Wenn das so ist - vielleicht hast du dann auch einen Tipp für mich?
Meine Nuke (aus einem Tierheim in Rom) ist generell fremden Menschen gegenüber sehr reserviert. Allerdings ist es ein wahnsinn sobald es draussen finster ist.
Ich gehe runter - sie geht und beim ersten Geräusch (wenn jemand sein Fenster kippt, ein Auto in die Gasse kommt oder gar und da ist es am schlimmsten - wenn uns ein Mensch entgegen kommt) ist sie ratz fatz mit gebell und aufgestellten Haaren zurück beim Haustor.
Sobald die "Gefahr" vorbei ist - dackelt sie mir wieder hinterher.
Grüß dich Flummi,
Du sprichst da ein anderes Verhalten an. Unsicherheit in der Dunkelheit.
Wie verhält sich dein Hund bei ähnlichen Geräuschen am Tag - in der Dämmerung - im Freien - in großen Räumen - in engen Räumen - in vertrauter Umgebung - in fremder Umgebung.
Versuche eine
Zeit, Ort und einen
Abstand zu beängstigenden Geräuschen zu finden, bei denen dein Hund skeptisch ist. Du wirst dir leichter tun, als wenn dein Hund schon in Panik geraten ist.
Teil deinem Hund durch "calming Signals" (Beschwichtigungssignale, beschrieben von der Hundetrainerin Turid Rugaas) mit, dass du in der selben Situation kein Problem siehst. Um das zu unterstreichen, kannst du etwas machen, das man nur dann tut, wenn es nicht gefährlich ist. (Schuhe zubinden, Socken richten, im Laub stöbern). Achte darauf, dass du die Angst deines Hundes in Gedanken nicht ignorierst, oder dass du verärgert bist - weil dich dein Hund aufhält. Ändere die Meinung deines Hundes nur dann, wenn du die nötige Ruhe in der hast, um auf den Hund einzugehen.
Menschen und Tiere mit einem ähnlichen Empfingen speichern alle Wahrnehmungen, die während einer gefährlichen Situation wahrzunehmen sind. (Geruch, Geräusch, Bewegung und Umgebung, Temperatur, Geschmack, ...)
Kommt eines dieser Wahrnehmungen im Leben wieder vor, wird dieses Individuum vorsichtig prüfen, ob das Leben sicher ist.
Diese Vorsicht ist ein ganz wichtiges Instrument um das Leben zu schützen. Wir müssen das berücksichtigen, wenn wir Menschen ein für uns unangenehmes Verhalten eines Tieres wegtrainieren wollen. Das braucht viele Wiederholungen und mehrere Veränderungen der Einflußfaktoren, bis das Mistrauen weicht und ein Tier selbstsicher diese Situation meistert.
Ziel: Der Hund ändert sein ängstliches Verhalten, weil du als Bezugsperson in der selben Situation keine Bedenken hast.
Berücksichtige, dass es für deinen Hund lebenswichtige Konsequenzen haben kann, wenn er seine Vorsicht ablegt.
Achte darauf, dass es mental belastend für den Hund ist.
Gib ihm in solchen Lernsituationen die Möglichkeit zu trinken.
Plan Pausen ein (Entspannung durch Schnüffeln), der Hund soll Anspannung loswerden können.
(gähnen, schütteln, strecken, welzen, ..)
Der Hund soll es nicht dir zu liebe tun, er soll sich später auch mit anderen Menschen oder sogar allein ohne Verhaltensweisen der Panik in diesen Situationen bewegen.
lg
Herbst