Trubel an der Leine

thecolleen

Medium Knochen
Hallo,

Santiago ist jetzt ein gutes Jahr alt, ein Greyhound-Rüde, und dementsprechend groß und SCHWARZ :D :eek::eek:

Nein, Scherz beiseite - aber dadurch wirkt er halt schnell furchteinflößend ... Santiago ist eigentlich super erzogen, kommt auf Zuruf auch in Ablenkungssituationen, ist super sozialisiert, beherrscht die Grundkommandos, hat täglich sehr langen Freilauf auch mit unterschiedlichsten Hunden ....

Ich lass Santiago an der Leine eigentlich nie direkten Kontakt zu anderen Hunden aufnehmen, wenn wir die Hunde nicht gut kennen. Es gibt aber jedesmal ein mega Theater wenn wir anderen Hunden begegnen - er springt mit voller Kraft in die Leine, dreht sich um die eigene Achse, bellt und tobt, vor lauter Freude & "spielen-wollen". Obwohl Piera - ruhig und still - ein super Vorbild ist ... abgesehen dass er dann ziemlich furchteinflößend und "wild" wirkt auf andere, möchte ichs einfach nicht, da jedesmal einen tobenden 75 cm-Rüden an der Leine zu haben. Es ist eindeutig spielfreudig und freundlich, weil er wenn er nur irgendwie kann, mit dem anderen Hund Kontakt aufnehmen und diesen zum Spielen auffordern möchte - egal ob Rüde/Hündin/Groß/Klein ... er bleibt wenn ich das ziemlich streng fordere zwar im "GEH MIT", meinem Kommando für Nebenhergehen an durchhängender Leine (jedoch kein so enger Kontakt wie beim "Fuß"), fiept, winselt, bellt aber trotzdem wie ein irrer, springt an durchhängender Leine herum - ein kleiner Derwisch im Flegelalter halt :D

Habt ihr Ideen, wie ich diese Sitaution verändern kann? :o
 
Abwarten und durchhalten............sonst tust Du denke ich ja eh alles, der Hund scheint auch alles zu haben, was er braucht - Bewegung, Sozialkontakt, ein hündisches Vorbild.

Ist halt ein dummer junger Bub, und wenn man es nicht unbewußt verstärkt und verschlimmert ( was ich zB mit meiner Betelgueze ganz am Anfang leider gemacht habe, weil ich solches Verhalten in der Ausprägung noch gar nicht gekannt hatte ), wird es hoffentlich mit der Zeit selber besser.

Das einzige, was mir einfällt, ist ein intensives "schau mich an und nur mich" Training, eventuell ähnlich wie mit Clickern, nur halt praktischer mit einem Zungenschnalzer - denn wenn er das tut, kann er sich nicht auf den anderen Hund konzentrieren und sich dementsprechend auch nicht so doll reinsteigern.
Üben natürlich erst ohne Ablenkung, dann mit leichter Ablenkung usw - aber das weißt Du sicher eh selber.;)
 
an so etwas ähnliches hab ich auch gedacht ..

er kennt mein gezischtes "ssss", da fliegt der Kopf rum zu mir und er wartet gespannt was kommt. Aber in der Situation kann ich mich damit brausen gehn :(

Absetzen funktioniert, auch in der Situation, ich weiß nur nicht ob das gescheit ist, weil sich die Erregung nur noch weiter steigert. Weiterhin ignorieren wird leider nichts bringen.

Beutelgueze, was meinst du damit?

Ein Ball ist ihm total wurscht in der Situation, Leckerlies können sich auch brausen gehn. Er geht, wenn ich ihn sehr energisch dazu auffordere, auch ohne Leine neben mir weiter her, aber mit Kommandos wird er noch aufgespannter *ratlosbin*

Ja ich glaub eigentlich auch nicht dass ihm etwas fehlt, er ist halt grad im feinsten Flegelalter, merkt auch grad, dass er Rüde ist. Er wirkt nur so bedrohlich wenn er sich so aufführt, springt mit voller Kraft in die Leine, tanzt auf den Hinterbeinen, Drehungen und Sprünge um die eigene Achse, wie ein Irrer :D irgendwie lustig, aber halt nciht regelmäßig, noch dazu kann ich ihn so bestimmt nicht halten wenn ich wieder Rückenschmerzen hab

ich mag das gar nicht so wo anzustehen - ich bin in einer Huschu - für Agility, und für eine evtl. Prüfungsvorbereitung, aber was "Alltagstauglichkeit" (Sitz, Platz, Komm in allen Situationen inkl Ablegen, Absetzen, Apportieren, Alleinbleiben, unangeleintes mitgehen) betrifft konnt ich alles selbst anerziehen, setz mich sehr intensiv mit dem Thema auseinander. Jetzt weiß ich aber garnicht weiter :( In der HUSCHU gabs das Problem immer beim Reingehen -volles Theater wenn er alle Hunde gesehen hat, wenn er mal drinnen war, war alles total in Ordnung.

Vielleicht hätt es Sinn, wenn ich mal einen Spaziergang mit Hundebegegnungen inszenier ...
 
Betelgueze ist meine Jüngste (übrigens auch pechschwarz), und mein bisher erster Hund, der sich auch voll in die Leine hängt und schrecklich aufregt bei Hundebegegnungen. Gleichzeitig ist sie aber bei weitem die Kräftigste, macht auch regelmäßig Muskelaufbau beim Bergaufziehen am BG:eek::rolleyes: - da sie eine Jägerin auch ist, darf sie auf Feld und Wald nicht ohne Leine laufen....:rolleyes:

Naja, von sowas völlig überrascht habe ich anfangs falsch reagiert und das Ganze damit vorübergehend noch verschlimmert.

Abstand halten einerseits, Aufmerksamkeit einfordern ( auch wenn Du es derzeit nicht glaubst, mit der Zeit funktioniert das immer besser, das kann man schon wirklich trainieren ) andrerseits - das hilft. Betelgueze ist mittlerweile schon so weit, dass ich ihr auch mal etwas strenger sagen darf, dass ich dieses Theater nicht so gerne hab, weil ich jedesmal in akuter Sturzgefahr bin....sie ist aber schon über 2, im Alter von einem Jahr hätte das zB nur geschadet, wäre kontraproduktiv gewesen. ( War es ja auch, das war ja genau der Fehler, den ich anfänglich machte...:o)
Wenn sie dann aber bei mir ist, wird sie natürlich immer noch sehr gelobt und auch belohnt.;)
Übrigens, sie wirkt dann immer direkt entspannt, so als wäre sie froh darüber, dass ich sie aus dieser so schrecklich aufregenden Situation rausgeholt habe. Könnte doch wirklich so sein, oder?
 
ich fürchte nein :( bei allem, wenn ich ihn in dieser situation ablenken möchte, wird er immer noch angespannter und aufgeregter ala "mach schnell, gaaanz schnell, damit ich dann endlich spielen gehen darf" - er hat kommt in einen totalen interessenskonflikt. ich lobe ihn auch irrsinnig, wenn er in so einer situation nicht zieht, sitzen bleibt, ins platz geht etc, aber er ist gespannt wie eine feder, steht total unter stress. unverändert, obwohl wir das jetzt schon lange so handhaben ... und bei der kleinsten unaufmerksamkeit im ersten moment, in dem ein anderer hund auftaucht, bzw. wenn ich nicht energisch genug bin in tonfall etc. bringts einfach garnix bei dem burschen :rolleyes:

muss noch dazusagen dass meine hunde NICHT üblicherweise kontakt zu anderen hunden aufnehmen dürfen, wenn sie angeleint sind. er kann es also nicht "gewöhnt" sein. er ist auch, trau ich mich sagen, super erzogen - springt niemandem rauf, bleibt allein genauso unter zig hunden/leuten super verträglich, läuft frei egal ob in wald/wiese/feldweg etc, lässt sich ablegen, absetzen ... aber DAS klappt nicht und nicht, trotz seelenruhiger betäubungs-piera daneben und meinen versuchen dem beizukommen - von ignoranz über ablenkung über in-der-situation-verharren-lassen und gehorsamsübungen .... :( :(

irgendwie bin ich echt ratlos. sorry dass cih deine - echt guten - ratschläge so beiseiteschiebe. aber ich merk, dass das sehr ähnlich ist zu bereits erprobtem, und ihn nohc mehr unter strom bringen würde, fürcht ich :(
 
Üben musst Du ja zuerst - und das ist sehr wichtig - dieses Aufmerksamkeitssignal ganz OHNE Ablenkung. Wenn das 100% sitzt, dann erst mit WENIG Ablenkung. Und viel später ( mehrere Wochen ) erst im Ernstfall.

Vielleicht hilft dabei ein ganz neues Signal, ein kleines Pfeiferl zb?
Jedenfalls ein Wort oder Geräusch, das der Hund noch nicht kennt bisher.

Bis dahin würde ich einfach weiter ignorieren, auch wenn es nix bringt.
Vielleicht wäre auch ein Halti in der Situation angebracht ( Blickkontakt unterbrechen!) , aber damit kenn' ich mich nicht aus und habe es daher selber auch noch nicht ausprobiert, aus Angst, etwas falsch zu machen.

Und noch mal: er ist doch noch so jung, das dauert halt länger.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich weiß es, hab auch eine riesen Geduld, möcht einerseits keinen Stress reinbringen. Andererseits hab ich immer wieder ärgere Rückenschmerzen, so kann ich ihn unmöglich halten, was dann auch schei*e ist ...

was würdest du auf das Ablenkungssignal hin zb üben lassen? die Dinge, die ich mit ihm auch in der Stresssit probier, sind Aufgaben, die er super kann, auch in ruhiger Umgebung, und bringen trotzdem nicht den kleinsten Erfolg :(

Halti ist mir auch mal durch den Kopf gegangen, aber da auch ich keinerlei Ahnung damit hab, ists keine Option. Weil einfach rumzahn möcht ich nicht, oder aber erst nachdem ihc mich damit gscheit auseinandergesetzt hab. Dann aber konsequent, für einen begrenzten Zeitraum, das verliert man denk ich schnell aus den Augen ...

danke für deine Ideen, sind echt super, das gemeinsame überlegen und Lösungen-suchen ...
 
ich weiß es, hab auch eine riesen Geduld, möcht einerseits keinen Stress reinbringen. Andererseits hab ich immer wieder ärgere Rückenschmerzen, so kann ich ihn unmöglich halten, was dann auch schei*e ist ...

was würdest du auf das Ablenkungssignal hin zb üben lassen? die Dinge, die ich mit ihm auch in der Stresssit probier, sind Aufgaben, die er super kann, auch in ruhiger Umgebung, und bringen trotzdem nicht den kleinsten Erfolg :(
unbedingt Dir in die Augen schauen, ob das mit zB Vorsitzen besser geht oder auch ohne - kommt auf den Hund an? Ich finde das ja praktisch, wenn der Hund vorsitzt und zwar genau so, dass ich den anderen Hund im Auge habe, mein Hund aber eben mit Rücken zu ihm sitzt.
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Halti ist mir auch mal durch den Kopf gegangen, aber da auch ich keinerlei Ahnung damit hab, ists keine Option. Weil einfach rumzahn möcht ich nicht, oder aber erst nachdem ihc mich damit gscheit auseinandergesetzt hab. Dann aber konsequent, für einen begrenzten Zeitraum, das verliert man denk ich schnell aus den Augen ...
Vielleicht könnte man es sich von jemandem zeigen lassen? Denn mit akuten Schmerzen im Kreuz kannst Du ja wirklich sonst gar nicht gehen?

danke für deine Ideen, sind echt super, das gemeinsame überlegen und Lösungen-suchen ...

Naja....wie gesagt, ich leide ja auch unter einem ähnlichen Problem, nur dass meine Betelgueze nicht so 100% friedlich ist, sondern halt schäfertypisch nur bedingt verträglich. Sprich, wenn einer nett ist, ist sie es auch, aber wenn einer ihre Art nicht mag, dann mutiert sie schon zum schwarzen Monster:eek:

Extra Begegnungen provozieren würde ich nicht, lieber im Gegenteil noch mehr ausweichen. Damit zwischendurch auch Ruhe einkehren kann;).

Interessiert mich jedenfalls, wie es bei Euch weitergeht:).
 
klar, ich halt dich auf jeden Fall am Laufenden, dir auch alles gute :)

ich merk schon dass er, wenn wir zeitweise extrem vielen Hunden begegnen, ruhiger wird, weils zur Gewohnheit wird. Als ich ihn bekommen hab, wollt er auch jedem gleihc raufspringen, hat sich bei jedem Menschen (und das sind ja viele in Wien :rolleyes:) fast genauso gebärdet - nur ist das mit der Zeit besser geworden

ich hab noch überlegt - meine laufen ja durch meine Arbeit im Stall täglich sehr, sehr viel frei - oft gibts dann abends nur noch eine kurze Pinkelrunde an der Leine. Ob ers einfach nicht soo gewöhnt ist. Aber kann auch nciht sein, ich bin doch oft mit einer Freundin auch mit den Hunden unterwegs, geh sehr oft in meiner Wohngegend mit einem der Doggies allein eine Übungsrunde ... nein das kanns glaub ich auch ned sein
 
...muss noch dazusagen dass meine hunde NICHT üblicherweise kontakt zu anderen hunden aufnehmen dürfen, wenn sie angeleint sind. er kann es also nicht "gewöhnt" sein.

vielleicht reagiert dein großer ja eben DESHALB so auf andere hunde, weil er ganz genau weiß, dass wenn er angeleint ist, eben KEINEN kontakt zum anderen hund haben darf.
da du ja offensichtlich nicht willst, dass santiago angeleint kontakt zu anderen hunden hat, würd ich einfach einen möglichst großen bogen um den fremden hund machen und santiagos wildes verhalten auf jeden fall ignorieren. gar nicht viel sagen oder rumkommandieren, das könnte das verhalten eventuell noch verstärken.

ich denke aber auch, dass santiago momentan voll in der pubertät steckt und bestimmt auch die hormone ziemlich verrückt spielen... wir wollten mit 15 od. 16 jahren ja auch total cool sein und es jeden zeigen, oder? :cool:
gib ihm noch zeit, er wird bestimmt ruhiger!

vom halti würd ich auf jeden fall abraten, denn bei unsachgemäßer handhabung fügt man dem hund nur schaden zu. viel besser ist (falls du´s nicht schon hast) ein brustgeschirr, das schont in jedem fall hals & rücken deines hundes, und wenn er wiedermal in die leine springt, kannst du ihn viel viel besser halten (schont auch deinen rücken!;)).

lg,
evi
 
hallo,

ja, leider ist das ausweichen in wien nicht gscheit möglich - cih wohn mitten in der stadt, und nicht immer ists möglich, einen bogen zu machen. bin auch nicht sicher, ob das der richtige umgang damit wäre, dem problem aus dem weg zu gehen.

naja, auch wenn er ein jahr alt ist, denke ich wärs eigentlich etwas grundlegendes, normal und nicht fuchtelnd wie ein irrer :D an anderen hunden vorbeizugehen
halti würde ich ohne intensiver auseinandersetzung ganz bestimmt nicht anwenden

BG ist in unserem Fall nicht möglich - santiago hatte einen autounfall mit wirbelbruch, genau an der stelle an der das BG enden und druck aufbauen würde, was ich ned möchte, weil er verplattet etc. wurde. warum ist BG für meinen rücken schonender?
 
Hast du`s schon mit Belohnung probiert, wenn er ganz ruhig dabei bleibt. Luna hat ja ein ähnliches Problem (allerdings hat sie Angst vor Hunden) - aber sie reagiert genauso. Wir haben zuerst ein Umlenkgeräusch gelernt, dann nur dieses immer wieder geübt. Anschließend haben wir mit Hunden geübt - weite Entfernung: Wenn sie den Hund im Vorbeigehen ruhig ANSCHAUT (!wichtig!), dann wurde sie mit Leckerlis belohnt. Falls es nicht geklappt hat, ohne Kommentar am BG genommen und weitergegangen. In dieser Phase stecken wir gerade und es wird immer besser - wenn auch nur langsam, aber es wirkt. Vielleicht hilft es euch ja auch - ich hoffe, ich habs verständlich rübergebracht.
 
nur in sehr großer, alles unter 10m sorgt für riesen Aufregung :(

und ich kanns in Wien einfach nicht vermeiden, dass wir an anderen Hunden vorbeikommen. Die Überlegung ist, wieviel Druck da doch unter Umständen nötig wäre - er weiß, dass ers nicht soll, und führt sich wirklich auf wie ein kleiner Berserker. Hüfpft, dreht sich in der Luft, steht auf den Hinterbeinen, haut sich voll rein in die Leine ... :(
 
sooo genial, ich muss euch das jetzt gleich erzählen!!!

ich war jetzt noch kurz unten, hab mir mit einer Freundin ein "Entgegengehen" mit ihrer Hündin ausgemacht.

Ich hab gleich gemerkt ,ich selbst war weit ruhiger, gelassener, ich konnte mich darauf einstellen, hab mir überlegt was ich tun würde, und nicht einfach irgendein fremder Hund der plötzlich "dasteht" ...

jedenfalls hab ich Santiago davor schon ziemlich streng wiederholt abgesetzt oder -gelegt, volle Aufmerksamkeit gefordert, belohnt immer wieder mit Leckerlies. Er hat dann die Hündin gesehen, wollte wieder lostheatern, sofort abgesetzt, weitergegangen, wenn er hinwollte, streng angeredet, sobald er hergeschaut hat Leckerlie usw.. letztendlich ist er ohne ein einziges mal zu ziehen!! neben mir hergegangen, ganz erwartungsvoll was als nächstes kommt, die Blicke zur Hündin hab ich sehr einfach unterbinden können, und mit jedem Mal vorbeigehen ist die Spannung in ihm weniger geworden, bis er ganz relaxed auch ganz nah an ihr vorbeigegangen ist. Einfach spitze. Ich glaub, da hab ich viel eigene Aufregung draufgelegt auf das ganze, und sein Verhalten so verstärkt. Werd jetzt intensiv so weiterarbeiten, ich kenne gottseidank viele Leute mit Hund, und immer wieder Begegnungen anzetteln. Bin grad total stolz auf den Buben, fein gemacht!

Danke nochmal für die vielen hilfreichen Tipps :)
 
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