungsrichtlinien gibt. Grundsätzlich ist jedoch zu sagen, dass ein guter Hundehalter/-besitzer IMMER Wege findet/finden sollte, die gewaltfrei sind.
Nun muss man sehen, wo Gewalt anfängt...solange es dem Welpen pysisch und psysisch davon nicht schlecht geht, denke ich, ist es soweit in Ordnung.
Mit psysisch meinte ich, dass man den Hund zum Beispiel nicht ständig anschreien sollte, dass kann den Hund wirklich stark belasten.

In vielen Hundebüchern wird oft darüber geschrieben, dass Hunde sehr schnell dominant werden, wenn sie Dinge machen dürfen, die z.B. der "Chef" auch machen darf oder wenn sie es vor ihm machen dürfen.
Hm...in einem Rudel wilder Hunde darf sich ein Junghund jedoch auch mal an den Rudelführer "kuscheln"...die "Älteren" haben auch mal Erbarmen und lassen die Welpen parallel zu sich selber mitfressen.

Das auf dem Sofa liegen dürfen oder sogar im Bett schlafen dürfen...das muss jeder für sich entscheiden, wie er das halten möchte, aber wenn man es nicht machen sollte, dann bitte nicht mit der Begründung der Rangordnung, denn damit hat das nichts zutun.

Ein wirklich "top"-Hundebuch kann ich dir nicht empfehlen, aber ich kann dir unter Anderem sagen, dass du dich zum Beispiel nicht unbedingt nach der Tiernanny im TV richten solltest.

---edit, kein gutes Buch---
Ansonsten kannstdu auch mal die Suchfunktion betätigen, es gibt viele Büchertipps und kannst ja mal ins Forum Bazar schauen, da findest bestimmt auch einige Anreize ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Laudatio_Amore schrieb:
Obwohl, ein Buch fällt mir ein: Das Kosmos-Erziehungsprogramm für Hunde von... (ich weiß den Namen nicht mehr, einer kanns dir bestimmt sagen)
Das find ich eigentlich gar nicht mal so schlecht.
Kannst du detailliert drin nachlesen wie man eine Wurfkette benutzt und wie man Disc-Scheiben eisetzt. Nix für mich.

Grüßli
Günni
 
günni schrieb:
Kannst du detailliert drin nachlesen wie man eine Wurfkette benutzt und wie man Disc-Scheiben eisetzt. Nix für mich.

Grüßli
Günni

:eek: Echt??? Das wird/wurde doch immer so hoch gelobt mit gewaltfreier Erziehung...bist sicher, dass wir beide das gleiche meinen?

Edit: habs gefunden: ---edit, kein gutes Buch---

Das meinte ich eigentlich!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein paar Beispiele dazu:

-Schnauzengriff: Im einen Buch verhaßt im anderen hochgelobt.
-Nackengriff: Im einen Buch als totschütteln beschrieben, im anderen ideales Erziehungsmittel
-Der Hund darf nicht auf erhöhte Liegeplatze / Der Hund darf liegen wo er will
-Der Hund darf nicht als erster durch die Türe / Der Hund soll als erster durch dir Türe.

GROBER UNFUG !!! Das sind Methoden aus dem Mittelalter -:))

Schau dir mal folgendes an / als Auszug:

http://wuff-online.com/pics/artikel/2005/05/alpha.pdf

http://wuff-online.com/pics/artikel/2005/02/alpha.pdf

Ist nur ein kleiner Teil des Ganzen - es gibt zwar keine perfekte oder beste Hundeerziehung (wobei schon das Wort schlimm ist -:)), aber Gewalt erzeugt Gewalt - nicht nur beim Menschen. Und Gewalt ist nicht immer die direkte physische Gewalt !!

mfg -- Andreas
 
es wird immer unterschiedliche meinungen geben was die "ideale" hundeerziehung anbelangt. meiner meinung nach "ideal": sich mehrere meinungen/erfahrungen anhören und sich dann individuell auf den eigenen hund anpassen. für einige hunde wirken manche erziehungsmethoden wunder, für die anderen als bedrohung. ich denke nicht, dass man von einer "allgemeinen hundeerziehung" sprechen kann.
betr. schnauzengriff: hab ich bis dato keine schlechten erfahrungen damit gemacht. man sollte aber stets darauf achten, trotz bestrafung (der mutterhund bestraft die welpen ebenso durch den "schnauzengriff") sanft mit dem hund umzugehen.
betr. unterwerfen/zu boden drücken: halte ich ebenso für gut und auch notwendig, um ein gut funktionierendes "rudelleben" zu ermöglichen. wir lieben zwar alle unsere hunde, aber "chef" sind immer noch wir.
betr. liegeplatz auf couch, bett, etc.: unser hund liegt zwar nicht auf der couch, dafür schläft er bei uns im bett. ;) da gehen die meinungen sehr weit auseinander - angefangen von der hygiene, bis hin zur narrenfreiheit des hundes. ich persönlich komme gut damit zurecht. man sollte sich nur bewußt sein - einmal mit der bettgeschichte angefangen, wirst du sie nie wieder los! :)

so, ich hoffe ich konnte ein paar erfahrungswerte weitergeben ...

lg niki & niko
 
Niki83 schrieb:
betr. unterwerfen/zu boden drücken: halte ich ebenso für gut und auch notwendig, um ein gut funktionierendes "rudelleben" zu ermöglichen. wir lieben zwar alle unsere hunde, aber "chef" sind immer noch wir.

lg niki & niko

na servas... tut mir sehr leid für dich, dass das nur so funktioniert! hoffe, dass du irgnedwann mal nen anderen weg findest als die unterdrückung/unterwerfung!:eek:
 
Niki83 schrieb:
betr. unterwerfen/zu boden drücken: halte ich ebenso für gut und auch notwendig, um ein gut funktionierendes "rudelleben" zu ermöglichen. wir lieben zwar alle unsere hunde, aber "chef" sind immer noch wir.
Siehe mein Beitrag vorher. :o

LG, Andy
 
Besonders in Erziehungsfragen sind sich da nicht alle Autoren ganz einig.

Es gibt leider kein Allgemeingültiges Geheimrezept.

Schnauzengriff wende ich im Notfall an, auch am Nackenfell hatte ich meinen Hund schon, bzw. ich habe ihm in den Nackengeriffen, nicht ihn hochgezogen oder gebeutelt. Gezieltes und angemessenes Korrigieren gehört mit zu den schwierigsten Dingen in der Hundeerziehung.

Was ich gar nicht mache ist das unterwerfen, das halte ich für sinnlos. Die Entscheidung sich auf den Rücken zu drehen treffen Hunde nämlich immer auch selber wenn sie von anderen unterworfen werden, deswegen halte ich es für ziemlich sinnlos.

Dennoch ist das nicht der normale Grundtenor mit meinem Hund oder wie ich etwas beibringe, dass mache ich nur über positive Verstärkung und Motivation. Die obigen Methoden dienen nur zur Korrektur bei schweren Verstößen - bei meinem jetzigen jungen Hund musste ich noch keines der beiden jemals anweden...

Celina Del Amo schreibt ganz gute Bücher, toll finde ich auch Bonnie Bergin "Understanding Dog Mind".
 
Kathi K. schrieb:
na servas... tut mir sehr leid für dich, dass das nur so funktioniert! hoffe, dass du irgnedwann mal nen anderen weg findest als die unterdrückung/unterwerfung!:eek:

nicht, damit du mich falsch verstehst:
die unterwerfung ist natürlich nach all den anderen möglichkeiten gestellt, z. b. beim füttern und fressen, beim spielen und "erbeuten" etc. ich habe es bei meinem rüden ein, zwei mal machen müssen - in seiner pupertät, als er probiert hat den stärkeren zu spielen. mittlerweile (er ist nun 14 monate) weiß er welchen rang er bei uns in der familie hat und da er einen "sehr ausgeprägten sinn für familie" hat, kann ich ihm auch manche sachen erlauben, die in einigen büchern in die kategorie "keinesfalls" oder "niemals" fallen.

wie gesagt, man muss sämtliche erziehungsmethoden seinen eigenen hund anpassen.
 
Vielen vielen Dank für die Antworten!:)

Ich bin froh, daß man einen Hund auch mit sehr wenig bis gar keinem Einsatz von diversen Zurechtweisungen erziehen kann. :D
Wir haben uns auch viel Gedanken gemacht, da wir die Erziehung eigentlich möglichst gewaltfrei gestalten und eher mit Belohnung statt mit Bestrafung arbeiten wollten. Darin sehen wir uns jetzt auch durch Eure Informationen bestätigt.
Es wird sicher nicht ausbleiben, daß wir uns auch mal zu "Bestrafungen" durchringen müssen, aber möglichst wenig.
In der ersten Woche haben wir auch schon kleine Erfolge damit gehabt.
Auf Sitz und Aus hört Lea schon. Besonders das Aus war uns wichtig, da Lea immer gerne in Nasen, Ohren und Finger zwickt, bzw. gezwickt hat.

Wir sind jetzt noch mehr motiviert und glauben schon auf dem richtigen Weg zu sein.

Liebe Grüße

Peter
 
Niki83 schrieb:
nicht, damit du mich falsch verstehst:
die unterwerfung ist natürlich nach all den anderen möglichkeiten gestellt, z. b. beim füttern und fressen, beim spielen und "erbeuten" etc. ich habe es bei meinem rüden ein, zwei mal machen müssen - in seiner pupertät, als er probiert hat den stärkeren zu spielen. mittlerweile (er ist nun 14 monate) weiß er welchen rang er bei uns in der familie hat und da er einen "sehr ausgeprägten sinn für familie" hat, kann ich ihm auch manche sachen erlauben, die in einigen büchern in die kategorie "keinesfalls" oder "niemals" fallen.

wie gesagt, man muss sämtliche erziehungsmethoden seinen eigenen hund anpassen.

na hoffentlich geht das gut -:((((
 
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