Stress bei Hunden

juka

Super Knochen
Nachdem dieses Thema durch alle threads und alle Themen im WUFF geistert, möchte ich mal einen eigenen thread speziell dazu eröffnen. Ich hoffe, dass eine sachliche, rege Diskussion um dieses vielfältige Thema entsteht!

  • Warum haben Hunde überhaupt Stress?
  • Eustress und Distress?
  • Wie erkenne ich, dass mein Hund gestresst ist?
  • Was kann ich dagegen unternehmen?
  • Beobachte ich meinen Hund genug, um zu erkennen, dass er gestresst ist?
  • In welchen Situationen (Alltag, Sport, Hundebegegnungen usw. usw.) ist mein Hund am meisten gestresst?
  • Wird Stress in der letzten Zeit nicht ein wenig überbewertet?
  • Oder ist es mir egal, Stress gehört schließlich zum Leben dazu?!
 
Dieses Thema ist unheimlich spannend und bedingt, dass man seinen Hund sehr gut kennt! Im Jänner war ich beim Vortrag von Clarissa von Reinhardt zum Thema "Stress bei Hunden", es ist eine ganz logische Sache, dass auch Tiere Stress haben, der ja auch tw. sinnvoll ist!
Wens interessiert, das Protokoll von unserer Trainertagung ist auf der Seite http://www.arh-marchegg.at/ zum Download bereitgestellt!
LG Tessi
 
Also ich denke Hunde haben aus den verschiedenensten Gründen Stress. Ich denke das hat mit Aufzucht, Umfeld und Charakter des Hundes zu tun.

Mein alter Schnuffl war da eher der gelassene Typ, der in den Alltagssituationen nie Stress hatte. Da gab es nur den Punkt Kinder und andere Hunde (wobei beiden mit den Jahren auch für ihn immer weniger Stress bedeutet hat).

Meinen jetzigen
Hund hat als ich ihn vor ca. einem Jahr übernommen habe sehr viel gestresst. Gezeigt hat er das hauptsächlich durch hecheln, fiepen, Augenrollen und Ohren nach hinten klappen.
Grund war sicher weil er einfach viel nicht gekannt hat. Als Beispiel - als ich ihn bekommen hab war es für ihn purer Stress mit dem Auto mitzufahren. Heute ist das kein Problem, er fährt mittlerweile sogar mit fremden Autos mit und zeigt überhaupt keine Stresssymptome mehr. Genau das selbe bei Betreten von glatten Böden, vor allem Fliesen.....am Anfang hat er hysterisch zum Schreien angefangen....jetzt geht er - zwar vorsichtig - aber relativ normal über die meisten glatten Oberflächen.
Die Liste lässt sich bei ihm unendlich fortsetzen....verringert sich aber eigentlich auch kontinuierlich, weil ich mit ihm daran arbeite.
Arbeiten daran heisst für mich ihm sehrwohl diesen Situationen bewusst auszusetzen, damit er lernt, dass das Ganze gar nicht so schlimm ist bzw. ihm dabei genau nichts passiert.
Also ich trau mich zu sagen, dass ich meinen Hund so gut kenne, dass ich sehrwohl rasch erkenne, wenn er Stress hat.

Ob der Stress überbewertet wird - naja, es ist sicher gut, wenn man weiß, dass der Hund da und dort Stress hat. Was aber nicht heisst, dass ich deshalb jeglichen Stress vermeide. Wie gesagt, ich hab die Erfahrung gemacht, dass gewisse Situationen irgendwann ja auch gar keinen Stress mehr bedeuten.
 
ich kann jetzt nur von meiner meinung und in bezug auf meine hunde sprechen.

Klar haben Hunde Stress. Und zwar immer und überall. Man muss halt aufpassen, dass der Stresspegel nicht kippt. Das bezieht sich jetzt eher auf akuten "Situationsstress". Chronischer Alltagsstress sollte mmn. sowieso grundsätzlich verhindert werden!

Und ich nehme meine Hunde aber bewußt mal mit in die SCS oder in ein Restaurant, etc. Mir ist es sehr wichtig, dass meine Hunde mit dem Streß umgehen können. Ich will ihnen also den Streß nicht abgewöhnen oder so :rolleyes: aber sie sollten schon "gefasst" bleiben. Nach so einem stressigen Tag gibt's aber jedefalls IMMER ein "calm-down" Programm, d.h. ruhiges spazierengehen und dann die nächsten 1-3 Tage (abhängig vom stresslevel) wenig bis gar keine Action.

Klar kann ich das aber mit einem Wuffl, der schon von vorn herein ein Problem hat, nicht machen!!!
Meine beiden sind halt (zum Glück) sowiéit gefestigt, dass ich ihnen so einen Tag ruhig mal zumuten kann - ganz ohne böse Folgen ;) .
 
@ Tessi: ich erlaube mir, dieses Protokoll direkt zu verlinken. Ich hoffe, das ist ok für Dich:

http://www.arh-marchegg.at/pdf/protokol_zum_thema_stress_bei_hunden.pdf

Und weiters noch Links zu Artikeln, die auf Homepage einer Freundin sind:

http://www.michis-hundeseite.info/stress.htm

http://www.michis-hundeseite.info/stressundleistung.htm

LG, Andy

Aber gerne doch, es war ein unheimlich interessanter Vortrag, eigentlich sollte dieses Thema bei Trainern schon bekannt sein, war es aber leider nicht!
Das Buch dazu ist natürlich die ideale Ergänzung!
LG Tessi
 
Ich habe mal eine Frage dazu. Haben Hunde auch im Alttag Streß .Ist es für einen Hund Streß neben einer Straße zu gehen,wie merk ich da ,das der Hund Streß hat . Aber er muß ja das auch lernen . Lernen Hunde mit Streß umzugehen ? Wie kann ich den Hund dabei helfen ?
 
welches? *michnichtmehrauskenn*

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ich find dieses thema sehr wichtig u es ist ein muss, das buch zu lesen:)

immer wieder seh ich leuten die ihren hund in stressige situationen bringen, es nicht merken u sich dann über den bösen hund aufregen:(

wenn man weiss , was einem hund stress bereitet kann man viel einfacher vorausdenken u den hund gar nicht erst in solche situationen bringen.

ich red hier eigentlich nur vom "schädlichen" stress;)
 
hmm, auch piero hatte schon gestresste situationen, eine runterkommiauszeit hinter sich, und muss ab und zu durch stressige situationen einfach durch.
allerdings finde ich positiven stress durchaus auch nützlich.
sei´s beim hundesport, sei´s wenn ich momo in ein kaffee mitnehm wo einfach alles positiv spannend ist für sie.
meist macht sie in dieser "stresssituation" auch noch extrem positive erfahrungen (leckers von kellnern, das dazukommen von bekannten gesichtern,..)
somit ist die ganze situation auch wieder sehr positiv.
ich finde es also prinzipiell wichtig über stress bei hunden bescheid zu wissen, finde allerdings auch dass er schwer überbewertet wird, und jede freude für den hund unterbunden wird weil stress fürs arme hundsi.
übrigens wird momo neben piero immer schwer gestresst wirken weil sie einfach viel energiegeladener ist als meine schlaftablette.
trotzdem ist sie innerlich ein sehr sicherer hund der selten probleme mit situationen (positiver oder negativer art) hat
 
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