@ Lykaon
Was Du schreibst klingt auf den ersten Blick ja durchaus logisch und fogerichtig. Ich möchte es trotzdem relativieren.
Nur Menschen und ihre nächsten Verwandten kennen Kriege.
Schon richtig; Kriege mit Millionen Toten und einer globalen Gefährdung gibt es unter Tieren nicht. Aber auch die "Geschichte der menschlichen Kriegsführung" hat nicht mit Mittelstreckenraketen und Atomsprengköpfen begonnen, sondern mit kleineren, gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Sippen/Stämmen, wo es im Prinzip darum ging Ressourcen für die eigenen Gemeinschaft zu verteidigen oder zu "erobern". Und da sind wir schon wieder nicht mehr soooo weit von vergleichbaren Vorgängen im Tierreich entfernt. Wo Ressourcen knapp oder Reviere eng werden; wo Bedrohung spürbar wird und die eigene Bedürfnisbefriedigung (und die der "Familie") nicht mehr gesichert ist , ist "der Frieden" in Gefahr - bei höher entwickelten Tieren ebenso wie beim Menschen.
Nur Menschen kennen die Diskriminierung eines Geschlechtes oder verschiedenartiger Färbungen der Haut.
Ist jetzt nur "halbernst" gemeint: Aber vielleicht liegt's ja auch daran, daß Tiere mit dem Begriff "Diskriminierung" nichts anfangen können. Könnten sie' s fänd's ja vielleicht manche Löwendame gar nicht mehr so toll, daß sie den werten Gemahl mit ein paar anderen teilen muß und er dann noch im Schatten liegt, während sein "Harem " in der Hitze für die Beute sorgt? Und was würde dann der arme Spinnenmann der unmittelbar nach der Paarung verzehrt wird, während die werte Gattin satt und zufrieden weiterlebt, erst sagen? Gleichbehandlung etc. sind einfach MENSCHLICHE Wertvorstellungen, damit kann ein Tier rein gar nichts anfangen.
Nur Menschen haben das Bedürfnis, sich durch gezieltes Töten-lassen besondere Genüsse zu verschaffen. Das Sushi ist nicht in der Packung gewachsen und stammt auch nicht aus Österreich. Wir haben andere Menschen in anderen Ländern töten lassen, weil uns der bodenständige Krauteintopf zu fade schmeckt.
Der Hund ist zufrieden und gesund, wenn er jahraus, jahrein seine Ration bekommt. Ein Raubtier nährt sich von den Beutetieren, die in seinem Lebensraum am leichtesten verfügbar sind. Es braucht keinen Tiefseeefisch in exotischer Sauce.
Ja, ja Tiere lassen nicht töten, sie töten selbst. Aber zu glauben, daß alle Tiere ganz "bescheiden" sind bei der Nahrungsaufnahme und nur töten was unbedingt nötig ist, ist nun einmal ein Irrtum. Ich hab da einmal eine Doku über Bären in Alaska gesehen. In Jahren in denen es reichlich Lachse gibt, werden viele Bären zu "Feinschmeckern". Sie fressen dann nur mehr die besonders eiweißreichen und für sie offenbar besonders schmackhaften Köpfe der Lachse - den ganzen restlichen Körper lassen sie im Fluß zurück. Auch der gut genährte Haushund hätte ja keinerlei Veranlassung mehr einem Hasen nachjagen zu wollen, wenn's denn wirklich NUR darum ginge, satt zu werden. Auch Tiere stehen halt auf "Leckerbissen" und haben außerdem Spaß an der Jagd.
Da bleibt so mancher Mund weit offen und das Hirn darüber versteht eventuell endlich einmal, dass man nicht leben kann ohne zu töten.
Ich wage kaum zu hoffen, dass dies zu einer zukünftigen Beschränkung bei sinnlosen Genüssen führt. Soweit reicht das Hirn seltenst.
Endlich kann ich einmal voll zustimmen. Das "System des Lebens", wie es auf unserem Planeten besteht, ist ohne Tod nicht möglich. Und ernähren kann man sich nicht von toter Materie, sondern nur von anderen Lebewesen. Und ja, ein etwas verantwortungsbewußterer, achtungsvoller und schonender Umgang mit Nahrungsmitteln und Ressourcen würde uns gut anstehen, wir sind schließlich nicht alleine auf dieser Welt.
Es ist doch so: Für Mensch und Tiere gelten dieselben Gesetze der Natur/der Evolution. Und die "sagen" nun einmal jedem Lebewesen: "Tu alles, damit Du und Deine Nachkommen (über)leben und sich weiterentwickeln können". Diesem Naturgesetz zu folgen, bedeutet natürlich auch dann und wann in Konkurrenzsituationen/einen Interessenskonflikt mit anderen Lebewesen zu gelangen und dabei die "Schädigung" eines anderen Lebewesens "in Kauf zu nehmen" wenn man denn nicht auf seinen eigenen (Über)lebens- oder "Fortpflanzugsvorteil" verzichten will. In der Natur - auch bei Wildtieren - geschieht das LAUFEND, OHNE daß sich irgend ein Tier Gedanken darüber machen würde (bzw. könnte).
Der Mensch ist aber in eine "Sondersituation" gekommen, indem er in der Lage ist zu verstehen, was sein Handeln für andere Lebewesen bedeutet und dadurch ein ethisches Empfinden/Verstehen entwickelt hat. Das Naturgesetz "Das Beste für sich selbst und seine Nachkommen zu tun" mit einem ethisch richtigen Verhalten dem "Rest der Welt" gegenüber in Einklang zu bringen, ist aber gar keine sooo leichte Aufgabe, sondern ein schwieriger Lern- und Entwicklungsprozeß.
Das was man an der Menschheit als gefährlich ansehen kann ist, daß die Entwicklung technischer Fähigkeiten offenbar schneller und leichter vorangeht als die Entwicklung ethischer Reife (und auch die Tatsache, daß die Weltbevökerung viel zu schnell wächst). Diese Tatsachen sind es, die leider wirklich dazu führen könnten, daß der Mensch die Erde zerstört - ich hoffe inständig, daß das nicht geschieht.
Mit "bösen" , am Töten Spaß habenden "Killermaschinen" hat aber auch das nicht das geringste zu tun. Eher mit der Frage ob die Menschheit ihrer enormen Verantwortung gewachsen ist.
Liebe Grüße, Conny