Soll die Jagd eingeschränkt/verboten werden

Lucca

Medium Knochen
Warum sollte Eurer Meinung nach die Jagd in das Tierschutzgesetz aufgenommen werden ? Sollte die Jagd stark eingeschränkt oder ganz verboten werden ?

Ich bin gegen ein Verbot oder eine Einschränkung, denn "Jagdliche Tradition ist ein wichtiges Kulturerbe um dessen Erhalt und Pflege sich der Landesjagdverband (und seine Jäger) in den vergangenen Jahrzehnten in besonderer Weise verdient gemacht hat. In Zukunft wird die Jagd ihren Platz in unserer Gesellschaft dann erhalten können, wenn sie sich dauerhaft der Erhaltung der Natur, ihrer tierischen und pflanzlichen Vielfalt annimmt. Der nicht mit der Jagd vertrauten Bevölkerung gilt es, durch Informationen und Zusammenarbeit deutlich zu machen, dass Jagd mehr ist als nur Tiere zu töten, dass sie sogar notwendig ist, um möglichst viele Tiere und Pflanzen zu erhalten." Zitat Hans Eichel, 1997, Ministerpräsident Hessen
 
ich bin gegen die Jagd. (bitte akzeptiert meine meinung und kritisiert mich nicht gleich)
mir tun die tiere leid und ich denke, manche übertreiben es beim jagen.
mag schon sein, dass das traditionell ist, aber ich denke, viele machen das nicht aus tradition, sondern ganz einfach aus spaß oder was weiß ich was.
auf jeden fall bin ich strikt dagegen!
zumindest sollte man das jagen einschränken.
(bitte fresst mich nicht auf, ich bleibe bei dieser ansicht)
 
Auch ein vielleicht nicht unerheblicher Punkt:

In Wien (zumindest weiss ich das sicher) und Umgebung gibt es sogen. Schonzeiten..
Darunter fällt in einer bestimmten Jahreszeit manches Wild.
Ausserdem darf man nicht vergessen, das die Jagd in ihrem eigentlichen Sinn auch unter *Naturschutz* fällt, wenn gewissenhaft betrieben. Die Jagd sollte ja ein Gleichgewicht bringen.
(es gibt ja auch eigens Jagdgesetze)

Anders sieht es da bei *wilderen* aus..eine erklärung fällt,glaub ich weg.
 
Hallo, das Thema hatten wir, wenn ich mich recht erinnere, in diesem Forum schon einmal diskutiert.

ich habe zu Jägern ein "gestörtes"Verhältnis.
Am meisten geht mir die sogenannte "bessere Gesellschaft" am Nerv, wenn die in die Tschechei, Ungarn oder Jugoslawien fahren und sich dort Hirsch, Wildschwein und sonstiges vor die Flinte treiben lassen und sich vielleicht dann noch stolz und siegessicher abbilden lassen.

Möchte aber nicht alle in einen "TOPF" werfern, es gibt auch ganz wenige Ausnahmefälle die gleichzeitig auch Heger sind.

Schönen Abend
Amanda
 
Jagen ist für mich grundsätzlich in Ordnung, ich war selbst viele Jahre lang ein sehr aktiver Fischer und würde auch heute gerne selbst jagen gehen, was sich aber leider aus verschiedenen Gründen icht einrichten läßt.

Was in meinen Augen absolut nicht ok ist, ist die zu beobachtende Tendenz, daß das Jagen zu einem "Elite-Sport" gemacht wird, weil der fette Rubel rollt. Da werden (in Gehegen aufgezüchtete) 12-Ender regelrecht dem "Jäger" vor den Lauf getrieben, der womöglich bequemerweise gleich aus dem komfortablen Ledersitz seines Cherokee-Jeeps heraus nur noch abzudrücken braucht. Das hat mit Jagen IMO absolut nichts mehr zu tun, das ist pure Geschäftemacherei.

Für die ordentlichen Jäger, die oft wochenlang ansitzen, um ein ausgewähltes Stück zu erwischen, gilt aber für mich das selbe Recht, das ich auch jedem anderen zugestehe: Jeder soll sein Glück mit dem Hobby finden, das ihm eben Freude macht, solange er damit andere Leute nicht in ihrer Freiheit, ihrer Gesundheit oder ihrem Besitz bedroht bzw. schädigt.

Sich das Recht herauszunehmen, die Jagd verbieten oder einschränken zu wollen, weil einem "die armen Tiere" so leid tun, halte ich doch für recht fragwürdig.

Und weil's grad so schön hierher paßt:
jaegerne.gif
 
Pitzelpatz schrieb:
Die Jagd sollte ja ein Gleichgewicht bringen
eigentlich
..... wiederbringen, daß der Mensch durch die Ausrottung von Bär, Wolf und Greifvögeln ins Wanken gebracht hat.

Wer zum Spaß auf die Jagd geht, dem gehört der sehr schwer zu erwerbende Jagdschein wieder abgenommen.

Jagd ist sehr zeitintensiv (darum komm ich nur noch selten dazu) und beschränkt sich nicht auf die Zeit ausserhalb der Schonzeit. Auch innerhalb der Schonzeit muss man ins Revier.

Jagdreisen und Gesellschaftsjagden sind für mich Punkte, die ein schlechtes Bild auf die gesamte Jägerschaft werfen.

Mein Selbstverständnis von Jagd beschränkt sich auf die heimischen Gefilde zum Schutz von Natur und Tierwelt.

@Isegrim
full ack
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Hunde haben einen ausgeprägten Jagdinstinkt und müssten eigentlich immer angeleint laufen und ewig frustriert sein.
So gibt es aber Schleppfährten, Reizangeltraining und schon manchmal eine Bauanlage, in der ein (toter) Fuchs oder Marder wartet.
Ich werde mit meinem Hund als Treiber bei Drückjagden mitgehen und ich lasse sie in Marchegg auf der Windhundrennbahn laufen. Der Erfolg : zwei ausgeglichene Hunde, die trotz Jagdinstinkt abrufbar sind und nicht abhauen um zu wildern.

Wenn es diese Möglichkeiten nicht gebe, hätte ich permanent ein schlechtes Gewissen, meinen Hunden nicht das geben können, was sie brauchen.
Sie wurden mir als Familienhunde verkauft, ohne Jagdtrieb!
Ich hätte früher nie gedacht, dass ich mich mit so einem Thema auseinandersetzen muss.
Mittlerweile kenne ich einige Jäger und muss feststellen, diejenigen, die mit Hund arbeiten, nehmen die Sache sehr ernst.

lg
Mona
 
Lucca schrieb:
Warum sollte Eurer Meinung nach die Jagd in das Tierschutzgesetz aufgenommen werden ? Sollte die Jagd stark eingeschränkt oder ganz verboten werden ?

Ich bin gegen ein Verbot oder eine Einschränkung, denn "Jagdliche Tradition ist ein wichtiges Kulturerbe um dessen Erhalt und Pflege sich der Landesjagdverband (und seine Jäger) in den vergangenen Jahrzehnten in besonderer Weise verdient gemacht hat. In Zukunft wird die Jagd ihren Platz in unserer Gesellschaft dann erhalten können, wenn sie sich dauerhaft der Erhaltung der Natur, ihrer tierischen und pflanzlichen Vielfalt annimmt. Der nicht mit der Jagd vertrauten Bevölkerung gilt es, durch Informationen und Zusammenarbeit deutlich zu machen, dass Jagd mehr ist als nur Tiere zu töten, dass sie sogar notwendig ist, um möglichst viele Tiere und Pflanzen zu erhalten." Zitat Hans Eichel, 1997, Ministerpräsident Hessen

Ich bin nach wie vor der Meinung:
Hätte sich der Mensch nicht eingemischt in die Natur, würde es keine Jäger geben. bzw kein Abknallen der Tiere.

Da aber der Mensch alle natürlichen Feinde des Wildes nahezu ausgerottet und vertrieben hat, hat sich auch der Wildbestand stark erhöht.
Daher musste der Mensch sich einmischen.

Wenn die Jäger die natürlichen Feinde, die langsam aber sicher wieder nach Österreich/Deutschland einwandern,
Wolf, Bär, Luchs usw... in Ruhe lassen würden bzw. mit ihnen in Einklang leben, würde das natürliche Gleichgewicht wieder hergestellt werden.
Aber leider gibt es immer noch Jäger die es ja super finden wenn sie einen Bären oder einen Luchs abknallen.

Daher wird die Jagd höchstens irgendwann eingeschränkt werden. Aber bis dahin vergehen sicher noch Jahre.
 
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Irish schrieb:
Hätte sich der Mensch nicht eingemischt in die Natur, würde es keine Jäger geben. bzw kein Abknallen der Tiere.
Eine vergangenheitsbezogene Betrachtung bringt uns nicht weiter.

Daß ein Jäger einen Bären in D/Ö abschiesst halte ich für ein Gerücht. Obendrein sorgt bei einem Teil der Bevölkerung die Wiedereinbürgerung von Bär und Wolf für Unbehagen.
 
Gerücht? .. Sicher nicht.
Erst voriges Jahr hat ein Jäger einen Luchs abgeknallt. Ein Jahr zuvor eine Bärin. Worauf der WWF die Jungen suchte. Es stand in allen Tageszeitungen. Es kam in den Nachrichten.
Angeblich hat sich der Jäger bedroht gefühlt.

Sie fühlen sich unbehaglich weil viele immer noch der Meinung sind Wölfe fressen die Herden auf. Bären töten Menschen usw.. Mittelalterliches denken ist das..

Kein Bär/ Wolf würde einen Menschen angreifen..
 
Sorry hab mich geirrt.. Die Jungen die gesucht wurden waren von Mira. Die Bärin ist vermutlich durch Steinschlag gestorben.

Dennoch wurde ein Bär von einem Jäger erschossen.

In Deutschland wurden auch Wölfe erschossen. 2003 ein extrem scheuer Wolf. Im Interview gab der Jäger an, der Wolf habe sein Futter verteidigt und dadurch habe er sich bedroht gefühlt. Zuvor sagte er." Ich dachte es ein verwilderter Schäferhund." Dazu lachte er. :mad:
Spitzen Fachkenntniss....
Da der Wolf in Deutschland unter strengen Artenschutz steht hat er hoffentlich eine saftige Strafe bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab ehrlich gesagt null Ahnung von der Sinnhaftigkeit der Jagd - mein "Wissen" stammt aus kitschigen Heimatfilmen wo der gute Jäger/Förster sich mit dem bösen Wilderer ein Duell geliefert hat und diesen schließlich zur Strecke bringt :D !

Aber ein Erlebnis der dritten Art hatte ich schon, ich hab vor vielen Jahren mal eine ehemalige Schulfreundin besucht, in ihrer Wohnung hingen an allen Wänden ausgestopfte Tierköpfe die "mich angestarrt haben" . Dann kam ihr Mann nach Haus und hat mir voller Stolz das Erlegen von jedem dieser Tiere im Detail erzählt, ein Hobbyjäger , der dafür zahlt, dass er Tiere abknallen darf .... das war mir denn dann doch etwas zu heftig ! Ich war noch sehr jung und hab eigentlich gar nichts gesagt .... Aber bin mit einem sehr unguten, mulmigen Gefühl nach Hause gefahren !
 
ich habe erst kürzlich mit einem jagdaufseher einer privaten jagd gesprochen. leider ist die jagd teilweise eine reine geldsache geworden. der jagdaufseher ist auch nur "angestellter" und kann auch nicht so handeln, wie er will. fakt ist leider, dass heutzutage wild gezüchtet wird, um es später zu schiessen. würde die jagd ihren ursprünglichen charakter (auslese von kranken tieren,weniger in die natur eingegriffen werden etc..) wieder erhalten, wäre es für mich vertretbar. sicher sollte jedoch auch die jagd im tierschutz mehr berücksichtigt gehören. und was meiner meinung nach schon garnicht sein darf ist, dass jäger grundlos katzen und hunde erschiessen. (meist ohnehin nur drohungen, da sie nur unter bestimmten voraussetzungen schiessen dürfen, dennoch kenne ich viele fälle, wo geschossen wurde, obwohl der hund sogar im einflussbereich des besitzers war oder sogar seine tätigkeit als jagdhund ausführen sollte, nur das pech hatte, das revier gewechselt zu haben - das kanns nicht sein :mad:
 
Doris70 schrieb:
und was meiner meinung nach schon garnicht sein darf ist, dass jäger grundlos katzen und hunde erschiessen. (meist ohnehin nur drohungen, da sie nur unter bestimmten voraussetzungen schiessen dürfen, dennoch kenne ich viele fälle, wo geschossen wurde, obwohl der hund sogar im einflussbereich des besitzers war oder sogar seine tätigkeit als jagdhund ausführen sollte, nur das pech hatte, das revier gewechselt zu haben - das kanns nicht sein :mad:

So einen Fall kenne ich auch! :mad:
Auf eine ehemalige Pflegehündin von mir wurde mal geschossen. Zum Glück hat der Jäger sie nicht getroffen. *aufatme*
Dafür hat er eine satte Anzeige meinerseits kassiert! :D Leider wurde nichts weiter darauß, da ich nicht beweisen konnte dass er auf Sheila geziehlt hat und er Jäger felsenfest behauptet hat in die andere Richtung geschossen zu haben.
Bei uns sind solche Vorfälle leider keine Seltenheit! :(


lg Katrin
 
hmmm,..das mit der jägerei ist so eine sache:
ich denke, auch da gibt es überall schwarze schafe und man kann nicht alle jäger über einen kamm scheren.

mein vater verdient sein geld damit, er ist tierpräparator.
nochdazu ist er begleiter bei jagdreisen.

was ich dazu sagen kann ist, daß der mensch von jeher jäger war, damals um davon zu leben, heute als hobby.

damals wurden aber auch hunde "nur so" gehalten am hof und hatten nicht den stellenwert den sie heute haben.

damals wurden pferde auch nur als nutztiere gehalten und nicht als hobby.

die zeiten haben sich geändert und das auch bei der jagd.

es gibt schonzeiten - das ist klar, da darf auch nicht geschossen werden.

die jagdreisen, die angeboten werden sind kontrollierter und auf stückzahlen begrenzt. es darf dort nicht wie wild herumgeschossen werden.

ich denke mir, daß gerade diese organiesierten jagdreisen am meisten dazu beitragen, daß eben nur begrenzte wildarten geschossen werden und so auch mehr verhindert wird, daß es zu wildereien kommt.

mein vater engagiert sich sehr für die jagd und auch meine mutter ist begeisterte jägerin.

und die arbeit rundherum sollte man nicht unterschätzen.

die natürliche auslese fehlt, das ist klar, aber ich glaube, daß ein bär oder ein luchs oder sonstiges raubtier weit mehr nieder- u. hochwild vertilgen würde, als die jagdgesellschaft im jahr schießen könnte.

ich habe lang gebraucht um den beruf und das hobby meiner eltern zu akzeptieren und auch zu verstehen.

heute seh ich das nicht mehr so eng und bin seh stolz auf meine eltern.

ich denke, die jagd verhindern oder einschränken zu wollen, wäre der falsche weg,...

was müßte man da nicht noch alles verbieten und einschränken,...

das wär irgendwo dasselbe, wenn ich sagen würde, niemand darf mehr einen hund halten, weil der auch vom wolf abstammt und der gehört in die natur.

oder seh ich das falsch?

lg
doris
 
katrin schrieb:
So einen Fall kenne ich auch! :mad:
Auf eine ehemalige Pflegehündin von mir wurde mal geschossen. Zum Glück hat der Jäger sie nicht getroffen. *aufatme*
Dafür hat er eine satte Anzeige meinerseits kassiert! :D Leider wurde nichts weiter darauß, da ich nicht beweisen konnte dass er auf Sheila geziehlt hat und er Jäger felsenfest behauptet hat in die andere Richtung geschossen zu haben.
Bei uns sind solche Vorfälle leider keine Seltenheit! :(


lg Katrin

Hi!


Finde ich interessant, der Jäger behauptet er habe in die andere Richtung geschossen? Wie kann er dann Sheila treffen? :confused:

Ich glaub es gibt überall schwarze Schafe :mad: , aber es gibt auch die andere Seite :) . Solche Jäger die sich extra einen Wald der sich auf ein ziemlich großes Gebiet erstreckt kaufen, und sich dort um alles kümmern und nur dann schießen, wenn die Tiere alt, krank oder es zu einer Überpopulation und darauß entstehenden Waldschäden kommt. Ein Verwandter von mir ist Jäger und der kümmert sich um alles , auch das genug Futter im Winter da ist. Ich glaube zum Jäger sein gehört mehr als nur Tiere abknallen, hoffe zumindest , dass mehr dazu gehört.
Ich muss ehrlich gestehen, ich bin kein Fan vom Jagen aber ich finde schon, dass es Unterschiede zwischen den Einstellungen von Jägern gibt.

Lg
 
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