Tierheim Velbert

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Eva Sommer

Guest
Liebe Hundefreunde,
seit Jahrzehnten sind ich und mein Mann im Tierschutz und in der Tierhilfe tätig - ohne das jemals an die goße Glocke zu hängen.
Meinem Mann wurden von anderen Tierschützern schon des öfteren Hunde gebracht, die als unvermittelbar galten und eingeschläfert werden sollten. Die gediehen bei ihm stets prächtig und hatten ein wunderschönes Leben auf einem Riesengrundstück mit großem Garten. Er hat das Glück, seinen Beruf auf dem eigenen Grundstück ausüben zu können, dadurch allerdings auch den Nachteil, dass er selten bis garnicht wegkann. Wir haben eine zweijährige Schäferhündin und wollten einem von der Größe passenden Rüden aus dem Tierheim ein neues Zuhause geben. Im Internet fanden wir einen Rüden, der auch schon beim WDR ("Tiere suchen ein Zuhause") vorgestellt worden war und nur "in erfahrene Hände" abgegeben werden sollte. Übliche Praxis ist, dass sich ein Mitarbeiter des Tierheims die Örtlichkeiten persönlich anschaut. Das wurde bei meinem vierstündigen Besuch im Tierheim in einem kurzen Gespräch mit der Tierheim-Leiterin Frau Schumacher auch vereinbart. Ich hatte Gelegenheit meine Anka mit dem passenden Rüden Barry vertraut werden zu lassen.
Allerdings hatte Frau Schumacher KEINE ZEIT, mich ein bisschen kennenzulernen, sie nahm nur meine Personalien auf, versprach aber, jemanden vorbeizuschicken (Entfernung ca.30km).
Als nach immerhin neun Tagen noch keine Nachricht und niemand gekommen war, fragte ich nach, was denn lossei. Und auf einmal bestand sie darauf, dass mein Mann "persönlich" im Tierheim zu erscheinen hätte, entgegen unserer vorherigen Abmachung. Auch meinen Vorschlag sie abzuholen und wieder zurück zu fahren lehnte sie ab. Als nächstes erhielt ich dann einen unverschämten Brief von der stellvertretenden Vorsitzenden Rechtsanwältin Ulrike Mauermann.

Andererseits konnte ich während meines Besuches im Tierheim Velbert ein Ehepaar mit zwei kleinen Kindern beobachten, die einen schlanken mittelgroßen Hund ständig an der Leine hin- und herzerrten und rumbrüllten, dass mir beim Zuschauen schon angst und bange um das arme Tier wurde - die durften das Tier trotz entzündeter Ohren mit nach Hause nehmen.

Eine Viertelstunde Beobachten hätte Frau Schumacher ausreichen können, zu erkennen, wer mit Tieren liebevoll umgehen kann oder wer nicht - doch dafür hat sie ja KEINE ZEIT!!!

Ich weiß von etlichen anderen Tierheimen, dass es selbstverständlich ist, sich das mögliche neue Zuhause eines Tieres so schnell wie möglich anzuschauen, denn die armen Tiere sollen ja nur solange in dem engen Tierheimzwinger verbringen wie es unvermeidlich ist. Eine befreundete Tierheimleiterin ist sich auch nicht zu schade, selbst eine Fahrstrecke von 2000 km auf sich zu nehmen, wenn sie ein Tier in gute Hände vermitteln kann.

Ich bin traurig und entsetzt über das rüde Verhalten dieser sogenannten Tierschützer in Velbert! Ich denke, man sollte auch "alteingesessene Tierheimleiter" nach den jetzt geltenden strengen Vorschriften auf ausreichende Qualifikation hin überprüfen!

Habt ihr auch schon ähnliche Erfahrungen gemacht?

Eva Sommer
 
Ja wir haben so was ähnliches auch schon erlebt.
Bei uns hat sich bis HEUTE keiner gemeldelt. Das ist jetzt ca. 1 Jahr her! Es hat sich niemand im TH Zeit für uns genommen; abgesehen von einer Tierpflegerin die nur negativ von den Hunden gesprochen hat.
 
Ich glaube es ist wie überall, es menschelt halt auch in den Tierheimen.

Mir ist auch schon das Gegenteil passiert. Obwohl wir damals keine Hunde vom TH hatten, es aber einem unserer Nachbarn nicht gepaßt hat, daß wir 3 Hunde hatten, haben sie mir den Tierschutzinspektor auf den Hals gehetzt. Der war supernett. Zuerst hat er sich bei allen Nachbarn erkundigt (die haben nur das Beste über uns gesagt), dann bei unserer Tierärztin (da kam auch nur Lob) und dann hat er uns besucht. Er war ganz begeistert und hat unserem "netten" Nachbarn gedroht, falls unseren Tieren etwas geschehen sollte, dann weiß er wen er sofort anzeigt. Das hat dann gesessen. Wir hatten ab sofort unsere Ruhe.

Ich kenn auch den Fall einer Mitarbeiterin eines TH, die hat sich besonders um unvermittelbare Hunde gekümmert. Mit ihnen gearbeitet etc. damit sie wieder eine Chance bekommen. Das hat den anderen Pflegern nicht gepaßt. Sie haben sie dann gemobbt, damit nicht noch mehr Arbeit mit den Hunden entsteht.

Es ist wie in vielen solcher Berufe, die Menschen sehen das nur als Arbeit und nicht als Berufung. Aber sie arbeiten mit/für Lebewesen und keine Computer den man um 17 Uhr abschaltet. Verantwortung ist da oft ein Fremdwort. Oft steckt auch zuviel oder zuwenig Geld dahinter. Es menschelt halt.

In diesem Sinne
Etta & Rasselbande
 
Hallo Etta,

natürlich habe ich Verständnis dafür, dass Menschen fehlerhaft sind.
Allerdings denke ich, dass es nicht sinnvoll ist, Menschen, die ihre Arbeit eben nur als Job ansehen, ausgerechnet als Tierheimleiter arbeiten zu lassen.
Die Tiere können sich nicht wehren, auf ihrem Rücken werden persönliche Eitelkeiten, Profilierungssucht (z.B.Fernsehauftritte)u.ä. ausgetragen.
In diesem speziellen Fall wurde sogar ausdrücklich gegen die eigene Satzung verstoßen.
Ich werde diesen Fall auch nicht auf sich beruhen lassen und als menschliche Fehlleistung zu den Akten legen, sondern ich werde das bei den entsprechenden übergeordneten Organisationen und beim WDR public machen.
Vielleicht hätte ich ja auch nur mit einem größeren Geldschein winken müssen, um das Tier zu bekommen?!

Eva Sommer
 
ich habe lange zeit ein tierheim geleitet, und bin tag und nacht tierrettung gefahren. bei einer größe von 60 - 70 hunden, und über 300 katzen, unzähligen kleintieren und mehrmaligen einsätzen pro tag und nacht - weiß ich wie schwierig es sein kann möglichen interessenten immer zur passenden zeit aufmerksamkeit zu schenken.
auch glaube ich das menschen die sich für so eine tätigkeit entscheiden - nicht den finaziellen aspekt in den vordergrund stellen.
leider finde ich, wird oftmals zu schnell kritik ausgesprochen, den nur wer schon selbst einmal ein tierheim betreut hat, weiß wie schwer es ist, geeignete plätze zu finden. auch die kontrolle der neuen zuhause ist wegen mangelnder mitarbeiter und zeiproblemen oft nicht so zu machen wie es wünschenswert wäre.
ich jedenfalls spreche den tierheim-mitarbeitern die sich um ihre schützlinge gut kümmern meine hochachtung aus!
 
Ich sage nur Wiener Tierschutzhaus..
Nicht nur das sie sich verkalkuliert haben, und nun wieder vorm Konkurs stehe,wimmelt es dort nur von pampigen Mirarbeitern ganz zu schweigen von falschen Auskünften...
und und und......
 
Liebe Eva!

Du hast schon recht es nicht auf sich beruhen zu lassen.

Nur noch zwei Komentare:
1. Bei uns in Österreich werden anhand der Auslastung eines Tierheimes Gelder vom Bund vergeben. Manche Tierheime haben es, so scheint es, garnicht im Sinn weniger Tiere zu beherbergen, denn dadurch bekommen sie auch weniger Geld (wieder das liebe Geld).

2. Eine Freundin von mir wollte aus dem Tierheim einen Zwergpinscher holen. Ihr wurde gesagt, der Hund habe den Tripper (nicht lachen)die Behandlung koste viele Tausender. Es handelte sich um eine ordinäre Vorhautentzündung. Die Pflegerin wollte den Hund ihrer Freundin geben und durch die Falschauskunft etwaige Interessenten abschrecken. Wir haben uns an den Vorstand gewandt. Der Obmann hat gesagt, sie kann den Hund haben und soll kommen. Als sie dann hinkam, hatte ihn die Pflegerin so unter Druck gesetzt, daß auch er ins selbe Horn blies.

Mich wundert inzwischen garnichts mehr.
 
Hallo Manu,

natürlich verstehe ich die Problematik einer Tierheimleiterin!!
Ich habe Jahrzehnte lang "Flöhe" gehütet -im Ernst, Lehrer und Tierbetreuer haben gar nicht so unterschiedliche Berufe. Ich denke, die Aufgaben sind ähnlich.

Aber genauso erfordert der Beruf der Tierheimleitung eine große Menschenkenntnis und besondere Beobachtungsgabe - gerade weil man immer viel zu tun und nicht besonders viel Zeit für den Einzelfall hat. Auch ein gesundes Gespür, welches Tier zu welchem Menschen passen könnte, wäre wünschenswert.

So wie ich Dich einschätze, bist Du mit Leib und Seele dabei gewesen und hast bestimmt sehr darunter gelitten, Wünschenswertes und Realität selten unter einen Hut zu bekommen.
Aber Du hast Dir offensichtlich diese Gedanken noch gemacht.

Ich versichere Dir, Frau Schumacher macht sich mehr Gedanken darüber, was sie ihren Kindern zu Adend kochen soll, als über die Vermittlung eines Tieres. Ich habe das deutlich gespürt während des Gespräches mit den jungen Eltern. Sie war froh, das kranke Tier vom Hals zu haben - weiter nichts!

Im Übrigen ist sie eben nur die Leiterin und die Tiere werden zu ihr gebracht - sie ist bestimmt nicht nachts unterwegs!

Wenn die Vermittlungspraxis dort immer so ist, wundert mich garnicht, dass es offensichtlich häufiger vorkommt, dass Tiere mehrer Male vermittelt werden und nach kurzer Zeit wieder zurückgebracht werden! Welch ein Elend für die betroffenen Tiere!

Eva Sommer
 
Liebe Etta,

"zum Glück" werden hier in Deutschland die Tierheime nicht nach Auslastung subventioniert, sondern finanzieren sich fast ausschließlich über Spenden, Mitgliedsbeiträge und Gebühren für vermittelte Tiere. Die meisten sind als gemeinnütziger Verein von der Steuer befreit.Und regional unterschiedlich beteiligt sich hin und wieder eine Gemeinde an größeren Kosten (Um-, An- o.Neubau etc.).

Leider ist es immer noch so, dass es egal um welchen Verein es sich handelt, überall eine ekelhafte Klickenwirtschaft und Klüngelei gibt und besonders Vorstandsposten nur aus Profilierungssucht oder zu PR-Zwecken angestrebt werden. Überall gilt doch heute mehr denn je: Manus manum lavat!
Die Politiker betreiben´s im großen Stil und alle anderen auch irgendwie - man sieht´s an Deinem Beispiel mit dem "Tripper-Hund"!!

Ich schäme mich wirklich für die Welt in der wir leben!

Eva Sommer
 
liebe eva!
im tierschutzbereich sind wir österreicher noch ziemliche hinterwäldler! leider. ich bin jetzt wieder im tierschutz, hunderesozialisierung, tiere als therapeuten und tiervermittlung. leider haben wir zur zeit fast nur ältere hunde oder eben sehr große, das macht unsere bemühungen um vieles schwieriger. ganz aktuell suche ich unter anderen einen neuen platz für eine Dogge 2,5 jahre und einen Irish Wolfshund - Doggenmix mit 8 Monaten.
ich arbeite mit 6 gnadenhöfen zusammen die ebenfalls aus den nähten platzen.
überall wo man nur hinsieht patzen alle heime aus den nähten, und vom staat gibt es auch kaum unterstützung.
wir vermitteln in der woche ca. ein bis zwei hunde und bekommen sechs neue dazu. mir graut schon jetzt vor den kommenden monaten.
solange sich die menschen nicht ändern, hat das tierleid kein ende!!!!!!
also liebe leute, wenn irgendjemand pflegeplätze weiß - oder ein tier sucht bitte melden!!!!!
 
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