Tipps für Dobermann-Erziehung

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Elke

Guest
Hi Leute!

Will hier keine grundlegende Erziehungs-Diskussion anfangen, da ich eigentlich kein Neuling im Bezug auf Hunde und Hundeerziehung bin!

Da ich aber seit Kurzem als "Neffen" den Dobermannrüden meiner Schwester und deren Freund, hin und wieder betreue - und noch keinerlei Erfahrung mit dieser Rasse habe, wollte ich hier fragen, ob vielleicht jemand ein paar spezielle Tipps oder Anregungen hat.

Erstmals ist es natürlich ungewohnt so ein hyperaktives Bündel Energie neben sich zu haben.

Das größte Problem aber ist, dass der Hund leider bis jetzt keine Erziehung genossen hat - mittlerweile ist er ein Jahr alt und "eine kleine Katastrophe"! Leider kennen meine Schwester bzw. ich den Hund bzw. den Besitzer noch nicht lange, ansonsten wäre es wohl gar nicht so weit gekommen.

Mir ist auch klar, dass ich ihn in den paar Mal, wo ich ihn habe nicht vollkommen erziehen werde können - aber zum Glück bemüht sich jetzt auch meine Schwester um die Erziehung (ist viel bei ihm und geht auch in die Hundeschule mit ihm).

Dennoch denke und sehe ich, dass er sehrwohl lernen kann zu unterscheiden wo er sich zu benehmen hat! Mittlerweile klappt das "Sitz" und "Platz" BEI MIR schon sehr gut.

Grosse Sorgen macht mir, dass er einfach nicht kommt wenn man ihn ruft. Und wenn er doch kommt, dann hält er ein bis zwei Meter Distanz, läuft dann aber wieder weg (egal ob ich stehenbleibe, auf ihn zugehen oder von ihm weg). Ich bin mir nicht sicher, was ich daraus schließen soll.
Diese Distanz hat er teilweise auch im Haus (wobei er mich aber trotzdem kaum aus den Augen lässt) - ich hab das noch bei keinem anderen Hund erlebt. Besonders krass ist der Unterschied natürlich zu meinem eigenen Hund (Spaniel)- der zwar auch mal "taub" spielt, aber sehrwohl weiss, dass er auf "Hier" zu mir zu kommen hat.

Arbeite in an der Longe mit ihm, dann befolgt er das Hier, auch der Distanzabstand ist hier kleiner.

Ich hab im Moment meine eigene Konsequenz daraus geschlossen, dass er, solange er nicht auf Abruf kommt, bei mir an der Leine bleibt und wir fest weiterüben. Noch hat jeder Hund bei mir das Kommen gelernt....!?!

So - vielleicht hat ja jemand mit Dobermann-Efahrung eine Idee.....!!

mlg Elke
 
hi elke...

*lach*... kenn das "wirbelwind dobermann".
habe selber keinen, aber alle hände voll zu tun mit dem meiner freundin.
das distanzhalten, welches du beschreibst, hat auch diese hündin gezeigt, weiteres verhalten... nicht mal zeit zum hinsezten und gschäftl machen... ein sitz? ja, aber 2,35 sek... dann schon wieder ab die post... ein platz? nur unter vibrieren.. denn wir haben es ja schon wieder supereilig...

aber, die schnelligkeit dieser hunde kannst du recht gut nützen zum arbeiten, und da sie meist recht triebig sind gehts am besten über beute.

den kursus, ein 0815-kurs, den haben wir sehr schnell beendet, 40 runden auf fuss, für diesen hund unmöglich... ein gezerr und gelernt hat sie dabei nur, dass man dem frauli nichts recht machen kann. versteh mich nicht falsch, bin absolut für abrichteplätze, aber nicht für massen-im schritt-50 runden-herumreiss-kurse.

wir haben ihr dann einen frisby gekauft, sie mit beutespielen darauf fixiert. vor jeder unterordnung einen 5 km rennlauf gemacht ( wenn ich das mit meinem köter mach, fragt mich der ob ich spinn *g* ) war meist eh zu wenig, aber zumindest ist sie nicht mehr am stand gesprungen ;-)
mit der beute war auch das distanzverhalten wie weggeblasen, denn sie wollte die scheibe ja unbedingt haben, somit hat sie sich auch zeit genommen, ein ordentliches "hier" auszuführen... als belohnung wieder ein wurf.. dem sie glücklichst hinterher ist. unterordnung geht sie mittlerweile prima... aber man muss mit ihr extrem schnell arbeiten. (eben über beute, und ist der hundeführer mal zu langsam, verliert sie das interesse, alles muss schnell und zackig gehen...(mei, bin ich froh einen faulen hund zu haben ;-)))

wir haben es übrigens auch geschafft, ihr jagdinteresse rein auf die "beute" in der hand zu fixieren... war anfangs nicht so lustig... der dobermann, der mit den augen jagt und dazu noch verdammt schnell ist. waren blöde situationen, sie siehst hase... sie rennt los... frauli plärrt nach hundi... hundi kommt auch wieder.. mit hase.. was machst, loben weil gekommen, oder schimpfen wegen hase...

also wie gesagt, kursus im herkömmlichen sinn würd ich für so ein energiebündel nicht empfehlen... auspowern und dann schnelle einzelarbeit...

lg
ellen
 
Also ich habe selber einen Dobermann wie vielleicht schon einige wissen.
Dobermänner brauchen viel Beschäftigung. Du musst viel mit ihm arbeiten und sie brauchen sehr viel Auslauf. Bei mir hilft das Balli. Er ist total fixiert darauf. Aber auch ohne funtioniert es wunderbar. Was halt auch sehr wichtig ist dass der Hund einen Rudelführer hat, wenn soviele mit ihm arbeiten weiss er ja gar nicht mehr zu wem er gehört. Mit dem Hier das haben wir mit der Leine geübt. Zuerst eine kurze Distanz und dann immer weiter weg. Das hat wunderbar geklappt. Er liebt es wenn er zu mir kommt und ich ihn dann lobe und streichle wenn er es richtiggemacht hat. Da wird er dann richtig stolz auf sich! Er muss es halt gerne machen. Dobis sind anspruchsvolle Arbeitshunde.
 
Hi Nana!

Erstmals herzlichen Danke für Eure Antworten und sorry für die späte Reaktion!

Hatte meinen "Neffen" mittlerweile schon wieder einige Male, unter anderem auch zwei Nächte. Der Distanzabstand ist mittlerweile fast weg, er läßt mich im Haus mittlerweile kaum aus den Augen und kommt auch schon auf Ruf.

Hab es zuerst über seinen enormen Spieltrieb probiert - er ist allerdings hierbei so konzentrationsschwach (alle 5 Sekunden ist etwas anderes interessant), dass ich dann auf Leckerli umgestiegen bin.

Platz und Sitz funktionieren schon sehr gut, auch das Fuß an der Leine funktioniert schon gut!

Habe mir mittlerweile auch eine Wurf/Schepperdose gebastelt - auf die reagiert er nämlich echt toll!!

Es ist ja auch so, dass er wenn er ein paar Stunden geschlafen hat in aller Hergottsfrüh (oder besser Nacht?) wieder putzmunter am Bett steht und ihm fad ist. Er beginnt dann zu winseln und sogar zu bellen. War furchtbar für mich, weil mein eigener Hund schläft am Wochenende wenn´s ist auch schon mal bis Mittag....!!

Aber auch hier war nur - nach zwei nicht beachteten Aufforderungen ins Körbchen zu gehen - ein Scheppern mit der Dose notwendig und ich "durfte" noch ein Stündchen weiterschlafen!!

Sicher, das größte Problem ist wohl, dass er trotz Bemühungen meiner Schwester einfach daheim sehr viel machen kann, was er will!!
Trotzdem bin ich mir nach der Zeit, die er bis jetzt bei mir war und den Fortschritten die er jedes Mal gemacht hat, sicher, dass er ganz gut unterscheiden kann, dass er sich zu benehmen hat, wenn er bei mir ist!Ist ja bei kleinen Kindern nicht anders.....!!

Danke nochmals & lg Elke
 
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