Trennungsangst durch zu starke Bindung?

Archiv-Master

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Medium Knochen
hallo !
habe eine frage an die erziehungsfachleute unter euch.
lese derzeit sehr viel über hundeernährung, verhalten und erziehung.
( addlington usw.)
mir fiel da ein büchlein in die hände, daß aber eher , mmmhh sagen wir mal schlicht gehalten ist.
unter anderem steht da: wenn ein hund nicht alleine bleiben kann, dann liegt
das an trennungsängsten durch eine zu enge (!) beziehung zum hundeführer.
wüßte gerne eure meinung dazu, weil mir das nicht sehr fachlich korrekt erscheint.
dieses büchlein heißt "komm! sitz! platz! " und ist sicher sehr verbreitet.
lg
regina:confused:
 
bin zwar kein fachmann auf dem gebiet, kann mir aber eher nicht vorstellen, daß das hand und fuß hat.
denn: wenn mein hund eine enge bindung zu mir hat, dann bedeutet das, er hat vertrauen.
und wenn er vertrauen hat, dann weiß er, daß mein fortgehen bedeutet, daß ich auch wiederkomme.
logisch, aber obs auch stimmt, können dir sicher versiertere leute sagen ;)
 
hab auch schon gelesen, dass viele hunde nicht allein bleiben können weil sie dann angst um ihren besitzer haben..also das der arme schwache besitzer ohne hund weggeht und ihm etwas passiert...hund selbst sieht sich laut dem buch als der rudelführer und muß sein gefolge immer im auge haben...also keine angst beim alleinbleiben sondern angst um die schwachen anderen- rangordnungsproblem also;)
wie gesagt, laut buch--ich selbst halte weder was von rudel noch rangordnung& co!
 
ich kann dem buch eigentlich zustimmen, mind. in unserem fall.
bei uns hat sich das problem mit dem alleinebleiben erst in den sommerferien ergeben, wo ich eigentlich tag und nacht für meinen wauz da war. er hat dann auch noch aufs sofa dürfen und mein ganzes leben hat sich eigentlich um ihn gedreht. :o

auf jeden fall hat ihm das gar nicht gut getan. wie du geschrieben hast - er hat zu viel aufmerksamkeit von mir bekommen und wenn ich ihn dann mal 2 std allein gelassen hab, hat er das gar nicht mehr on ordnung gefunden. :rolleyes:

mittlerweile, nachdem ich auch wieder anere sachen zu tun hab, und sich nicht nur alles um ihn drehen kann, ist das alleinebleiben kein problem mehr!

letzten samstag war er sogar 7 std. (!!) allein und ganz brav! *stolzbin* :)

lg, vivi
 
vivime schrieb:
ich kann dem buch eigentlich zustimmen, mind. in unserem fall.
bei uns hat sich das problem mit dem alleinebleiben erst in den sommerferien ergeben, wo ich eigentlich tag und nacht für meinen wauz da war. er hat dann auch noch aufs sofa dürfen und mein ganzes leben hat sich eigentlich um ihn gedreht. :o

auf jeden fall hat ihm das gar nicht gut getan. wie du geschrieben hast - er hat zu viel aufmerksamkeit von mir bekommen und wenn ich ihn dann mal 2 std allein gelassen hab, hat er das gar nicht mehr on ordnung gefunden. :rolleyes:

mittlerweile, nachdem ich auch wieder anere sachen zu tun hab, und sich nicht nur alles um ihn drehen kann, ist das alleinebleiben kein problem mehr!

letzten samstag war er sogar 7 std. (!!) allein und ganz brav! *stolzbin* :)

lg, vivi


Brav sind meine auch, sie tun allerdings auch so als ob ich sie aussetzten würde... Der kleine schleicht mit eingeklemmter Rute in seine Box und der große rennt schon 20 min bevor ich geh gedrückt durch die Wohnung, um sich wenns dann soweit ist laut seufzend neben die Tür zu legen....
Beide mit einem Blick ala - wenn du uns nicht mitnimmts hat eh alles keinen Sinn mehr....:(
 
Ich denke nicht daß es immer die Trennungsangst ist. Das muss man am Hund selbst sehen.

Erschlagt mich aber in einer der "Hundenanny"-Sendungen oder naja...weiß nicht gibt ja mittlerweile viel zu viele solch Sendungen etc. Aber da war auch mal eine die gemeint hatte der Hund zerstört ihre Wohnung weil er solch Angst hatte von Frauchen getrennt zu sein. Und es stellte sich heraus daß es nicht Trennungsangst war sondern sie wollte einfach raus...zum Frauchen....sie war weg und er zerkratzte die Tür etc. Aber von Angst??? Keine Spur!!

Deswegen denke ich daß es von Hund zu Hund verschieden ist ob nun eine starke Bindung wirklich "Trennungsängste" hervorruft oder ob der Hund einfach nur seinen Willen durchsetzen will!!

Da wären Hundeexperten wie Georg oder Andy von Nöten.......

Woooooooooooo seid Ihhhhhhhhhhhhhhrrrrrr Jungs!!!???

Andy...........Georg..???????? Euer Rat wird verlangt :p
 
ich hatte mit meinen vorigen Hunden eine extrem starke Bindung und auch jetzt bei Leni wird die Bindung immer stärker.
Aber keiner meiner Hunde hatte Probleme mit dem Alleinesein.
Es kommt immer drauf an, wie man es ihnen von Anfang an beigebracht hat.
Dann weiß der Hund genau, das Frauchen/Herrchen wieder kommt und braucht die Angst nicht zu haben.

LG Biggi
 
hi !
meine frage ging in die richtung, ob es überhaupt zu viel bindung gibt.
hat für mich nichts mit verhätscheln zu tun, sondern mit dem draht zum hund.
bei babys gibt es ja auch nicht zu viel liebe. ( nach welcher messeinheit das wohl gemessen wird? :D )
lg
regina
 
hi..

nein ein zu viel an bindung und vertrautheit gibt es nicht... hier stärkt einer den anderen... ein geben und nehmen.

aber es gibt die abhängigkeit... in verschiedenen ausprägungsgraden... und hier verschieben sich die wertigkeiten... abhängigkeit bedeutet "auf jemanden angewiesen sein" dies nun körperlich oder seelisch bezogen.
abhängigkeit bedeutet... es gibt einen schwächeren und einen stärkeren... somit erklärt sich verhaltensmuster von selbst.
ellen
 
Hallo,

Ich denke man muß zwischen Trennungsangst, die einer Verzweiflung des Hundes nachekommt, und Trennungsangst mit der eine Zerstörungswut einhergeht unterscheiden. Zerstörungswut kann durch gesteigerten Frustpegel des Hundes entstehen. Natürlich gibt es auch die Zerstörungswut aus Langeweile, manchmal bei Junghunden zu sehen. Das der Hund verzweifelt ist, da seine schwachen Besitzer ohne ihn fortgegangen sind, hat mir einen lächelnden Morgen bereitet.
Auch die richtige Trennungsangst, die mit Erschöpfung des Hundes einhergehen kann, hat nichts mit zu starker Bindung zu tun. Eher mit gesteigerter Abhängigkeit zum Besitzer und genereller Unsicherheit des Hundes.

lg

Rottifrau
 
Guten Morgen,

meiner Meinung nach steigert eine enge Bindung das Vertrauen des Hundes in den Menschen dahingehend, dass er ihn nicht verlässt, also wiederkommt. Ganz deutlich konnte ich das bei Rashid bemerken, der in der Anfangsphase (ca. 3-4 Monate lang) mit dem Alleinsein absolut nicht zurechtkam (Frustabbau durch Zerstörungswut). Je enger die Bindung wurde, desto leichter wurde es anscheinend für ihn, zuzulassen, dass die Menschen ohne ihn das Haus verlassen.

Vielleicht muss man aber auch beim Alter des Hundes ansetzen - bei einem Welpen könnte ich mir vorstellen, dass die enge Bindung zum Menschen ein Handicap darstellt, wenn er dann lernen soll, dass seine Bezugsperson ihn für kurze Zeit "verlässt".

LG
Sylvie
 
Wie Ellen schon angedeutet hat gibt es einen Unterschied zwischen Bindung und Abhängigkeit. Es geht hier auch nicht darum, wie wir Hundebesitzer diese Wertígkeit einschätzen, sondern darum, wie sie das Individuum Hund selbst empfindet.

Ein (psychisch) abhängiger Hund ist eine armselige Kreatur. Schuld daran ist meistens der Mensch, der dem Hund oft nicht genügend alternative Sozialkontakte ermöglicht hat bzw. ihn so eng an sich "gebunden" (durchaus im Sinne von gefesselt zu verstehen) hat, daß er ohne seinen Sozialpartner Mensch förmlich zugrunde geht. Hunde, die nach dem Tod oder der endgültigen Trennung von ihrem Menschen nichts mehr fressen wollen oder an "Kummer sterben", sind solche Beispiele.

Das ist übrigens ganz und gar unromantisch und hat mit "Treue bis über den Tod hinaus" rein gar nichts zu tun.

LG, Andy
 
Andreas MAYER schrieb:
Ein (psychisch) abhängiger Hund ist eine armselige Kreatur. Schuld daran ist meistens der Mensch, der dem Hund oft nicht genügend alternative Sozialkontakte ermöglicht hat bzw. ihn so eng an sich "gebunden" (durchaus im Sinne von gefesselt zu verstehen) hat, daß er ohne seinen Sozialpartner Mensch förmlich zugrunde geht. Hunde, die nach dem Tod oder der endgültigen Trennung von ihrem Menschen nichts mehr fressen wollen oder an "Kummer sterben", sind solche Beispiele.
LG, Andy

Hallo Andy,

Aky war so ein Hund. Wenn wir ihn mal über Nacht bei den Schwiegereltern gelassen haben, hat er weder gefressen noch getrunken, obwohl er täglich Hundekontakt mit seinen "Kumpels" hatte und es von klein auf gewohnt war mal bei Ihnen zu schlafen.

Das war mit ein Grund warum wir uns für einen Zweithund entschieden haben ;) Seit wir Lea haben ist Alleinebleiben kein Problem mehr für Aky.

lg
Martina
 
also ich persönlich kenn keinen einzigen hund, der ohne seinen
besitzer eingehen würde. ich hab die erfahrung gemacht, dass hunde
gsd sehr anpassungsfähig sind und spätestens nach ein paar tagen sich in
die neue situation eingefunden haben. natürlich sprech ich jetzt von einem
normalen zuhause im familienverband, im th mag es sicher anders sein.
 
claro schrieb:
ich hab die erfahrung gemacht, dass hunde
gsd sehr anpassungsfähig sind

genau das! Meine Hunde sind was das betrifft "gute Schauspieler"...
Wenn ich sie bei meinem Opa in der Steiermark lasse schleichen sie mit gesenktem Kopf und Schwanz durch die Gegend, nehmen kein Futter mehr an, wollen nicht spielen, der Zwerg versucht dann immer die Tür zu blockieren:p ---- genau solange, bis ich weg bin.
ich fahr dann immer mit sauschlechtem Gewissen und die Hunde hupfen nach 10 Minuten im Garten herum um fressen sich fett:D Keine Spur von Trauer:D
 
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