Ständige Panik vor Knallern - das ganze Jahr über!

B

benjy

Guest
Hallo,
dass Hunde Angst vor Silvester haben, ist ja nichts Ungewöhnliches. Doch bei meiner Hündin ist die Angst vor Knallern leider zu einem Dauerproblem geworden.
Ich wohne in einer Großstadt und hier wird öfters mal geknallt (Fußball, Feste etc.). Meine Hündin ist inzwischen so sensibilisiert, dass sie den entferntesten Knaller wahrnimmt. Im Klartext bedeutet das: Sobald es dunkel wird, will sie nicht mehr raus und im Dunklen ist sie generell angespannt. Sie kommt vielleicht zweimal die Woche in der Nacht alleine mit raus, ansonsten muss ich sie die Treppen runter tragen. Leise Knaller, weit entfernt, gehen gerade so, aber irgendwas Lautes führt zum Kurzschluss, d.h. schlimmes Zittern und sie rennt sofort panisch in den nächsten Hauseingang.
Das erste Mal, dass ich gemerkt habe, dass sie sie sich vor einem lauten Geräusch erschreckt, war 2004 (also als sie ein Jahr alt war), als neben ihr ein Rolladen runtergeratscht ist. An die ersten paar Silvester kann ich mich gar nicht mehr erinnern, da wird wohl auch nichts gewesen sein. Pathologisch wurde es mit der Fußball-WM 2006. Zu Silvester kriegt sie nun immer Baldrian und das hilft ein bisschen. Aber das kann keine Dauerlösung sein. Doch mehrere Tierärzte meinten, dass man sonst nichts machen kann. Ich habe zwar schon daran gedacht, einfach umzuziehen, aber momentan ist das nicht möglich.
Vielleicht hat jemand von Euch doch noch einen Geheimtipp, der uns irgendwie weiterhelfen kann? Letztendlich steht sie fast täglich unter extremem Stress und das finde ich furchtbar. Ich habe sogar als Notfalllösung schon an eine Dauermedikation gedacht (etwas gegen Panikattacken) - gibt es so etwas für Hunde und hat jemand damit Erfahrung? Oder habt Ihr gute Erfahrung mit speziellem Hundetraining?
Vielen Dank für Eure Hilfe!
Benjy
 
Hallo!

Vielleicht wäre Zylkene einen Versuch wert, es gibt anscheinend recht positive Resonanz! Frag mal deinen Tierarzt danach!
Vor allem ist es keine "Chemiebombe", die das Bewusstsein extrem dämpft oder sonstige, teils paradoxe Nebenwirkungen, hat.

Vielleicht gibt es auch Trainer, die mit dir einen Desensiblisierungsversuch machen.
Ich hatte zwar früher auch einen Knaller-Hosensch... vom Verhalten her genau gleich, aber am Land ist die Frequenz halt ganz anders und wir haben die Situationen halt einfach gemieden.

Lg Selina
 
Hey,

auch ich hab so einen kleinen Angsthasen Zuhause... Schüsse, Knaller, Bälle, Kirchenglocken, ja selbst eine knallende Autotür kann dazu führen, dass meine Hündin die Flucht ergreift. Tja, wir leben mittlerweile 11 Jahre mit diesem Problem. Wobei ich dazu sagen muss, dass wir ländlich wohnen und sich somit der Lärmpegel im Vergleich zur Stadt wohl in Grenzen hält.

Mit Desensibilisierung hatten wir keinen Erfolg. Wir haben es mit diesen Geräusch-CDs probiert, allerdings lässt sie das völlig kalt... Allerdings muss ich dazu sagen, dass meine Maus nicht komplett kopflos davon läuft (sofern es nicht vor ihr knallt)...

Ich denke, dass ein Training in der Stadt, wo es ja jederzeit irgendwo knallen könnte, sehr schwierig ist...

Dennoch drücke ich euch ganz fest die Daumen, dass ihr dennoch ein passendes Trainingskonzept findet!!

LG
 
Mein Geheimrezept ist immer ... schönfüttern ... besonders gute Leckerlies gabs dann und knuddeln usw.

Ich habe mich vor 2 Jahren das 1. Mal -kurz vor Silvester- zum absoluten Idioten gemacht :D Bei jedem Knaller der kam gabs nen Leckerlie und ein "ui, toll, priiiiiiiiiiiiiiiima, hör mal".

Ergebnis war, ich hatte den Herrn Bären grad mal ca. 2 Monate -da war er 1 Jahr alt- aber er sass Silvester mit mir zusammen auf der Couch und guckte Feuerwerk.:)

Auch Gewitter konnte ich ihm so schönfüttern. Ich glaube heute noch meine Nachbarn dachten ich spinne im Garten :D

Versucht das doch mal :)
 
Ich würd dir mal raten einen kompletten Gesundheitscheck zu machen inkl. Blutbild, könnte auch eine Schilddrüsenunterfunktion sein.
 
Hallo, vielen Dank für die Antworten. Bei meiner Hündin ist es wirklich etwas over-the-top, sprich, es bestimmt ihren (unseren) Tagesablauf und bei Knallen geht im schlimmsten Fall gar nichts mehr. Ich habe schon mal 20 Gehminuten entfernt von Zuhause 2 Stunden lang warten müssen, bis ein Taxi vorbeikam (kein Handy dabei und meine Hündin hat sich mit allen vier Pfoten gegen Tragen gewehrt), das uns mitnahm. Das ist supertief in ihr drin und ich befürchte, daß nur Wegziehen, in 'ne ruhigere Gegend, die Lösung ist. Zumal hier in unserem Bezirk so gut wie jede Nacht Knaller zu hören sind (von 20.00 bis 03.00 Uhr, manchmal mehr, manchmal weniger, lauter oder leiser). Falls noch jemand andere Tips hat, bitte trotzdem posten.
Vielen lieben Dank!
 
Zuletzt bearbeitet:
umziehen wär wahrscheinlich eine gute lösung...weniger stress für alle, und vor allem auch für dich! ich denk, deine erwartungshaltung (die hätt ich vielleicht auch in so einem fall) trägt auch noch dazu bei, dass dein hund sich fürchtet. probieren kannst es mit homöopathie (phosphor d 200, 1mal die woche 5 globuli) wirkt ganz gut, ein enges t-shirt anziehen gibt dem hund ein besseres körpergefühl, bachblüten helfen auch, weiss aber nicht, was dafür in frage kommt...und selber vom stress runterkommen, die knallerei als normal hinnehmen und das auch dem hund vermitteln (naja, das sagt sich leicht...)
 
Wir haben letzten Winter sehr gute Erfahrungen mit Sedarom (http://www.almapharm.de/169.html) gemacht.
Es ist rein pflanzlich, braucht eine recht lange "Anlaufzeit" und Wunder darf man davon natürlich auch keine erwarten, aber Charlie dürfte es (wenn ich mich an seine Kracherangst vom Jahr davor erinnere) geholfen haben, das ganze Gekrache zu Silvester zumindest etwas entspannter zu sehen.
 
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