Deinem zitierten Posting könnte man nun entnehmen, dass die "Unbelehrbaren" automatisch HH mit großen Hunden sind. Ich hoffe doch stark, dass du dich nur unglücklich ausgedrückt hast?!
Das Thema ist so diffizil, dass sich niemand mehr "glücklich" ausdrücken kann. Deshalb finde ich, dass man das Thema auch nicht wahlgeilen Politikern (und ihren Experten-Günstlingen) überlassen sollte sondern sich aus dem Volk was zusammentun sollte. Vielleicht unter der Patronanz von Tierschutz, wo alle zusammenarbeiten, HH und NHH, Großhundeliebhaber und Großhund-Skeptische sich für neue Regelungen zusammen-ja nicht raufen sondern mit Verstand auseinandersetzen. Aber das bleibt wohl ein Traum.
Ich persönlich meine, dass die Unbelehrbaren weit gestreut sind, dass also ALLE Hundehalter betroffen sind, dass aber die großen Hunde (Muskel-Beißkraft) im Ernstfall naturgemäß mehr anrichten können als die kleinen. Als Übergangslösung muss man sich meiner Meinung nach halt leider mehr auf die großen Tiere konzentrieren, d.h. erstmal grob nach Gewicht und Höhe kontrollieren, gleichzeitig die allgemeine Erziehung fördern. Insofern kann ich der Thüringen-Lösung auch was abgewinnen, es ist immerhin eine erste Regelung. Besser jedenfalls als einfach still warten und hoffen. Was sonst kurzfristig? Einfach masochistisch abwarten und hoffen, dass alle Hundehalter einsehen werden, dass man Hunde gut pflegen und erziehen muss?
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Es geht im übrigen nicht nur um Bisse, die dann in der Zeitung landen. Belästigungen und Bedrohungen der alltäglichen Art (Menschen entgegen laufen, anspringen, knurren...) werden, wenn sie von großen Hunden ausgehen, instinktiv als dramatischer erlebt, stressen einfach mehr. Es ist einfach ein Unterschied, ob sich ein unerzogener Minihund vor mir aufbaut oder eine große Dogge. Sitz ich still am Waldrand auf einer Bank, sitzt unvermittelt eine Dogge vor mir, knurrt und knurrt in meiner Gesichtshöhe (ich kenne das Gefühl!) , der Besitzer kommt und steht ganz entgeistert dahinter, ich kann seine Angst fast mehr spüren als meine eigene. Ich bleibe unbeweglich, Gesicht leicht seitlich gewendet, bin eine Salzsäule, muss so ca. 5 Minuten ausharren, ehe sich das Tier gelangweilt abwendet. Eine falsche Bewegung (meine oder die des Hundehalters, der sich wahrscheinl. zu meinem Glück nicht traute, von hinten ans Halsband des Hundes zu langen) und es wäre evtl. anders ausgegangen.
Es ist nichts passiert, und ich habe mich ganz vorschriftsmäßig verhalten, aber auf das Erlebnis kann ich gern verzichten. Ist wirklich nichts passiert? Ist dieser zusätzliche Stress für mich einfach nichts? Ich bin seelisch sehr robust, aber muss man mir das antun? Haben wir nicht schon genug Stress in unserer Umwelt? Muss ich bei einem Spaziergang, bei dem ich Erholung finden möchte, mich noch mit Hunden auseinandersetzen und dann die Hundebeschwörerin spielen? Bei meinen Kenntnissen kann ich ja bald eine Hundeschule aufmachen! Haha, bei der fehlenden Qualitätskontrolle von Hundetrainern hätte ich ja sogar Chancen!
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Im übrigen finde ich, dass man kleine Hunde nicht prinzipiell als "unerzogen" diffamieren sollte. Ganz analog zu kleingewachsenen Menschen, die auch gern von den Großen als Giftzwerge abgekanzelt werden, wenn sie nicht putzig nett sind.
Wenn eine Geschichte ins Unglückliche abrutscht, dann kann man sich nicht mehr glücklich ausdrücken. Ich bin froh, dass ich mich überhaupt noch gesittet ausdrücken kann, denn manchmal packt mich die schiere Wut.