Stellungnahme des Wiener Bürgermeisters zur geplanten Hundegesetzgebung

Hans Mosser

Medium Knochen
Sehr geehrter Herr Dr. Mosser!

Wunschgemäß wird nachstehend eine kurzgefasste Stellungnahme zu der im externen Begutachtungsverfahren stehenden Novelle zum Wiener Tierschutz- und Tierhaltegesetz vorgelegt:

Zuallererst darf ich darauf hinweisen, dass die vielfach in Diskussion stehende Novelle zum Wiener Tierschutz- und Tierhaltegesetz einen Abänderungsvorschlag darstellt, der sich neben anderen Fragen des Tierschutzes auch mit der Hundehaltung beschäftigt. Dieser Vorschlag befindet sich derzeit im externen Begutachtungsverfahren, und es steht allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt frei, ihre Meinung hiezu zu äußern, und es werden die zur Entscheidung berufenen Gremien auch diese Diskussionsbeiträge in die Beratungen über die endgültige Fassung einfließen lassen. Es ist überdies keine Frage, dass bei diesem Diskussionsprozess auch Tierschutzvereine und Hundezuchtorganisationen Gehör finden sollen und werden.
Was einzelne von Ihnen angesprochene Vorschläge dieser Novelle anlangt, habe ich schon in den Medien zum Ausdruck gebracht, dass mir nicht alle zielführend erscheinen, wie z.B. die Verknüpfung der Maulkorbpflicht mit Schulterhöhe oder Körpergewicht von Hunden.

Ich bin mir aber auch bewusst, dass es viele Wienerinnen und Wiener gibt, die angesichts der allseits bekannten Vorfälle in Deutschland und auch in Österreich gewisse Ängste in Bezug auf die Hundehaltung entwickelt haben. Dieses Problem sollte daher in Ruhe ausdiskutiert werden, und ich halte es schon sehr wichtig, dass jedenfalls die bestehenden Regelungen in diesem Bereich eingehalten und auch kontrolliert werden. Jeder Hinweis und jede Beeinflussung, sei es durch die Medien oder auch im Vereinsleben, könnte hier bereits einen sehr wichtigen Beitrag zur Entschärfung der Situation leisten.

Ich bin mir schließlich auch bewusst, dass die Hundehaltung für viele Wienerinnen und Wiener einen bedeutenden Stellenwert hat, den es zu respektieren gilt, genauso wie die Hundehalter gewisse Vorstellungen der "Nichthundehalter" (z.B. hinsichtlich des Problems des Hundekots) beachten sollten, um ein möglichst konfliktfreies Zusammenleben in einer Großstadt herbei zu führen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Michael Häupl e.h.
 
Naja, ist eine moderate Stellungnahme, aber in der Kronenzeitung war Häupl klarer, da hat er sinngemäß gemeint, man könne auf den neuen Entwurf verzichten, weil die alten Regelungen ausreichen, würden sie nur eingehalten. In der Stellungnahme gegenüber WUFF ist irgendwie ein leichter Rückzieher zu bemerken. Aber gut, morgen sind ja auch Wahlen und es gibt mehr Nichthundehalter als Hundehalter.
 
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