Tierschutz in Ungarn!?

Minu

Super Knochen
Mein Opa wohnt seit einiger Zeit mit seiner jetzigen Frau (Ungarin, spricht aber auch Deutsch) im westlichen Ungarn.. Wir besuchen sie öfters dort. Ich weiß leider den Ortsnamen nicht, doch es ist ein kleines Dorf mit viel Grün, Bauernhöfen und alte, eher kleinere Häuser. Mein Opa wohnt aber in einem neuerbauten Haus (ziemlich groß) auf einem Hügel mit einem großen Garten. Passt irgendwie gar nicht in die Landschaft, finde ich aber sehr schön. Es ist wie gesagt sehr viel Grün dort und sieht aus, wie eine richtige Streunergegend. Leider ist es auch eine...Bei jedem Besuch laufen am Tag mind. 3 Streuner am Haus von meinem Opa vorbei. Oft spiele ich mit denen und gebe ihnen ein paar Leckerlies (was mein Opa leider nicht gerne sieht, er meint, dass einige der Hunde Zigeunern gehören, die sich nicht wirklich um ihre Tiere kümmern. Er will selbst mal einen Hund, aber er nimmt wendern nur einen Hund vom Züchter; Magyar Viszla wäre sein Traumhund...). Die Hunde haben meist ein zerzaustes Fell und sind bis auf die Knochen abgemagert, manche sind auch total scheu, jedoch alle waren (bis jetzt) noch sehr freundlich und haben keine Aggressivität gezeigt. Das ist auch gut so, denn morgen fahren wir wieder meinen Opa besuchen, und mein Rex ist das 1. Mal dabei. Ich hoffe, er versteht sich mit den 'Streunern' und umgekehrt...
Wie ist der Tierschutz in Ungarn? Wird er sehr gefördert? Kann man etwas unternehmen, damit Streuner keine Streuner bleiben? Es ist ja auch so, dass sie wahrscheinlich nicht geimpft sind (gechippt wahrscheinlich auch nicht) und daher jede Menge Krankheiten einholen und übertragen könnten. Schon alleine wegen der Umgepflegtheit...Ich würde am liebsten alle am Tag begegneten Streuner mitnehmen und sie mal richtig verpflegen und einen Pflegeplatz anbieten...leider sind da noch meine Eltern, die bestimmt kein Tier mehr ins Haus nehmen, geschweige denn ungepflegte Streuner... :(
 
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Würde meinen Opa versuchen zu überreden, dass er sich der Streuner ein wenig annimmt: d.h. füttern und ein wenig streicheln.
Vielleicht 'verliebt' er sich ja in einen und behält ihn! Würde nie einen Hund vom Züchter holen, wenn ich das Elend vor meiner Haustüre sehen müsste!
Aber du wohnst nun mal nicht dort. Schade, sonst hättest du dich bestimmt um die Armen gekümmert. Mach zumindest in deinem Urlaub alles, was du kannst! Viel Glück dabei!
 
Sabine Rieser schrieb:
Würde meinen Opa versuchen zu überreden, dass er sich der Streuner ein wenig annimmt: d.h. füttern und ein wenig streicheln.
Vielleicht 'verliebt' er sich ja in einen und behält ihn! Würde nie einen Hund vom Züchter holen, wenn ich das Elend vor meiner Haustüre sehen müsste!
Aber du wohnst nun mal nicht dort. Schade, sonst hättest du dich bestimmt um die Armen gekümmert. Mach zumindest in deinem Urlaub alles, was du kannst! Viel Glück dabei!

Mein Opa is leider ein Mensch, der alles 'perfekt' haben möchte, d.h. es kommt auf jeden Fall (wendern) ein reinrassiger Hund ins Haus! Es darf auch kein langhaariger Zottel sein, sondern muss kurzes, anliegendes Fell haben und muss die 'richtige' Größe eines Jagdhundes haben...Ich hab ihn schon sehr oft überzeugen versucht, dass ein Hund kein Anschauungsobjekt ist und es nicht nur auf das Aussehen drauf ankommt, sondern auch auf das Wesen und die Situation des Hundes. Mir persönlich würde es viel besser gehen, wenn ich statt einem Züchterhund, einem armen (auch süßen) Streuner ein Zuhause schenken würde. Aber das ist jedem seine Sache...
Ich werde morgen auch bestimmt wieder Futter mitnehmen und mich ausgiebigst mit den Hunden beschäftigen, das gefällt ihnen jedes Mal sehr gut
:) Rex wird mir bestimmt dabei helfen, er liebt es mit anderen Hunden herumzutollen!
 
Also soweit ich mich an meine Kindheit in Ungarn erinnern kann, war es so: Hunde waren sehr selten liebe Gefährten und Tiere, die man gestreichelt, liebgehabt und in die Familie integriert hat.

Wenn man einen Hund gesehen hat, ist man ihm im Zweifelsfall nicht zu nahe gekommen, meistens waren es keine freundlichen gut sozialisierten Tiere. Das hat auch niemanden gekümmert. In den Einfamilienhaussiedlungen waren Hunde zum Bewachen von Haus und Hof da, und bei uns in der Plattenbausiedlung zum Imponieren und Abschrecken anderer. Eine gewisse Aggressivität war also durchaus erwünscht.

Wir Kinder haben beigebracht bekommen, dass wir, sobald es dunkel wurde, den Spielplatz zu verlassen haben, weil dann die Hunde kommen.
Dass der Tierschutz bei dieser Grundhaltung zu Hunden eher auf der Strecke bleibt, ist leider klar... :(

Ich persönlich habe dann Gott sei Dank, als ich mit 7 Jahren nach Wien kam, zum Glück oft genug die Erfahrung gemacht, das Hunde auch sehr lieb und zutraulich sein können. (Meine erste Liebe war die Nachbars - DSH namens Katja - hoffentlich hat sie's schön auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke... :( )
 
Schlappohrli schrieb:
Also soweit ich mich an meine Kindheit in Ungarn erinnern kann, war es so: Hunde waren sehr selten liebe Gefährten und Tiere, die man gestreichelt, liebgehabt und in die Familie integriert hat.

Wenn man einen Hund gesehen hat, ist man ihm im Zweifelsfall nicht zu nahe gekommen, meistens waren es keine freundlichen gut sozialisierten Tiere. Das hat auch niemanden gekümmert. In den Einfamilienhaussiedlungen waren Hunde zum Bewachen von Haus und Hof da, und bei uns in der Plattenbausiedlung zum Imponieren und Abschrecken anderer. Eine gewisse Aggressivität war also durchaus erwünscht.

Wir Kinder haben beigebracht bekommen, dass wir, sobald es dunkel wurde, den Spielplatz zu verlassen haben, weil dann die Hunde kommen.
Dass der Tierschutz bei dieser Grundhaltung zu Hunden eher auf der Strecke bleibt, ist leider klar... :(

Ich persönlich habe dann Gott sei Dank, als ich mit 7 Jahren nach Wien kam, zum Glück oft genug die Erfahrung gemacht, das Hunde auch sehr lieb und zutraulich sein können. (Meine erste Liebe war die Nachbars - DSH namens Katja - hoffentlich hat sie's schön auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke... :( )

In der Gegend, wo mein Opa zuhause ist, gibt es sehr viele Hunde. Die meisten sind hinter einem Zaun und bellen wie wild wenn jemand vorbeigeht; viele 'hängen an der Kette' und versuchen sich loszureißen (wirklich arg!) wenn jemand vorbeigeht; einige Hunde gehören Zigeunern, diese laufen frei in der Gegend herum; andere, viele Hunde sind Streuner und betteln wo es nur geht! Man kann sozusagen meinen, dass diese Hunde alles andere als gut sozialisiert und erzogen sind! Die meisten Besitzerhunde dort dienen nur als Wachhund vom Haus und Hof und haben keinen Einfluss auf die Familie...wirklich traurig, zu was die Menschen ihre Hunde 'benützen' und nicht daran denken, dass auch Hunde Lebewesen sind ... :(
 
Dann hat sich seit meiner Kindeit - zmindest am Land - offensichtlich nicht sehr viel geändert! Find ich wirklich traurig...
Obwohl, vielleicht ist das nur mein Eindruck (falls ja, bitte um Entschuldigung bei allen, die am Land leben), aber ich finde in bäuerlich geprägten Gegenden ist es in Österreich kaum besser. Streuner haben wir vielleicht keine, aber ist es nicht oft so, dass man zu geizig ist zum Kastrieren, und wenn dann Welpen kommen, werden diese erschossen oder ersäuft?
 
Schlappohrli schrieb:
Dann hat sich seit meiner Kindeit - zmindest am Land - offensichtlich nicht sehr viel geändert! Find ich wirklich traurig...
Obwohl, vielleicht ist das nur mein Eindruck (falls ja, bitte um Entschuldigung bei allen, die am Land leben), aber ich finde in bäuerlich geprägten Gegenden ist es in Österreich kaum besser. Streuner haben wir vielleicht keine, aber ist es nicht oft so, dass man zu geizig ist zum Kastrieren, und wenn dann Welpen kommen, werden diese erschossen oder ersäuft?
Ich geb dir voll recht!
Ich kenn zig Fälle, wo Bauern ihre Welpen oder auch Katzenwelpen einfach so ersäufen, oder in einen Sack stecken und mit dem Traktor drüberfahren!
Das Traurige ist, dass sie es teilweise nicht mal zulassen, die Katzen zu kastrieren lassen, wenn man die Kastration bezahlt! Denn dann fangen die Katzen ja keine Mäuse mehr....
Die leben echt hinterm Mond!!
 
Nein in Ungarn gibt es wirklich (Fast) keinen Tierschutz!!
War auch schon mal dort un dwir haben dann einige Hunde geholt die an einer sehr kurzen Kette hangen.

Wenn sie klein sind sind sie ja lieb und werden gerne als Spielgefährten für kinder genommen.
Wenn sie dann groß sind an die Kette gehängt und oft auch erschlagen, erschossen und was weiß ich noch alles...

Die Hunde die wir damals gerettet haben kamen zu uns ins Tierheim und konnten achon alle bis auf einen vermittelt werden.

Der hat aber ganz liebe Paten die wirklich jeden tag kommen und ihn am Wochenende immer mit nach Hause nehmen.

Jetzt suchen sie nur noch ein Haus wo sie ihn dann haben können--aber selbst wenn er im Tierheim bleiben müsste geht es ihm tausendmal besser als damals in Ungarn...und er ist wirklich ein entzückend lieber Hund und so dankbar!!!!

Ich weiß das es schwer ist Menschen zu ändern aber versuch trotzdem immer wieder deinen Opa zu überreden einen Streuner aufzunehmen...es mag zwar schwierig sein aber führ ihn mal ein wenig an die hunde heran und appelliere an sein Herz--vielleicht verliebt er sich ja!

Ich hoffe es zumindest...
 
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Ich fahr im Dezember wieder nach Ungarn, diesmal aber nach Budapest. Wir wollen die Stadt besichtigen und bekommen auch einen Führer. Ich würde nur gerne wissen, ob es dort auch Tierheime oder Tierstationen gibt, die man besuchen kann?! ... Gibt es noch etwas Sehenswertes dort?

Vielleicht weiß jemand von euch ja über Budapest bescheid!
 
In der Nähe von Budapest ist ein Ort namens Üllö, dort gibt es eine Hundetötung. War aber nie dort. Von Budapest nach Üllö bin ich mit dem Taxi gefahren, kann also nicht ganz so weit sein (ist aber schon mehr als 10 Jahre her, dass ich dort war)
 
Danke für eure Antworten. Ich weiß, dass es sehr viele Tötungsstationen in Ungarn gibt :( :mad:
Es befinden sich dort auch nur 5-6 stadtliche, aber 50-60 private Tierheime. Durch das Surfen hab ich herausgefunden, dass es in Budapest dieses Tierheim gibt: Rex Kutyaotthon Alapitvany (www.rex.hu)

Wer noch mehr über den Tierschutz in Budapest (oder allgm. Ungarn) weiß, kann gerne hier einen Eintrag machen! Würd mich freun...
 
allein in budapest werden jedes jahr ca 3000 hunde getötet.
eine richtig große tötungsanstalt ist www.illatosut.hu . dort ist auch gleich ein proteingewinnungsbetrieb angeschlossen. es gibt immernoch große gebiete in ungarn,wo rein tierschutzmäßig kein einziger verein arbeitet. ich habe öfters molosser aus diesen stationen auf pflege,und versuche wenigstens ein paar von ihnen zu retten. ist aber nur ein tropfen auf den heißen stein:(

grüßerchen
 
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