Tierliebe= Menschenfeindlichkeit??

jambalaika

Medium Knochen
Nachdem ich - speziell in der letzten Zeit, immer wieder Threads hier lese, in denen über optimale Bedingungen in der Hundehaltung diskutiert wird- wird es für mich Zeit, ein wenig Klarheit zu erhalten!
Ich nehme wahr, dass hier teilweise Bedürfnisse der Tiere über die eines Menschen gestellt werden- und sich die Hundehaltung scheinbar zu einer neuen Form der Wissenschaft etabliert.
Um eines klar zu stellen: ich bin auf jeden Fall dafür, dass die Anschaffung eines Hundes (jeden Tieres!) gut überlegt wird. Und ich stehe auch dafür ein, dass der Mensch die Verantwortung entsprechend übernimmt.
Dennoch habe ich hier häufig den Eindruck, dass die Ansprüche an die Tierhaltung immer höher werden- gleichzeitig aber eine gewisse "Menschenfeindlichkeit" zunimmt.
Natürlich enspringt das nur meiner persönlichen Wahrnehmung:
Sobald eine Anfrage von einem etwas unerfahrenen Hundehalter kommt, wird fast schon professionell ein Kreuzverhör gestartet und recht schnell sind die ersten Urteile gefällt: meist jedoch zu Ungunsten des "Verdächtigen".
Sobald jedoch "heisse Themen" aufgegriffen werden (die Zeit des Alleinbleibens eines Hundes zum Beispiel; oder jemand muss sein Tier abgeben ...) endet dies doch häufig damit, dass die betreffende Person einigen Diskriminierungen ausgesetzt wird.
Ich persönlich kann auch häufig die angegebenen Abgabegründe von Tieren nicht nachvollziehen; und ich sitze durchaus auch seufzend vor dem PC; wenn mal wieder ein ungewollter Wurf von Hundebabies in die Welt gesetzt wurde.
Aber die Verurteilung der Betroffenen an sich-und auch die Art, wie vernichtend und oft abwertend diese getätigt werden, lassen mich oft noch viel mehr (ver) zweifeln...
Mag vielleicht damit zu tun haben, dass ich täglich mit menschlichen Schicksalen konfrontiert bin, die mich- zugegeben- doch mittlerweile in der Regel mehr berühren als die Frage (beispielsweise): "Zwinger- ja oder nein"

Und ich frage mich, ob nicht beides genauso gut funktionieren kann: sich um die Bedürnisse von Tieren zu kümmern, aber die eines Menschen dennoch ein Stück höher zu bewerten und dem Menschen hinter diversen Beiträgen auch Achtung und Respekt entgegenzubringen.
Dies ist ein Tier(schutz)forum und insofern halte ich es natürlich für legitim und logisch, dass in erster Linie tierrelevante Themen besprochen und behandelt werden.
Aber besonders wertvoll empfinde ich, wenn beide Aspekte (menschliche Problemstellungen / Bedürfnisse und tierische Bedürfnisse) zumindest gleichermaßen berücksichtigt werden.
Was passiert, wenn dies nicht der Fall ist, wird bereits absehbar:
immer weniger Menschen werden sich im Fall einer Krise hierher wenden, sondern eher still und leise "Lösungen" für ihr Problem suchen.
(Ob das den Tieren zugute kommt?)

Herzliche Grüße;
Michaela
 
ich verstehe was du meinst. hier wird verlangt dass der mensch sich auf den hund einstellt und nicht umgekehrt. das hat aber nichts damit zu tun das der hund höher bewertet wird wie der mensch sondern genau das gegenteil. der hund folgt animalischen triben und bedürfnissen, von ihm zu verlangen er müsste sich auf den mensch einstellen würde bedeuten ihn zu vermenschlichen. der hund kann und wird nicht verstehn warum er den ganzen tag in den zwinger muss wenn der mensch arbeitet. sehr wohl aber kann der mensch verstehen das es gegen die natürlichen bedürfnise des hundes ist wenn er 12 stunden alleine im zwinger ist. der hund weiss nicht das wir arbeiten müssen um leben zu können, er hat keine ahnung vom geld. der mensch hat als intelligenteres wesen dafür zu sorgen dass es dem wesen dessen verantowrtung er übernommen hat gut geht, sprich das es seinen bedürfnissen gerecht versorgt ist. und dazu gehört keinesfalls 12 stunden am tag hinter gittern zu sein, an der leine zu gehn und einen maulkorb zu tragen. manche dinge lassen sich aber aus zeitgründen oder aus dem gesetzestext heraus nicht ändern.
nicht die die sich um das wohl des hundes kümmern stellen hund über mensch. dazu müssten sie den hund vermenschlichen doch sie erkennen das wesen und die bedürfnisse des tieres an. die menschen die von ihrem hund blinden gehorsam verlangen, ihn viel zu lange alleine lassen oder kaum mit ihm spazieren gehn verlangen von einem wesen das so grosse zusammenhänge nicht erkennen kann dass es reagiert wie ein mensch.
wenn ein mensch hier um rat fragt muss er auch damit leben können negative antworten zu bekommen. vielleicht regt ihn dass an zu denken und er geht in der früh nicht mehr 5 minuten sondern eine halbe stunde raus. vielleicht darf der hund der im garten lebt doch mal mit ins haus. ich finde kritik an vielen seiten des forums durchaus für gerechtfertigt. wenn man einen hund will aber nicht weiter denken kann/will wie die nächsten 2 wochen dann sollte man sich lieber nach etwas umsehen dass nicht so zeitintensiv ist. negative kritik soll zum denken anregen, wer keine kritik verträgt soll ein buch lesen das ihm die gedanken liefert.

lg anna
 
Anna, zum einen sprach ich von Abwertungen - und die haben in einer guten Kritik nichts verloren.
Ebenso wenig wie Diskriminierungen, übrigens!
Mit solchen Methoden wurde noch kein Mensch zur Reflektion angeregt.

Zum anderen spreche ich Hunden/ Tieren nicht ihre Bedürfnisse ab, sondern lasse nur die Frage in meine Überlegungen miteinfließen, wie "artgerecht" der Mensch eigentlich noch lebt?
Und diese Frage sollte immer noch an erster Stelle stehen.
Zum anderen- wer legt die Maßstäbe einer "perfekten Hundehaltung" fest?
Wir leben in einer Zeit, in der es schon schwer geworden ist, Kinderbetreuungsplätze zu finden - kaum eine Familie kann von einem Gehalt leben- aber auf der anderen Seite wird ernsthaft die Frage gestellt, ob es zumutbar ist, einen Hund halbtags alleine zu lassen.
Tut mir leid, aber das finde ich doch etwas pervers...
Nochmal: wer seinem Tier die scheinbar perfekten Bedingungen bieten kann: wunderbar!
Ich respektiere dies und freue mich für die Tiere, die es so gut treffen.
Gleichzeitig frage ich mich aber auch, ob es zwischen der "perfekten Haltung" und dem Tierheim noch Möglichkeiten gibt, einem Hund ein Zuhause zu geben.
(Diese Überlegung betrifft zum Beispiel die Vergaberichtlinien von Tierschutzhäusern)
Du siehst- die Themen sind doch einigermaßen komplex und berühren unterschiedliche Punkte.

Michaela
 
Es gibt sicherlich einige hier, die davon ausgehen, perfekt zu sein.
Nur woher sie dann das Recht nehmen, andere gleich nieder zu machen, nur weil deren Vorstellung nicht zu der ihrigen passt, ist mir schleierhaft.

Allerdings kann ich schon manchmal verstehen, wenn die Liebe zum Tier größer ist, als zum Menschen, wenn ich mir diverse Menschen so ansehe.
Jedoch sollte immer abgewogen werden, worum es geht, und Kritik ist auch in Ordnung, aber es kommt doch auf den Ton drauf an.
Das hat nichts mit vertragen von Kritik oder nicht vertragen zu tun, sondern ob es sich noch um Kritik oder nur noch um Beleidigung und Diffamierung handelt.

Der Mensch, als der intelligentere sollte natürlich daran denken, wie er seinen Haustieren ein möglichst gutes Leben einrichten kann, aber sich völlig zu verbiegen und sich nach den Tieren zu richten, finde ich nicht notwendig.

lg
 
Nachdem ich - speziell in der letzten Zeit, immer wieder Threads hier lese, in denen über optimale Bedingungen in der Hundehaltung diskutiert wird- wird es für mich Zeit, ein wenig Klarheit zu erhalten!
Ich nehme wahr, dass hier teilweise Bedürfnisse der Tiere über die eines Menschen gestellt werden- und sich die Hundehaltung scheinbar zu einer neuen Form der Wissenschaft etabliert.
Um eines klar zu stellen: ich bin auf jeden Fall dafür, dass die Anschaffung eines Hundes (jeden Tieres!) gut überlegt wird. Und ich stehe auch dafür ein, dass der Mensch die Verantwortung entsprechend übernimmt.
Dennoch habe ich hier häufig den Eindruck, dass die Ansprüche an die Tierhaltung immer höher werden- gleichzeitig aber eine gewisse "Menschenfeindlichkeit" zunimmt.
Natürlich enspringt das nur meiner persönlichen Wahrnehmung:
Sobald eine Anfrage von einem etwas unerfahrenen Hundehalter kommt, wird fast schon professionell ein Kreuzverhör gestartet und recht schnell sind die ersten Urteile gefällt: meist jedoch zu Ungunsten des "Verdächtigen".
Sobald jedoch "heisse Themen" aufgegriffen werden (die Zeit des Alleinbleibens eines Hundes zum Beispiel; oder jemand muss sein Tier abgeben ...) endet dies doch häufig damit, dass die betreffende Person einigen Diskriminierungen ausgesetzt wird.
Ich persönlich kann auch häufig die angegebenen Abgabegründe von Tieren nicht nachvollziehen; und ich sitze durchaus auch seufzend vor dem PC; wenn mal wieder ein ungewollter Wurf von Hundebabies in die Welt gesetzt wurde.
Aber die Verurteilung der Betroffenen an sich-und auch die Art, wie vernichtend und oft abwertend diese getätigt werden, lassen mich oft noch viel mehr (ver) zweifeln...
Mag vielleicht damit zu tun haben, dass ich täglich mit menschlichen Schicksalen konfrontiert bin, die mich- zugegeben- doch mittlerweile in der Regel mehr berühren als die Frage (beispielsweise): "Zwinger- ja oder nein"

Und ich frage mich, ob nicht beides genauso gut funktionieren kann: sich um die Bedürnisse von Tieren zu kümmern, aber die eines Menschen dennoch ein Stück höher zu bewerten und dem Menschen hinter diversen Beiträgen auch Achtung und Respekt entgegenzubringen.
Dies ist ein Tier(schutz)forum und insofern halte ich es natürlich für legitim und logisch, dass in erster Linie tierrelevante Themen besprochen und behandelt werden.
Aber besonders wertvoll empfinde ich, wenn beide Aspekte (menschliche Problemstellungen / Bedürfnisse und tierische Bedürfnisse) zumindest gleichermaßen berücksichtigt werden.
Was passiert, wenn dies nicht der Fall ist, wird bereits absehbar:
immer weniger Menschen werden sich im Fall einer Krise hierher wenden, sondern eher still und leise "Lösungen" für ihr Problem suchen.
(Ob das den Tieren zugute kommt?)

Herzliche Grüße;
Michaela

Ich gebe dir in den meisten Punkten recht. Nur bekomme ich einen riesen Hals,wenn jemand fragt,ob das normal ist,das ihr Retriever Sachen apportiert? Und es sogor nach Schlägen(!) nicht lassen kann diese Sachen zu tun..Hallo?? :mad:
Solchen Leuten könnte ich eigenhändig den Hund weg nehmen. Ich habe ihr gesagt,das es für einen Retriever das größte ist zu apportieren und sie sich erstmal genau über diese Rasse infomieren soll. Noch besser wäre es gewesen,wenn sie das VOR dem Kauf getan hätte.
 
ich finds schon richtig wenn der mensch sich ein bisschen verbiegen muss. der mensch ist ein anpassungsfähiges wesen. total artgerecht lebt sicher kein mensch mit seinem hund, ausser er beherrscht seine sprache perfekt, jagd mit ihm, frisst mit ihm und schläft mit ihm auf dem boden. das verlangt ja auch keiner aber ein bisschen einstelln auf den hund kann man ja schon verlangen oder? sprich regelmässig und viel gassigehn, den hund nicht isolieren usw...
stimt es gibt genug missstände um uns menschen herum aber artgerechte hundehaltung muss sein wenn man sich einen hund "zulegt". und zu verlangen erst dann über hundehaltung zu sprechen wenn die familien genug geld usw haben finde ich naja... ich sag ja auch nicht zu meinem kind: iss alles auf, woanders hungern die menschen. das hat einfach nichts miteinander zu tun. ausser wenn in dieser armen familie ein hund lebt der durch deren lebensstandart leiden muss. dann muss man der familie helfen dann gehts auch dem hund gut. aber zu einem gut situierten menschen zuzusprechen das sein hund 12 stunden am tag im zwinger leben muss dass finde ich falsch. erstrebenswert wäre es wenn es allen gut ginge- aber das vermag keiner.
ich verurteile niemanden, ich hoffe nur wenn ich kritik übe das dieser auch über kritik nachdenkt. jemanden zu beschimpfen, zu diskriminieren etc ist, nett gesagt, nicht gerade die feine art. ich kann leider niemanden dazu zwingen nett zu sein, auch nicht sein rassistisches gedankengut aufzugeben. wenn ich es könnte würde ich es tun - und damit wäre ich schon auf der selben stufe wie die.
es gibt leider menschen die die anonymität des internets nutzen um ihren frust abzulassen- ob in einem haustierforum oder in einem autoforum oder oder oder...
ich geb dir sonst auch in vielen dingen recht... man kanns leider nicht ändern...

lg anna
 
Auch ich finde es schon mal ab und zu heftig, wie geantwortet wird und auch die Fragen sind ab und zu nicht ohne, wo ich nur den Kopf schütteln kann, denn man sollte sich schon beim Kauf eines Hundes über die Rasse einig sein und wissen, was damit auf einem zukommt. Kritik finde ich gut und oft auch zum Nachdenken anregend. Doch habe ich oft das Gefühl, es wird hier von einem verlangt, mit dem Hund zu leben und nicht der Hund lebt in der Familie. Denn jeder der sich hier erkundigt, hat sicher das Wohl des Tieres im Sinn, nur dann bis ins kleinste Detail diesen Fragenden oft zu zerlegen, das finde ich auch nicht in Ordnung. Zum Glück bin ich in der Lage, 32 Jahre Hundeerfahrung zu haben und muss mich nicht erkundigen, denn sonst könnte es mir auch leicht passieren, niedergemacht zu werden:) Bin ja noch nicht so lange hier angemeldet und denke auch, es ist schon die Anonymität des Internets und eine Frage des Charakters, dass oft wirklich nicht gerade feine Antworten kommen.
 
@afra: 100% rechtgeb.


Ich finde es ja schon mal grundsätzlich gut, wenn jemand sich erkundigt, denn das bedeutet, dass es der Person auch wichtig ist. Sollte man der Person schon mal zugute halten.
Kritik hat aber nichts mit Beleidigungen zu tun.
Über Hundehaltung gehen die Meinungen ja schon beim Gassi gehen auseinander. Muss man Gassi gehen, wenn man einen Garten hat, sind 6 Stunden am Tag Gassi gehen noch zu wenig.
Über das Futter könnte man 20000 50GB-Festplatten füllen, von der Debatte über die richtige Erziehung ganz zu schweigen.
Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo in der Mitte und kommt doch sehr auf den Hund und seinem Halter an.

Sich deshalb gegenseitig an die Gurgel zu gehen, ist doch traurig.

PS.: Ausnahmen sind natürlich jegliche Gewalt, gegen wen und in welcher Form auch immer - dazu ist es ja ein Tier(schutz) - Forum. Und selbst da gibts wohl unterschiedliche Definitionen. :rolleyes:
 
wobei das wuff forum eines der besten ist

in einem anderen forum wurde ich gleich beschimpft als freche göre nur weil ich einmal meine meinung geäußert hab (in meinem thread):mad:

tja da haben sie geschrieben das ein hund nur arbeit macht

ich hab mich dann gefragt warum diese leute einen hund haben
 
ich sag ja auch nicht zu meinem kind: iss alles auf, woanders hungern die menschen. das hat einfach nichts miteinander zu tun. ausser wenn in dieser armen familie ein hund lebt der durch deren lebensstandart leiden muss.

Anna, genau darum geht es!

In so einem Fall reicht es für mich persönlich nicht, den Hund aus der Situation zu holen und sich mit einer Ehrenmedaille zu schmücken ("jetzt haben wir wieder etwas besonders Gutes getan"), sondern auch (vielleicht sogar: vor allem) an den Menschen im Hintergrund zu denken.

Ich gebe Miss Merlin recht: was gute Hundehaltung ist und was nicht, darüber lässt sich (vielfach) streiten.

Liebe Grüße;
Michaela
 
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